Frankfurt (BoerseGo.de) - Der deutsche Aktienmarkt befindet sich wieder auf dem Wege der Genesung. Die Stimmung wird wieder durch die zahlreichen Rettungspakete verbessert, die die Regierungen jetzt weltweit in den Gang bringen. Heute hilft vor allem ein neues umfangreiches britisches Programm, das die Banken auf der Insel absichern und die Geldhäuser dort zu einer erhöhten Kreditvergabe bewegen soll. Daher wächst jetzt wieder die Hoffnung, dass die internationale Rezession im Laufe dieses Jahr beendet wird. Der Chefvolkswirt der Allianz erwartet die Wende bereits für Mitte des Jahres. Dazu sollten auch die rückläufigen Rohstoffpreise beitragen, weil sie die Kaufkraft stärken. Allerdings fehlt heute die Führung der Wall Street, weil die US-Märkte feiertagsbedingt (Martin Luther King Day) geschlossen sind. Der DAX steigt zur Stunde 1,3 Prozent auf 4.423 Punkte.

Deutliche Gewinne gibt es vor allem bei den hochspekulativen Pennystocks von Infineon. Dort scheint wieder etwas Hoffnung aufzukommen, dass die kriselnde Chip-Tochter Qimonda doch noch gerettet wird. Möglicherweise hilft auch der Ausblick von Intel. Der Weltmarktführer hatte vergangenen Donnerstag eine Gewinnerholung ab dem zweiten Quartal in Aussicht gestellt. Die Commerzbank, die ebenfalls deutlich zulegt, scheint von der britischen Bankengarantie zu profitieren, weil sie die Stimmung für den europäischen Bankensektor anhebt. Daher scheint der Ärger über die Staatsbeteiligung bei dem Kreditkonzern jetzt wieder etwas abzuebben.
Gefragt sind auch die Versorger RWE und E.ON. Dort hat die Royal Bank of Scotland eine Kaufempfehlung ausgesprochen. Begehrt sind außerdem die „Gesundheitspapiere“ Merck und Fresenius Medical Care. Beide Unternehmen sind relativ konjunkturunabhängig.

Misserfolg im Eigenhandel

Die Papiere der Deutschen Bank bekommen dagegen momentan von der neuen Aufbruchstimmung wenig mit. Der Finanzkonzern stellt seinen Eigenhandel mit Wertpapieren wegen Misserfolgs weitgehend ein. Ausserdem belastet noch der bereits vergangene Woche gebeichtete Milliardenverlust vom vierten Quartal. Deutliche Verluste gibt es auch bei der Deutschen Postbank. Dort drückt weiterhin, dass der Aufkäufer Deutsche Bank die Übernahmekonditionen neu aushandelt. 

Im MDAX kann Wincor Nixdorf deutlich zulegen. Der Hersteller von Geldautomaten, Rücknahmeanlagen für Pfandflaschen und anderen Technologien schlug im Rahmen seiner heute präsentierten Quartalszahlen die Erwartungen. Gefragt sind auch die Immobilienkonzerne Gagfah und IVG Immobilien AG.
An der Spitze des TecDAX steht Manz Automation. Der Technologiekonzern vertieft seine Zusammenarbeit mit dem Maschinen- und Anlagenbauer Roth & Rau. Dabei geht es vor allem um sogenannte Turnkey-Produktionslinien zur Herstellung kristalliner Silizium-Solarzellen. Gefragt sind auch die Alternativ-Energieaktien von Solarworld, Solon und Nordex.

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