Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1554 (07.50 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.1530 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 111.33. In der Folge notiert EUR-JPY bei 128.65. EUR-CHF oszilliert bei 1.1515.

Ab heute sind die US-Sanktionen gegen den Iran in Kraft getreten. Die abweichende Haltung der EU spricht Bände bezüglich der Anerkennung internationaler Normen. Die verfügten US-Sanktionen gegen den Iran betreffen Devisen- und Edelmetallgeschäfte, den Handel mit Stahl, Kohle und Software. Ab November treten Sanktionen in Kraft, mit denen Ölexporte des Irans gestoppt werden sollen.

Die US-Sanktionen hinterlassen Spuren im deutsch-iranischen Geschäft. Viele Unternehmen seien wegen der Sanktionen auf dem Rückzug sagte der Hauptgeschäftsführer des DIHK. Ein Problem sei der Zahlungsverkehr. Die Abwicklung von Geschäften über Banken funktioniere nicht mehr, wenngleich Geschäfte nach EU-Recht weiter erlaubt seien. Die EU und die Bundesregierung müssten sich dafür einsetzen, Finanzierungskanäle zu finden. Neben finanziellen Schäden drohe auch ein Vertrauensverlust gegenüber dem Iran.

EU-Kommissar Oettinger sieht hier Chancen für Volksbanken und Sparkassen, die keine Verflechtungen mit den USA hätten (Risiko Sekundärsanktionen der USA). Obwohl die EU eine abweichende Haltung zu den USA in der Frage der Sanktionen mangels Fehlverhalten des Iran einnimmt, ergibt sich für die global aufgestellte westliche Wirtschaft offensichtlich eine Gemengelage, die den "US-Marschbefehl" gegen den Iran umsetzt. Die "adhoc-Änderung" der AGBs der Bundesbank bezüglich des Bargeldtransfers, der zur Folge hat, dass der Transfer von 300 Mio. Euro in den Iran verhindert wird, fand den sofortigen Zuspruch der US-Botschaft.

Die USA haben heute nur noch 15% an der Weltwirtschaft. Die Skaleneffekte der Zukunft liegen nicht in den USA und wer ist eigentlich der Schurke?

Aus der Eurozone erreichten uns überwiegend positive Signale:

Heute früh belastete uns eine enttäuschende deutsche Industrieproduktion. Per Berichtsmonat Juni sank die deutsche Industrieproduktion im Monatsvergleich um 0,9% (Prognose -0,5%) nach zuvor +2,4%.

Hinsichtlich des hohen Auftragsbestands und der Wetterkapriolen sind wir nicht bereit, aus der aktuellen Monatsentwicklung einen Trend abzuleiten. Der deutsche Handelsbilanzüberschuss stellte sich per Juni auf 19,3 nach zuvor 20,4 Mrd. Euro.

Positive Entwicklungen kamen von den Exporten und Importen. Exporte waren im Monatsvergleich unverändert (Prognose -0,4%), während Importe um 1,2% zulegten (Prognose +0,2%). Beides belegt eine lebendige globale Wirtschaft. Der Sentix-Index der Eurozone legte per Berichtsmonat August von zuvor 12,1 auf 14,7 Punkte zu. Die Prognose lag bei 13,5 Zählern.

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert, sofern das Unterstützungsniveau bei 1.1490 - 1.1520 nicht unterschritten wird.

Viel Erfolg!

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