Stell Dir vor, es ist Wirtschaftskrise und keiner geht hin. So ähnlich könnte man die Stimmung im Land und in der Wirtschaft beschreiben.
Scheinbar scheint kaum jemand wirklich ein Problem mit dieser Krise zu haben. Die Kurzarbeiter freuen sich über viele freie Sommertage bei fast vollem Lohnausgleich. Die Banker lachen wieder über hohe Boni und Gehälter. Es ist ja einem Bankvorstand, dessen Unternehmen gerade die Grätsche macht, nicht zuzumuten, dass er für 500.000 Euro im Jahr morgens aufsteht. Man stelle sich vor, dieses Managementgenie würde zur Konkurrenz wechseln, die mehr bezahlt.
Einige Unternehmen motzen über eine nicht vorhandene Kreditklemme. Die Konsumenten konsumieren unbesorgt weiter, heißt es, und die Fachleute und Unternehmensführer sind optimistisch wie nie. Gut, Nebensächlichkeiten wie eingebrochene Auftragseingänge, katastrophale Entwicklung der Produktivität, horrende Staatsverschuldung und reihenweise absaufende Mittelständler darf man nicht überbewerten.
Täglich kommen aus jeder Ecke neue Freudenmeldungen, wie toll es wieder läuft und wie groß der Optimismus ist. Diese Töne werden mit jedem Tag, an dem die Bundestagswahl näher rückt euphorischer. Irgendwie sagt mir mein gesunder Menschenverstand, dass der Kaiser mal wieder keine Kleider an hat. Also machen wir uns doch mal wieder die Mühe und sehen auf die Fakten.
Die Geschäftserwartungen der Unternehmer, die das IFO-Institut befragt hat sind genauso optimistisch wie im Juni 2008. ….auch damals haben die Jungs die Zukunft rosarot gesehen und den unmittelbar bevorstehenden Jahrhunderteinbruch vollkommen übersehen.
Das gleiche Bild bei den „Einkaufsmanagern“. Fast der gleiche Optimismus wie im Juli 2008. Hätten diese Befragten auch nur ungefähr einen Plan, was die nahe Zukunft bringt, wären sie im Juli 2008 sicherlich nicht so optimistisch gewesen.
In den Monaten Dezember bis März (als die Zeitungsmeldungen den Weltuntergang beschrieben) war deren Zukunftseinschätzung meist extrem pessimistisch. Im Vergleich dazu war Hiob der Vorsitzende des Optimistenverbandes. (Kleine Anleihe bei Robert Halver).
Warum eigentlich, wenn es doch gar nicht so schlecht kam und die Konjunktur kurz darauf wieder steil anzieht?
Wenn diese Befragten also in der Vergangenheit keine Ahnung hatten, was in den nächsten drei Monaten passieren würde, warum glaubt man dann, dass deren Einschätzung der Lage heute ein guter Indikator ist um zu erfahren, was in den nächsten Monaten geschieht?
Wie kommen diese Einschätzungen eigentlich zu Stande? Diese Leute lesen ebenfalls die Zeitung. Und wenn überall geschrieben steht, dass es sicherlich bald Aufwärts geht, dann glauben und hoffen die das natürlich im eigenen Interesse auch. Und wenn dann ein Umfragebogen ins Haus flattert, kreuzen sie natürlich an: „JA, ich glaube, dass es besser wird“. Das ist im Kern alles.
Aber wenn wir von den „Glaube- und Hoffnungsindikatoren“ mal zu den harten Wirtschaftsfakten blicken, sieht das Bild ganz anders aus.
Die deutschen Exporte sind im Juni 2009 von 63 Milliarden auf 66 Milliarden explodiert. Klasse ! Nur blöd, dass das noch immer um 22% unter dem Vorjahr liegt (85 Milliarden).
Aber der Auftragseingang im Maschinenbau, der war doch stark, melden die Institute. Von 75 auf 79 Punkte gesprungen. Leider noch immer 40% unter dem Vorjahr.
Den Reigen könnten wir noch eine Weile fortsetzen.
Und weil die weltweite Konjunktur jetzt so steil anzieht, hat Toyota gerade beschlossen, seine Produktion im nächsten Jahr um bis zu 10 Prozent runter zu fahren und China hat gerade angekündigt massiv vorhandene Überkapazitäten in allen Bereichen abbauen zu wollen. Macht ja auch Sinn.
Ich sage es laut und vernehmlich: Der Kaiser hat keine Kleider an!
Ich hege die große Sorge, dass zu den christlichen Werten „Glaube“ und „Hoffnung“ nach der Wahl noch ein weiterer Wert hinzukommt. Die „Demut“.
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Kommentare
Brot und Spiele vom "Staat" subventioniert nach der Wahl wenn alles zusammenbricht.......
Es stehen GRAVIERENDE UMWÄLZUNGEN bevor !
Schaut nicht so viel in die Tageslügenblätter und das Brainwash TV !
Wenn überhaupt einige seriöse und Hintergrundinfo`s zu finden sind, dann nur im Netz.
Herr Müller gibt sich ja auch Mühe, hält sich aber sehr bedeckt ;-)
INFORMIERT euch !!!
Und kauft GOLD und SILBER solange und soviel ihr noch könnt !!!!!!!!!!!!!!!!!!
ich liebe Sie für diese hervorragenden und prägnanten artikel,... endlich mal kein gelabber und einheitsgetöse: diese unheimlichen beschwichtigenden nachrichtenblasen - beispielsweise vom wirtschaftssender ntv (ich sage dazu immer: märchenstunde von reimund und beate) - machen mir eine gänsehaut... und erinnern mich an die vereinheitlichte zentralistische nachrichtenhydra des politbüros .Ich hoffe, Sie machen weiter so, und halten die atacken gegen Sie aus.
Eine frage in diesem Zusammenhang: warum läßt man Sie nicht mal ans mikro bei ntv?
und ...doch noch eine zweite frage,soll jetzt kein vorwurf sein-ich selbst habe den boom seit märz auch vermasselt: Konnten Sie mit Ihren erfahrungen um die perfiden manipulationsmöglichkeiten des big money , und dem hintergrund der riesen-liquiditätsströme wirklich nicht voraussagen, daß der markt steigen wird, weil er einfach steigen sollte? ich hing ab ende märz jeden tag an Ihren Lippen, um ähnliches herauszuhören...ich war damals überzeugt davon, daß bei null %zinssatz und der großen angst, die umging, der markt billigst und leicht nach oben zu hedgen war, ähnlich wie man es umgekehrt mit silber und gold praktiziert, nämlich nach unten...wie gesagt , es ist kein vorwurf, interessiert mich nur mal, wie Sie es heute aus der retro betrachten...
mfg und ich freue mich schon auf Ihren nächsten beitrag
Es gibt viele Gründe. Man sollte aber mal über den großen Teich schauen, was da teilweise abgeht. Bis auf zwei Bundesstaaten sollen alle anderen maßlos überschuldet sein. Die Kongressabgeordneten können nur noch unter Personenschutz vor die Wählerschaft treten. Die Umfragewerte von OBAMA sind innerhalb weniger Monate unter!!! die Werte von G.W. Bush gefallen. Der nächste Angriffskrieg unter Präsidentschaft von OBAMA kommt auf alle Fälle. Bezüglich Obama spricht man in den USA schon von "Obamageddon."
In Deutschland wird es wohl wieder nicht für schwarz-gelb bei den BW reichen, so dass es wohl vier weitere Jahre mit der "großen Koalition" weitergehen wird. Auch das dürfte in den Kursen noch nicht eingepreist sein.
Bezüglich Gold stellt sich die Frage, wann die Verbindung zwischen Aktienmarkt und Goldpreis wieder aufgehoben sein wird. In letzter Zeit ist der Goldpreis ja praktisch mit dem Aktienmarkt mitgelaufen. Das würde bedeuten, dass bei einem eventuellen Abfallen des Aktienmarktes auch Gold wieder fallen wird.
Ich habe den Anstieg seit März auch verpasst, denn die weitreichende Meinung hier war "Es wird in Kürze noch weiter runter gehen!". Auch heute fehlen mir noch immer klare Aussagen. Klar, jeder hier sollte sich auch seine eigene Meinung zu den Fakten bilden, die Herr Müller nennt. Es verwundert mich nur, dass man bspw. heute noch unter "Aktuelle Lage" lesen kann "Bärenmarktrally in den letzten Zügen" vom 24.04.2009. Damals notierte der DAX etwa bei 4.800 Punkten, also knapp 15% niedriger als heute. Im Abo-Angebot wird hingegen mit "Handelsempfehlungen" geworben, diese vermisse ich bis heute. Nur ein Beispiel von vielen das verdeutlicht, weshalb ich mein Abo gekündigt habe.
Natürlich hat keiner die Glaskugel, aber so ein paar deutlichere Erwartungen in Richtung der aktuellen Lage, in welcher wir uns heute aus Sicht der Indizes befinden, hätte ich rückblickend doch eher erwartet. Die entsprechenden DAX Ober- und Untergrenzen haben Sie zwar immer mit beschrieben, nur das vermittelte Gefühl zeigte mehr Richtung Abwärtstrend. Welchen ich nach wie vor auch klar favorisiere gegenüber allem Anderen.
UND es ist ebenfalls von meiner Seite kein Vorwurf...nur eben die angesprochene Retro-Betrachtung, welche mich ebenfalls interessiert.
Freundliche Grüße und danke für die vielen klaren Worte und Themen!!!
http://wirtschaft.t-online.de/c/19/82/10/42/19821042.html
also die Kommentare sind stark mit Vorsicht zu genießen...
"Brot und Spiele vom Staat" klingt eher nach einer BILD-Schlagzeile. Fakt dabei ist wohl, dass die Regierung mit den Unternehmen einen "Pakt" bis nach der BW getroffen hat - was ich aus beiden Seiten nicht wirklich nachvollziehen kann... Am Ende kommt es auch für die Politik ganz dicke - wenn es wirklich so einen Pakt gibt.
Und "opium in Form von Nachrichten" ist auch nicht richtig. Es stehen auch viele Artikel in den Zeitungen, die Warnhinweise haben - man muss sie nur lesen.
Auch eine Empfehlung ALLES und SOFORT in Gold zu investieren halte ich für ABSOLUTEN SCHWACHSINN - das ist ja wie ne Finanzberatung vom Bäckermeister!
Ich kann es auch weiterhin nicht verstehen, warum manche auf ein explizites Signal von Dirk Müller zum Kauf warten? Er gibt seine Meinung preis - die Schlüsse daraus, muss doch jeder für sich treffen?
Gerade im Zeitraum März waren viele Werte unter Buchwert. Sicherlich, ein Risiko das es weiter fällt ist immer vorhanden, aber die Chancen waren wesentlich höher!
bspw. die Deutsche Bank: Kurs um die 18 € - damals ca. 1/3 des Buchwertes!
Mal ehrlich, dass dieser Kurs nicht bei null endet - im Gegenteil sehr hohes potential hat - war doch wirklich nicht von der Hand zu weisen...
Auch das stand in den Zeitungen^^
zum Thema etablierte Medien und Umfragen
von selbsterannten "Meinungsforschern":
Am Besten das tun, was Peter Lustig immer gesagt hat:
abschalten!
Die Zeit kann man doch nutzen, um sich zu informieren!
Herzliche Grüße, PlanB
Dies ist eine Wahrnung !!!!!
Nehmt sie ERNST !!!
Wir stehen kurz vor einer Währungsreform mit neuem Edelmetallbackground !!!!
Wer Medien kritisch beäugt, sich seine Meinungen aus vielen Medien und Meinungen mittels Bauchgefühl selbst zusammenbaut, der bildet/entwickelt sich weiter und ahnt vielleicht auch besser, was hinter einer Nachricht wirklich steckt! (wer sagt was wann zu welchem zweck und wer profitiert davon)