Liebe Leserinnen und Leser,
wir halten dieses Interview von Bernd Senf für äußerst Interessant. Bernd Senf lehrte bis März 2009 Volkswirtschaftslehre an der FHW Berlin. Sein besonderes Interesse gilt einem tieferen Verständnis lebendiger Prozesse und ihrem Verhältnis zur herrschenden Wissenschaft, Ökonomie, Technologie und Moral. Wir wünschen Ihnen nun viel Spaß beim Lesen!
Waren Sie überrascht, als es im September letzten Jahres zum Ausbruch der Weltfinanzkrise kam?
Nein, ich habe schon lange vorher – wo sich mir die Gelegenheit bot – eindringlich darauf hingewiesen, dass eine Zuspitzung der Krise unvermeidlich sein wird, wenn nicht grundlegende Veränderungen im Geldsystem eingeleitet und durchgesetzt werden.
Wie schätzen Sie die bisherigen Diskussionen um die Ursachen der Krise ein?
Die Diskussionen haben sich bisher (von wenigen Ausnahmen abgesehen) viel zu sehr an der Oberfläche bewegt – oder besser gesagt: sind dabei stehen geblieben. Ich beobachte bei vielen Wirtschafts? und Finanzexperten, in der Politik und in den meisten Medien ein Ausweichen vor dem Wesentlichen. Die angeblichen Ursachen (zum Beispiel die Gier von Bankmanagern, die leichtfertige Kreditvergabe, das Verschleiern von
Kreditrisiken durch Rating?Agenturen, die mangelnde Transparenz bei
Finanzprodukten) scheinen mir mehr Symptome und Folgen tiefer liegender Ursachen zu sein, die bisher wie hinter einer Nebelwand verborgen geblieben sind. Es gibt einen dichten Nebel um die grundlegend problematische Struktur und Dynamik des bestehenden Geldsystems, und diesen „Nebel um das Geld“ gilt es zu lichten.
Können Sie das näher erläutern?
In meinem Buch „Der Nebel um das Geld“, das in erster Auflage 1996 erschienen ist (inzwischen hat es die 10. Auflage erreicht), habe ich schon im Titelbild angedeutet, dass die Verknüpfung von Geld und Zins fünf Krisentendenzen hervor treibt, die sich immer weiter zuspitzen müssen: Die Krise der Wirtschaft, der Umwelt, der Gesellschaft, des Staates und der Dritten Welt. Die Dynamik, die der Zinseszins langfristig – innerhalb von
ungefähr einem halben Jahrhundert – in einzelnen Ländern bzw. global hervor treibt, ist in vieler Hinsicht destruktiv.
Inwiefern?
Der Zinseszins lässt die Geldvermögen exponentiell, das heißt in beschleunigtem Maße anwachsen. Bei 5 % Zinseszins verdoppelt sich ein Geldvermögen jeweils alle (knapp) 15 Jahre, entsprechend der Folge 1 – 2 – 4 – 8 – 16 – 32 – 64 ?128 – 256 – 512 – 1024 ? ...
Je höher der Zins, um so kürzer ist der jeweilige Verdoppelungszeitraum. Wie soll das auf Dauer möglich sein? Das Wachstum der Geldvermögen setzt ja voraus, dass irgendwo anders im Gesamtsystem die Verschuldung spiegelbildlich wächst, denn es sind letztendlich die Schuldner, die mit Zinsen und Tilgung der aufgenommenen Kredite das Wachstum der Geldvermögen auf Seiten der Gläubiger ermöglichen.
Was folgt daraus für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung?
Dass die Verschuldung (des Staates, der privaten Unternehmen und der privaten Haushalte) ebenfalls exponentiell wachsen muss, wodurch der soziale Organismus einer Gesellschaft immer mehr mit Zinslasten belastet wird. Ich sage deswegen: Der Zins ist der Krebs des sozialen Organismus. Diesen wesentlichen Zusammenhang aufzuzeigen ist immer noch tabu: Ich nenne das „Zinstabu“.
Was hat der Zins mit der Weltfinanzkrise zu tun?
Das Zinssystem treibt innerhalb der einzelnen Länder und global eine wachsende Verschuldung hervor mit der unvermeidlichen Folge, dass immer mehr Schuldner unter der wachsenden Schuldenlast zusammenbrechen müssen. Denn das Wachstum der realen Produktion von Gütern und Dienstleistungen kann auf Dauer – in einer Welt begrenzter Ressourcen und Absatzmärkte – unmöglich mit dem vom Zins geforderten Wachstum mithalten. Das Entsprechende gilt für die dinglichen Sicherungen der Kredite, die deswegen systembedingt immer unzureichender werden müssen. Unter dem „monetären Stauungsdruck“ der Geldanleger werden die Banken und Investmentfonds geradezu zu immer leichtfertigerer Kreditvergabe gezwungen, wenn sie nicht auf den Geldern sitzen bleiben wollen.
Sind die faulen Kredite – wie etwa bei der Hypothekenkrise in den USA – insofern systembedingt?
Ja, so ist es. Die Hypothekenkrise war nicht etwa die Ursache, sondern sie war selbst nur eine Folge des Zinssystems. Und um die Fäulnis der Kredite zu verbergen, haben sich die Banken und Rating?Agenturen alle möglichen Schwindeleien einfallen lassen und die eigentlich schon zum Himmel stinkenden faulen Forderungen in Pakete mit einer schönen Verpackung geschnürt und etwas Parfüm der Marke AAA darüber gesprüht. Dann haben sie diesen gut getarnten finanziellen Giftmüll als „Finanzinnovation“ in die
ganze Welt verkauft, und alle – auch scheinbar seriöse Banken – haben dieses Spiel mit gespielt, bis der ganze Schwindel aufflog. Und nun sollte der Staat einspringen und den Banken die Forderungsausfälle ausgleichen – auf Kosten der Steuerzahler. „Den Letzten beißen die Hunde“, und die Letzten sind in diesem Falle die meisten Staatsbürger, die wohl deswegen „Staatsbürger“ heißen, weil sie letztlich für die Staatsschuld bürgen.
Was wären denn nach Ihrer Auffassung notwendige Konsequenzen aus der Weltfinanzkrise?
Wenn man schon lange Jahre und Jahrzehnte den Kritikern des bestehenden Geldsystems wenig Beachtung geschenkt und sie weitgehend ignoriert oder gar diffamiert hat, dann sollten man mindestens jetzt die von ihnen eingeforderten grundlegenden Reformen des Geldsystems ernst nehmen und öffentlich diskutieren – anstatt lediglich mit Unsummen von neu geschöpftem Geld lediglich die Symptome zu bekämpfen und dabei schlimme Risiken und Nebenwirkungen (wie Staatsbankrott oder Hyperinflation) zu provozieren. Die marktradikalen Prediger des Neoliberalismus, die der ganzen Welt erzählt haben, dass deregulierte Märkte (einschließlich der spekulativen Finanzmärkte) im Zuge der Globalisierung zu weltweit wachsendem allgemeinen Wohlstand führen würden, sollten ein für alle Mal ausgedient haben. Diese Ideologie und ihre globale Umsetzung ist
gescheitert. Um so absurder ist es, wenn nun manche ihrer Vertreter als
Sachverständige zur Rettung herangezogen werden. Das ist gerade so, als würde man die Brandstifter zu Feuerwehrmännern und Feuerschutzbeauftragten machen.
Welche Reformen des Geldsystems würden Sie als notwendig einfordern?
Das kann ich hier nur thesenartig in den Raum stellen. In meinen Veröffentlichungen und in meinen Internet?Videos zur Weltfinanzkrise:– die übrigens in wenigen Wochen zum großen Renner geworden sind), habe ich die Zusammenhänge jeweils ausführlich abgeleitet und begründet:
? Überwindung des Zinssystems durch umlaufgesicherte Indexwährung
? Geldschöpfung nur in öffentliche Hand
? Zinsfreies Geld für den Staatshaushalt
? Unterbindung der Giralgeldschöpfung der Geschäftsbanken aus dem Nichts
? Staatliche Förderung alternativer Geldsysteme (Regionalwährungen u.a.)
? Schließen von Steuerflucht?Oasen
? Börsen? und Devisenumsatzsteuer zur Dämpfung von Spekulation
Welche Bedeutung hat die Geldschöpfung im Zusammenhang der Finanzkrise?
Die seit langem praktizierte (aber kaum thematisierte) Geldschöpfung der
Zentralbanken und Geschäftsbanken aus dem Nichts und das Einfließen dieses Geldes (bzw. Giralgeldes) in den Wirtschaftskreislauf auf dem Weg über Schuld und Kredit („Schuldgeld“) ist eine weitere wesentliche Ursache für die Zuspitzung der Krise, für das Jahrzehnte lange Füttern von Spekulationsblasen und für das Hinauszögern von längst fälligen Entwertungen spekulativ überhöhter Kurse an den Börsen (allem voran durch die amerikanische Notenbank Fed – eine von einem privaten Bankenkartell gegründete Zentralbank). Wir kennen alle den Spruch: „Geld regiert die Welt“. Aber kaum jemand hat bisher gefragt: „Und wer regiert das Geld ? und wie und mit welchen Konsequenzen?“ Auch diese viel zu lange verdrängten Fragen gehören mehr und mehr in die öffentliche Diskussion. Im Übrigen steht ein Geldsystem, bei dem die Sichtguthaben auf den Girokonten nur zu einem Bruchteil durch Zentralbankgeld gedeckt sind, auf einem gefährlich schwankendem Boden. Es ist, also würde man einen Wolkenkratzer auf Sand oder Schlamm bauen. Ein plötzlich verstärkter Abzug von Bargeld von den Girokonten zwingt die Banken, ihre Kreditvergabe um ein Vielfaches davon zurück zu fahren – und damit
die Kreditversorgung der Wirtschaft abzuwürgen. In einem „Vollgeld?System“ mit 100%iger Deckung des Giralgeldes könnte eine solche dramatische Situation in Folge eines Sturms auf die Banken gar nicht eintreten. Reformvorschläge in diese Richtung liegen schon lange vor. Sie sollten endlich zur Kenntnis genommen und umgesetzt werden. Wann, wenn nicht jetzt? Was braucht es noch für Krisen, um aus ihnen zu lernen?
Kommentare
das system muß erst zusammenbrechen, dann ändert sich vielleicht etwas.
aber so lange staaten den banken helfen und im grunde auch nur handlanger sind, wird sich nichts ändern.
die jetzige krise wurde doch gut überstanden und wenn das geld immer noch nicht reicht wird der staat schon einspringen, es laufen doch genug steuerzahler rum.
es ist auch noch genug luft nach oben um steuererhöhungen einzutreiben. solange wie die menschen sparen können ist noch genug geld vorhanden.
Gier regiert! Egal wen man wählt, es wird so bleiben. Auch die Grünen sehen inzwischen seriöser aus, und stricken nicht mehr im Bundestag.
Nur eines: diejenigen, die diese Macht besitzen und die Geldschöpfung durch Poltik und Gesetzgebung beeinflussen, werden sie nie freiwillig abgeben.
ich bin sehr erfreut, daß Sie diese Thematik aufgreifen.
Neben Ihrer Arbeit im administrativen Bereich der Website auch so klar
ein eigenes Profil zu zeigen - Kompliment!
Herzliche Grüße, PlanB
wie schafft man nun dieses System zu einem Wechsel zu zwingen?
Im Moment ist die Frustration groß, dennoch verschafft es keinen Wechsel.
Wenn ich die Politiker mir in den Talkshows so ansehe gibt es 2 Möglichkeiten
für Ihr Verhalten:
Entweder sie sind wirklich unterbelichtet... Das mag für den einen oder anderen stimmen...
Oder diese Herren wissen genau was abläuft. Sie können aber nichts ändern auch wenn Sie es wollten.
Mein Eindruck ist, dass Sie Marionetten sind dieser Finanzhydra...
Dies würde bedeuteten, dass es ohne Gewalt nicht zu einem Wechsel kommt...
Oder sieht da jemand eine andere Lösung?
Es besteht zwar eine Verzinsung des Geldes, ohne den kaum jemand Geld verleihen würde aber auf der anderen Seite steht einer rein numerischen Geldvermehrung eine stetige natürliche Inflation 2-5% gegenüber, die den Kaufwert des Geldes und damit den Zinsertrag schmälert. Brötchen kosten heute keine 5c mehr sondern 25c, Würden wir zurückrechnen, was die 1,5 Bio Staatsverschuldung im Jahre 1970 wert gewesen wären, so würde die Summe etwa vierteln.
Siehe auch:
http://mwhodges.home.att.net/inflation-foreign-5.gif
Von daher wird für eine Inflation gedruckt, rein mathematisch können die Zahlen auf den Scheinen noch weiter steigen, das System wird deswegen nicht zusammenbrechen.
Ich bitte um Nachsicht, wenn ich diese Systemuntergangspropheten auch nicht mehr ganz ernst nehme, es gibt zuviele von ihnen, denn die gleichen "Szenarien" kenne ich noch aus den frühen 80igern und ganz besonders als 2001 die Dotcom Blase platzte. Sie tauchen immer dann auf, wenn es grad mal bergab geht und verschwinden wieder in ihren Lehrstühlen, wenn es boomt. Im Übrigen gibt es nur eines was schlimmer ist als eine Blase: keine Blase.
Christian Julius
Zuwachsrate BIP 1950 - 1960 : + 9 Mrd. €
Zuwachsrate Nettolöhne und Gehälter 1950 - 1960 : + 3 Mrd. €
Zuwachsrate Geldvermögen 1950 - 1960: + 13 Mrd. €
Zuwachsrate BIP 1990 - 2000 : + 58 Mrd. €
Zuwachsrate Nettolöhne und Gehälter 1990 - 2000 : + 10 Mrd. €
Zuwachsrate Geldvermögen 1990 - 2000: + 335 Mrd. €
STUDIE DIW BERLIN:
Vermögensverteilung in Deutschland
10% der Deutschen verfügt über 2/3 des Einkommens.
Das reichste Zehntel der Bevölkerung besitzt fast zwei Drittel des gesamten Vermögens, dagegen verfügen mehr als zwei Drittel der Bevölkerung nur über einen Anteil am Gesamtvermögen von weniger als zehn Prozent.
(183 Seiten Erscheinungsjahr 1980!) aus der Feder dieses "Systemuntergangspropheten" zu lesen. So Sie sich ernsthaft mit dem Inhalt beschäftigen, werden Sie erkennen, daß Herr Prof. Dr. B. Senf bereits damals, also in der Blütezeit der sozialen Marktwirtschaft in der damaligen BRD, die wesendlichen Wirkungsmechanismen für die immer wieder aufbrechenden Krisen erkannte und beschrieb. Und mit Verlaub, nur weil Sie offenbar die Thematik nicht verstehen oder weil Sie wie viele Menschen in diesem System einfach auch Angst vor der Erkenntnis und den unweigerlichen Konsequenzen haben, muß doch der Autor nicht verunglimpft werden. Vielmehr muß man solchen Menschen eher dankbar sein, weil diese mit ihren mutigen Wortmeldungen die letzten möglichen Wege aufweisen, die unsere Gesellschaft ohne Mord und Totschlag aus dieser Krise führen könnten.
Ich teile allerdings die Befürchtungen der anderen Kommentatoren, daß es wohl nicht durch freiwillige Erkenntnis und schöpferische Umgestaltung der Bürger zu einem Systemwandel kommen wird. Viel mehr werden die sozialen Systeme unter der enormen Überbelastung durch gesteigerte Gier und bedienter Machtsucht kollabieren und hiernach die Dinge ihren eigenen Lauf nehmen. Dann wird das aber eine geraume Zeit lang ein Selbstläufer sein, der durch Nichts und Niemanden steuerbar in eine sehr dunkle Phase gesellschaftlicher Entwicklung in Mitteleuropa mündet. Verhindern könnte man das nur durch einen schnellen von unten veranlaßten Systemwechsel, zu dem auch die Umgestaltung des Geldsystems nach senfscher Theorie gehören muß. Eine Garantie für das Gelingen gäbe es dann zwar immer noch nicht, da es neben dem Geld-Problem auch noch andere relevante Einflüsse wie Demographie und auch fremdstaatlicher Begehrlichkeiten und Interessenlagen gibt, die den Umgestaltungsversuch von außen zunichte machen könnten.
Zumindest könnten wir uns dann aber vor unseren Kindern und auch vor unseren Vorfahren rechtfertigen. Daß wir es zumindest versucht haben, die nahende Katastrophe zu verhindern. Und vielleicht gelänge und das ja sogar? Wer weiß?
nun, es gibt doch auch die Möglichkeit das ganze auf den Kopf zu stellen.
Derjenige, der Geld besitzt, muß eine Gebühr zahlen an den Staat.
Damit käme das Geld ganz schnell zum Laufen. Jeder versucht dann natürlich sein Geld tendenziell loszuwerden. Falls der Geldumlauf zu hoch wäre, wird die Gebühr erniedrigt und umgekehrt. Ich denke da haben sich schon einige Leute darüber Gedanken gemacht. Alternativen zum Zins gibt es und wurde auch schon gelebt im Mittelalter z.B...
Die Frage bleibt wie dieser Übergang am friedlichsten über die Bühne geht. Alles andere wird unweigerlich zu einem Krieg führen...
Das System wird zusammenbrechen. Nämlich dann, wenn niemand mehr in der Lage sein wird, sich zu verschulden. Das noch umlaufende Geld wird mit einer Hypergeschwindigkeit von den Geldvermögen aufgesaugt. Spätestens dann ist eine Volkswirtschaft tot, weil den Vermögenden alles gehört, der Bevölkerungs aber nichts mehr.
@all
Ich würde gerne wissen, was die Vermögenden dann machen, wenn sie feststellen, dass sie keine leistungslosen Einkommen mehr erhalten. Nun haben sie ja soviel Geld gebunkert und es arbeitet plötzlich nicht mehr.
Vorschläge?
die Problematik besteht wohl schon seit dem Mittelalter, überhaupt seit Währungen existieren und Geld verliehen wird. Seitdem kam es regelmässig zu Krisen und Crashs, Währungsreformen. Es muss immer mehr Geld gedruckt werden, um die immer höher steigenden Kredite zur Zahlung der Zinsen zu decken und sie werden nie wieder zurückgezahlt werden können, weil es soviel Bares gar nicht gibt. Die Ursache liegt in der Beschaffenheit des Geldes selbst und der Perfektion mit der wir den Mechanismus auf die Spitze getieben haben. Ab einer gewissen Summe ist keinerlei Arbeit mehr nötig, um angenehm zu leben, das Geld vermehrt sich von allein, es "arbeitet".
Ob es soweit ist, dass eine Währungsreform jetzt reif ist, wage ich noch zu bezweifeln, sicher ist nur, dass es immer wieder zu korrektiven Crashs führen, weil wir immer besser werden müssen, um den Zins zu bezahlen. Immerhin hat die Krise doch auch ein Gutes: Wir könnenn wieder besser werden, auf das alte Niveau hinarbeiten. Die Krise gehört daher zum Geldsystem dazu und da der Mensch nur durch Schmerz lernt war der Schmerz vielleicht noch nicht hoch genug.
Trotzdem glaube ich, dass es noch lange so weitergehen wird, wie bisher....
Anbei auch ein schönes, sehenswertes Video dazu was den Aufstieg des Geldes bis zur Allmacht gut erklärt, von der Antike bis in die Neuzeit.
http://video.google.de/videoplay?docid=-2537804408218048195< br />
Eines der besten Videos die ich dazu je gesehen habe.
Christian
Daumen hoch, ehrlichkeit wird ausbezahlt (mit mehr als Geld Wert sein kann).
AUFKLÄRUNG PUR falls es für manche noch nicht klar sein sollte.
Ich muss Ihnen hier doch ein wenig wiedersprechen. Wie Herr Müller bereits geschrieben hat, ist die Inflation keine Lösung des Zinsproblems, da diese auf den Zins addiert wird. Was Ihren glauben an die Weltuntergangspropheten angeht, so kann ich das zwar in gewisser Weise verstehen, aber man sollte dies doch ein wenig differenzieren. Der Boom nach der dotcom Krise war nämlich nur möglich, da die Zentralbanken eine Politik des billigen Geldes betrieben haben und damit die nächste Blase gefüttert haben. Ob dies nochmal gelingt erscheint mir in der aktuellen Situation zwar mehr als fraglich, ich will es aber denoch nicht ausschließen. Es wäre dann aber nur eine Frage der Zeit, wann der nächste Crash bevor steht.
Theoretische Grundlage für die meisten "Systemuntergangspropheten", wie Sie sie bezeichnen ist die Theorie von Silvio Gesell. Eine auf den ersten Blick zwar in der Tat fragwürdige Argumentation, aber wenn man sich tiefer damit beschäftigt unheimlich interessante Theorie, die meiner Meinung nach durchaus mehr Beachtung in der Öffentlichkeit haben sollte. Wie übrigens auch John Maynard Keynes findet, der folgenden Satz sagte: "Ich
glaube, daß die Zukunft mehr vom Geiste Gesells als von jenem von
Marx lernen wird." (siehe http://userpage.fu-berlin.de/~roehrigw/keynes/jmk.htm)
Und wenn man sich vergegenwärtigt, wieviel % der Staatseinnahmen für den Schuldendienst verwendet werden und wie sich dies in den letzten Jahren entwickelt hat, dann kommt man durchaus ins Grübeln, ob hier nicht doch ein wahrer Kern in den Aussagen steckt.
Michael Schindler
Der nächste Krisentsunami ist im Anmarsch !
Größer, tiefer, intensiver.......
Aber die RETTUNG ist auch schon in der Schublade.
Währungsreform und einheitliche PRIVATE Kontrolle des Finanzwesens.
G20 lässt grüßen !
Eine neue edelmetallgedeckte Währung ( bei leeren Zentralbankenkellern ! ) wird uns gegeben !
Freut euch ersmal. Der Kollaps braucht dann noch 2 Jahre länger....
Kauft Gold und Silber ein !!!!!
Die Tage sind gezählt !!!
Vermutlich haben Sie das Problem noch nicht realisiert.
"Ab einer gewissen Summe ist keinerlei Arbeit mehr nötig, um angenehm zu leben, das Geld vermehrt sich von allein, es "arbeitet"."
Richtig. ABER: Wer hat schon eine gewisse Summe auf seinem Konto, um es "arbeiten" zu lassen? Von alleine vermehrt es sich ganz sicherlich NICHT, es "arbeitet" auch NICHT. Es sind immer andere Menschen die sich dafür verschulden und arbeiten müssen, wollen sie doch an diesem Leben teilhaben. Finden Sie das fair?
Der Glaube hilft Ihnen nicht weiter. Wer Mathematik verstanden hat, weiß auch warum es so nicht mehr lange weitergehen wird. Das Video erklärt eigentlich alle Details. Daher bin ich doch verwundert, wieso Sie dennoch anderes behaupten.
Vielleicht hilft uns die Literatur weiter:
"Entmachtung der Hochfinanz: Demokratie, Frieden, Arbeit für alle, Kultur- und Naturbewahrung sind möglich", Reiner Bischoff.
Ab jetzt bitte BUCHUNG und nicht Bildung!
Ursache des hohen Anlagedrucks von Geldanlegern ist zum einen die starke Ausweitung der Geldmenge in den letzten Jahren und eine stetige Umverteilung von unten nach oben. Auf diese Weise wird der reale Wirtschaft Geld entzogen, welches nach Anliegermöglichkeiten entsprechender Risikobereitschaft sucht.
Ich denke, da das Zinssystem wäre beherrschbar, nicht aber die Gier und Unvernunft der Menschen. Auch in einem anderen Gerichtssystem würde es daher zu Krisen kommen.
das die Inflation die Schulden tilgen kann hat man in den 1923/24 gesehen in Deutschland. Durch den verlorenen 1 Weltkrieg war die Schuldenlast extrem hoch.
Durch die Inflation wollte man damals die Schulden tilgen. Was war die Folge: Ein extreme Armut für das deutsche Volk und einen Despoten der 1933 dann die Macht
übernahm und ganz Europa, sogar die Welt in Schrecken versetzte.
Einen 2 Punkt möchte ich hier noch hinzufügen über die Zentralbanken: Der Staat besitzt schon lange nicht mehr die Macht über das Gelddrucken.Der Staat beeinflusst es auch nicht mehr sondern ist eher ein Sklave des Finanzzentrums geworden.
Aber warum diskutieren wir hier: Ich möchte eine Veränderung. Eine die Zukunft hat für uns alle und unsere Kinder. Ich möchte nicht mehr diesen Wachstumsscheiss mitmachen ... Ich habe einfach keine Lust mehr wie ein Hamster in einem Rad zu laufen. Ich möchte einfach nur leben und das mit der Natur und den Menschen. Diesen Irrsinn hält man ja auch menschlich nicht mehr aus. Für mich kommt also nur ein Wechsel in die richtige Richtung in Frage und ich hoffe dass sich immer mehr Menschen diesem Gedanken anschliessen.
http://www.monetative.de/wp-content/uploads/geldordnung-ii-r eform-der-geldschopfung-durch-vollgeld-mai-09-m-homepage-kompati bilitatsmodus.pdf
Scheint mir alles sehr durchdacht.
Den Untergangspropheten hier wuerde ich einfach mal eine eine Pause empfehlen. Wenn sie kein Geld haben, koennen sie keins verlieren, also entspannen sie sich. Wenn sie welches haben, muessen Sie ja nicht dem am letztmoeglichen Prozentpuenktchen hinterherhoffen.
Leben sie mal wieder.
Prof. Dr. Josep Huber hat sich zum Geldsystem schon einige Gedanken gemacht. Ein Interview findet sich hier: (Teil 1/7)
http://www.youtube.com/watch?v=IS2uwiDl2VE
MfG
Das soll keine Werbung sein, aber wenn man sucht wird man fündig. z. B. Die Bürgerrechtsbewegung Solidarität "BÜSO" mit ihrer Kanzlerkandidatin Helga Zepp-LaRouche, forderte erstmals bereits im Februar 1997 an Bill Clinton(!) EINE NEUE BRETTON-WOODS-KONFERENZ, und jetzt aktuell eine
Notkonferenz souveräner Staaten für ein neues Bretton-Woods-System, außerdem:
Insolvenzverfahren für Banken,
Wiederherstellung der Währungshoheit,
keine Nazipolitik durch Leistungskürzung uvm. Das hört sich doch verdammt gut an. Nur schade, das diese Bewegungen keine Chance haben.
Quelle: http://www.bueso.de/artikel/aufruf-fur-neues-bretton-woods-1997
Mit Gold und Silberstandard !!
Wartet noch ein paar Wochen ;-)
Der Haken an der Sache : Die Zentralbanken haben kein Gold mehr um die Sicherheit der neuen, kommenden Währung zu gewährleisten :-)
Das bleibt wieder mal unserem Glauben an die Lüge überlassen.
Aber wie im HIFI Laden versucht man uns dickere vergoldete Kabel zu verkaufen wenn es auch Klingeldraht bei Niederfrequenz tut.
Was teuer ist muß ja wohl wirken? Nein, muß es nicht.
Leider benutzen die Leute nicht was sie in der Schule gelernt haben. Und über Dinge wie Wertschöpfung und Fiat Money läßt man die Bürger und vorallem die Schüler im Unklaren. Welcher Arbeitnehmer würde sein Geld zu den heutigen Konditionen schon zur Bank bringen, wenn er wüßte das sie den Betrag verzehn bis verhundertfachen können.
Ich befürchte selbst einige Finanzminister hatten keine Ahnung davon, bis sie das Amt antraten.
Die Banken in ihrer jetzigen Form müssen fallen! Holt Euer Geld ab und investiert es in ökologische Energieprojekte. Denn Energie ist die eigentliche Währung der Natur.
Das Problem ist nicht das sich durch Inflation oder das wegstreichen von Nullen das System nicht renormieren ließe. Vielmehr würde dann ebenso der Grund für Zinsen entfallen. Wenn die Inflation genauso schnell wächst wie die Znsen bleibt die Geldwert konstant. Nur durch mehr Güter kann echter Gegenwert geschaffen werden der die Geldmenge erhöhen kann. Außerdem wachsen leider die Gehälter der Arbeiter und das Staatseinkommen nicht im selben Maße wie die Zinslast.
Wie mans auch dreht und wendet: Am Ende landet man bei einem System wo man entscheiden muß wie die vorhandnen Resourcen genutzt werden. Man kann das den Reichen, Banken und Konzernen überlassen, oder sich für einen demokratischen Prozeß mit Abstimmungen entscheiden. Also keine Diktatur des Proletariats sondern eine Abwägung des Für und Wieder mit Abstimmung des Volks zu gravierenden Themen. Oder wir landen bei einer Herrschaft der internationalen Banken und Konzerne ohne Mitspracherechte des Einzelnen. Auf diesem Weg haben wir ein großes Stück bereits zurückgelegt.
Es ist wirklich bemerkenswert, wie weit verbreitet der "Geld als Schuld" Mythos tatsächlich ist. Er bietet ja auch eine elegante Lösung/Antwort für den ganzen Mist, der in der (Finanz-)Welt passiert ... Schaut man sich das Geldsystem an und hat in der Schule bei den Exponential-Funktionen gut aufgepasst, dann fällt es einen wie Schuppen von den Augen --- Der Planet ist verdammt zum ständigen Crash! Die Antwort ist eine Reform des elenden Geldwesens (Goldstandard oder Freigeld scheinen brauchbare Lösungen) ...
Allerdings ist das ein Irrtum! Das Geldsystem funktioniert nicht so, wie Senf, der Film "Money as Debt" & Co. es darstellen. Sie begehen eine naheliegenden aber entscheidenen (mathematischen) Fehler.
Ich hoffe ihr, die zurecht am System zweifeln, auch an euren eigenen liebgewonnen Erkenntnissen zweifelt und die nachfolgen Links durchlest. Im System läufen Dinge gewaltig schief, aber es ist nicht der ZinsesZins der Schuld daran ist:
Leicht verständliches Gegenargument gegen das Buch "Debt Virus" von Dr. Jacques Jaikaran:
http://famguardian.org/Subjects/MoneyBanking/FederalReserve/ FRconspire/antidote.htm
Ganz schon schwierig, aber fundiert: Bericht für den US-Congress (ab S. 24 mathematical flaw)
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/6/6a/CRS_FRBSF _Myth_Reality.PDF
Und für alle die glauben die FED sei ohne staatliche Kontrolle in den Händen der Privatbanker:
http://www.libertyunbound.com/archive/2004_10/woolsey-fed.ht ml