Frank Meyer ist ein sehr geschätzter Gastautor auf der Seite Cashkurs.com. Als Moderator bei n-tv verfügt er über großes Hintergrund- und Expertenwissen. Gewürzt mit einem Schuss Humor, sind seine Beiträge mehr als nur interessant und spannend, sondern eine echte Bereicherung für die Seite.
Vielen Dank dafür.
Am Öle hängt, zum Öle drängt, doch alles. Wir (bald) Armen. Aber auch ohne Gas und Steinkohle wäre es hier ziemlich zappenduster. Dabei wurde ganz übersehen, dass dieses Land, in dem wir doch so gut und gerne leben, völlig abhängig ist von der Energie der Fast-Nachbarn, die gerade Krieg führen.
Durch den Krieg in der Ukraine ist nicht nur am Ölmarkt der Teufel los. An den Tankstellen kostete Super mehr als zwei Euro pro Liter. Was soll daran „super“ sein? Das zu importierende Öl müssen wir zudem mit unserem Euro bezahlen, der so weich ist wie die eigenen Knie, wenn man Nachrichten schaut, wo mangels Fakten besonders mit vielen Meinungen gehandelt wird.
Man soll ja kaufen, wenn die Kanonen donnern. Also habe ich getankt und alle längst schon vergessenen Kanister wieder aufgefüllt. Das kostete ein Vermögen! Aber wer weiß schon, was der Sprit morgen kostet - und ob es noch welchen gibt.
Gerüchte machen derzeit die Runde, wonach an den Tankstellen bald schon Seelsorger arbeiten, die sich um die Tankopfer nach dem Tankvorgang kümmern. Tankstellen sollten ohnehin in „Finanzamt“ umbenannt werden, denn ein Großteil der Kohle landet beim Staat, oft zur allgemeinen Verschwendung. Die steigenden Energiepreise zwingen zumindest die sogenannten „Glühbirnen-Leugner“ zum Umdenken.
Die Börse wird weiterhin von Inflationssorgen und Zinsängsten durchgeschüttelt. In den USA galoppiert der FED die Inflation mit jetzt 7,5 Prozent fröhlich davon. Das konnte ja gar niemand ahnen, dass die Inflation doch nicht nur „temporär“ sei. Wilde Spekulationen um eine „Notzinserhöhung“ schossen am letzten Donnerstag ins Kraut. Normalerweise kennt man bislang nur „Notzinssenkungen“.
Auf den Wind ist derzeit wenig Verlass, und die Sonne lässt immer noch auf sich warten. Doch der nächste Frühling kommt bestimmt! Dann wird auch unser Stromnetz wieder grüner, notfalls verlegen wir nur noch grüne Kabel. Momentan aber werden in Deutschland mit jeder Kilowattstunde Strom noch knapp 400 Gramm CO2 produziert, je nach Wetterlage auch mal weniger und in Dunkelflauten mehr. Eine Kolumne von Frank Meyer.
Für die Börse waren die letzten Jahre ohne nennenswerte Zinsen wahrlich traumhafte Zeiten. Jetzt aber randalieren die Kurse, da die FED den „Märkten“, oder das, was davon noch übrig ist, ihre zinslosen Cocktails wegnehmen möchte. Die US-Zentralbank hat damit nicht nur die Aktienkurse aufgepumpt, sondern auch die Teuerung.
Es war beinahe ein Donnerschlag, als nach fast drei Jahren am Mittwoch die Renditen für zehnjährige Bundesanleihen zumindest für ein paar Stunden wieder im grünen Bereich blinkten. Nach 141 Wochen! Manchem wurde ganz warm ums Herz... Bald wieder Zinsen auf Kontoguthaben? Vergesst es!
Die Börsen bleiben auf Schlingerkurs. Kurze Erinnerung: Ende 2022 sehen die Fachleute für den DAX Kurse zwischen 15.000 und 18.500 Punkte. Außer, es kommt anders. Sorgen vor Inflation, Sorgen vor steigenden Leitzinsen und die üblichen Sorgen um andere Sorgen strapazieren gerade die Nerven, wobei man es mit einem zarten Gemüt in den Spekulierhäusern der Welt ohnehin nicht sonderlich weit bringt…
Wie viel ist eine Billion? Viel! Die Zahl taucht in den letzten Jahren immer häufiger auf. Das sollte uns Sorgen machen. Doch vorstellen kann sich darunter kaum jemand etwas. Schon bei einer Million haben Otto und Gerda Normal ihre Probleme. Eine Million Sekunden entsprechen elf Tagen. Eine Milliarde Sekunden schon 11.574 Tage oder 31,7 Jahre. Grob gerechnet wäre es die Zeit von der Wiedervereinigung bis heute.
Wenn die Börsen mehr wissen als alle Experten, bringt uns „Omikron“ zwar mehr Infektionen, macht aber weniger krank. Wie sonst lassen sich die Rekordstände der US-Börsen erklären? Nur mit der Gelddruckerei? Auch dem DAX fehlte nur noch ein kleiner Klimmzug bis zur 16.000er-Marke. Omikron? Das kann uns mal! Und nicht nur das...
War es nicht schön in diesen Tagen, so ganz ohne Kurse und Börse - und vor allem ohne die Möglichkeit, sich dort von seinem Geld zu trennen? Nur das Fest genießen und die ruhigen Tage. Man könnte ja auch nur auf dem Sofa liegenbleiben, wo man von den vielen Jahresrückblicken belästigt wird und man sich den ganzen Wahnsinn nochmal genau anschauen kann.