Die US-Börsen stiegen um 29 Prozent. Bei Licht aber betrachtet, hat der US-Dollar gegenüber dem S&P 500 um 29 Prozent abgewertet. Wie eine Perlenschnur ziehen sich die Höchststände durchs Jahr. Wie an einer Perlenschnur geht es mit der Kaufkraft des US-Dollar gegenüber der Börse abwärts.

Der weltweite MSCI World-Index wurde 25 Prozent teuer. Selbst das längst schon abgeschriebene Gold (in Euro) legte 20 Prozent zu. Der Euro hat 20 Prozent Kaufkraft in Euro verloren. Die „Tagesschau“ hat davon nichts berichtet. Woher soll sie das auch wissen?

Läuft doch!

Wie viel haben eigentlich die Immobilienpreise in Ihrer Region zugelegt? Das ist unterschiedlich. Ich weiß nur, dass das Geld gegenüber dem Betongold um den gleichen Prozentsatz abgewertet hat. So ist es in unserer modernen Papiergeldzeit... Wer hat, dem wird gegeben. Wer nichts hat, dem wird genommen.

Und dann berichten die Fachleute auch noch, dass die Schere zwischen arm und reich immer weiter auseinandergeht. Bis sie irgendwann mal scharf schneidet. Dann mag der DAX vielleicht bei 100.000 Punkten notieren und die Leute protestieren vor dem Börsenplatz mit Mistgabeln. Unsinn! Eher wird man dort dann rote Fahnen wehen sehen. Aber das ist eine andere Geschichte.

Während die einen Experten noch immer staunen, bemühen die anderen ihre trüben Glaskugeln, um sich auch im nächsten Jahr wieder wundern zu können. 2020 soll angeblich alles besser bleiben. Außer es kommt anders. Aber wer weiß das schon? Es gibt nur die höchst gewisse Wahrscheinlichkeit, dass die Zentralbanken nie wieder die Zinsen stiegen lassen dürfen. Ob deshalb aber die Börsen weiter steigen? Sicher ist das nicht.

Der Überflieger des Jahres war der Bitcoin. Er verdoppelte sich. Dabei hatte er sich fast schon vervierfacht bevor er wieder abstürzte. War die „Blase“ nicht längst schon geplatzt? Nein? Die beste Börse der Welt aber war die in Athen mit einem Plus von 47 Prozent. Bis zum alten Hoch aber müssten sich die griechischen Aktien noch versechsfachen.

Ja, zumindest die Anlagepreise sind weiter gestiegen, während die Zentralbanken immer noch verzweifelt die Inflation suchen. Dabei bräuchten sie nur die Fenster zu öffnen und ihre geschaffenen Immobilienblasen bestaunen. Oder die Börsen. Doch so etwas zählt nicht zum offiziellen Warenkorb. Warum auch? Im Supermarkt blieb der „Füllstoff“ doch spottbillig. Die meisten Leute nennen ihn immer noch „Nahrungsmittel“ - in den kleiner werdenden Packungen für das gleiche Geld.

Ein seltsames Jahr

Im Jahr von Flugscham und Klimakrise haben die Sparer draufgezahlt. Die letzten Zinsen wurden zu Grabe getragen und sind – nein, es war nicht zu Ostern - als „Verwahrentgelt“ auferstanden. Auch 2020 werden Sparer leiden, wenn sie partout auf ihren Euronen hocken bleiben.

Experten sagen, dass die ausgelöschten Zinsen für die Wirtschaft gut wären. Das mag anfangs so sein. So gab es auch dieses Jahr weniger Pleiten, denn nur billiges Geld hält selbst windige Bruchbuden am Leben, die in normalen Zeiten längst verschwunden wären. So aber werden sie mit durchgefüttert oder mit Steuergeld subventioniert und stehen bei Licht betrachtet nur der Zukunft im Weg. Diese Zombifizierung ist eine weitere Nebenwirkung der Geldpolitik.

Wir feiern Weihnachten wahrscheinlich wieder mal ohne Schnee. Statistisch gesehen ist nur jedes zehnte Weihnachten weiß. Aber egal. Grillen zu Silvester liegt im Trend. Mit echter Holzkohle! Wenn das Greta wüsste. Schaut man auf Google Trends, so lastet die Sorge vor dem Klimawandel nach einem kurzen Hype nun wieder etwas weniger auf den Seelen der Deutschen. Wir retten das Klima der Welt mit unserer frischen CO2-Steuer.

Und weil es gerade so schön weihnachtlich ist und man tagelang Geschenke gejagt hat: wie wäre es mal, etwas Zeit zu verschenken? Sich selbst und auch den anderen? Diese Rendite ist größer als die Prozente unter der Bio-Öko-Fichte. Normalerweise kommt Besitz ja vom Behalten. Und nicht vom Ausgeben. In Sachen Zeit ist das anders. Frohes Fest!

Diese Kolumne fällt wieder unter die Kategorie "Mit Humor gegen den Wahnsinn". Wenn Ärgern nichts bringt, vielleicht konnten Sie mit uns schmunzeln…

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