Die Tagesschau meldete am zwölften Mai:
„Am Internationalen Tag der Pflege haben Beschäftigte, Gewerkschaften und Verbände für bessere Arbeitsbedingungen und höhere Gehälter geworben“.(1)
Wie süß: „geworben“, sagt der Tagesschau-Sprecher. Nicht: „ultimativ gefordert“. Die Redaktion gibt der milden Sauce noch eine Portion Sülze bei und lässt den Bundespräsidenten direkt in die Kamera säuseln:
„Sie leisten Enormes für unser Land. Dafür danke ich Ihnen aus tiefstem Herzen. Ich würde mir wünschen, dass wir alle uns auch nach der Krise daran erinnern, was Sie für diese Gesellschaft tun.“
Na bravo.
Nochmal, weil es gar so unverbindlich und gestelzt daherkommt: „...würde mir wünschen, dass wir alle uns erinnern.“ Steinmeier wirkt richtig ergriffen, besonders von sich selbst. Dass sein Parteifreund, Arbeitsminister Heil, am siebten April per Verordnung ermöglicht hatte, den „systemrelevanten“ Arbeitnehmern den Zwölfstunden-Arbeitstag und die 60-Stunden-Woche abzuverlangen(2), treibt hingegen allenfalls den Ausgebeuteten selbst das Wasser in die Augen. Die Mitarbeiter in der Tagesschau-Redaktion ließ es kalt. Sie verloren kein Wort über diesen typisch sozialdemokratischen Tiefschlag. Wundert sich hier noch jemand?
In den Nachrichtensendungen der ARD-aktuell häufen sich Meldungen über die ökonomischen Auswirkungen des Anti-Pandemie-Regimes – und über die Forderungen der Wirtschaftslobby nach finanziellem Ersatz und Steuererleichterungen. Das sonst so gern behauptete „Unternehmerrisiko“ taucht in diesem Zusammenhang natürlich nicht auf.
Wer tatsächlich die schwersten Lasten zu schultern hat, kommt in dieser Berichterstattung erst recht nicht vor. Es sind, für das kapitalistische System typisch, Mitmenschen ohne nennenswertes Eigentum: abhängig Beschäftigte in Kurzarbeit, Arbeitslose, Rentner, Sozialhilfeempfänger. Ihre Last: Um den „Dank aus tiefstem Herzen“ müssen Kurzarbeiter auf bis zu 40 Prozent ihres Einkommens verzichten und alle zusammen müssen obendrein zu ihrer Bedürftigkeit noch einen rasanten Anstieg der Lebens- und Haushaltsmittelpreise verkraften.
Die Sozialverbände forderten bisher vergeblich, im Rahmen der umfangreichen staatlichen Hilfsmaßnahmen für „die Wirtschaft“ auch den sozial Benachteiligten wenigstens einen monatlichen Zuschlag von 100 Euro zu gewähren und einmalig 200 Euro für krisenbedingte Zusatzausgaben.(3) Die große Koalition in Berlin kümmerte das nicht. Und die Tagesschau berichtete weder über die Forderung des Verbandes noch über die Ignoranz der Regierung.
Das unterscheidet Staatsfunker und von seriösen Journalisten.
Bei der Agentur für Arbeit waren Ende April rund zehn Millionen Personen für “konjunkturelle Kurzarbeit” angemeldet. 30 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten.
Immer auf den größten Haufen
Die Arbeitsagentur hat 26 Milliarden Euro Rücklagen. Die schmelzen gerade weg wie Schnee in der Sahara. Kurzarbeitsgeld ist allerdings kein Göttergeschenk, erst recht kein Gnadenerweis der Regierung, sondern ein Rechtsanspruch auf Rückzahlung zuvor geleisteter Beiträge an die Arbeitslosenversicherung.
Etwas geschenkt kriegen hier nur die Unternehmer, dafür aber reichlich und ohne Not: Seit Beginn der Krise erstattet die Arbeitsagentur ihnen nämlich, wie von der Bundesregierung verfügt, die kompletten Sozialabgaben auf kurzarbeitsbedingt entfallende Arbeit. Zu 100 Prozent; früher waren es nur die dem Beitragsanteil der Arbeitgeber entsprechenden 50 Prozent gewesen. Wir reden hier über ein Geschenk im Wert von rund zehn Milliarden Euro(4).
Doch kein Wort davon in der Tagesschau.
Dort herrscht die gewöhnliche Meinungsmache von Politikern und „Finanzexperten“, die sich nach Belieben spreizen und in ihren Ansichten widersprechen dürfen, zur Erkenntnisförderung des Publikums und sachlich begründetem Problembewusstsein jedoch wenig bis gar nichts beitragen.
Wie nicht anders zu erwarten, huldigt die Redaktion ARD-aktuell den von der Bundesregierung entwickelten Maximen und verwendet ihre üblichen Denkschablonen. Mit abfälligen Pauschalurteilen – „Verschwörungsideologen!“ – zieht sie über Bürgerproteste und die alternativen Medien her(5) und betreibt Feindbildpflege. Sie ignoriert, dass sich in der oppositionellen Szene inzwischen auch nachdenkliche, diskussionsfähige und damit ernst zu nehmende Zeitgenossen äußern(6) und nicht nur die vielen orientierungslosen Spinner tummeln.
Die Redaktion verschweigt andererseits, dass sich viele neoliberale Wirtschafts-Exponenten mit ihren Forderungen bei den Demagogen und rechten Ultras eingereiht haben. Jene Kräfte also, deren Druck sich der CDU-Vorsitz-Kandidat Laschet und der Grünen-Ministerpräsident Kretschmann willig beugen und bei der riskanten „Lockerung“ der Kontaktsperren miteinander wetteifern.(7)
Einäugige Nachrichtengestaltung
Sozialen Themen widmet sich die ARD-aktuell hingegen auch in Krisenzeiten nur ausnahmsweise und noch seltener mit aufklärerischem Anspruch. Berichte über die sozialen Aspekte der Pandemiebekämpfung dienen mehr zu illustrativen als informatorischen Zwecken. Das Leben der tatsächlich Armen bleibt daher weitgehend ausgeblendet.
Vielmehr werden – unter „gutbürgerlichen“ Aspekten – die Irritationen wegen geschlossener Kitas oder die Umstände des Arbeitens im Home-Office abgehandelt. Da geht´s um die vermeintlichen Sorgen der gut ausgebildeten Mittelschichtler aus dem Blickwinkel des „hippen Großstadtmilieus“, wie die Linke-Politikerin Sarah Wagenknecht es nannte.(s.u.a. 8, 9, 10)
In diesem Nachrichtenangebot spielt auch das private Leben jener „systemrelevanten“ Arbeitnehmer kaum eine Rolle, denen in Krisenzeiten nun zusätzlich die Ausdehnung ihrer Wochenarbeitszeit auf 60 Stunden zugemutet wird.
Übrigens: Welche Tätigkeiten als „relevant“ betrachtet werden und warum, auch das entzieht sich dem Blick der Öffentlichkeit. Dazu trägt die ARD-aktuell mit ihrer ignoranten und ignorierenden Berichterstattung fraglos erheblich bei. Man denkt bei „systemrelevant“ ans Krankenhauspersonal, an Polizei und Feuerwehr, allenfalls noch an die Beschäftigten im Supermarkt – und ahnt nicht einmal, dass man damit kaum die Hälfte des Spektrums erfasst. Eine vollständige Liste der fraglichen Tätigkeiten wurde von der ARD-aktuell nicht veröffentlicht, auch nicht in ihrem diskreten Internet-Portal tagesschau.de. Hier ist sie:
Herstellen, Verpacken einschließlich Abfüllen, Kommissionieren, Liefern an Unternehmer, Be- und Entladen und Einräumen von Waren des täglichen Bedarfs, Arzneimitteln, Medizinprodukten und weiteren apothekenüblichen Waren, Produkten zur Eingrenzung, Bekämpfung und Bewältigung der COVID-19-Epidemie, Stoffen, Materialien, Behältnissen und Verpackungsmaterialien zur Herstellung und zum Transport der genannten Waren, Mittel und Produkte;
Medizinische Behandlung und Pflege, Betreuung und Versorgung von Personen;
Not- und Rettungsdienste, Feuerwehr und Zivilschutz, Aufrechterhalten der öffentlichen Sicherheit und Ordnung sowie der Funktionsfähigkeit von Gerichten und Behörden; Energie- und Wasserversorgungsbetrieben, Abfall- und Abwasser-Entsorgungsbetrieben; Landwirtschaft und Tierhaltung, Einrichtungen zur Behandlung und Pflege von Tieren; Sicherstellung von Geld- und Werttransporten und Bewachung von Betriebsanlagen; Aufrechterhalten der Funktionsfähigkeit von Datennetzen und Rechnersystemen; Apotheken und Sanitätshäuser im Rahmen der zugelassenen Ladenöffnungszeiten und bei erforderlichen Vor- und Nacharbeiten sowie Abhol- und Lieferdienste von Apotheken und Sanitätshäusern.(11)
Mit Lug und Trug
Dass in einem kapitalistischen Wirtschaftssystem auch den „systemrelevanten“ Arbeitnehmern nichts, aber auch gar nichts geschenkt wird, was über einen feuchten Händedruck hinausgeht, zeigt sich in unseren Tagen nur dem, der sich selbst um Einblicke bemüht. Ins öffentliche Bewusstsein rückt es nicht, vor allem weil die Tagesschau ihrer Informationspflicht nicht nachkommt.
Ende März hatte Bundestagspräsident Schäuble das Parlament zu stürmischem Beifall eingeladen, zu standing ovations in Würdigung der aufopfernden Leistungen der Arbeitnehmer im Gesundheitswesen.
Zur gleichen Zeit wurde jedoch unter dem täuschenden Namen „Sozialschutzpaket“ jene Gesetzesänderung vorbereitet, mit der die Exekutive ermächtigt wurde, massiv in unseren Alltag einzugreifen. Angeblich sollte das dazu dienen, Härten infolge der Corona-Krise abzumildern, daher der trügerische Titel „Sozialschutzpaket“. Orwell lässt schön grüßen.
Die Tagesschau schob ihrem zahlenden Publikum sogar die kontextfreie Nachricht unter, dass insbesondere private Krankenhäuser Kurzarbeit angemeldet hätten – während hintenherum die 60 Stunden-Woche wiedereingeführt wurde.(12) Penetranter als in den hier angesprochenen Vorgängen und Umständen hätten sich die Menschenfeindlichkeit eines kapitalistischen Gesellschaftssystems sowie die soziale Inkompetenz und Unverfrorenheit seiner Fachminister kaum zeigen können; der Redaktion ARD-aktuell geht das trotzdem an gewissen Körperteilen vorbei.
Kurzarbeit in Krankenhäusern – inmitten einer Pandemie? Dass der Privatwirtschaft das letzte Mittel recht ist, jeden Cent bei den sozialen Kassen abzuzocken, beweist der Asklepios-Konzern in einer Presserklärung: “Der Schutzschirm der Bundesregierung hat Löcher.”(13) Der „Schutzschirm“ sieht unter anderem vor, dass Kliniken für die sicherheitshalber freizuhaltenden Betten 560 Euro pro Tag bekommen. Das, so Asklepios, sei zu wenig.
Nicht nur dieser Konzern, sondern die gesamte Branche machte hoch angesetzte Einnahmeausfälle geltend, weil in ihren Spezialkliniken häufig aufwändige und damit teurere Eingriffe durchgeführt würden, ebensolche wie in den Uni-Krankenhäusern.
ARD-aktuell berichtete zwar über die Forderungen, jedoch ohne kritische Distanz. Als handle es sich um etwas Unabänderliches – und nicht um das vorhersehbare (und von vielen Mahnern vorhergesagte!) Ergebnis der zerstörerischen Privatisierungspolitik im Gesundheitswesen.
Wie so oft lieferte das politische Kabarett mehr Information darüber als die Nachrichtensendungen. Das ZDF-Angebot Die Anstalt deckte eine Serie von Täuschungsmanövern rund um die angeblich notwendigen Krankenhaus-Privatisierungen auf und beschrieb, wie schamlos sich einflussreiche Personen und Organisationen am „Geschäft mit der Krankheit“ bereichern:
„Durch Gerhard Schröders Reformen haben sich die Liegezeiten in deutschen Krankenhäusern erheblich verkürzt, das Pflegepersonal wurde reduziert, es gibt weniger Betten. ... dennoch steigen die Kosten. Vier private Krankenhauskonzerne: (Helios, Asklepios, Rhön-Klinikum, Fresenius) haben 2018 einen Gesamtgewinn von einer Milliarde Euro gemacht, mit öffentlichen Geldern. Mit dem Geld hätte man 22.000 Pflegerinnen finanzieren können.“(14)
Eine Ausgeburt von Verlogenheit, Heuchelei und Unmoral ist auch die aktuelle Debatte über die Zahlung einer Prämie an die “systemrelevanten” Kräfte in der Altenpflege.(15) Das Durchschnittsgehalt für die physisch und psychisch sehr belastende Arbeit in diesem Berufsfeld liegt bei weniger als 2.600 Euro brutto. Es soll, erbärmlich genug, mit einer einmaligen steuerfreien Krisen-Sonderzahlung von 1.500 Euro aufgestockt werden. 1.000 Euro wurden vom Gesetzgeber verfügt, zu zahlen von den Pflegekassen; wer für die noch fehlenden 500 Kröten aufkommen soll, bleibt vorerst umstritten. Wie die Pflegekassen ihre Auslage ersetzt bekommen, ebenfalls.(15)
Herrschaft des Geldadels
Von der zunehmend notwendigen Rückführung des gesamten Gesundheitswesens in die Öffentliche Hand ist keine Rede. Auch nicht von einer Reform der Krankenversicherung mit ihrer Zwei-Klassen-Realität – nicht einmal zu Pandemiezeiten. Für die Unterdrückung eines solchen Diskurses stehen die öffentlich-rechtlichen Nachrichtenredaktionen. Sie nämlich sind systemrelevant – für die Herrschaft des Geldadels.
Einige marginale kritische Beiträge in Funk und Fernsehen auf gar zu unauffälligen Sendeplätzen taugen nicht als Gegenbeweis. Nur dort konnte beispielsweise ein gesellschaftskritisch argumentierender junger Mann wie der 23jährige Altenpfleger Alexander Jorde zu Wort kommen, obwohl dessen treffliches Resümee weit größere Aufmerksamkeit verdient gehabt hätte:
„Derjenige, der in einem Parlament sitzt, der hat die Mittel, der hat die Möglichkeiten, etwas zu verändern, und das tut er nicht. Und sich dann hinzustellen und zu klatschen und zu sagen: ‚Das ist jetzt unsere Wertschätzung für euch.’ Die kann der behalten, die möchte ich nicht.“(16)
Jordes Fazit zeigt, wie jämmerlich es um Dankbarkeit und Anstand der politisch Verantwortlichen gegenüber den „systemrelevanten“ Malochern tatsächlich bestellt ist.
Ganz anders ihr Verhalten gegenüber den Automobil-Bossen: Die wurden sogar für voll genommen, als sie beim „Autogipfel“ per Videokonferenz mit der Kanzlerin in Berlin auch noch milliardenschwere Kaufprämien für ihre Neuwagen verlangten, unabhängig von deren Umweltverträglichkeit.(17)
Die dreisten Bittsteller genießen bereits die Segnungen des Kurzarbeitergeldes und schieben trotzdem ungerührt ihren Aktionären Milliarden an Dividende in den Rachen. Und den können Superreiche wie die Familien Klatten und Quandt offenbar niemals voll genug kriegen. Davon war im Tagesschau-Bericht über den „Autogipfel“ natürlich keine Rede.(18)
Das Sein bestimmt das Bewusstsein
Dass nicht nur die Belange der Armen, sondern auch die der “systemrelevanten” Beschäftigten in den Nachrichten von ARD-aktuell weitgehend unberücksichtigt bleiben, hat böse, aber systemische Gründe. Zum einen wissen hochbezahlte Tagesschau-Redakteure nicht aus eigenem Erleben, was es heißt, sich bei sehr bescheidenen Einkünften in dieser Krisenzeit auch noch ausbeuten lassen zu müssen.
Zum anderen sehen sie sich gehalten, Spurtreue im Sinne der Regierung zu zeigen. Kanzlerin Merkel haben sie als vorbildliche „Mutti der Nation“ darzustellen; undenkbar, die kleinen und großen Schweinereien von Muttis Regierung in den Nachrichtensendungen auch nur anzudeuten.
Unsere ganovenhafte politische Realität zu durchleuchten ist nicht die Sache der Tagesschau. In deren Sendungen dürfen nur Zyniker und Selbstdarsteller wie Spahn, Heil, Altmaier oder Lindner ihr verbales Wässerle abschlagen. Im Sonderfall auch mal die Kanzlerin und der Bundespräsident.
Leitmotiv: Nichts Aufklärerisches zur Primetime! Die Tagesschau ist doch ausschließlich der Information gewidmet. Basta!
Quellen und Anmerkungen:
(1) https://www.tagesschau.de/multimedia/sendung/ts-37055.html
(4) https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/kurzarbeitergeld-kosten-ba-1.4897602
(5) https://www.tagesschau.de/investigativ/zapp/hygiene-demos-101.html
(6) https://egon-w-kreutzer.de/anti-kontaktbeschraenkungs-demonstrationen
(8) https://www.tagesschau.de/inland/coronakrise-homeoffice-101.html
(9) https://www.tagesschau.de/inland/corona-homeoffice-heil-101.html
(10) https://www.tagesschau.de/ausland/interview-chatman-home-office-101.html
(11) https://www.bund-verlag.de/corona/corona-arbeitnehmer
(12) https://www.tagesschau.de/investigativ/ndr/krankenhaeuser-kurzarbeit-101.html
(14) https://www.zdf.de/comedy/die-anstalt/die-anstalt-vom-5-mai-2020-100.html
(15) https://www.mdr.de/sachsen/corona-bonus-klinik-verdi-koepping-100.html
(16) https://www.ndr.de/fernsehen/After-Corona-Club,sendung1043196.html
(17) https://www.tagesschau.de/wirtschaft/auto-industrie-kaufpraemie-103.html
(18) https://www.tagesschau.de/multimedia/sendung/ts-36939.html
https://dipbt.bundestag.de/dip21/btp/19/19158.pdf (S.48-70)
Das Autoren-Team:
Friedhelm Klinkhammer, Jahrgang 1944, Jurist. 1975 bis 2008 Mitarbeiter des NDR, zeitweise Vorsitzender des NDR-Gesamtpersonalrats und des ver.di-Betriebsverbandes sowie Referent einer Funkhausdirektorin.
Volker Bräutigam, Jahrgang 1941, Redakteur. 1975 bis 1996 Mitarbeiter des NDR, zunächst in der Tagesschau, von 1992 an in der Kulturredaktion für N3. Danach Lehrauftrag an der Fu-Jen-Universität in Taipeh.
Anmerkung der Autoren:
Unsere Beiträge stehen zur freien Verfügung, nichtkommerzielle Zwecke der Veröffentlichung vorausgesetzt. Wir schreiben nicht für Honorar, sondern gegen die „mediale Massenverblödung“ (in memoriam Peter Scholl-Latour). Die Texte werden vom Verein „Ständige Publikumskonferenz öffentlich-rechtlicher Medien e.V.“ dokumentiert: https://publikumskonferenz.de/blog
Kommentare
Zitat aus §14 Absatz 4 ArbZG " ... in außergewöhnlichen Notfällen mit bundesweiten Auswirkungen, insbesondere in epidemischen Lagen von nationaler Tragweite ... für Tätigkeiten der Arbeitnehmer für einen befristeten Zeitraum Ausnahmen zulassen ...".
Den Absatz 4 einfach einmal insgesamt lesen, sich erst dann vielleicht aufregen oder auch nicht.
Die Regelung endet zudem zum 30. Juni, falls sie nicht aktiv verlängert wird.
herzlichen dank für ihren ehrlichen Bericht. Es grenzt ans Unfassbare, was hier in unserem Land geschieht. Wir werden wohl immer mehr in Abhängigkeiten kommen. Hat nicht unsere Regierung am Anfang des Jahres sich selbst eine zweistellige "Diätenerhöhung" genehmigt? Jetzt fehlen wohl 100Mrd. Steuergelder, wegen der staatlich verordneten Stilllegung. Mir fällt dazu nichts mehr ein, leider. Von der Arbeit leben, das waren mal Zeiten....... lang ist es her.
Grüße
Zunächst möchte ich mich ganz herzlich für diesen Artikel bedanken. Wenn es nach mir ginge, würde dies das Manifest der Mobilisierung einer Volksbewegung werden. Es ist nicht nur sehr klar und gut organisiert, sondern auch gut begründet mit relevanten Links zu den Quellen, während es gleichzeitig sehr deutlich macht, wie es nicht nur in unserer Gesellschaft vor der Pandemie gelaufen ist, sondern auch, in welche Richtung wir weiter gehen.
Alle Hoffnungen auf einen Strukturwandel des kapitalistischen Systems, der uns bisher "gedient" hat, sind zerbrochen. Die gute Nachricht ist, dass es keinen Zweifel mehr gibt und wenn wir eine Richtung einschlagen wollen, die die Welt nicht in ein permanentes Chaos stürzt, müssen wir Ressourcen einsetzen, um die Herrschaft des Geldadels zu einem anderen NACHHALTIGEN Kurs zu zwingen.
Natürlich werden diese Aktionen auch zu Chaos führen, aber mit dem Versprechen, dass wir wieder auf eine hoffnungsvolle Zukunft schauen und darauf hinarbeiten können.
Ich befürworte gewaltfreien Druck durch das Wort und körperliche Demonstrationen, spontan oder organisiert.
Das Mittel, um die Elite an diesen Punkt zu bringen, ist meiner Meinung nach die Emotion "Schande".
Jede Berichterstattung, unabhängig vom Thema, sollte mit einer Nachricht versehen werden, die unseren Ekel zum Ausdruck bringt. Jede physische Manifestation (persönlich oder in der Gruppe) sollte deutlich machen, dass wir sie nicht länger als unsere Vertreter akzeptieren. Wir tun dies am besten, indem wir nicht mehr mit ihnen kommunizieren, uns umdrehen, uns nicht mehr bewegen und still sind, wenn sie in der Nähe sind.
Ich beginne jetzt mit der vorgeschlagenen Absicht.
"Ich bin angewidert von Ihnen und akzeptiere Sie (die politische Elite) nicht länger als meine Vertreter der Gesellschaft, in der ich lebe."
Unser Staatsfunk ist nunmal systemrelevant, so ist das in einer Demokratur, Frau Merkel hat das verinnerlicht.
Die Enttäuschung über ARD/ZDF usw. finde ich immer putzig, da sie auf völlig falschen Erwartungen beruht. Einfach wieder mal Edward Bernays lesen...
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".. Gebühreneinnahmen ging ein kleinerer Teil an die Deutsche Reichspost, der Rest floss an... Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda, das mittels der Gebühreneinnahmen den Löwenanteil seines Haushaltes bestritt. "
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Heute nicht viel anders, das mit der Finanzierung der Propaganda via "Rundfunkbeitrages". Und auch bei Orwell hiess dieses Ministerium "Ministry of Truth": " Ministry of Truth is a misnomer because in reality it serves the opposite: it is responsible for any necessary falsification of historical events. "
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Wenigstens war die Propaganda vor 80 Jahren so "dumm" und hat auf die Möglichkeit der Alternativen Quellen hingewiesen :)
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/8/8f/Hinweiszettel_DKE.jpg/440px-Hinweiszettel_DKE.jpg
..
Aber immerhin haben die Regierigen deswegen noch keine Todesdrohungen ausgesprochen:
"...wurden von Reichspropagandaminister Joseph Goebbels bei Beginn des Zweiten Weltkrieges in einer Verordnung über außerordentliche Rundfunkmaßnahmen drakonische Strafandrohungen bis hin zur Todesstrafe für das Empfangen von „Feindsendern“ – in erster Linie das deutsche Programm der BBC London – durchgesetzt."
Ja, bei aller Ablehnung von Gewalt, bedarf es m.E. einer klaren und unmissverständlich Rhetorik um die " Verschwörung " aus Politik und ihren zuarbeitenden Medien wieder und wieder zu attackieren und im besten Falle - wie hier geschehen - bloßzustellen.
Nun wissen die Herren Bräutigam und Klinkhammer ja genau - gerade bezogen auf die ARD - wovon sie reden und insofern wünsche ich mir, dass diese beiden Herren ihre Bissigkeit nicht nur behalten, sondern evtl. noch auf viel mehr alternative Medien, am besten solcher, die auch von den vielen " Nachwuchs - Journalist'innen " frequentiert werden, ausweiten könnten.
Nach meiner Einschätzung und ich wünsche mir sehr, dass ich richtig liege, erleben wir in den letzten Monaten des politischen Handeln im Schulterschluss durch die Begleitung der Medien einen veritablen Betrug, der in seinen Facetten auch justiziabel erscheint.
Nur durch öffentlichen Druck - und vor allem durch nichts beschönigende Publikationen wie diese - besteht eine theoretische Chance, hier Abhilfe schaffen zu können.
Die Schlüsselrolle haben die sogenannten Staatsfunker gepachtet und somit gilt es, auch von Seiten der Konsumenten - also von uns hier - Druck auszuüben.
Ich schlage der Redaktion CK daher vor, die Mitglieder der Community zu bewegen, Ihre Forumbeiträge zu den jeweiligen Beiträgen in Form eines Leser-Mail - hier z.B. an die Tagesschau/ARD abzuliefern.
Vielleicht ist es technisch möglich - durch Zurverfügungstellung einer speziellen E-Mail-Adresse - die Versendung eines Leserkommentares direkt oder als Anhang in einen Forumbeitrag zu ermöglichen.
Den Herren Klinkhammer und Bräutigam sei an dieser Stelle in der Hoffnung gedankt, dass sich diese hoffentlich noch lange im Unruhe-Zustand befinden werden.
Michael Krater, Burgmühlenhof 46, 45891 Gelsenkirchen.
mir ist nicht ganz klar, ob Sie als klassisch kommerzielles Portal sich hier ausschließlich lhrer Geschäftsintention bedienen wollen.
Die " vornehme " Zurückhaltung des Herrn Dirk Müller, die ich z.T. als sehr angenehm empfinde, könnte den Rückschluss zulassen, dass auch nur eine teilweise Positionierung - also die Ebene über der Analyse hinaus - in Ihrem Hause nicht unbedingt gewünscht ist.
Hierzu verweise ich auf meinen Kommentar von eben.
Es wäre allerdings schön, wenn Sie ein Feature zur Verfügung stellen könnten, indem per Klick der jeweilige Beitrag in eine PDF-Datei verwandelt werden könnte.
Ich halte z.B. diesen Artikel von Klinkhammer/Bräutigam für so bedeutend, dass ich diesen gerne unkompliziert an weitere interessierte Bürger versendet hätte.
Das würde Ihrem Bekanntsheitsgrad und Ihrer Geschäftsausrichtung sicherlich nicht schaden.
Michael Krater
bei mir (und ich schätze auch bei allen anderen) gibt es unter jedem beitrag zwei buttons - einer zum senden (per mail) u einer zum drucken/ pdf erstellen - nur mal so zur info.
Gruß B