Die Leute vom Stamme „Nimm!“ müssen den eigenen Kühlschrank plündern. Sonst sehe ich kaum noch Vorteile. Wir haben zumindest wieder mal Zeit darüber nachzudenken, was man tun und besser lassen sollte.

Fällt eigentlich nur mir auf, dass man ihn diesen Tagen nur selten dieses „Last Christmas“ gespielt wird? Ist vielleicht etwas unpassend für ein Schaltjahr, das längst schon hätte abgeschaltet werden müssen. Dafür wird ein fröhliches Weihnachtsfest mit viel Glitzer und Bling-Bling als Simulation auf den neuen Spielekonsolen angeboten.

Die Börse hingegen bleibt geöffnet. Sie wird es gar nicht interessieren, was da draußen los oder nicht los ist. Sie schwimmt ohnehin ihre Runden im Olympiabecken der Liquidität. Warum sie darin noch nicht ertrunken ist? Weil Zombies und auch der meiste Unrat schwimmfähig sind. Zudem hat die EZB in der letzten Woche noch ein paar Tanklastzüge Badeschaum angekündigt. Ist ja Weihnachten!

Zumindest auf die EZB ist immer Verlass! Im Zeichen von Corona wirft sie weitere 500 Milliarden Euro in den Ring oder ins Feuer. Sie erhöht ihr Aufkaufprogramm für Staatsanleihen um 0,5 auf 1,85 Billionen Euro. Eine Billion ist übrigens eine Zahl mit zwölf Nullen. Im Vorstand von Europas größtem Copyshop sitzen mehr. Halleluja! Danach kommt die Billiarde und die Billion wird dann zur kleinsten Rettungseinheit. Aber das dauert noch etwas. Diese Billionen werden mit Garantie die Preise und alle Risiken verzerren. Die Zombifizierung findet ein weiter gut bestelltes Feld vor.

Nebenkriegsschauplätze

Da fällt mir eine Kleinigkeit ein: Von Entwicklungshilfeminister Gerd Müller haben wir in der letzten Woche gehört, dass bei der humanitären Hilfe dieses Jahr fünf Milliarden Euro fehlen. Er sagte: „Wir lassen verhungern − 15.000 Kinder verhungern täglich, weil wir zuschauen“. Halten Sie mal kurz inne… Unter 069/1344-0 ist die EZB auch für Herrn Müller erreichbar. Wenn es doch so einfach wäre.

Zunächst müssen die Großkonzerne gerettet werden. Sollte dann noch etwas übrig bleiben... Nein! Das wird es nicht! Es wird beim Beifall bleiben müssen…

Nehmt! Wir drucken es gerne!

Aus welcher Kasse nimmt die EZB das Geld? Aus gar keiner! Sie schafft es sich selbst. Das ist der Traum jedes Banditen. Dort ist immer Weihnachten im Quadrat. Vor wenigen Jahren waren 500 Milliarden Euro ein erschreckend dickes Ding. Heute aber ist das gelebte Normalität. Kaum jemand erschreckt sich noch. Schließlich wird diese Geldorgie mit kleinen lustigen Abkürzungen wie PEPP, APP oder PSPP umnebelt.

Sie verstehen schon, liebe Lesende, warum ich früher schrieb, man sollte echtes Geld nicht zählen, sondern wiegen. Damals schrieb man übrigens noch „Leserinnen und Leser“. Heute aber sind die Gender*Sternchen wichtiger als das, was da oben angerichtet wird. Verständlich, dass man uns BürgerInnen und Bürger nicht auch noch als „Bürgende“ bezeichnen will.

Was wäre eigentlich, wenn die EZB gar nichts tun würde? Möchten Sie das wirklich? Die Experten, die davor warnen, wären dann ihren Job los. Die Welt würde sich trotzdem weiterdrehen, auch wenn das Geld weg wäre, die Guthaben ausgelöscht und die Schulden ausgebucht. Nein, das will jetzt niemand. Da ist immer noch jemand, der was hat. Die „Reichensteuer“ läuft sich in diesen Wochen langsam warm…

Damit es für die EZB genügend Anleihen zum Aufkaufen gibt, machen Staaten aber auch Unternehmen viele frische Schulden, indem sie Anleihen ausgeben. Allein Deutschland will im nächsten Jahr 180 Milliarden Euro frisch aufnehmen. Einen Großteil der Papiere wird die EZB aufkaufen.

Betreibt damit die EZB Staatsfinanzierung durch die Druckerpresse? Jein! Sie kauft ja die Papiere über den Markt und nicht direkt von den Staaten. Das Ergebnis ist jedoch das Gleiche. Es ist das süße Gift, das auch jeder Finanzminister schätzt, Geld auszugeben, das er von der Zentralbank bekommt, wenn er seine Steuerschäfchen nicht noch mehr scheren kann.

Selbst mit viel Knete keine Fete

Ich kann mir unter 180.000.000.000 Euro nichts vorstellen. Damit könnte man die Schulen, Kindergärten und Ordnungsämter auf Vordermann bringen - wahrscheinlich auch die Straßen und sogar die Deutsche Bahn. Es würde sogar für ein Opernhaus für jede Kleinstadt reichen. Aber wer will das schon?

Bald aber kommen die Steuererhöhungen. Wozu? Man hört doch, dass die nächsten Generationen, also geschätzt über die nächsten 300 Jahre, die Schulden abzahlen sollen. Ach! Dabei sind wir schon nicht mehr in der Lage, die Schulden unserer Eltern und deren Großeltern abzuzahlen.

Reicht es theoretisch nicht aus, sich das Geld bei der EZB abzuholen? Später. Und mal ehrlich: Sind Leute mit Zahlungsverpflichtungen bzw. Schulden nicht viel besser zu dirigieren? Außerdem will die Inflation auch etwas zu tun haben, die die Schulden erleichtert und die Sparguthaben gleich mit. Die Börse riecht den Braten. Eine Frage noch: Kennen Sie ein einziges Land, welches seine Schulden zurückzahlt?

„Was bedeutet das für mich konkret!?“

Es gibt da so eine Fata Börsiana… ein dunkler Traum in noch dunkleren Zeiten mit Enteignungsfantasien... Angeblich sind diese dunklen Zeiten jetzt. Während der DAX von einem Allzeithoch zum nächsten Rekord hechelt, demonstrieren irgendwann in der Zukunft vor der Börse die Leute mit Transparenten auf denen steht: „Nehmt es ihnen weg!“. Vor den Türmen der EZB dagegen demonstrieren die Investoren. Auf ihren Transparenten dagegen steht: „Druck!“ In den ruhigen Lockdown-Zeiten können Sie ja mal überlegen, auf welche Demonstration Sie dann gehen möchten…

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