Frankfurt (BoerseGo.de) - Der deutsche Aktienmarkt gewinnt heute wieder verlorenes Terrain zurück. Die Angstverkäufe der vergangenen Tage sind vorerst abgeebbt.  Die Nachricht, dass die US-Regierung schon wieder einspringt, um die wackelnden Banken zu retten, scheint jetzt die Gemüter zu beruhigen. Die angeschlagene Bank of America erhält eine weitere staatliche Finanzspritze im Volumen von 20 Milliarden Dollar. Außerdem gibt die US-Regierung Garantien im Wert von rund 400 Milliarden Dollar für die Bank of America und die ebenfalls angezählte Citigroup. Auch der gestrige Quartalsbericht des Chip-Giganten Intel kommt anscheinend gut an. Die Kalifornier zeigten sich zuversichtlich, dass sich die Gewinne bald wieder erholen. Da die Produkte des Technologie-Riesens in vielen Geräten verwendet werden, gelten die Intel-Aussagen auch als Konjunkturindikatoren. Der DAX gewinnt zur Stunde 2,8 Prozent auf 4.458 Punkte.

Die US-Bankenrettungsaktion, die die weltweiten Finanzmärkte insgesamt wieder stabilisiert, beflügelt momentan auch die Aktien der großen deutschen Versicherer. Die Allianz zählt jedenfalls zu den Spitzenreitern im Blue Chip Index. Die Münchener Rückversicherung schwenkt daher wieder in ihren Auftwärtstrend ein, der bereits im November begann.
Der Optimismus von Intel hilft momentan auch den Pennystocks des kränkelnden Chipkonzerns Infineon auf die Beine. ThyssenKrupp profitiert anscheinend von einer Nachricht aus China. Auch die Regierung in Peking arbeitet an einem umfangreichen Stimulierungsprogramm, das auch die Stahlindustrie gezielt ankurbeln soll. Die Investoren sehen jetzt möglicherweise auch verbesserte Absatzchancen für den deutschen Stahlkocher.

Wieder raus aus den sicheren Häfen

Verkauft werden dagegen defensive Papiere, die in den vergangenen Tagen als vermeintlich „sichere Häfen“ genutzt wurden, etwa das Pharmapapier Merck oder der Gesundheitsdienstleister Fresenius Medical Care. Die Aktien der Commerzbank leiden anscheinend noch unter dem Einstieg des Staates, der vermutlich bei den Anlegern nicht gut ankommt.

Im MDAX profitiert HeidelbergCement davon, dass Goldman Sachsund verschiedene Private-Equity-Firmen Interesse an einem Einstieg zeigen. Der TecDAX wird von den Internetpapieren United Internet und Freenet angeführt. Schon seit längerem wird am Markt darüber spekuliert, dass United Internet den kleineren Dienstleister Freenet aufkauft.

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