Derzeit scheint kein Tag zu vergehen, ohne dass die Obrigkeit der Europäischen Union nicht mit neuen konkreten Ideen aufwartet, um uns Menschen das Leben im Staatenbund weiter zu verbessern. Sind die Innovationen in den Lieblingsbereichen Eurorettung und verbesserte Bürgersicherheit einmal ausnahmsweise erschöpft, dann gibt es ja noch so nette Themen wie den Verbraucherschutz, wo ebenfalls stetige Verbesserung notwendig ist.

 

Im heute vorliegenden Fall geht es um die maximalen Mengen bestimmter Giftstoffe für Kinderspielsachen, die auf dem gemeinsamen Binnenmarkt feilgeboten werden. Das macht ja auch Sinn. Schließlich kommt ein Großteil der Ware aus dem fernöstlichen Ausland, wo die Produktion nicht nach den EU-Standards reguliert und daher wettbewerbsfähiger ist. Nur kommen dabei leider teils hochgiftige Stoffe zum Einsatz, vor allem in der Herstellung von Plastik.

 

Wer sich hier jetzt unterinformiert oder noch nicht abgeschreckt genug fühlt, dem sei die umfassende deutschsprachige Dokumentation Plastik Planet ans Herz gelegt. Danach sollte klar sein, dass mit den Nebenprodukten aus der verarbeitenden Chemie nicht zu spaßen ist. Doch macht wie immer die Dosis das Gift – noch dazu der Wirkungszeitraum – und schon weiß niemand mehr so recht, woher die Langzeitbeschwerden eigentlich kommen.

 

Es ist nur zu verständlich, dass für den gemeinsamen Binnenmarkt gemeinsame Grenzwerte für besonders unverträgliche Substanzen bestehen, vor allem dann, wenn es um Lebensmittel und Kinderspielsachen geht. Weniger einleuchtend ist allerdings, dass für die letzteren neuerdings der eine oder andere Grenzwert stark angehoben wurde. Chemiker schlagen Alarm, heimische Produzenten weisen auf das GS-Zeichen hin, da das CE-Zeichen an Aussagekraft verliert.

 

Leider wird kein nachvollziehbarer Grund für die Anhebungen genannt. Wahrscheinlich sollen wir dadurch wieder Solidarität mit der Weltgemeinschaft demonstrieren. Woanders müssen die Menschen schließlich auch mit immer mehr Giftstoffen auskommen. Und gerade Kinder sollen bekanntlich auch mal im Dreck spielen dürfen. Wenn die nicht mehr rausgehen, dann muss der Dreck eben ins Kinderzimmer. So weit denkt die EU schon für uns mit. Schön, dass wir sie haben!    

 

 

===== N E W S =====

 

EU HEBT GIFTSTOFF-GRENZWERTE FÜR IMPORT-SPIELSACHEN ORDENTLICH AN

Man möchte manchmal einfach gerne wissen, nach welchem Maß da gemessen wird…

WELT

 

BUNDESAMT FÜR STRAHLENSCHUTZ WILL ASSE-WASSER IN FLÜSSE PUMPEN

Ja lecker! Genau da ist es gut aufgehoben! Strahlung ist ja bestimmt nicht giftig…

ZEIT

 

NIEDERLANDE MUSS DIE BANK SNS REAAL WEGEN FAULER KREDITE VERSTAATLICHEN

Kostenpunkt 3,7 Milliarden, Juncker-Nachfolger Dijsselbloem muss noch einmal Hand anlegen.

Süddeutsche

 

DEUTSCHE BANK HEBT BONUS-CAP VON 200.000 AUF 300.000 EURO

Die tun wenigstens was für ihre Belegschaft, auch wenn die Zahlen schwach sind…

SPIEGEL

 

RAJOY WÄSCHT SEINE HÄNDE IN UNSCHULD, VERSPRICHT TANSPARENZ

Ganz wie erwartet. Das Volk tobt. Pressekonferenz gab es auch keine.

NZZ

 

 

===== H I N T E R G R U N D =====

 

ZWEI VON DREI BABY-BOOMER IN DEN USA WOLLEN SPÄTER IN RENTE

Die Zeiten so unsicher wie das Ersparte, da zählt jedes weitere Monatsgehalt…

ZeroHedge

                                                                                                            

HOCHSCHULABSCHLÜSSE WERDEN IN ITALIEN ZUNEHMEND UNPOPULÄR

Die junge Generation scheint langsam stark an der Rendite zu zweifeln. Verständlich.

DWN

 

NIEDERLÄNDISCHER PREMIER RUTTE WILL MEHR OPTIONEN FÜR EU-MITGLIEDER

Taktisches Manöver à la Cameron oder wirklich eine Stufe weiter gedacht?

SPIEGEL

 

IST DER IRANISCHE EX-NOTENBANKCHEF IN DEUTSCHLAND HINTER GITTERN?

Angeblich sei da ein 70-Millionen-Euro-Scheck aus Venezuela im Spiel. Actionthriller!

Trend.az

 

ZU GUTER LETZT — EU-WASSERPRIVATISIERUNG BEI DER HEUTE SHOW

[LZ] Zu sehen ab 21:12 Minuten. Mutige Comedy mit bekannten Gesichtern. Weiter so!

YouTube (zdf)

 

 

Hinweis: Die verlinkten Beiträge stellen nicht immer die Meinung der Cashkurs-Redaktion dar, dienen aber in jedem Falle der eigenen Urteilsbildung.

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