…Das Dumme nur: Das Zeug ist schon so teuer geworden. Der DAX hat sich am Freitag wieder selbst übertroffen nach dem Motto: „Überholen ohne einzuholen.“

Inflation: Eine Zutat fehlt (noch)

Wann platzen all diese Blasen, wenn es überhaupt solche sein sollten angesichts der Geldflut dieser Monate? Erst am Schluss. Dann werden die Schulden nicht mehr umgebucht, sondern ausgebucht. Bis dahin aber ist für viel Unterhaltung und öffentliches Spektakel gesorgt. Da erst das Geld und die Politik und alles andere schlecht wird, haben wir noch einiges an Strecke vor uns, wissen nur nicht, wie schnell wir unterwegs sind.

Zum Glück hapert es noch mit der Umlaufgeschwindigkeit des Geldes. Teuerung entsteht erst durch mehr Geld und eine höhere Umlaufgeschwindigkeit. Viel Geld wird derzeit gebunkert und nicht in Umlauf gebracht. Wenn das aber passiert, dann werden wir eine weit höhere Teuerung von allem sehen.

Nun sind in den letzten Monaten auch die Rohstoffpreise extrem gestiegen, der CCI-Rohstoffindex um ganze 54 Prozent. Dabei ist das Jahr noch nicht einmal zur Hälfte vorbei. Bis zum Allzeithoch aus dem Jahr 2008 ist jedoch noch sehr viel Platz, notiert er doch nur halb so hoch wie damals, als Rohstoffe als „must have“ galten und sich die ganz großen Spekulanten sogar Kupferbarren als Krisenvorsorge nach Hause kommen ließen. Ein Kilobarren kostet übrigens heute 38 Euro und steht bei 17 Euro im Verkauf. Tolle Wurst! Vielleicht wird es ja noch ein tolles Geschäft, denn Kupfer ist gerade knapp...

Rohstoffe: Das spannende Spiel von Angebot und Nachfrage

Aus dem Handel hört man von anderen Engpässen bei immer mehr Dingen. So ist Bauholz inzwischen nicht nur dreimal so teuer wie vor einem Jahr, es gibt einfach viel zu wenig davon, um alle bedienen zu können, die so etwas brauchen. Wer also heute ein Haus mit der Kalkulation von damals baut, muss vielleicht nochmal einiges nachfinanzieren, inklusive der anderen Dinge, die mehr kosten, aber nicht verfügbar sind. Einzugpartys verzögern sich womöglich...

Inzwischen ziehen auch die Preise der Agrarrohstoffe nach oben. Essen wird ja heute hierzulande aus ökologischen Gründen in den Tank gekippt oder verbrannt. Anderswo auf der Welt bricht der Hunger aus. Ist aber ganz weit weg...

Da sich Banken angeblich aus der „Spekulation mit Nahrungsmitteln“ zurückgezogen haben - zumindest offiziell - ist es doch erstaunlich, dass die Preise so gestiegen sind. Essen wir alle mehr? Oder trifft eine explodierte Geldmenge auf ein in etwa gleich großes Angebot? Das würde einiges erklären, auch, dass sich die anderen Dinge des täglichen Lebens ebenso immer mehr verteuern. Die EZB hat sich ja jetzt dem Klimaschutz verschrieben. Dann dürfte es ja bald noch teurer werden...

Es läppert sich!

Und was ist das? Laut dem ifo-Institut planen immer mehr Unternehmen mit Preiserhöhungen. Diese spürt man jetzt schon beim „Lockermachen“ in Biergärten, Restaurants und Eisdielen. Auf den ersten Blick sind das nur Kleckerbeträge, in der Summe aber kommt da ganz schön was zusammen, neben den anderen täglichen Kosten.

Auf der anderen Seite fallen die Lohnerhöhungen eher mager aus. Im letzten Jahr gab es nach Abzug der Teuerung eine satte Nullrunde. Und von dem, was es eventuell doch mehr an Brutto gibt, nehmen sich der Staat und die Sozialkassen einen gehörig großen Batzen. Corona will ja bezahlt werden. Auch die bald millionenfach vernichteten Masken aus China.

Irgendwo zwischen gebratenen Tauben und Zusammenbruch

Allerdings beginnen die ersten Staaten wie die der USA inzwischen auch frisch gedrucktes Geld zu verschenken. Defizite im Haushalt spielen heute keine Rolle mehr. Wozu arbeiten? Das führt übrigens dazu, dass Unternehmen die Mindestlöhne anheben müssen, als Anreiz, wieder früh aus dem Bett zu steigen.

Und wir wissen, dass es ganz einfach ist, Geld regnen zu lassen, damit die Leute ruhig, zufrieden und bei der Stange bleiben – gerade in Wahlkrampfzeiten. Wenn ich zusammenzähle, was mir für die nächsten Jahre alles so versprochen wird, ist das Schlaraffenland doch gar nicht mehr weit...

Jetzt läuft eine Diskussion heiß und heißer über eine mögliche Straffung der Geldpolitik. Ist das wirklich ernst gemeint? Entweder platzt dann der Motor der Geldmaschine mangels Ölstand und es kommt zu einem gigantischen Crash, nicht nur an der Börse - oder die Geldaufpasser müssen wegen der gigantischen Schulden alles so weiterlaufen lassen und werden sich rechtzeitig aus dem Staub gemacht haben.

„Was heißt das für mich konkret?!“

Die Zentralbänker und auch Politiker sitzen in der Falle und haben die Wahl zwischen Pest oder Cholera bzw. zwischen Explosion oder Implosion. Was wäre ihnen wohl lieber? Am Ende ist es wie mit einem verstopften Computer... Man drückt die Reset-Taste... STRG+ALT+ENTF. Reset.

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