Noch ist nicht Wochenende. Das erkennt man leicht daran, dass wir noch ein kleines Kriegsszenario abzuarbeiten haben. Wir schreiben das Jahr 2013 und der Kalte Krieg ist auf der ganzen Welt vorbei. Auf der ganzen Welt? Nein, da gibt es noch ein kleines gallisches Dorf, die kommunistische Kommune Nordkorea, wo man dem Nachspiel des Zweiten Weltkriegs noch treu ist, ganz zum Ärger und vor allem zur Verwirrung des restlichen Welt.

 

Es begann mal wieder damit, dass die Weltgemeinschaft die Sanktionen gegen den ökonomischen Überlebenskünstler in Fern-Fernost drastisch verschärfte und es postwendend eine harsche Drohgebärde gegen den emanzipierten Süden zu vernehmen gab. Wer im Glashaus sitzt, der sollte nicht mit Steinen werfen. Aber soll man denn nichts tun, wenn es nichts außer Steinen gibt in diesem Glashaus? Der Fall erinnert schon sehr stark an die Situation im Iran…

 

Wir sollten uns um ein wenig empathische Meta-Diplomatie bemühen und den großen Atticus Finch mit ins Boot holen. Als die Welt noch schwarz-weiß gewesen ist, Anfang der 60er Jahre, da wusste er schon, dass man niemanden wirklich kennen kann, wenn man sich nicht in dessen Schuhe gestellt und ein wenig darin herumgelaufen ist. Was also ist es, was die Nordkoreaner umtreibt, oder respektive den Iran, der sich in derselben misslichen isolierten Lage befindet?

 

Es ist ja schön und gut, dass uns die etablierten mit ihrer nüchternen Berichterstattung für den irren Aggressor sensibilisieren und dabei in bester unabhängiger und objektiver Manier nur die eine Seite der Medaille beleuchten. Nordkorea ist quasi ein chinesischer Satellitenstaat in einem Gebiet, das bei einem tatsächlichen großen Kriegsszenario plötzlich einen Logenplatz zugerechnet bekommt. Das haben Kim & Co. auch begriffen, denn sie spüren massiven Druck von außen, während es im inneren auch nicht mehr so stabil zugeht wie dereinst.

 

Wenn wir also einem Land wie Nordkorea, so fragwürdig und fremd es uns auch erscheinen mag, trotzdem die berühmten „nationalen Interessen“ zugeständen, also diverses Völkerrecht auf Selbstbestimmung und dergleichen, dann sind diese momentan viel eher bedroht als geschützt. Das kleine Land sitzt zwischen großen Konfliktparteien, die beide ihre Ideen damit haben. Wir im Westen kennen nur unsere Perspektive. Aber kann am Pokertisch nur so lange All-In gehen als man noch Chips hat, auch wenn es der 7-2-off-Bluff ist.

 

Zusatzlektüre findet sich heute auf der 2 im Hintergrund sowie bei unserem CK-Experten <link>Bill Engdahl. Don’t judge a book by ist cover. Schönes Wochenende.  

 

 

===== N E W S =====

 

NACH VERSCHÄRFUNG DER SANKTIONEN DROHT NORDKOREA SÜDKOREA MIT ANGRIFF

Man fürchte sich vom vielleicht ärmsten Land der Welt, es wird sich uns alle holen.

Tagesschau

 

RAND PAUL HÄLT AUS PROTEST 13 STUNDEN LANGE REDE IM US-SENAT

Ganz der Papa, das kann nicht jeder. Und nebenbei Stellungnahme zu Drohnen erwirkt.

RP Online

 

EZB STEHT ITALIENISCHEN BANKEN ZUR SEITE IN DIESEN SCHWIERIGEN ZEITEN

Mit Draghi auf dem Heiligen Stuhl, man will echt nicht wissen, was da heimlich so läuft…

DWN

 

BERLUSCONI MAL WIEDER IN ERSTER INSTANZ ZU HAFTSTRAFE VERURTEILT

Der Alltag hat Italien wieder, jetzt wird bis zum nächsten Downgrade weitergemacht.

Süddeutsche

 

WIRD FLORIDA DIE NEUE SCHWEIZ NICHT NUR FÜR DEUTSCHE STEUERFLUCHT?

Und das, nachdem die USA die Schweiz zurechtgestutzt haben. Schon komisch.

SPIEGEL

 

 

===== H I N T E R G R U N D =====

 

ARBEITSLOSIGKEIT IN FRANKREICH REISST DIE 10-PROZENT-MARKE

Wenn Hollande fertig ist, dann gibt es mindestens italienische Zustände, wenn nicht griechische.

FORMAT

 

DAS GEOPOLITISCHE SPIELCHEN HINTER DEM NORDKOREANISCHEN SÄBELRASSELN

Es ist ein Schutzreflex. Ein Angriff auf Südkorea ist die einzige Drohgebärde. Siehe Iran.

ZeroHedge

                                                                                                            

DUMMHEIT IN BRÜSSEL LÄSST MILLIARDENWEISE STEUERGELDER VERSCHWINDEN

Oh ihr Bürokraten! Hauptsache umverteilt. Und das mitten in der Schuldenkrise. Sauber.

DWN

 

ARTIKEL DER WOCHE — NIEMAND HAT DIE ABSICHT, EINE MAUER ZU ERRICHTEN

Der „antiafrikanische Schutzwall“ wird an Europas Grenzen gebaut. Schützt beidseitig…

Telepolis

 

ZU GUTER LETZT — ZDF ZOOM — STEUERBETRUG IM GLOBAL VILLAGE

[LZ] Die reale Steuerungerechtigkeit stinkt zum Himmel. Leidtragend sind die Kleinen.  

zdf Mediathek

 

 

Hinweis: Die verlinkten Beiträge stellen nicht immer die Meinung der Cashkurs-Redaktion dar, dienen aber in jedem Falle der eigenen Urteilsbildung.

Beitrag senden

Drucken mit Kommentaren?



href="javascript:print();"