Frankfurt (BoerseGo.de) - Der deutsche Aktienmarkt startete zwar schwach in den Tag, konnte aber einen Teil seiner frühen Verluste wieder abarbeiten. Wie in den Vortagen ist die Börse damit beschäftigt, die Flut der Unternehmensergebnisse zu verarbeiten. Häufig fallen sie zwar besser aus als erwartet, werden aber in der Regel mit einem negativen Ausblick auf die Geschäftsentwicklung in den kommenden Monaten garniert. Das gilt etwa für den US-Technologie-Infrastrukturkonzern Cisco, der gestern nach Wall Street Schluss die Stimmung für den Technologiebereich verdarb. Im Blickpunkt stehen auch die in wenigen Minuten fälligen Zinsentscheidungen der Europäischen Zentralbank (EZB) und der Bank of England (BoE). Allerdings rechnet der Markt damit, dass die EZB ihren Leitzins unverändert lässt. Außerdem werden für heute Nachmittag weitere wichtige US-Konjunkturdaten erwartet, nämlich die wöchentlichen Arbeitslosenmeldungen und der Auftragseingang der US-Industrie. Bereits bekannt ist der rückläufige Auftragseingang der deutschen Industrie im Dezember, der die Stimmung etwas stört. Der DAX bröckelt zur Mittagsstunde 0,5 Prozent auf 4.468 Punkte.

Die Papiere der Münchener Rück, die gestern wegen schwacher Bilanzzahlen auf der Verkaufsliste standen, werden jetzt teilweise wieder zurückgekauft. Dabei hilft auch die UBS, die den Versicherer von „Verkaufen“ auf „Neutral“ aufwertete. Die spekulativen Papiere des Düngemittelkonzerns K+S, gestern schon beliebt, zählen auch heute wieder zu den Favoriten. Gefragt sind auch SAP, trotz Cisco.


Später Rat

Die Pennystocks von Infineon stehen schon lange unter Druck. Das fällt jetzt sogar in Amerika auf. Die New Yorker Großbank JPMorgan degradierte den angeschlagenen Chipkonzern jetzt endlich von „Neutral“ auf "Untergewichten". Ein später Rat.
Verkauft werden auch die Papiere der Deutschen Bank. Dort kommt die heutige Bilanzpressekonferenz wenig an, obwohl die Erträge des Kreditkonzerns im Januar deutlich über dem Vorjahr lagen. Die Aktien von Volkswagen, schon lange ein Spielball von Pharmamilliardären und anderen Spekulanten, stehen ebenfalls auf der Verkaufsliste.
Die Deutsche Postbank leidet unter der HSBC. Die Briten schraubten das Kursziel von 14,50 Euro auf 10,50 Euro herunter, bleiben allerdings bei „Neutral“.

Im MDAX ist der Drahtspezialist Leoni gefragt. Im TecDAX bleiben die Aktien von Freenet angesagt. Dort lebt anscheinend wieder die Hoffnung auf eine Übernahme durch United Internet auf. Außerdem sorgen die guten Zahlen der führenden US-internetkonzerne für Fantasie. Bei IDS Scheer werden die jüngsten Quartalszahlen honoriert. Das IT-Unternehmen übertraf dabei die Erwartungen des Marktes.

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