Es wird auch diesmal wieder erstaunlich sein, dass das mit den Versprechern vor einer Wahl immer wieder funktioniert und kaum jemand an den Taten gemessen wird, außer die SPD. Wahrscheinlich nur, weil immer genügend viele Menschen auf den ganzen Klimbim hereinfallen. Jedes Land hat die Regierung, die es auch verdient.

In China beginnt am 12. Februar das Jahr des Büffels. Die neuen Gold- und Silbermünzen aus der Region erinnern uns daran. Die einen sagen, der Büffel stehe für Geduld, Fleiß und Gerechtigkeitsliebe. Andere Horoskope behaupten, dass Treue, Zuverlässigkeit und praktische Vernunft den Büffel dazu befähigen, große Verantwortung zu tragen und für seine Mitmenschen eine solide Stütze zu sein. Moment! Ob Frau Merkel doch unsere Bundeskanzlerin bleiben wird?

Spahnt mir da etwas Seltsames? Was hat das neue Jahr bislang gebracht? Uns beglückt eine wieder höhere Mehrwertsteuer und auch die jetzt dritte CO2-Besteuerung für die Autofahrer, ertanzt und erklatscht von der Jugend, die sich dann vom Papa auf die Party fahren lässt. Man könnte die Steuer nochmal besteuern. Gibt es nicht? Doch! Das wäre dann die Öko-Soli-Steuer! Dann hat es angefangen zu schneien. Der Klimawandel macht wohl erst einmal Pause.

Das Lesen in Glaskugeln

Zumindest auf die Börse ist Verlass. Trotz aller Wirren hat der DAX im letzten Jahr 3,5 Prozent gewonnen, die kleineren Werte noch mehr. In einem See voller Liquidität spült es alles nach oben - sogar die Boote mit großen Löchern, also auch marode Banken und manch anderer Schrott.

Experten und andere Propheten der Glaskugeln meinen, der DAX würde weiter klettern, außer es kommt etwas dazwischen. Irgendwo zwischen 14.000 und 15.000 Punkten soll er am Jahresende stehen. Vielleicht ist dann auch das Virus weggeimpft oder verschwunden – neben großen Teilen von Einzelhandel und Gastronomie. Die frisch gedruckten Billionen sind dann noch da, während Geld- und Fiskalpolitik sich noch enger umschlungen im gleichen Bett wälzen.

Die meisten Staaten geben inzwischen das Geld aus, was ihnen die Zentralbanken aus dem Nichts produzieren. Um überhaupt noch einen Effekt erzielen zu können, wird immer mehr Geld gebraucht. Es gibt kein Zurück. Die Liaison zwischen Gelddruckern und Staaten hat früher die Monster geboren, die dann alles auffraßen. Diesmal soll alles anders sein. Sind wir wirklich die Einzigen auf dieser Welt, die sich Sorgen um die Rückzahlung der Schulden machen? Es scheint so.

Ja, das Geld in der Staatskasse ist immer knapp. Vielleicht auch, weil davon so viel verschwendet und verschenkt wird. Aber wie sagte 2012 Ex-Finanzminister Peer Steinbrück in St. Gallen? „Deutschland gehe es gut, solange es auch seinen zahlreichen Nachbarn gut gehe“. Deshalb haben sie auch über die Target-2-Salden 1.060 Milliarden Euro bei der Bundesbank ohne Sicherheiten angeschrieben. Ohne, dass wir reich geworden sind. Wobei, wir geben den Südländern Kredit, mit dem sie Exportware von uns kaufen...

Morgan Stanley rechnet damit, dass die Zentralbanken der zehn größten Staaten (G10) jeden Monat Papiere im Wert von 304 Milliarden US-Dollar ankaufen. Das wären rund 3,7 Billionen US-Dollar.

In den USA ist die Summe aller Schulden von Staat, Privaten und Unternehmen auf inzwischen 80 Billionen US-Dollar gestiegen. Das sind 420 Prozent des BIP. Unbezahlbar. Die erste Billion dauerte übrigens rund 80 Jahre, die letzten Billionen nur Monate.

Stiege irgendwann (also nie) aber der Zinssatz auf die Schulden um ein lächerliches Prozent, würde das 800 Milliarden US-Dollar zusätzliche Zinsen im Jahr kosten. Und die gute Janet Yellen wird Finanzministerin.

Sie wissen schon, das ist die Frau, die in ihren Lebzeiten keine Finanzkrise mehr erwartete. Sie wechselt nun mit 74 Jahren nochmal die Seite. Nicht, dass es als Rentnerin zu langweilig wird! War es Zufall, dass sie auf den FED-Pressekonferenzen oft eine goldene Kette trug?

Wonach riecht es?

Nein, der misslungene vegetarische Tofubraten ist es nicht. Inflation? Noch ist das gedruckte Geld in den „Horten“. Ganz ohne Frage gab es auch im letzten Jahr eine enorme Teuerung der Anlagepreise. Das aber ist laut Definition gar keine Inflation, auch wenn sich immer weniger Leute Häuser, Aktien, Edelmetalle oder andere Sachwerte leisten können.

Das Geld hat leider die unangenehme Eigenschaft, sich später auch der herkömmlichen Waren über den Preis zu bemächtigen, auf die man eben nicht verzichten kann. Noch zirkulieren die Billionen nicht in einem gefährlichen Maße. Aber wehe, wenn sie das tun würden. Die Zentralbanken werden die Zinsen nicht mehr wie früher anheben und das Geld verknappen können, indem sie die aufgekauften Anleihen wieder verkaufen. Dann wird sich jeder der Nächste sein. Ob das 2021 schon passieren wird?

Der Verfall wird sich beschleunigen, selbst wenn die Kurse an den Börsen von einem Boom künden. Die Zombifizierung der Wirtschaft schreitet voran. Die Abschaltung des Zinses und damit die Zurückdrängung des Risikos bringt uns in Richtung Sozialismus. Wir werden auch eine Beschleunigung des Verfalls erleben, was auch den Umgang, die Moral und die Sitten betreffen. Erst wird das Geld schlecht, dann alles andere. War es nicht schon immer so?

„Was bedeutet das für mich konkret?!“

Die früher noch unkonventionellen Maßnahmen sind inzwischen zur Normalität geworden - in Zeiten, in denen nichts mehr normal ist oder wird. Werden die Notenbanken 2021 auch beginnen, Aktien zu kaufen? Wir wissen es nicht.

Sicher ist nur, dass die Sparer auch in diesem Jahr Glück brauchen, wenn sie für schlechte Zeiten etwas zur Seite legen wollen. Alles ist sicherer als das herkömmliche Geld. Doch keine Sorge! Das Sparen ist trotzdem nicht wesentlich komplizierter geworden. Man spart heute in Aktien und Edelmetallen und lässt dann die Zentralbanken für sich arbeiten.

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