Event-Beschreibung:
"Durch die massiv ansteigende globale Staatsverschuldung in Folge der Corona-Pandemie kommt Notenbanken zunehmend die Rolle zu, die Refinanzierung von Staaten sicherzustellen. Gleichzeitig sind auf europäischer Ebene Tendenzen hin zu einer Fiskalunion unübersehbar. Für viele Überlegungen und Gedankenspiele, die unter der sog. Modern Monetary Theory subsumiert werden können, wirkt die Corona-Krise wie ein Katalysator.
Gleichzeitig hat die Digitalisierung einen erheblichen Schub erfahren, und das gewaltige Potenzial der Biotechnologie (Stichwort Impfung) ist der breiten Masse an Menschen erstmals vor Augen geführt worden. Zudem haben staatliche Institutionen in der westlichen Welt (auch in Deutschland!!) in der vielleicht größten Krise seit dem zweiten Weltkrieg massive Defizite und Schwachstellen in ihrer Leistungsfähigkeit erkennen lassen - mit schwer einschätzbaren Folgen für das Vertrauen der Menschen in den Staat und die Demokratie.
Und es ist vielleicht eine Ironie der Geschichte, dass ausgerechnet ein Virus mit vermutlich chinesischem Ursprung China geholfen hat, vergleichsweise schnell die dominierende Nation auf der Erde zu werden. Die Corona-Pandemie ist eine Zäsur in vielerlei Hinsicht und hinterlässt Spuren auch an Kapitalmärkten."
Kommentare
Tja... nebenbei beim Basteln so gehört, also im Grunde wurde alles mal angesprochen, das ist schon mal ein deutlicher Unterschied zum üblichen Geschwafel in den Medien, was einen immer nur müde macht.
Vorsichtig objektiv (damit man nicht gleich wieder als "querdenkender Verschwörungsfan" auffällt) der Wink auf einen sehr effektiven Katalysator in Form einer ausgerufeen Pandemie, der ganz zufällig zur rechten Zeit manchen Kreisen sehr gelegen kommt.
Zu Beginn der Pandemie spekulierten meine Logik und Phantasie sofort: Das ist ein Komplott der Rentenversicherungen! Natürlich ist das größte Problem die Überbevölkerung, aber davon dann erst die Überalterung. Rentenversicherer stöhnen, Pharmaindustrie hält dagegen, so lange als möglich den Tod hinaus zu therapieren. Aber nein, ich habe das eher in die Ecke meines schwarzen Humors gerückt.
Aber ehrlich... die Idee der "Oligarchenblase" habe ich hier zum ersten Mal diskutiert gehört. Bereits letzten Sommer viel mir abseits des Pharma schon auf: Online - Bestellungen explodieren, Homeschooling auf Apple - Standard, Home - Office (IT - Branche allgemein), dazu "Gedankenpolizei" unter freundlicher Unterstützung von... ok, alle 5 "Nasdaq - Ungeheuer" assoziiert? Sollte der globale Kuchen in viel überschaubarere, größere Stückchen geteilt werden, dann bin ich mir sicher: Die Inflation wird so lange nicht kommen, bis die Großen das viele Geld nicht in Übernahmen und sonstige hard assets gesteckt haben. Luftfahrt, Autoindustrie, Reiseveranstalter, Hotelbetreiber...? so viele Branchen, die jetzt Erde fressen. Wir werden es kaum merken, wenn wir einen Benz unter Lizenz von Google fahren, wenn wir in Flugzeuge steigen, deren Überleben Apple gesichert hat oder hinter jeder 2. Dienstleistung Amazon steckt. Wir werden nur froh sein, dass es weitergeht. Hauptsache Brot und Spiele. Letztere sind zwar bereits zahlreich jenseits eines Brechreiz - Niveaus, aber auch daran kann man die Demokratie erkennen und darüber streiten. Und apropos Brot... die Inflation wird erst dann zu erkennen sein, wenn alle Schäfchen im Trockenen sind und das Brot plötzlich soviel kostet, wie am Vortag die Übernahme einer Lufthansa. Dann sind alle blank gezogen und müssen an den staatlichen Futtertrog. Apropos Staat... vielleicht wurde der eine oder andere im Hintergrund dabei auch schon "übernommen", der Prozess ist etwas diffiziler und man hat deswegen schon früher damit angefangen. Aber dann freut sich wenigtens die Antifa, die Staaten eh schon immer doof fanden. Darf man da dann gespannt sein, ob sie sich dann glücklich auflöst.
Man verzeihe mir den Auswuchs meiner Phantasie in mögliche Verschwörungsszenarien, die natürlich dem Ernst der Diskussion gegen Ende nicht gerecht werden.
Was ich hierbei nicht mit eingeschlossen habe, ist der durchaus möglich positive Aspekt, der hier zur Sprache kam. Was kann eine grenzwertige Situation wie aktuell global bei den Menschen auslösen? Es gibt immer 2 Seiten, selbst wenn der Teufel selbst am Werk wäre, er kann nur imitieren und den Menschen soweit bringen, diese oder jenes zu tun. Er hat keine schöpferische Natur und der Mensch kann zu jeder Zeit seine Richtung ändern, völlig unberechenbar mit dem Hang zum Guten. Das ist noch viel spannender und daran sollten wir immer denken. Natürlich sind hier Mächte am Werk, alles an sich zu reißen, aber das ist simple Dschungelnatur und düstere Prognosen helfen am Ende nur den düsteren Mächten. Deshalb an alle "Verschwörungspropheten": Ohne Humor ist unser Verstand nichts wert!
Oder ich sags mit Goethe's Worten: "Nur die widernatürlichste Phantasie kann uns noch retten"
Und dann auch noch die Kurve in die konstruktive Hoffnungsecke bekommen.
IndiJo ich glaube mit Ihnen würde ich gerne mal eine gute Flasche Wein trinken :-)
Vielen Dank für die Zurverfügungstellung dieses Talks.
MM Warburg hat für mich das Image ganz weit weg zu sein da überhaupt ein Konto eröffnen zu dürfen.
Aber wäre es nicht eine Idee für DM Fonds Inhaber ab einer bestimmten Größe dort seine Anteile zu Lagern?
VG aus Franken
Ein sehr interessanter Beitrag beider Herren. Ich werde mir das noch einmal anhören, weil ich nach ein paar bemerkenswerten Perspektiven mit meiner begrenzten Aufmerksamkeit aussteigen musste.
Vorerst habe ich verstanden, dass die Finanzwelt ihren Kompass verloren hat, weil der Zinssatz als Maß für das eingegangene Risiko verschwunden ist und dass die zunehmende Staatsverschuldung kein Problem sein muss, da die Zentralbanken weiterhin Geld ausgeben.
Dann wurde ich darauf aufmerksam, dass vorerst keine Inflationsgefahr besteht, da Covid unser Konsummuster stark verlangsamt, was bedeutet, dass wir jetzt eine sehr niedrige Zirkulationsrate haben.
Dann höre ich, dass die Inflation (10 oder 15%) an sich kein Problem wäre, sondern eine stark schwankende Inflation (von 5-15-5%), die potenzielle Anleger nervös macht, was sich nachteilig auf das Wachstum des Wohlstands auswirkt.
Bisher weicht das Gespräch nicht von den allgemeinen makroökonomischen Erkenntnissen ab.
Meine vorläufigen Vorbehalte sind zwei:
1. Wenn die Zentralbanken weiterhin Geld drucken, bedeutet das nicht, dass die Regierung (das Land) Eigentum dieser Banken wird?
2. Wie werden Länder jemals in der Lage sein, ihre Schulden mit den aktuellen Wirtschaftsgesetzen zu begleichen, die auf "unerbittlichem Konsum" beruhen?
Es ist allen klar (zumindest hoffe ich), dass Wachstum bedeutet, immer mehr zu konsumieren, und wenn wir diesen Planeten NICHT vollständig in ein Ödland verwandeln wollen, müssen wir den Konsum dringend reduzieren.
3. Was passiert mit allen Prognosen, wenn die nächste Pandemie und Klimakrise eintreten?
Was wird global passieren, wenn China sich nicht an das Szenario hält, das zum Great Reset passt?
Der Westen bewegt sich in Richtung einer Leih, Teilungs- und Kreislaufwirtschaft, und der Osten setzt seine „traditionelle“ Wachstumswirtschaft fort, ist das tatsächlich möglich, können beide koexistieren?