… denn vermeintlich wichtige Konjunkturbarometer wie auch ZEW- oder ifo-Index tauchten ab, in den USA wurde der Leitzins zum sechsten Mal angehoben. Wenn alles gutgeht, was zu bezweifeln wäre, steht dieser Leitzins 2019 bei drei Prozent, sollte er die Märkte nicht doch in die Leitplanke fahren. Wenn es entgegen aller Meinungsexperten krachen sollte, dann kann die US-Notenbank ihren selbst gelegten Brand gleich auch wieder selbst löschen – und sich dafür feiern lassen.

Derweilen spürt die Deutsche Bank immer noch den Gegenwind des Marktes. Wie gut, dass sie noch etwas Tafelsilber besitzt: Am Freitag brachte sie mit Ach und Krach und Müh und Not einen Teil ihrer Wertpapiertochter DWS an die Börse. Der Börsensaal wurde festlich schwarz geschmückt, denn „Schwarz wäre das neue Weiß“, sagte der Vertriebschef. Es sah aus wie eine Beerdigung.

Aber zumindest bekommt die Bank frische 1,4 Milliarden Euro in die Kasse. Ob das für die nächsten Bonuszahlungen ausreicht? Für 2017 zahlte der einstige Branchenprimus an seine unterbezahlten Verlustbringer 2,2 Milliarden Euro an Boni. Was dann kommt, wissen die Götter.

Apropos, als erste Amtshandlung holte unser neuer Finanzminister Olaf Scholz den Deutschland-Chef von Goldman Sachs als Staatssekretär ins Regierungsboot. Für den Fall einer erneuten Finanzkrise wird er wissen, wie man brennende Banken mit Steuergeld löscht.

Geschichte wiederholt sich ja nicht – sie reimt sich nur. Zudem versprach Olaf Scholz, dass es hierzulande keine Senkung von Lohn- und Einkommenssteuer geben wird. Das ist zumindest scheint sicher – und wohl sicherer als unsere Daten bei Facebook.

© Frank Meyer, Kolumne aus den Lübecker Nachrichten

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