Externe Quelle:  Bankhaus Lampe

Der Rückgang des ifo-Geschäftsklimas im Dezember stützt unsere Erwartung, dass die konjunkturelle Abwärtsdynamik kurzfristig noch zunimmt. Eine Bodenbildung ist hier erst für das zweite Halbjahr 2009 wahrscheinlich. Die EZB dürfte deshalb um einen großen Zinsschritt im Januar nicht umhinkommen.

- Das ifo-Geschäftsklima für die gewerbliche Wirtschaft in Deutschland ist im Dezember um 3,2 auf 82,6 Indexpunkte gefallen; dies ist ein neues Allzeittief seit der Wiedervereinigung. Verglichen mit dem dritten Quartal 2008 hat sich der Stimmungsverfall im vierten Quartal noch beschleunigt. Die aktuelle Geschäftslage wird von den befragten Unternehmen trotz stark gesunkener Rohölpreise nochmals deutlich schlechter beurteilt. Auch die Geschäftserwartungen gaben weiter nach, allerdings nicht mehr so stark wie in den vergangenen Monaten. Wir gehen davon aus, dass der Tiefpunkt hier fast erreicht ist.

- Die ifo-Befragung stützt unsere Erwartung, dass die Talfahrt der Konjunktur im vierten Quartal 2008 noch Fahrt aufnehmen und auch im ersten Halbjahr 2009 anhalten wird. Bei dem von uns auf Jahressicht erwarteten L-förmigen Konjunkturverlauf ist eine Stabilisierung damit erst für die zweite Jahreshälfte 2009 wahrscheinlich. Unterm Strich rechnen wir mit einer im Jahresdurchschnitt um 1,2 % abnehmenden Wirtschaftsleistung. Ein höher als erwartet ausfallender negativer Überhang aus 2008, der starke Rückgang der Auftragseingänge und die immensen Unsicherheiten über den weiteren Verlauf der Finanzmarktkrise bergen erhebliche Abwärtsrisiken.

- Aufgrund der anhaltenden Dateneintrübung ist der Weg für einen weiteren großen Zinsschritt im Januar frei. Kommentare von EZB-Ratsmitgliedern deuten aber an, dass dies im Rat offenbar nicht Konsensus ist. Ein kleiner Zinsschritt oder eine Zinspause sind die Alternativen. Wir gehen aber davon aus, dass die EZB aufgrund der Datenlage um eine Zinssenkung nicht umhinkommen wird, zumal ihre Wachstumsprognose für 2009 von -0,5 % für den Euroraum recht optimistisch ist. Eine Zinssenkung um 50 Basispunkte im Januar bleibt damit auf der Agenda.

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