Was der Bundesregierung recht ist, ist der Redaktion ARD-aktuell billig: Parteiische Berichterstattung über die „Unruhen“ in Südamerika. Ein Gastbeitrag von Friedhelm Klinkhammer und Volker Bräutigam.
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Ich bin vor wenigen Stunden aus Chile kommend in Frankfurt gelandet und es fällt mir schwer die Empörung über diesen Propagandaartikel zurückzuhalten.
In Chile wurde mit Mitteln der hybriden Kriegsführung die Infrastruktur des Landes angegriffen.
Noch vorgestern konnte ich mir in Valparaiso ein Bild von den kriegsartigen Zerstörungen machen. Ganze Straßenzüge
sind wir nach einem Häuserkampf zerstört, die Geschäfte geplündert und abgebrannt. Der Rauchgestank ist noch aus zwei Kilometer zu riechen.
Im Hospital Militar liegen hunderte schwer verletzte Carrabineros, teilweise mit schweren Brandverletzungen durch Molotowcocktails.
Eine Regierung mit einer Wahlmehrheit von 55% soll jetzt mit Unterstützung aus dem Ausland gestürzt werden.
Kein Wort über die sozialen Folgen der Einwanderung von 180.000 Haitianern und über 1 Million Venezuelanerb, Kolumbianern, Peruanern, Bolivianern.
Warum wollen sie nach Chile?
Welchen Einfluss hat das auf die niedrigen Lohngruppen?
Nichts davon!
kakaduk
am 05.11.2019 um 16:29 Uhr
Ich bin weiss Gott kein Freund von dem Duopol ARD/ZDF aber hier ins Detail zu gehen, sprengt den Rahmen. Ich lese und höre sehr viele Nachrichten aber Chile interessiert die wenigsten.
Man liest es, die Schreiber hier sind persönlich betroffen oder engagiert. Aber das sind die wenigsten.
Ein Forum wie dieses bittet Platz um sich über Chile auszutauschen, da hier lesen kann wer will und Interesse am Thema hat.
PS bin aber froh doch noch etwas über Chile erfahren zu haben, war mir alles unbekannt.
ironalex
am 06.11.2019 um 11:52 Uhr
Ich wünsche Evo Morales Gesundheit und ein langes Leben sowie einen unüberwindbaren Schutzengel, den wird er dringend brauchen, andere vor ihm in Latein-Amerika hatten den nicht, sie sind den Schakalen zum Opfer gefallen.
Vielen Dank an die Herren Friedhelm Klinkhammer und Volker Bräutigam.
bluestar
am 06.11.2019 um 13:27 Uhr
Dank an die Autoren für die Hintergrundinformationen zu den sozialen Ursachen der Ausschreitungen.
Dass zu den verheerenden sozialen Ungerechtigkeiten die Tagesschau schweigt ist doch klar. Bloß keine Zusammenhänge erläutern, das ist zu gefährlich für den Michel des Betreuten Denkens.
Da das Imperium Latein-Amerika als eigenen Hinterhof wieder entdeckt hat, ist in nächster Zeit mit verstärkten "Aktionen" für Demokratie, Freiheit und Menschenrechte zu rechnen. Die dazugehörige Begleitpropaganda, Nebelkerzen und Halbwahrheiten aus dem Vasallengebiet Deutschland ist auf jeden Fall gesichert.
Schwarzstorch
am 06.11.2019 um 14:11 Uhr
Beitrag tip top, war vor 4 Monaten in Ekuador und verstehe deshalb die Konflikte in Südamerika relativ gut.
Diese werden hier völlig verzerrt dargestellt und drum danke für diesen guten Beitrag.
Die Interessen der dort seit Jahrhunderten von einer reichen Minderheit kolonialer Herkunft ausgebeuteten indigen Bevölkerung werden bei uns nie thematisiert.
cheesemaker
am 06.11.2019 um 14:22 Uhr
Aus gewissen Kreisen wird unserer Bundesregierung bei jeder sich bietenden Gelegenheit vorgeworfen, sich nicht genug für deutsche Interessen einzusetzen. Nun, was sind denn die deutschen Interessen in Lateinamerika? Was sind die Interessen eines rohstoffarmen Industiestaates in einem rohstoffreichen Kontinent? Womöglich sicherer und kostengünstiger Zugang zu den Ressourcen? Wie so oft wäre auch hier vielleicht einfach etwas mehr Ehrlichkeit gefragt. Aber sowohl für die Politiker, als auch für die Journalisten und die einfachen Bürger, ist es "angenehmer" das eigene (über Konsum auch indirekte) Wirken entsprechend zu verklären. Dass in unserem Namen bzw. durch unser Zulassen weltweit schlimme Dinge geschehen steht außer Frage. Leider ist den wenigsten Leuten, die das anprangern, bewusst, dass sich ihr persönlicher Wohlstand nicht unwesentlich auf genau die Ungerechtigkeiten stützt. Wie weit wäre der Durchschnittsbürger bei genauerer Betrachtung bereit zurückzustecken, um Leuten am anderen Ende der Welt vermeintlich ein besseres Leben zu ermöglichen? Und könnte man denn überhaupt davon ausgehen, dass es den Leuten dort besser ginge, wenn der "Wertewesten" darauf verzichten würde sie zu übervorteilen? Werden die Leute dann nicht einfach von jemand anderem, der weniger Skupel hat, ausgebeutet?
ironalex
am 06.11.2019 um 17:32 Uhr
@cheesemaker:
»Werden die Leute dann nicht einfach von jemand anderem, der weniger Skrupel hat, ausgebeutet?«
Genau das ist es, diese Leute sitzen auch hier zu Lande an den Schalthebeln. Es ist aussichtslos!
Ramdeit
am 06.11.2019 um 18:43 Uhr
So sehr ich sonst die Beiträge der beiden Autoren schätze, stellen sie sich mit ihrem Beitrag in Betug auf Chile auf eine Stufe mit denen, die sie anprangern. Ich kenne Chile seit rund 20 Jahren und habe dieses Jahr Deutschland verlassen, um dauerhaft in Chile zu leben.
In diesen 20 Jahren hat Chile einen starken wirtschaftlichen Aufschwung genommen. Auch wenn ein Großteil davon wenigen Reichen zugute gekommen ist, so hat sich die Schere von unten geschlossen, d.h. die Armut wurde nachhaltig gemindert. Die Regierung hat zehntausende einfache Häuser für die Bevölkerung zu extrem günstigen Konditionen geschaffen, wie man sich bei einer Fahrt durch das Land überzeugen kann. Das chilenische Gesundheitssystem ist dem deutschen ebenbürtig, wenn, nicht sogar überlegen. Über 50 Krankheiten werden in der gesetzlichen Krankenversicherung kostenlos behandelt. Wer einen steigenden Wohlstand auch für Ärmere bestreitet, schreibt mit Scheuklappen vor den Augen.
Armut rechtfertigt keine gewaltsanen Demonstrationen, Plünderungen von Geschäften und Cafes kleiner Gewerbetreibender und keine Zerstörung von U-Bahnen, Bussen und Baumärkten oder gar Gewalt gegen Ordnungskräfte! Soll der chilenische Staat sich einem von außen initiiertem Terror (Chile verhandelt m. W. mit China über der Bau eines Tiefseehafens - s. Bericht von Dirk Müller) beugen, wie Deutschland z. B. bei den Ausschreitungen zum G20-Gipfel in Hamburg?
Ich finde es verantwortungslos, dass Sie ohne im Land gewesen zu sein sich aus m.E. zweifelhaften Quellen (so ist ein Teil der Toten sind durch eigene Dummheit beim Plündern ums Leben gekommen - lt. Bericht der NZZ) hier aufmerksamkeitsheischend ein ebensolches verzerrtes Informationsbild verbreiten wie die - zurecht von Ihnen geschmähten - Staatsmedien incl. ARD und ZDF!
PawelSroka
am 06.11.2019 um 18:55 Uhr
Wohin die wirtschaftliche „Liberalisierung” am Ende führt, zeigte anno 2017 die Studie „Desiguales“ (Ungleiche) im Rahmen des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen (UNDP): krasse soziale Gegensätze, extrem ungleiche Verteilung, Wohlstand für Wenige, Armut für Viele. (13) Ein paar Fakten aus dieser Untersuchung: 33 Prozent der gesamten Einnahmen aus der chilenischen Wirtschaft fließen in die Haushalte von einem Prozent der Bevölkerung. Die oberen fünf Prozent der Gesellschaft kassieren mehr als die Hälfte aller Einnahmen.
Diesen Absatz kann ich nicht folgen! Warum wird die wirtschaftliche "Liberalisierung" verteufelt, als Schuld für das Elend der Bevölkerung dargestellt?
Sind nicht der expansive Geldsozialismus der Zentralbanken sowie die ausbeuterische Gier der Globalisten Kern des Elends....?
ironalex
am 07.11.2019 um 10:27 Uhr
@ramdeit: »(Chile verhandelt m. W. mit China über der Bau eines Tiefseehafens - s. Bericht von Dirk Müller)«.
Ob das der einzig verbliebenen Weltmacht gefällt?
Allende und die CIA lassen grüssen.
Silbertaler81
am 08.11.2019 um 19:59 Uhr
Dieser Beitrag sollte für die "breite Masse" zugänglich gemacht werden.
denulanz
am 11.11.2019 um 15:13 Uhr
@ironalex und@Ramdeit,
vielen Dank meine Herren für die Korrektur des doch sehr linkslastigen und tendenziösen Artikel der beiden Autoren
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Kommentare
In Chile wurde mit Mitteln der hybriden Kriegsführung die Infrastruktur des Landes angegriffen.
Noch vorgestern konnte ich mir in Valparaiso ein Bild von den kriegsartigen Zerstörungen machen. Ganze Straßenzüge
sind wir nach einem Häuserkampf zerstört, die Geschäfte geplündert und abgebrannt. Der Rauchgestank ist noch aus zwei Kilometer zu riechen.
Im Hospital Militar liegen hunderte schwer verletzte Carrabineros, teilweise mit schweren Brandverletzungen durch Molotowcocktails.
Eine Regierung mit einer Wahlmehrheit von 55% soll jetzt mit Unterstützung aus dem Ausland gestürzt werden.
Kein Wort über die sozialen Folgen der Einwanderung von 180.000 Haitianern und über 1 Million Venezuelanerb, Kolumbianern, Peruanern, Bolivianern.
Warum wollen sie nach Chile?
Welchen Einfluss hat das auf die niedrigen Lohngruppen?
Nichts davon!
Man liest es, die Schreiber hier sind persönlich betroffen oder engagiert. Aber das sind die wenigsten.
Ein Forum wie dieses bittet Platz um sich über Chile auszutauschen, da hier lesen kann wer will und Interesse am Thema hat.
PS bin aber froh doch noch etwas über Chile erfahren zu haben, war mir alles unbekannt.
Vielen Dank an die Herren Friedhelm Klinkhammer und Volker Bräutigam.
Dass zu den verheerenden sozialen Ungerechtigkeiten die Tagesschau schweigt ist doch klar. Bloß keine Zusammenhänge erläutern, das ist zu gefährlich für den Michel des Betreuten Denkens.
Da das Imperium Latein-Amerika als eigenen Hinterhof wieder entdeckt hat, ist in nächster Zeit mit verstärkten "Aktionen" für Demokratie, Freiheit und Menschenrechte zu rechnen. Die dazugehörige Begleitpropaganda, Nebelkerzen und Halbwahrheiten aus dem Vasallengebiet Deutschland ist auf jeden Fall gesichert.
Diese werden hier völlig verzerrt dargestellt und drum danke für diesen guten Beitrag.
Die Interessen der dort seit Jahrhunderten von einer reichen Minderheit kolonialer Herkunft ausgebeuteten indigen Bevölkerung werden bei uns nie thematisiert.
»Werden die Leute dann nicht einfach von jemand anderem, der weniger Skrupel hat, ausgebeutet?«
Genau das ist es, diese Leute sitzen auch hier zu Lande an den Schalthebeln. Es ist aussichtslos!
In diesen 20 Jahren hat Chile einen starken wirtschaftlichen Aufschwung genommen. Auch wenn ein Großteil davon wenigen Reichen zugute gekommen ist, so hat sich die Schere von unten geschlossen, d.h. die Armut wurde nachhaltig gemindert. Die Regierung hat zehntausende einfache Häuser für die Bevölkerung zu extrem günstigen Konditionen geschaffen, wie man sich bei einer Fahrt durch das Land überzeugen kann. Das chilenische Gesundheitssystem ist dem deutschen ebenbürtig, wenn, nicht sogar überlegen. Über 50 Krankheiten werden in der gesetzlichen Krankenversicherung kostenlos behandelt. Wer einen steigenden Wohlstand auch für Ärmere bestreitet, schreibt mit Scheuklappen vor den Augen.
Armut rechtfertigt keine gewaltsanen Demonstrationen, Plünderungen von Geschäften und Cafes kleiner Gewerbetreibender und keine Zerstörung von U-Bahnen, Bussen und Baumärkten oder gar Gewalt gegen Ordnungskräfte! Soll der chilenische Staat sich einem von außen initiiertem Terror (Chile verhandelt m. W. mit China über der Bau eines Tiefseehafens - s. Bericht von Dirk Müller) beugen, wie Deutschland z. B. bei den Ausschreitungen zum G20-Gipfel in Hamburg?
Ich finde es verantwortungslos, dass Sie ohne im Land gewesen zu sein sich aus m.E. zweifelhaften Quellen (so ist ein Teil der Toten sind durch eigene Dummheit beim Plündern ums Leben gekommen - lt. Bericht der NZZ) hier aufmerksamkeitsheischend ein ebensolches verzerrtes Informationsbild verbreiten wie die - zurecht von Ihnen geschmähten - Staatsmedien incl. ARD und ZDF!
Diesen Absatz kann ich nicht folgen! Warum wird die wirtschaftliche "Liberalisierung" verteufelt, als Schuld für das Elend der Bevölkerung dargestellt?
Sind nicht der expansive Geldsozialismus der Zentralbanken sowie die ausbeuterische Gier der Globalisten Kern des Elends....?
Ob das der einzig verbliebenen Weltmacht gefällt?
Allende und die CIA lassen grüssen.
vielen Dank meine Herren für die Korrektur des doch sehr linkslastigen und tendenziösen Artikel der beiden Autoren