Keine Gegenmaßnahme

Der Programmlinienkoordinator für wehrtechnische Forschung vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt erklärte gegenüber dem Deutschlandfunk, dass es wirklich schwierig sei, eine solche Waffe wie Russlands Hyperschallrakete „Awangard“ abzuwehren. Denn an einer wirksamen Gegenmaßnahme werde momentan erst gearbeitet, wobei bislang keine Erfolge verzeichnet werden konnten.

Hypersonischer Gleiter erfolgreich getestet

Der Präsident der Russischen Föderation, Wladimir Putin, hatte am 1. März 2018 vor der Föderalversammlung die neuesten russischen Waffen präsentiert – darunter die Hyperschallraketen „Kinschal“ und „Awangard“.  Am 26. Dezember wurde die Rakete nun vom Raketenstützpunkt Dombarowski im südlichen Ural aus getestet. Putin hatte dieses Raketensystem ebenso wie das Raketensystem Kinschal in seiner Botschaft an die Föderalversammlung im März erwähnt und es als Hyperschall-Raketensystem mit einem Gleiter charakterisiert, das Interkontinentalreichweite besitze.

Die Awangard soll ab 2019 in Dienst treten und sowohl nukleare als auch konventionelle Sprengköpfe tragen können. Bei Awangard handelt es sich um einen hypersonischen Gleiter.

Das Konzept Eugen Sängers

Die Technik zu dieser Überschallrakete geht zurück auf den 1964 in Berlin verstorbenen Ingenieur Eugen Sänger. 1926–1942 konzipierte er das Hyperschall-Raumflugzeug, 1929 ließ Sänger heimlich ein Raketenmodell aufsteigen.

Durch seine Arbeit am orbitalen Amerikabomber gilt Sänger auch als Vordenker für das US-amerikanische Shuttleprogramm. Das Raumtransportsystem Sänger ist nach ihm benannt. Woran wieder erkennbar ist, dass die USA sich naturwissenschaftliches Wissen importieren muss. Das geschieht überwiegend aus Europa und Asien.

Nun haben die Russen nach dem Konzept Sängers aus den 30er Jahren eine Rakete entwickelt, die eine Geschwindigkeit von bis zu 27 Mach (über 33.000 km/h) erreicht. Nach der Beschleunigungsphase fliegt sie wie ein Gleiter durch die oberen Atmosphärenschichten.

Flugabwehrsysteme überfordert

Ein zentrales Merkmal von Awangard - so Wikipedia - ist seine horizontale und vertikale Manövrierfähigkeit, die ihm einen entscheidenden Vorteil gegenüber herkömmlichen ballistischen Raketen verschafft.  Es kann in den oberen Atmosphärenschichten wellenförmige Kurven fliegen - „wie ein Stein, der über Wasser springt“. Dadurch bleibt seine Flugbahn und sein eigentliches Ziel für Raketenabwehrsysteme kaum kalkulierbar. Zudem kann Awangard, wie Wladimir Putin in seiner Rede vor der Föderalen Versammlung im März 2018 in einer Animation demonstrierte, potenzielle Raketenabwehrstellungen des Gegners weiträumig umkurven.

Wie General  Hyton schon im März 2018 erklärte, heißt es in den ersten Stellungnahmen aus den USA auch jetzt, dass man keine Verteidigung habe, die den Einsatz einer solchen Waffe verhindern könnte.

Der Kaiser ist nackt

In mehreren Beiträgen hier auf Cashkurs wies ich schon darauf hin, dass der Kaiser (USA) nackt ist. (vgl. z.B.:  "Truppenrückzug: USA zu Weihnachten militärisch erledigt", "Russland, Wirtschaft, Militär und Sanktionen" und "„Super-Satan“ bringt NATO-Verbündete ins Schwitzen").

Den Regierungen der Vasallenstaaten wie Rumänien, Georgien, der Ukraine und einigen anderen, in denen US-Biokampfstoffe lagern und entwickelt werden, ist zu wünschen, dass sie noch rechtzeitig die Nacktheit des Kaisers erkennen. Denn diese Labore, die gerne großstadtnah untergebracht sind, befinden sich längst im Visier russischer Raketen, wie z.B. Kalibr.

Im Falle einer Auseinandersetzung tragen diese Länder das größte Risiko ihrer Zerstörung.

Ramstein-Lazarett

In der Bundesrepublik konzentriert sich das US-Potential auf Ramstein. Nicht nur Drohnen und Angriffskriege weltweit werden von dort gesteuert. Auf 49 Hektar entsteht dort gerade ein Riesen-Projekt: Ein Militärkrankenhaus für alle US-Soldaten und ihre Angehörigen in Europa, im Nahen Osten und in Afrika. Medizinische Anlaufstelle für 200.000 Amerikaner.

Das wird die größte Militärklinik der Amerikaner außerhalb der USA. Rund 785 Millionen soll das kosten. Wer staatliche Schätzungen kennt, weiß, dass es am Schluss wohl 1,5 Milliarden werden. Die Bundesregierung trägt einen Großteil der Kosten. Deutsche Patienten haben keinen Zutritt. Die Frage nach der Souveränität der Bundesrepublik drängt sich an dieser Stelle wieder auf.

Kopf in den Sand hilft nicht

Aus früheren Kommentaren weiß ich, dass manchem Leser diese Beschreiberei von Waffensystemen nicht gefällt. Dem Autor gefällt sie auch nicht. Das Wissen darum halte ich jedoch für unumgänglich. Unsere Welt ist primitiver, als man gerne glauben möchte. Am Schluss entscheidet derjenige, der die größte Knarre hat und nicht derjenige, der die meisten Teddybären auf Bahnhöfen werfen kann.

Zum Jahresrück- und Ausblick finden Sie hier ein Video des Autors.

Hier geht es zum zweiten Beitrag des Autors: "Hyperschall oder Überschall - am Ende bleibt die Wüste aus Glas"

 

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