Saudische Kriegsverbrechen mit westlichen Waffen

Saudi-Arabien führt seit knapp fünf Jahren einen Krieg gegen die schiitische Widerstandsbewegung im Nachbarland, die von Riad als 5. Kolonne Irans wahrgenommen und denunziert wird.

Im Rahmen dieser Militäroperation hat sich das saudische Regime, ausgestattet mit den modernsten Waffen aus westlicher Produktion, der schwersten Kriegsverbrechen und Menschenrechtsverletzungen schuldig gemacht. 

50.000 Zivilisten fielen dem saudischen Luftterror bisher zum Opfer, die Infrastruktur und Kulturschätze Jemens wurden massiv zerstört, eine humanitäre Katastrophe wurde herbeigeführt.

Angriff bedeutet schwere Niederlage

Trotz dieser Rahmenbedingungen, die der biblischen Konstellation von David gegen Goliath entsprechen, wurden die Huthis nicht besiegt, sondern werden immer stärker.

Inzwischen gelingt es dieser Widerstandsbewegung regelmäßig saudische Militäreinrichtungen, Grenzposten - und nun Erdölproduktionsstätten im Herzen des reaktionären Königreiches, anzugreifen und auszuschalten.

Der Angriff vom Sonnabend stellt eine schwere Niederlage für Riad dar. Mehr als der Hälfte der saudischen Erdölförderung und -verarbeitung kam zum Stillstand, nachdem die jemenitischen Rebellen die wichtigsten entsprechenden Anlagen des Landes angegriffen hatten. 

Schlagkraft der Huthis steigt – Androhung weiterer Anschläge

Die Huthis hatten für die Operation zehn unbemannte Flugkörper, sogenannte Drohnen, eingesetzt. Nach Aussage der Huthis stellt dieser Schlag erst den Beginn einer Operation gegen insgesamt 300 wichtige Ziele in Saudi-Arabien und den Emiraten dar, darunter militärische Stützpunkte.

In Riad löst die militärische Schlagkraft der Huthis Panik aus. Der schlimmste Albtraum von Mohammed bin Salman wird wahr, denn die gesamte Grenze zum Jemen stellt ein Einfallstor für die gestiegene ballistische Kompetenz der jemenitischen Rebellen da.

Aufgrund der erdrückenden militärischen Überlegenheit Riads und der permanenten Waffenlieferungen aus den Rüstungsschmieden des Westens ist der Angriff vom Sonnabend beachtlich. Die Huthis haben damit bewiesen, dass ihre Raketen und Drohnen tief im Territorium des Feindes ihre Ziele präzise und flankiert von einer verheerenden Zerstörungskraft erreichen.

Die saudische Luftwaffe, die zwar jemenitische Zivilisten in großer Zahl ermordet, ist offenbar nicht in der Lage auf diese Angriffe zu reagieren.

Die noch staatliche saudische Ölgesellschaft Aramco ließ verlautbaren, dass ca. 5,7 Millionen Barrel pro Tag, also die Hälfte der Produktion des Landes, temporär ausfielen.

Der Zeitpunkt des Angriffes fällt mit der geplanten Umwandlung von Aramco in ein Privatunternehmen zusammen. Das Regime in Riad ist seit geraumer Zeit darum bemüht die völlige Abhängigkeit vom Erdöl zu diversifizieren. Die offensichtliche Verwundbarkeit der Ölvorkommen wird sich diesbezüglich negativ auswirken.

Unerträgliche Heuchelei des Westens & vorschnelle Beschuldigung

Im Westen, wo in der Regel ein eisernes Schweigen über die saudischen Kriegsverbrechen im Jemen praktiziert wird - von einigen Lippenbekenntnissen einmal abgesehen - sorgte der Angriff der Huthis für Empörung.   

Unmittelbar machte US-Außenminister Pompeo Iran für den Angriff verantwortlich, natürlich ohne Beweise zu liefern. US-Präsident Trump entblödete sich nicht, bin Salman Unterstützung bei seiner "Selbstverteidigung" anzubieten - eine Unverschämtheit sondergleichen, vor allem wenn man zugrunde legt, wie gerade Trump den saudischen Massenmord im Jemen durch seine eingefädelten Rüstungsgeschäfte erst verursacht hat.

In Teheran wurden diese Vorwürfe in aller Deutlichkeit zurückgewiesen.

Fazit

Saudi-Arabien versinkt weiter im jemenitischen Sumpf. Neben der starken schiitischen Minderheit im eigenen Land, ist die territoriale Sicherheit des Königreiches durch die Selbstverteidigungsaktionen der Huthis gefährdet.

Der Westen begeht mit der Aufrüstung und Unterstützung des radikalsunnitischen Regimes einen schweren strategischen Fehler. Wie meine regelmäßigen Leser wissen, hat der ehemalige CIA-Agent Robert Baer in diesem Zusammenhang vom "sleeping with the devil“, also davon "mit dem Teufel zu schlafen" gesprochen…

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