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Er sagt: Um Personal für sonntags zu finden, musste er mit den Löhnen rauf und sagt offen, wenn die Leute das nicht akzeptieren macht der den Laden zu und sie sollen sich ihre Brötchen selber backen.
Ich kann ihn irgendwo verstehen....
Höherer Mindestlohn betrifft nur Besserverdiehnende beim Essen gehen? Na Gott sei dank wird Salat, Äpfel und Co. nicht von Hand geernet... Oder vielleicht doch? Ach, sollen sie doch einfach Schokolade essen!
Der Mindestlohn hat beispielsweise dazu geführt, dass deutlich mehr Saisonarbeiter vorzeitig abreisen, schließlich hat der rumänische Arbeiter aus dem hintersten "Kuhdorf" noch nie so viel Geld auf einmal gesehen....
Meine Branche ächzt gerade ziemlich unter der Situation: In der Theorie kann man höhere Löhne zahlen um "Einheimische" einzustellen, praktisch sind die Menschen hier aber Handwerklich überhaupt nicht geübt während der traditionelle Saisonarbeiter nicht doppelt, sondern dreimal so schnell arbeitet. Einfach aus dem Grund weil er in körperlicher Arbeit besser geübt ist (zuhause gibt es nicht so viele Maschinen).
Man müsste die Preise so absurd in die Höhe schrauben, dass einem das niemand mehr zahlen will. Also reduzieren die Betriebe die Produktion obwohl die Nachfrage da wäre. Es wird am Ende darauf hinauslaufen, dass man das Zeug dann doch wieder aus dem Ausland zukauft. (Wenn es denn genügend LKW-Fahrer gibt)
Wo in der Rechnung die fehlende Mobilität der Menschen, wie im Text, sein soll weiß ich aber auch nicht?
Tatsächlich glaube ich eher dass das Grundproblem wo anders liegt:
Sämtliche Branchen die wenig Personal finden und gleichzeitig geringe Löhne zahlen, sind solche bei denen der Anteil des Lohnes am Endprodukt vergleichsweise hoch ist. Laut Google liegt die Lohnquote (vom Umsatz) bei Handwerksbetrieben bei ca 30-40%, während man im verarbeitendem Gewerbe eher bei 15-20% liegt.
Für den Arbeitnehmer wichtig ist sein Nettolohn, und für den Arbeitgeber ist es der Bruttolohn+ seine Anteile an den Sozialversicherungen. Der Stundenlohn mit dem ich als Unternehmer rechnen muss liegt aber dank stetig steigender Nebenkosten bald bei dem doppelten des Nettolohnes.
Entsprechend machen Steuern und Sozialversicherungen bei handarbeitsintensiven Produkten einen deutlich größeren Anteil am Endpreis aus.
Wenn solche Branchen deutlich höhere Löhne zahlen sollen, wird damit der Preisanstieg auch deutlich stärker sein, als wenn die Industrie das selbe tut.
Demnach liegt die Antwort nicht in staats-sozialistischen Maßnahmen wie Mindestlohn und Abgaben rauf, sonden im runter mit den Steuern und unnötigen Ausgaben.
Ehrliche Arbeit muss sich wieder lohnen!
Nachdem der Ölpreisschock eine Inflation ausgelöst hatte, handelten Gewerkschaft Lohnerhöhungen von mehr als 10 Prozent aus. Sie sollten die Kaufkraftverluste ausgleichen.
Der Effekt setzte ein, und es dauerte mehrere Jahre, bis die Inflation wieder in die Nähe des Vorkrisenniveaus fiel. Folgen dieser Entwicklung waren gestiegene Zinssätze der Bundesbank und eine deutlich erhöhte Arbeitslosenquote.
Zinsen steigen nicht:
https://www.bundesbank.de/resource/blob/650692/1a207bb54d6fe0b23e1335e163c0967c/mL/s510ttdiskont-data.pdf
Niedrigste Arbeitslosenquote seit Beginn der Aufzeichnung:
2,6 Millionen "Arbeit Suchende" (will nicht wissen wieviel Vor-Rentner in dieser Statistik erfasst sind).
Dieses mal wird alles Besser :) Nicht wahr?
LG Lisa