Iran wird immer stärker, Saudi-Arabien immer schwächer
Alles, was der Kronprinz in den vergangenen Jahren initiierte, um den Erzrivalen Iran in Schach zu halten, oder gar die eigene Position zu stärken, führte zum genauen Gegenteil.
Angefangen mit der Okkupation Bahrains durch saudische Truppen, wo die schiitische Bevölkerungsmehrheit sich ihres sunnitischen Königs entledigen wollte, über das militärische Eingreifen Riads im jemenitischen Bürgerkrieg, was zu einer beispiellosen humanitären Katastrophe im Süden der arabischen Halbinsel geführt hat, bis hin zum Versuch Katar ökonomisch zu strangulieren.
Alle hier erwähnten Vorgehensweisen haben Riad geschwächt und Teheran gestärkt.
In einer auswegslosen Lage
Selbst die Tatsache, dass US-Präsident Trump, der im Wahlkampf den Saudis noch vorwarf, Förderer des Terrorismus zu sein, womit er ausnahmsweise einmal Recht hatte, heute aber als der größte Gönner Riads auftritt, kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass der ungestüme Kronprinz das Königreich in eine ausweglose Lage manövriert hat.
Bin Salman steht mit dem Rücken zur Wand
Aus Furcht vor der wachsenden innenpolitischen Opposition startete er kürzlich umfangreiche Säuberungen, wohl von der Hoffnung getragen, diese im Westen als Reformen verkaufen zu können, was einfältige Medienvertreter auch gerne verbreiteten.
Mit dem Rücken zur Wand stehend, hatte Mohammed bin Salman gehofft, wenn er den libanesischen Premierminister Hariri zum Rücktritt zwingen würde, einen Erfolg präsentieren zu können, aber auch dieses Unterfangen ging schief.
Weder die EU noch die USA haben ein Interesse an der Destabilisierung des Libanon. Weder Paris noch Berlin möchten das Atomabkommen mit Iran platzen lassen.
Die saudische Strategie ging wieder einmal nach hinten los. Frankreich nutzte die Gunst der Stunde, um sich als ehemalige Mandatsmacht des Libanon in Szene zu setzen und hat Hariri für dieses Wochenende nach Paris eingeladen. Dass der libanesische Premierminister sein Gesicht verloren hat und sich im Libanon nicht mehr blicken zu lassen braucht, wird so elegant von den Franzosen entkräftet.
Die Tatsache allerdings, dass mit einem Verbündeten wie Saudi-Arabien auf Dauer keine Politik gemacht werden kann, setzt sich erst zögerlich durch, schon aufgrund des Drucks der Wirtschaft auf die politische Klasse des Westens.
Die Russen haben dieses schon längst erfasst.
Der Westen muss umdenken
Mittelfristig wird man aber auch im Westen nicht darum herum kommen, zu erkennen, dass ein Bündnis mit Iran die einzige Alternative des Westens ist, die Katastrophen, welche man selbst produziert hat, wieder in den Griff zu bekommen.
Oder, um es mit den Worten des ehemaligen CIA-Agenten Robert Baer auszudrücken: “Hisbollah, Hamas und die schiitischen Parteien im Irak suchen in Teheran finanzielle Hilfe und Unterstützung. Solange die USA nicht den Israel-Palästina-Konflikt lösen, wird Irans Einfluss dort wachsen. Im Vergleich zu seinen Nachbarstaaten ist Iran geradezu eine Insel der Stabilität in dieser unruhigen Region. Es ist eine Nation mit gewaltigem Potenzial, das bisher aber nicht ausgeschöpft wird, mit natürlichen Grenzen, einem stabilen Staatsaufbau und einer starken Armee. Saudi-Arabien und Pakistan sind keine zuverlässigen Partner. Die USA benötigen Verbündete mit Durchsetzungskraft, nicht irgendwelche Stämme, die sich langfristig kaum an der Macht halten dürften.“
Kommentare
Russland scheint jetzt wohl auch auf 2 Hochzeiten zu tanzen, seitdem die EU und der Iran nach Aufhebung der Sanktionen erste Annäherungsversuche zeigen, wenn auch nicht so ungestüm wie neuerdings zwischen den Saudis und den Russen.
Damit hat er so viel Kapital für weitere Kriege, .....
Herzliche Grüße
Idealist
Vorteil hätte die Chose nur, daß halt für die Saudis noch nichts verloren wäre, wenn der eine Partner mal NO oder der andere mal NJET sagt. Aber das tun die doch wohl nicht! Da gibt es ja wohl was zu ernten, wenn das Reich des Sandes denn mal zu Staub zerfällt. Die Geier recken da sicher schon ihre langen Hälse!
Wenn man mal die Geschichte von Saudi Arabien anschaut (was nach England, sprich dieselben Kreise welche Israel gründeten, zeigt) und dann noch Vermutungen der religiösen Abstammung des Hauses Saud (sowie schon mal bemerkt, ihr doch sehr westliches Äußeres (denkt mal den Bart weg und steckt die in Anzüge...)) setzt sich das Puzzle langsam zusammen.
Die Aktion von Macron geschah sicherlich nicht eigenmächtig.
Man will wohl den Eindruck verhindern, dass die Saudis den halb-Saudi gefangen nahmen.
Dabei verkennen die Leute, dass man auch in Frankreich jemanden wie Hariri an der kurzen Leine führen kann. Ist ja nur zu seiner "Sicherheit" im Lande des dauerhaften Ausnahmezustandes:)
Es ist immer wieder höchst interessant wie die Russen mit ihrer Strategie der Einhaltung des Völkerrechts und der Diplomatie, auch wenn sich die Amis einen Dreck darum scheeren, es schaffen ehemals ausweglose Situationen zum Besseren oder wenigstesn zum ausbalancieren der verschiedenen Syteme zu bewegen.
Das die Sauaraber ein gewagtes Spiel treiben und Riesenprobleme haben sich zu orientieren zeigen die Beispiele sehr gut auf.
Der nächste Hammer wird wohl sein, das die Chinesen die Sauaraber ihr Öl, sie sind der größte Abnehmer, nur noch gegen Yuan, natürlich umtauschbar in Gold, abkaufen werden.
Das die usppa sich noch mal gefahrlos dem Iran nähern können ohne eine auf die sprichwörtliche Mütze zu bekommen , dürfte wohl mittlerweile mehr als klar sein. Und die Iraner treiben ihre strategische Übereinkunft und anlehnung mit und an die Russen mit einer sagenhaften Aggrepie voran.
Richitg lustig wird es wenn sie ihren Riesenkanal wirklich noch bauen, in Abstimmung mit den Russen natrütlich. Dieses Unterfangen ist ja immer noch nicht begraben und es arbeiten die Spezialisten beider Ländewr daran.
Was die Sauaraber betrifft denke ich bewegt es sich auf einen rasanten Abschwung ihrer gesamten aussenpolitischen Möglichkeiten hin.
Persien im Gegensatz dazu bewegt sich in Richtung dominierender Macht im gesamten Nahen Osten und darüber hinaus, hin.
Wie Roman Schak vollkommen richigt darlegte, haben diese ihre Möglichkeiten noch klange nicht ausgereizt. Ihre Entwicklungspotentiale sind wirklich gewaltig.
Die USA hat keine Freunde, genau so wie das britische Imperium keine hatte. Das wissen auch die Saudis. Man würde sie fallen lassen wie eine heiße Kartoffel.
Es ist kein Zufall, dass im Moment auch die Türkei russische Waffensystem kauft und selbst die Saudis sich Russland annähern.
Warum man russische Waffen kauft? Weil man die komplexeren Waffensystem mit einem netten Knopfdruck in den Hersteller Ländern abschalten kann. (Ist Saddam Hussein so passiert mit französischen Systemen)
Die USA haben nach 17 Jahren Krieg den ganzen Osten destabilisiert und haben NICHTS gewonnen. Sie haben sogar alle Kriege dort unten verloren. Zuletzt den Syrien Krieg.
Die Politiker in Washington wissen wohl ziemlich genau, dass die Geschichtsbücher gerade den Zerfall ihre Imperium eingeläutet haben.
Und der wird kommen. Egal wie viel man droht oder Länder mit Bombenhageln überzieht.
Fragt sich nur wie viele Opfer es noch bis dahin geben wird....
Na seine Königliche Hoheit , Prinz Dingsda , scheint wohl die direkte
Reinkarnation von Willem Zwo ( dem mit der Hirnprotese ) zu sein ........ ;-))))
Wenn das nicht so Todtraurig wäre was Königs so treiben könnte man darüber wenigstens noch lachen