Das nicht thematisierte Risiko der Entglobalisierung als Folge der westlichen Geopolitik und ein "Beipackzettel" der Risiken.


Das Jahr 2014 lieferte uns eine extreme Vielfalt an Themen in Politik, Finanzmarkt und Wirtschaft. Die darin enthaltene Komplexität wurde jedoch nur in zartesten Ansätzen medial umgesetzt. Fakt ist, dass diese Themen miteinander verbunden sind und in Richtung des Risikos einer Entglobalisierung weisen.
Das Mittel der Abstraktion ist erforderlich, um die darin enthaltenen Tendenzen für die Gesellschaft, die Wirtschaft und die Finanzmärkte zu erkennen und vor allen Dingen zu benennen. Mehr noch sind die daraus resultierenden Folgen sachgerecht einzuordnen und zu prognostizieren. Diese Übung der Abstraktion ist unausgeprägt.


Das entscheidende Thema, das uns 2014 bewegte und uns in den kommenden Jahren weiter bewegen wird, stellt die Auseinandersetzung um Macht auf globaler Ebene dar. Dabei geht es um die Auseinandersetzung des "Westens" mit den aufstrebenden Ländern. Dieses Thema wurde bereits Ende 2007 in dem Buch "Endlich Klartext" (Seiten 126 - 136) erörtert. Jedes einzelne Wort dieses Kapitels gilt bis heute und gewinnt täglich an Bedeutung.


Immer stärker bestimmt Geopolitik das Feld der makroökonomischen Entwicklungen und Prognosen. In der Folge dominiert die Geopolitik auch die Entwicklungen an den Finanzmärkten. Vor diesem Hintergrund müssen heute politische Prognosen immer makroökonomischen und mikroökonomischen Prognosen vorgeschaltet sein, wenn sie Realitätsnähe beanspruchen.
Die Konfrontation zwischen dem "Westen" und den aufstrebenden Ländern nimmt in Form hybrider Auseinandersetzungen in den letzten Jahren latent zu, manche bezeichnen sie auch als hybride Kriege.


Auch die Form und der Verlauf der Defizitkrise der Eurozone waren und sind aktuell Ausdruck einer derartigen Auseinandersetzung (siehe u.a. Universität St. Gallen, Rolle der Ratingagenturen). Diese Auseinandersetzungen im Rahmen der Geopolitik haben innerhalb des "Westens" Konsequenzen.


Es ist das Bestreben der USA erkennbar, die "westlichen" Reihen unter der aktuellen Hegemonie zu konsolidieren und zu schließen, indem US-Standards (z.B. TTIP) und das US-Geschäftsmodell (USA: elitäres Modell, Eurozone: humanistisches Modell) exportiert werden. Hier stehen der Begriff Gleichschaltung und die Frage einer Unterordnung im Raum. Wer die Standards bestimmt, hat schlussendlich die Macht.


Exkurs:


Die irreversible Implementierung der kurzfristigen Bilanzierungsstandards in der EU (IFRS) nach dem Grundmodell der US-Bilanzierung, die für die Struktur einer Wirtschaft und damit Gesellschaft von höchster Bedeutung sind, ist mahnendes Beispiel.


Diese Standards wurden und werden von einer privaten Gruppe bestehend aus 14 Personen im International Accounting Standard Board beschlossen und werden in der EU durch ein besonderes Anerkennungsverfahren ("Endorsement") zu verbindlichem EU-Recht und automatisch auch zu nationalem Recht.
Mithin werden die Rahmenbedingungen für Wirtschaft und in der Folge Gesellschaft von einem nicht direkt demokratisch legitimierten Gremium bestimmt. Das ist eine massive Determinationsmacht außerhalb jedweder Interventionsmöglichkeit der amtierenden demokratisch legitimierten Kräfte der EU und der nationalen Regierungen.


Wirtschaft, vor allen Dingen die Soziale Marktwirtschaft und Gesellschaft basieren auf dem Prinzip der Nachhaltigkeit, die Charaktermerkmale des Marathons aufweisen.


Den kompletten Finanzmarktausblick 2015 können Sie hier downloaden (bitte klicken). (PDF)

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