Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1260 (07:11 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.1252 im US-Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 107.98. In der Folge notiert EUR-JPY bei 121.59. EUR-CHF oszilliert bei 1.1094.
Heute steht die Abstimmung des EP über Ursula von der Leyen im Fokus. Frau von der Leyen gab ihren Rückzug vom Amt der deutschen Verteidigungsministerin losgelöst vom heutigen Votum gestern bekannt. Damit verzichtet sie in Berlin auf eine Karriere-Versicherung und verdeutlicht ihre Fokussierung auf Europa. Ob dieses Signal die gewünschte Wirkung entfalten wird, werden wir heute im Laufe des Abends erfahren.
Fakt ist, dass das Europäische Parlament durch die Uneinigkeit, einen der zuvor benannten Spitzenkandidaten gegenüber der Kommission zu unterstützen, das aktuelle Dilemma erst heraufbeschworen hat.
Die Position der Parteien, die jetzt Parteiinteressen in Brüssel extravagant zu leben versuchen und dabei Verantwortung für Kontinentaleuropa negieren, ist mehr als fragwürdig. Ob diese Form der Extratouren wirklich hilft Frau Barley, Herr Giegold?
Es stehen aber auch Irritationen seitens Frau von der Leyens im Raum. Sie wäre bereit, das Brexit-Austrittsdatum erneut zu verschieben. Sie betonte gegenüber dem EP, dass der Brexit-Vertrag mit der EU der beste und einzig mögliche Vertrag für einen geordneten Austritt sei. Sie würde sich um die bestmöglichen Beziehungen mit dem UK bemühen. Sollte mehr Zeit nötig sein und sollten gute Gründe vorgebracht werden, würde sie eine weitere Verschiebung befürworten.
In der Tat wäre ein geordneter Rückzug des UK zielführend, aber regelbasiert, nicht auf Rosen gebettet, die vom Rest der EU zu zahlen wären!
Frau von der Leyen sollte sich, sofern Sie Chefin der Kommission würde, besser auf das politische Gespür Frankreichs als Deutschlands in der Frage einer möglichen Verlängerung des Austrittsprozesses verlassen. Sie sollte sich auch mit Herrn Barnier intensiv austauschen, um über die zum Teil schwer tolerierbare britische Art und Weise (Egozentrik, Form, Wissen, Grundverständnis, Inhalt) im bisherigen Verlauf des Austrittsverhandlungen informiert zu sein.
Fazit: Eine weitere Verlängerung sollte bei dem notorisch unzuverlässigen Johnson keine ernste Option darstellen.
Kontinentaleuropa muss sich wegen des Brexits nicht sorgen. Je härter er ausfiele, desto schneller würden Produktionsstätten aus dem UK nach Kontinentaleuropa verlagert. Dann exportierten wir weniger in das UK, aber dafür fände die Wertschöpfung und damit verbunden die Lohn-, Steuerzahlungen in Kontinentaleuropa statt.
Der Brexit wird zur Folge haben, dass der Kapitalstock Kontinentaleuropas wachsen wird, während der Kapitalstock des UK schrumpfen wird. Am Kapitalstock, der für das Leistungspotential und den Leistungsprozess eines Wirtschaftsraumes steht, macht sich das Potentialwachstum und damit das Wachstum des Wohlstands einer Gesellschaft als auch die Potenz und Belastbarkeit des Sozialsystems fest.
Nein, für Angst außerhalb des UK gibt es in Europa keinen Raum, es sei denn, dass die EU zum Selbstbedienungsladens Londons verkäme. Das ist das größte Risiko. Es würde das Selbstverständnis der EU und der Menschen in der EU untergraben, da die Interessen des UK und der Bürger des UK über die Interessen der europäischen Solidargemeinschaft der EU gestellt würden. Es wäre ein Angriff auf die Bürger der EU, der auch so empfunden werden würde!
Frau von der Leyen hätte an der Spitze der EU-Kommission die Interessen Kontinentaleuropas zu wahren, nicht die des UK, das nie vollständig in der EU angekommen ist.
Aus den USA erreichte uns gestern ein positiver Datensatz: Der NY Fed Manufacturing Index legte per Berichtsmonat Juli sportlich von zuvor -8,60 auf +4,30 Punkte zu. Die Prognose lag bei +2,0 Zählern.
Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten der Unterstützungszone 1.1100-30 negiert den positiven Bias des Euros.
Viel Erfolg!
Kommentare
Wahrscheinlich machen die dann Flaschen drehen !!
Künftig kann sich das EU-Theater jegliche Wahlen sparen. Deutlicher als mit dieser Zirkusnummer, des Hasen aus dem Hut ziehen, kann man den europäischen Bürgern den Stinkfeiner nicht zeigen.
Als Frau Merkel deutsche Kanzlerin wurde, dachte ich, schlimmer kann es jetzt nicht mehr werden....aber weit gefehlt. Wenn Frau von der Leyen EU Kommissionschefin wird, dann war´s das für die EU. Eine ausschließlich aktionistisch agierende Kanzlerin hat in D schon genug Schaden angerichtet, aber nun auch noch ein Abziehbild von Frau Merkel als Kommissionspräsidenten...das ist zuviel.
Einen besseren Dienst könnte man den rechten Parteien übrigens nicht erweisen, als von der Leyen zu wählen. Undemokratisches Verhalten wird dann noch der geringste Vorwurf sein, den sich Brüssel ab dann um die Ohren hauen lassen muß. Und bei jedem noch so geringen Fehltritt der Kommission und insbesondere von Frau von der Leyen kommt das brühwarm auf die Tagesordnung.
Da wir Euch erfolgreich beigebracht haben zu kuschen, besteht Eure Aufgabe nun nur mehr darin zu zahlen!
Also marsch, marsch, arbeiten und konsumieren, das Steuerkarussel muss schneller werden, wir benötigen mehr von dem bunten Papierchen um es in den Gulli zu spülen! Widerstand ist zwecklos, das hättet ihr euch halt früher überlegen müssen, bätschi, jetzt ist es zu spät denn, wide wide witt, ihr seid ausgezählt und wir sind fit!
Noch ne Frage, wenn wir die CO2 Steuer bekommen, dann wird die ÖkoSteuer ja wohl obsolet, wird die dann abgeschaft oder retten wir Deutschen das Klima gleich zweimal?
Die Dummheit der Menschen schreitet leider viel schneller voran als jeder Klimawandel.
UNO abschaffen, IPCC abschaffen , IWF abschaffen, die ideologisierten Pseudowissenschaftler ala Lesch abschaffen, dann wirds auf der Erde wieder richtig schön, denn dann braucht man keine von der Leyen,Merkel etc. mehr.