Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1251 (07:10 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.1245 im fernöstlichen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 111.85. In der Folge notiert EUR-JPY bei 125.85. EUR-CHF oszilliert bei 1.1430.

Bei den vordergründigen Themen beschäftigen wir uns mit Politik:

Ukraine: Selenskiy setzt sich in Präsidentenwahl durch:

Ob das für die Ukraine und den Rest der Welt positiv ist oder auch nicht, wird sich weisen. Fakt ist, dass mit einer neuen Persönlichkeit an der Spitze die Vorfestlegungen der alten Regierung mindestens gemildert sind. Das Thema Chance rückt in den Mittelpunkt. Die dramatische Abwahl Poroschenkos belegt auch, dass die Stimmen im Westen, die der Regierung der Ukraine kritisch gegenüber aufgestellt waren, mit diesem Votum demokratisch legitimiert wurden. Hoffentlich kommt das auch in Brüssel, in Berlin und in manchen Medien an!

Treffen Putins mit Kim wohl Ende April in Russland:

Dieses Treffen unterstreicht einmal mehr, dass die großen Themen der Weltpolitik von Moskau elementar mitgestaltet werden. Hillary Clinton und Barack Obama irrten sich halt gewaltig, als sie Russland als Regionalmacht klassifizierten. Das war mehr als undiplomatisch, es war bewusst eskalierend und damit aggressiv!

Iran und Pakistan stellen gemeinsame Einsatztruppe auf:

Was bedeutet das für die USA, die den Iran isolieren wollen? Darf man das als Ansatz einer kleinen Emanzipation in der Region interpretieren?

Terroranschläge in Sri Lanka fordert mehr als 290 Opfer:

Der Schmerz zum Osterfest ist massiv. Geht es den Religionen eigentlich um Gott oder um weltliche Macht? Gott oder die Götter sind mindestens massiv irritiert!

USA kündigen Ende der Ausnahmen für Irans Ölexporte an:

Unsere "Freunde" in den USA agieren in der Iran-Politik wider internationales Recht und erpressen faktisch den Rest der Welt, US-Recht, das international in diesem Fall Unrecht ist, umzusetzen. Das ist totalitäre Politik der USA.

Wie sieht die Reaktion des Rests der Welt aus? Wie ist das Werte- und Demokratieverständnis in Europa diesbezüglich? Sind das hinsichtlich der bilateralen Beziehungen zu den USA einmal mehr nur schmale Lippenbekenntnisse? Müssten die USA ob dieser Politik nicht unter Umständen sanktioniert werden? Sollten sich unter Umständen circa 85% der Welt gegen diese Politik der USA solidarisieren? Wo stünden die USA wohl dann?

Ja, das ist ein Kommentar, ja, es sind nur Gedankenspiele in der Conclusio, aber vielleicht sachlich geboten (Selbsterhaltungs- und Selbstbestimmungstrieb) und interessant oder vielleicht zielführend.

Damit kommen wir zum Hintergründigen:

US-Außenminister Pompeo zum Selbstverständnis des CIA

Der US-Außenminister hat sich klar und unmissverständlich zu der Rolle des US-Geheimdienstes geäußert. Vor diesem Hintergrund können wir weder Deutschland noch der EU zu viel Nähe zu dieser/diesen Institutionen empfehlen. Dieser Link ist ein "must read" für jeden den wirklich westlichen Werten verpflichteten Demokraten: Link: https://www.zerohedge.com/news/2019-04-21/i-was-cia-director-we-lied-wecheated-we-stole

Die Schweizer sind schon klug:

Die jüngste Meldung aus der Schweiz lautet: "Switzerland becomes next European country to join Belt and Road" (Unterzeichnung durch Finanzminister Maurer auf aktueller Chinareise). Damit sind es dann vier europäische Länder, die offiziell an dem Programm OBOR/Seidenstraße teilnehmen.

Berlin und Brüssel sind spät dran, denn wer zu spät kommt (und Hellmeyer seit Jahren ignorieren!), den bestraft das Leben. Nur es werden maßgeblich die Menschen in Europa und nicht die Politiker Europas bestraft! Das ist das Perfide!

Fazit zu Vordergründigem und Hintergründigem:

Die Welt ist und bleibt in einer dynamischen Veränderung. Das gilt erkennbar für die finanz- ökonomischen Machtachsen zu Gunsten der aufstrebenden Länder und zu Lasten des sogenannten Westens (von 20% des Welt-BIP 1990 auf heute mehr als 62% des Welt-BIP). Diese Veränderung hat zunehmend Traktion auf der politischen Ebene.

Ob es der Westen sehen will oder auch nicht, der Westen isoliert sich selbst bei Fortsetzung der aktuellen Politik.

Die Nichtanerkennung des normativ Faktischen mit einem selbstverliebten Blick in den Rückspiegel, der irrtümlich als Frontscheibe medial und politisch dem westlichen Publikum laut deklariert wird, fordert ihren Preis, der sich bei Fortführung dieser Politik erhöhen wird.

Das Selbstbild des Westens ist nicht mehr stimmig mit dem Fremdbild, das man von dem Westen in den aufstrebenden Ländern hat (62% des Welt-BIP, 85% der Weltbevölkerung).

Die daraus resultierende Konsequenz ist zunehmende Isolierung und ultimativ Bedeutungsverlust.

Die Alternative ist sinnstiftende Kooperation. Für Europa mit der Stärke der "Hidden Champions" müsste der Politikansatz der Hanse gelten.

Wirtschaftsaustausch (nicht Sanktionen!) fördert Kulturaustausch und Verständnis. Das ist aktive Friedenspolitik. Aus dem Handel wird Wohlstand. Aus Wohlstand generiert sich in jeder Kultur ein Freiheitswille im Rahmen dieser Kultur. Toleranz bedeutete, diesen Zusammenhang zu begreifen. Toleranz bedeutet nicht, diesen Kulturen das westliche Modell via Regimechange aufzuoktroyieren, das überhaupt nicht kompatibel mit dem Zeitgeist dieser Kulturen ist. Das erinnerte ja ansonsten beinahe an die Kreuzzüge vor circa 1000 Jahren. "Food for thought!"

Wirtschaftsdaten seit 18. April 2019:

Eurozone:

• Markit PMIs: Verarbeitendes Gewerbe per 04/19 47,8 nach 47,5 Punkten
• Dienstleistungen per 04/19 52,5 nach 53,3 Punkten
• Composite Index per 04/19 51,3 nach 51,6 Punkten

USA:

Der Philadelphia Fed Business Index per 04/19 sank von 13,7 auf 8,5 Punkte. Die Einzelhandelsumsätze stiegen per 03/19 im Monatsvergleich um 1,6% nach -0,2%. Markit PMIs:

• Verarbeitendes Gewerbe per 04/19 52,4 nach 52,4 Punkten
• Dienstleistungen per 04/19 52,9 nach 55,3 Punkten
• Composite Index per 04/19 52,8 nach 54,6 Punkten

Die Lagerbestände nahmen per 02/19 im Monatsvergleich (M) um 0,3% nach 0,9% zu. Der Index der Frühindikatoren stieg per 03/19 Monatsvergleich um 0,4% nach 0,2%. Die Neubaubeginne sanken im Monatsvergleich per 03/19 um 1,7% nach zuvor -2,0%. Der National Activity Index stellte sich per 03/19 auf -0,15 nach zuvor -0,29 Punkten. Der Absatz genutzter Wohnimmobilien sank per 03/19 (M) um 4,9% nach zuvor +11,2%.

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das eine neutrale Haltung in der Währungsrelation EUR/USD favorisiert. Erst ein Ausbruch aus der Bandbreite 1.1100-1.1410 eröffnet neue Opportunitäten.

Viel Erfolg!

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