Nachdem die Landwirtschaft ihre letzte Revolution mit dem Aufkommen von industriellen Düngern, Traktoren und anderen Feldmaschinen erst vor gut 70 Jahren erlebt hat, machen sich die Technologien des 21. Jahrhunderts auf, die Branche dem nächsten disruptiven Wandel zu unterziehen.
Künstliche Intelligenz und Digitalisierung haben das Zeug, die Produktion von Lebensmitteln zu steigern, dabei gleichzeitig Äcker und Pflanzen weniger mit Düngern und Pestiziden zu belasten und den enormen Wasserverbrauch einzugrenzen. Auch wenn nur ein Teil der großen Versprechungen wahr würde, wäre dies bereits ein enormer Fortschritt für die aus guten Gründen in der Kritik stehende moderne industrielle Landwirtschaft.
Kühe, die auf weitläufigen Bergwiesen gemütlich grasen und Obst und Gemüse, das scheinbar gleich um die Ecke auf deutschen Feldern von glücklichen Feldarbeitern geerntet wird - Was die Werbeindustrie uns weismachen will, könnte nicht weiter entfernt sein von der Realität.
Die Form, mit der wir aktuell unsere Böden bewirtschaften, ist ein regelrechter Raubbau an der Natur. Nitratverseuchte Böden, Pestizidrückstände in unseren Lebensmitteln, millionenfaches Tierleid und massive Wasserverschwendung stehen an der Tagesordnung.
Umstände, die es gilt, schnellstmöglich zu ändern. Ganz zu schweigen von den tausende Kilometer langen Transportwegen, die in Kauf genommen werden, nur damit wir Verbraucher jeden einzelnen Tag des Jahres knallrote Erdbeeren genießen können, egal ob Sommer oder Winter.
Die Branche tut also gut daran, sich neu zu erfinden. In den folgenden Jahren werden Äcker zu regelrechten Datenpools, die – richtig ausgewertet und in Kontext gesetzt – dabei helfen werden, die Landwirtschaft effektiver und dabei ressourcenschonender zu gestalten. Der Markt, in der Branche als ‚Präzisionslandwirtschaft‘ betitelt, ist noch jung und erfreut sich doppelstelliger Wachstumsraten. Investorenlegenden wie Warren Buffett haben deshalb aus gutem Grund zugegriffen und sich im kommenden Zukunftstrend positioniert.
Nicht minder spannend und ebenso von Investoren heiß begehrt ist beispielsweise das sogenannte Vertical Farming, bei dem Obst und Gemüse in futuristischen Hightech-Gewächshäusern angebaut wird. Was mehr nach Wissenschaft als nach Landwirtschaft klingt, aber gerade den Durchbruch schafft, ist nur eines der spannenden Themen, die Dr. Eike Wenzel in dieser Studie für uns aufbereitet hat.
Unter anderem geht Dr. Wenzel auch auf die Nachfolger herkömmlicher landwirtschaftlicher Maschinen wie traditionelle Traktoren ein, die die Feldarbeit effizienter und energiesparender gestalten sollen - und auf die digitalen Landwirtschaftsplattformen der Zukunft, die dabei helfen, die schiere Datenflut zu managen und Böden schonender zu behandeln, als es derzeit vielfach der Fall ist.
Die moderne Landwirtschaft befindet sich längst im Umbruch. Selbstfahrende Erntemaschinen, die weltweit bereits zu tausenden unsere Äcker bewirtschaften, sind nur der Vorgeschmack darauf. Auch traditionelle Branchengrößen haben die Zeichen der Zeit erkannt und rüsten sich für die Zukunft der Landwirtschaft, die - wenn richtig umgesetzt - Vorteile für Mensch, Tier und den gesamten Planeten bergen kann. Wünschenswert wäre dies allemal. Begeben Sie sich also mit uns auf diese spannende Reise. Es lohnt sich!
Ihr Christof von Wenzl & das Team von Cashkurs*Trends
Die Einzelstudien beinhalten neben der exklusiven Trend-Studie von Dr. Eike Wenzel und dem Institut für Trend- und Zukunftsforschung, ausführliche Aktienanalysen der interessanten Unternehmen aus dem Sektor der Automatisierung mit Blick auf die Strukturen, die Bilanzen und die aktuelle charttechnische Situation.
Der gesamte Service von Cashkurs*Trends, wie z.B. die betreute Watchlist mit Tipps und aktuellen Empfehlungen, den Empfehlungen für Käufe und Verkäufe von Aktien, bis hin zu täglichen Updates und persönlichen Webinaren mit Dirk Müller ist weiterhin ausschließlich den Abonnenten von Cashkurs*Trends vorbehalten. Hier geht es zur Anmeldung!
Kommentare
massive Wasserverschwendung stehen an der Tagesordnung. Allein diese Aussage zeigt mir, daß sie sich mit der jetzigen Landwitschaft zu wenig beschäftigt haben. Pauschal reißerische Schlagworte helfen keinem. Was die Zukunft bringt werden wir sehen. Täglich wertvolles Ackerland zubetonieren, das ist der wirkiche Raubbau an der Natur. Alle Menschen in Zukunft satt zu bekommen, eine sehr große Herausforderung.
Es ist schon eine Weile her, da gab es in jeder Ausgabe eine Matrix, in der die bisher behandelten Trendthemen den Unternehmen gegenübergestellt wurden, die in irgendeiner Weise in dem jeweiligen Trendthema aktiv sind. Leider gibt es diese Matrix nicht mehr. Vielleicht kann die Idee ja wieder aufgegriffen werden. Mit dieser Matrix konnte man sich einen recht guten Überblick verschaffen und beispielsweise besonders interessante Unternehmen identifizieren, die in mehreren Trendthemen aktiv sind.
Auch wurde ein Follow-up der Themen versprochen, das auch nicht mehr eingehalten wird. Beispielsweise wäre es sehr interessant zu wissen, wie sich die genannten Start-ups entwickeln, ob und wann ein Börsengang eventuell anstünde, etc.Dies könnte man in jeder neuen Ausgabe in Kurzform ebenfalls in Erwägung ziehen.
Zumindest eine Liste aller genannten Unternehmen in der jeweiligen Ausgabe mit WKN plus weitere nützliche Informationen als Tabelle im Anhang wäre schon mal ein Fortschritt.
Vielen Dank im Voraus, falls der ein oder andere Punkt aufgegriffen werden sollte.
@enslin - ich lebe selbst auf dem Land und bin schon besorgt über die massive Verwendung von Spritzmitteln, Überdüngung von Feldern usw. Das passiert ja quasi vor meiner Haustür. Zu den anderen Themen gibt es viel zu lesen und ich glaube tatsächlich, dass die Art und Weise, wie wir unsere Böden bewirtschaften, langfristig negative Folgen haben wird. Falls Sie aus der Branche kommen, sind Sie aber eingeladen, konkrete Erfahrungen mit der Leserschaft zu teilen. Ich freue mich immer über zusätzlichen Erkenntnisgewinn!
Zum Thema 'Zubetonieren' gebe ich Ihnen vollkommen Recht, wobei man hier auch philosophieren könnte, ob neben dem Thema der Verbauung auch wieder mehr Lebensmittel auf europäischen Böden angebaut werden sollten, statt Monokulturen für die Produktion von Biokraftstoff
@graugraman - Vielen herzlichen Dank für Ihr Feedback! Ich habe es mir notiert und bespreche Ihre Hinweise mit meinen Kollegen!
Wenn der Autor im Beitrag aufzeigt, dass die Landwirte aktuell generell die Böden verseuchen und Tiere einkerkern dient das in keinster Weise einer sachlichen Betrachtung!
Ja, durch die Digitalisierung der produktionstechnischen Abläufe wird LW 3.0. weiniger Pflanzenschutzmittet (nicht sogenannten Pflanschutznittel!!) benötigen und auch Dünger und Saatgut werden präziser ausgebracht. Wer aber glaubt, dass damit die "Bullerbü Landwirtschaft" zurückkommt irrt gewaltig. Landwirtschaft der Zukunft werden durchorganisierte Konzerne in großen Einheiten betreiben. Das wird durch die Digitalsierung noch deutlich befördert. Der Familienbetrieb, wie er heute noch teilweise existiert wird vollkommen verloren gehen. Die Aldi Stiftung und die Steinhoff Gruppe arbeiten auch in Deutschland schon daran.
Die einzige Möglichkeit dies zu verhindern wäre eine deutliche Intensivierung der Kooperation zwischen den landwirtschaftlichen Betrieben um gemeinsam die neuen Technologien zur Anwendung bringen zu können.
Wenn ich mir ansehe, wie es momentan um die Kooperationsbereitschaft der meisten Landwirte bestellt ist, sehe ich da schwarz. Die meisten gönnen dem Nachbarn nicht mal den Dreck unter den Fingernägeln und würden sich lieber ein Bein abhaken, als mit DEM zusammen Maschine xy zu kaufen. Dann kommt halt früher oder später ein anderer, der sich alleine Maschine xy kauft und beiden die Felder vor der Nase wegpachtet.