Teil V: Südchinesisches Meer

 

Die Vervollständigung der Henkersschlinge in Form einer Perlenkette ringsum China, damit es im Falle eines Krieges bis 2012 von notwendiger Energie und anderen Importen abgeschnitten werden kann, stand im Mittelpunkt der von den USA gewollten Zwischenfällen im Südchinesischen Meer. Das chinesische Ministerium für Bergbau und Geo-Rohstoffe schätzt, dass das Südchinesische Meer 18 Milliarden Tonnen Erdöl enthalten könnte (zu verglichen beispielsweise mit Kuwaits 13 Milliarden Tonnen). Die optimistischste Schätzung ergab, dass potentielle Ölquellen (keine bewiesenen Quellen) der Spratly- und Paracelinseln im Südchinesischen Meer 105 Milliarden Barrel Öl enthalten und die Ölressourcen des Südchinesischen Meeres insgesamt 213 Milliarden Barrel Öl umfassen könnten. [30]

 

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Dass diese enormen Energiereserven zu einem großen Sicherheitsproblem für China geworden sind, ist keine Überraschung. Washington führte während der letzten Jahre eine gezielte Intervention zur Sabotage der chinesischen Interessen aus. Insbesondere Vietnam wurde als Keil gegen die chinesische Erdölsuche dort benutzt. Die vietnamesische Nationalversammlung verabschiedete im Juli 2012 ein Gesetz zur Festlegung der vietnamesischen Seegrenzen, um die Spratly- und Paracelinseln mit aufzunehmen. Der US-amerikanische Einfluss im Vietnam ist maßgeblich, seitdem das Land sich für die wirtschaftliche Liberalisierung geöffnet hat.

Im Jahr 2011 startete das US-Militär die Zusammenarbeit mit Vietnam, was auch die Durchführung gemeinsamer, „friedlicher“ Manöver mit einschließt. Washington unterstützt sowohl die Philippinen als auch Vietnam bei ihren Gebietsansprüchen auf Hoheitsgebiete im Südchinesischen Meer, die von China beansprucht werden, und ermutigt diese kleinen Länder dazu, keine diplomatische Lösung anzustreben. [31]

2010 nahmen amerikanische und britische Ölkonzerne an den Ausschreibungen für die Erschließung im Südchinesischen Meer teil. Das Angebot von Chevron und BP trug zur Präsenz des in den USA ansässigen Unternehmen Anadarko Petroleum in der Region bei. Dieser Schritt sei notwendig, um Washington den Vorwand geben zu können, in dieser Region „unsere Ölinteressen zu verteidigen.“ [32]

Im April 2012 war das philippinische Kriegsschiff Gregorio del Pilar am Scarborough-Riff in eine Konfrontation mit zwei chinesischen Überwachungsschiffen geraten. Das Gebiet wird von beiden Nationen beansprucht. Die philippinische Marine hatte versucht, chinesische Fischer festzunehmen, die vermeintlich von der Regierung geschützte Arten aus dieser Region fischten, aber die Überwachungsschiffe verhinderten es. Am 14. April 2012 hielten die Vereinigten Staaten und die Philippinen ihre jährlichen Manöver in Palawan auf den Philippinen ab. Am 7. Mai 2012 berief der chinesische Vize-Außenminister Fu Ying ein Treffen mit Alex Chua, dem Chargé d’Affaires der philippinischen Botschaft in China ein, um eine ernsthafte Stellungnahme über den Vorfall bei dem Scarborough-Riff abzugeben. Das Pentagon und das US-amerikanische Außenministerium heizten den Konflikt über die Rechte am Südchinesischen Meer von Südkorea, den Philippinen bis zum Vietnam an, um dort heimlich amerikanische Militärpräsenz zur „Verteidigung“ von vietnamesischen, japanischen, koreanischen oder philippinischen Interessen einsetzen zu können. Die militärische Henkersschlinge um China wird langsam enger gezogen.

Während Chinas Zugang zu konventionellen Öl- und Gaslagern in küstennahen Gebieten eingeschränkt wurde, versuchte Washington aktiv, China zur umfangreichen Förderung von chinesischem Schiefergas zu bringen. Die Gründe hatten nichts mit einem Wohlwollen der USA China gegenüber zu tun. Vielmehr handelte es sich um die nächste bedeutende Waffe zur Zerstörung Chinas, jetzt in Form einer umweltbedingten Kriegsführung…

 

 

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Fußnoten und Verweise:

[30] GlobalSecurity.org, South China Sea Oil and Natural Gas, via http://www.globalsecurity.org/military/world/war/spratly-oil.htm

 

[31] Agence France Presse, US, Vietnam Start Military Relationship, 1. August 2011, via http://www.defensenews.com/article/20110801/DEFSECT03/108010307/U-S-Vietnam-Start-Military-Relationship

 

[32] Zacks Equity Research, Oil Majors Eye South China Sea, 24. Juni 2010, via http://www.zacks.com/stock/news/36056/oil-majors-eye-south-china-sea

 

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