"Bankhaus Rott" ist der Deckname eines Investmentbankers, der noch immer im aktiven Dienst eines großen Bankhauses steht. Die wahre Identität ist den Betreibern von Cashkurs bekannt, aus Gründen des Selbstschutzes hat er jedoch verständlicherweise dieses Pseudonym gewählt.
Die wachsende Popularität so genannter alternativer Anlagen wie Private Equity, Venture Capital und Private Debt hat Anlegern neue Möglichkeiten eröffnet. Da die meisten Investoren sich nicht dafür interessieren, was sie eigentlich kaufen, werden sie vor allem neue Möglichkeiten des Einfahrens von Verlusten kennenlernen.
Nach dem Zusammenbruch dreier US-Banken hat sich die Diskussion in gewohnter Manier über den Atlantik nach Europa verlagert. Während es derzeit in den Schweizer Alpen qualmt, überlegen sich manche, warum sie mal wieder von absehbaren Problemen überrascht wurden.
Der Ausstoß an Fehlprognosen öffentlicher Behörden und vermeintlicher Experten ist bemerkenswert. Die naive Annahme einer rasch vorübergehenden Inflation ist ein Musterbeispiel für den Unwillen oder die Unfähigkeit, strukturelle Veränderungen zur Kenntnis zu nehmen und Fehler zu korrigieren. Die langfristigen Konsequenzen für die Bürger sind schmerzhaft.
Bei Debatten über die Kapitalanlage wird oft mit Werten jongliert, die mit der Praxis wenig zu tun haben. Ebenso beliebt wie falsch sind viele Renditeannahmen. Diese führen zu überhöhten Erwartungen an die künftigen Erträge und einer zu niedrigen Einschätzung der Schwankungsrisiken.
Der Unterschied zwischen direktem Wählerwillen und eingebildeter Deutungshoheit mancher ideologisch geprägten Erscheinung der deutschen Parteienlandschaft ist bemerkenswert. Einen Großteil zur Aufrechterhaltung dieser Diskrepanz trägt das Wahlsystem bei.
Die große Inflation war ein einschneidendes Ereignis in der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts. Sie dauerte fast zwei Dekaden und endete mit der Aufgabe des während des Zweiten Weltkriegs eingeführten globalen Währungssystems. Natürlich muss sich Geschichte nicht einmal reimen, doch so manche Prognose aus nicht allzu vergangenen Zeiten kommt im Rückspiegel doch teuer zu stehen.
Wie im normalen Leben sollte man auch an den Finanzmärkten die Dinge nicht komplizierter machen als nötig. Einfache Regeln und die notwendige Disziplin tragen Anleger oft weiter als die Suche nach dem Heiligen Gral. Mit der Schlichtheit sollte man es aber auch nicht übertreiben.
An wenigen Orten ist der negative Einfluss der Hektik so deutlich zu sehen wie an den Finanzmärkten. Die unselige stets nur von Woche zu Woche reichende Denkweise hat offenbar auch manche Ökonomen angesteckt. Selbst bei der Betrachtung struktureller Probleme wie der Inflation fehlen oft Geduld und Vorstellungskraft.
Die Infantilisierung in Medien und Politik erklimmt täglich neue Höhen. War der Gesang von Pippi Langstrumpf noch vor einigen Jahren einfach nur eine Freude für Kinder, so ist der Liedtext heute auf dem besten Wege zur ausformulierten Staatsräson.
Aktien werden oft als eines der besten Mittel zum Schutz gegen eine hohe Inflation gepriesen. Das ist nicht falsch, aber ganz so einfach ist die Lage jedoch nicht, wie der Blick auf die historischen Daten zeigt.
Europa erlebte im letzten Winter eine umfassende „Dunkelflaute“, sprich eine sehr windarme Periode mit gleichzeitig geringer Stromerzeugung aus Photovoltaikanlagen. Für die europäische Stromversorgung hat dies zu hohem Stress geführt. An mancher Wunschvorstellung hat dies dennoch bisher nichts geändert. Dabei sind so ziemliche alle Mythen zur angeblich stabilisierenden Wirkung von Windkraft und Photovoltaik binnen Wochen in die Luft geflogen.
Das Kapitalmarktjahr 2022 wird gerne als klassisches Krisenjahr hingestellt. Schmerzhaft war für viele Anleger vor allem der gleichzeitige Rückgang der Anleihen- und Aktienkurse. Zudem bot die einseitige Sektorentwicklung nur wenige Raum zum Verstecken.