Die bemerkenswerte Naivität, mit der manche davon ausgehen, je mehr Geld man ausgebe, desto bessere Qualität erhalte man, zeigt sich in vielen Dingen. Ein unfähiger Lehrer wird nicht zum guten Lehrer, wenn man sein Gehalt verdoppelt. Auch die Qualität von Vorstandsvorsitzenden ist nicht verlässlich positiv mit deren Vergütung korreliert, wie ja ungezählte Beispiele beeindruckenden Versagens illustrieren. Dieses Muster zeigt sich nicht nur bei einzelnen Personen, sondern auch auf übergeordneter Ebene.

Einige bekanntere Beispiele sind die Kosten für „Beratung“ in finanziellen Angelegenheiten, das schwarze Loch der deutschen Bahn und die so genannte Entwicklungshilfe, die in vielen Fällen schlicht als „Budgethilfe“ im Haushalt eines mehr oder weniger korrupten Landes versumpft. Gleiches gilt bei der finanziellen Unterstützung so genannter „Klimamaßnahmen“, die in aller Herren Länder fließt. Der deutsche Beitrag zu letzteren ist, wie Daten von Reuters unlängst zeigten, wieder mal weltmeisterlich.

Neben dem direkten in der Abbildung ablesbaren Anteil, der bereits einen nennenswerten Anteil der gesamten Zahlungen aller Länder ausmacht, entfällt auch ein entsprechender Anteil der EU-Kommission auf Deutschland.

 

Kontrolliert wird so etwas möglicherweise formal, aber wer will schon die exakten Auswirkungen derartiger Geldströme messen? Damit sind wir beim zweiten Irrtum angelangt. Dieser besteht in der Annahme, man müsse nur eine Überweisung mit einem bestimmten Zweck versehen und schon würde dieser Zweck in einem angemessenen Verhältnis zum gezahlten Betrag erfüllt. Deutsche Politik in leichter Sprache: Viel Geld, Klima gut, Du verstehen?

Beim Thema „Klima“ gesellt sich zur auch in anderen Sektoren verbreiteten üblichen potentiellen Korruption die nicht vorhandene Messbarkeit der Maßnahmen hinzu. Damit steht dieser Themenkomplex übrigens im diametralen Gegensatz zum guten alten Umweltschutz.

In 300 Jahren sollen sich bestimmte Werte verändern, wobei die Veränderungen in den meisten Fällen in eher skurrilen Größenordnungen liegen. Wer an einer Küste mit drei Metern Tidenhub lebt, der macht sich eher Sorgen über ungünstige Windverhältnisse bei der nächsten Springflut als vor einem wie auch immer modellierten Anstieg des mittleren Meeresspiegels um zwei Zentimeter über hundert oder mehr Jahre.

Beim Thema fragwürdiger Modellierungen und ebensolcher Finanzierungen schließt sich der Kreis zu den so genannten „Nichtregierungsorganisationen“ (NGO). Diesen eilt aus welchem Grund auch immer ein guter Ruf voraus, weil sie vorgeblich unabhängig von Regierungseinflüssen sind. Bei manchen ist dies sicherlich der Fall, bei vielen anderen aber auch nicht. Manche wirken gar so, als wären sie ein verlängerter Arm einer Regierung, der schlichtweg das tut, was manche Regierung gerne tun würde, aber aus rechtlichen Gründen lieber nicht selbst in die Hand nimmt.

Aber so etwas gibt es in unserer Welt der umfassenden Reflektiertheit, Aufklärung und ehrlichen Aufarbeitung politischer Fehler natürlich nicht.

Für die Verbesserung der Transparenz wäre es hilfreich, wenn sich eine NGO ohnehin nur NGO nennen dürfte, wenn die Organisation weder direkt noch indirekt Gelder von Staaten annimmt. Parallel dazu könnte auch die NBO eingeführt werden, eine „Non Billionaire-Funded Organization“.

Damit entfielen freilich auch die unterhaltsamen Wechselspiele der Medien, welcher Milliardär gerade zu den edlen Rittern und welcher zu den Barbaren gehört. Von denjenigen Organisationen, über die in den Medien ständig berichtet wird, bliebe in so einer Welt vermutlich nicht viel übrig.

Manche werden zwar stets als unabhängig dargestellt, sind jedoch in finanzieller Hinsicht so abhängig von staatlicher Alimentierung wie manche Zeitung von den staatlicherseits gebuchten Werbeanzeigen. Wenn man sich ohnehin gerade der Transparenz widmet, ließe sich dieser Weg bei der Presse leicht fortführen. Auf der Titelseite und der Webseite des entsprechenden Mediums sollte ein Diagramm dargestellt werden, das den Anteil direkt oder indirekt vereinnahmter öffentlicher Gelder grafisch für jeden nachvollziehbar abbildet.

Jetzt ist es aber genug mit der Transparenz. Wir sollten die Zeit besser nutzen, um schnell den Waschlappen der letzten Woche zum Trocknen in die Sonne zu hängen. Es werden heute 23° Celsius, ein für den Juni schockierender Wert, wie man an den tiefroten Zahlen auf den Karten der öffentlich-rechtlichen Wetter-Schamanen ablesen kann. Wenn ihnen nicht heiß ist oder Sie denken, es sei auch früher im Sommer warm geworden, dann ist es Zeit, ihre Haltung zu überdenken. Im Juni wird gefälligst solidarisch geschwitzt, Genossen, und zwar 1,5 Prozent mehr als damals! Den heißen Schweiß in seinem Lauf, hält weder Frost noch Kälte auf!

„Was heißt das konkret für mich!?“

Viel hilft viel, hieß es früher oft. Dies gilt bekanntlich nicht in allen Fällen. Das gute alte Ertragsgesetz beschrieb schon früh den abnehmenden Grenznutzen einer Ausbringung von immer mehr Dünger. Ab einem bestimmten Wert schadet der zusätzliche Dünger. Dazu gesellt sich einer der wichtigsten Sätze der Prozess- und Produktverbesserungen. Was ich nicht messen kann, kann ich nicht verbessern. Diese Erkenntnis muss offenbar jede Generation neu entdecken. Das Geld ist freilich trotzdem weg. Zum Glück weiß man wenigstens nicht genau wohin.

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