Die EU-Kommission hat beschlossen, sämtliche Klingeltöne auf den Smartphones in Europa zu verbieten und durch die Europahymne zu ersetzen. Nein? Zugegeben, das ist Zukunftsmusik, aber bald im Bereich des Möglichen. Doch der Reihe nach…

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Wie geht es eigentlich Griechenland? Man hört gar nichts mehr, außer von einem neuen Sparprogramm, welches in dieser Woche verabschiedet wurde…

Was für Erfolge! Unter anderem wurde den Landwirten die Subventionen für Treibstoffe gestrichen. Sie zahlen künftig 200 statt 65 Euro für eine Tonne Diesel. Ja, wir wissen, Subventionen führen zu Marktverzerrungen. Aber in der Not? Das sind sicherlich bahnbrechende Experimente, um den Staatshaushalt in Ordnung zu bringen. Keine Sorge, denkt der global denkende Ökonom, wenn Landwirte in Griechenland scheitern, die EU hat genügend Überschüsse für die Versorgung Griechenlands mit Nahrungsmitteln. Muss man bloß zukaufen…

Weniger Sorgen dagegen müssen sich die vier großen Zombie-Banken machen. Sie bekommen immer das, was sie brauchen. Von 14,4 Milliarden Euro war neulich die Rede. Vorerst. Damit sie weiter Kredite vergeben können, beispielsweise an Bauern, die ihren Diesel finanzieren müssen. Wohin das alles versickert, wir wissen es nicht, wir wollen ja auch keine nötigen Unsicherheiten schüren…

Experten behaupte, die bittere Medizin wirkte, weil es dem Patienten immer schlechter gehe. Die undankbaren Hellenen weigern sich aber, diesen Zaubertrank noch schneller zu sich zu nehmen. Soweit man sehen kann, ist es die falsche Medizin. Offiziell sind die Sparprogramme ein großer Erfolg. Deshalb wird der Schuldenberg zum Jahresende auf 340 Milliarden Euro angewachsen sein. Wachstum gibt es auch bei der Armut. 36 Prozent der Griechen müssen inzwischen weniger als 4.608 Euro im Jahr auskommen. Ja, was sie vorgefressen haben, müssen sie nachhungern, ruft es aus der Zentrale für Gerechtigkeit (ZdG) der Geldgeber, nur nicht so direkt.

Die Geldgeber beklagen eine permanent zu zögerliche Umsetzung der Reformen. Hat damit jemand jemals gerechnet? Die Troika hatte es kürzlich sehr eilig mit der Umsetzung des nunmehr dritten Hilfspaket, was die Griechen eigentlich gar nicht wollten – wohl aus der Erfahrung mit den letzten beiden, womit kein Grieche, sondern die Gläubiger gerettet wurden. Es geht auch gar nicht darum, was Griechenland möchte, sondern die allwissenden Organisationen, wo sich die Sesselfurzer ihre rosige Welt am Reißbrett zusammenzimmern. Sie bestimmen, was richtig und falsch ist. In der Zwischenzeit subventioniert die EZB ihre teuren und tollkühnen Pläne, inklusive aller Schäden, die sie anrichten.

Unterdessen schrumpft die griechische Wirtschaft weiter, die Preise fallen, die Verelendung schreitet voran. Erinnert sei an die Worte jedes Präsidenten, jeden Euro zurückzuzahlen. Nur wann, ließen sie offen, vielleicht in tausend Jahren. Dann ist jede Milliarde eine Kleinigkeit bei den vielen Nullen auf den Geldscheinen und den vielen Nullen im Amt. 

Es gibt jedoch Hoffnung! Wenn die Privatisierungswelle gelaufen ist, werden die Filetstücke für einen besonders kleinen Obolus verschleudert worden sein und das „Volkseigentum“ liegt dann in fremder Hand. Der Erlös wird an die Kreditgeber überwiesen, während der Schuldenberg weiter gewachsen ist. Die armen Griechen, sie kommen/dürfen aus der Nummer nicht heraus, während der staatlich gelenkte Optimismus aus den Schaltstellen in Brüssel täglich neue Rekorde meldet. Einige Zeit später wird es dann heißen, sämtliche Klingeltöne werden durch die Europa-Hymne ersetzt. Bis dahin bleibt es lächerlich, aber spannend…

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