CK*Trends: Tankstelle 2.0 - Wo kommt der Treibstoff der Zukunft her?
Nicht zuletzt aufgrund von politischen Forderungen werden Milliarden in die Entwicklung und Produktion von Elektrofahrzeugen investiert. Bislang gibt es jedoch noch kein verlässliches Netz an entsprechenden Ladestationen, weshalb diese zum Objekt der nachhaltigen Begierde werden - ein neuer Zukunftsmarkt darf sich also auf gigantische Nachfrage freuen! Sowohl konventionelle Versorgungsunternehmen und Industriekonzerne, als auch einige junge Startups sind dabei, sich zu positionieren – lesen Sie in der neuen Ausgabe von CK*Trends, welche Chancen hier auf Anleger warten!

Kommentare
Alle schönen Ladestationen wollen auch mit Strom versorgt werden. Woher kommt dieser Strom? Wenn wir die ca. 40 Mio. Autos in Deutschland elektrifizieren wollen, reichen unsere Kraftwerke nicht aus. Bei geschätzt 30kW Anschlussleistung für eine Ladestation liegt der Bedarf bei 1200 Mio kW. Ein AKW liefert ca. 1000 MW. Wasser und Wind oder Solarenergie werden dies nicht leisten können. Wer soll die Kosten für solche Kraftwerkskapazitäten stemmen? M.E. wird der Energiepreis dies Regeln, nur der E-Autofahrer mit den nötigen Kleingeld wird sich das leisten können. Alternativ muss sich m.E. der Ausbau der E-Mobilität verlangsamen - oder parallel werden weitere Energieträger wie Wasserstoff genutzt.
Der massenhafte Individualverkehr war von vorneherein schwachsinnig aus gesellschaftlicher Sicht, es ließ sich eben nur mehr Geld damit verdienen...
Auf wilde Flamingos verzichtet man doch gerne, wenn man dafür vorübergehend elektrisch fahren kann, bis das Lihium alle ist. Die Ureinwohner sollen einfach nur verschwinden. Wo lithium abgebaut wurde ist der Boden und das Wasser extrem giftig . Da kann dann sowieso niemand mehr leben. Ureinwohner braucht man natürlich auch nicht.
Wahlweise kann man aber auch fruchtbaren Boden in Australien oder Asien dauerhaft verwüsten. Flamingos ausrotten ist aber billiger.
glücklicherweise ist Ihre Berechnung zur notwendigen Ladeleistung um Größenordnungen zu pessimistisch. Das liegt daran, dass absolut nicht davon ausgegangen werden kann, dass jedes einzelne Fahrzeug zur gleichen Zeit mit voller Ladeleistung ans Netz ginge. Wäre das der Fall, würden bereits jetzt unsere Tankstellen zusammenbrechen. Wichtig für diese Rechnung ist ein Verständnis, dass Energieeintrag und Ladeleistung zwei verschiedene Parameter sind, die beide getrennt betrachtet werden müssen. Zur Berechnung der Kraftwerksauslegung ist maßgeblich, welchen Energieeintrag die Kraftwerke im Mittel liefern. Hohe Leistungen können stattdessen durch Speicher viel günstiger aufgefangen werden, die solche Leistungsspitzen sukzessive vergleichmäßigen, anstelle sie ans Kraftwerk - das normalerweise ohnehin keine schneller Lastwechsel fahren kann - weiterzuleiten.
Zum Überschlag der Kraftwerksleistung folgende Energiemengenbetrachtung:
Die durchschnittliche Fahrleistung 2019 waren knapp 12000 km. Typische Verbrauchswerte für E-Fahrzeuge liegen im realen Bereich von 20 kWh/100 km (gern dazu Tests des ADAC betrachten). Beachtet man den Ladewirkungsgrad, den ich mit 0,7 ansetze, haben wir einen durchschnittlichen Verbrauch von 3428 kWh/a, was auf - ich rechne mit Ihren Annahmen zur Zahl solcher Elektrofahrzeuge - 1,37*10^11 kWh/a hinausläuft. Es handelt sich hierbei offensichtlich um 1,37 * 10^5 GWh/a, was mit 8760 Stunden pro Jahr auf eine mittlere kontinuierliche Kraftwerksleistung von 15,7 GW hinausläuft. Nun darf nicht vergessen werden, dass verschiedene Kraftwerke verschieden viele Volllaststunden (i.e. Stunden im Jahr, die rechnerisch im Nennleistungsbetrieb gefahren werden, um den gesamten Ertrag des Jahres zu erhalten) leisten. Die liegen für Photovoltaik um die 800 h/a, Windkraftanlagen an Land um die 2500 h/a, offshore eher bei 3500 h/a. Atomkraftwerke laufen fast durchgehend. An Kraftwerksnennleistung wären also nochmals 2,5x mehr GW in bspw. offshore-Windkraft erforderlich. Damit kommen wir grob bei 40 GW Nennleistung an. (Wohlgemerkt ein konservativer Überschlag mit der Technologie, die wir heute haben, kein best-case Wunschdenken). Ihr Überschlag liegt mit 1200 GW um einen Faktor 30 darüber.
In der Praxis wird sich der Energiebedarf - so meine Schätzung - noch um irgendeinen Faktor zwischen 1 und 1,5 erhöhen, um die Speicherverluste auszugleichen, die anfallen werden. In diesem Szenario müssen ebenfalls Hochleistungsspeicher installiert werden, die kontinuierlich aus dem Netz laden, und bei Bedarf mit hoher Leistung die bis zu 100 kWh abgeben können. Alternativ werden allerdings viele Autofahrer über Nacht laden - warum auch nicht? - mit entsprechend weniger extremem Speicherbedarf. Auch hier bitte beachten, dass nicht jeder seinen eigenen 100 kWh-Hochleistungsspeicher braucht, sondern problemlos ein System pro Straßenzug dimensioniert werden könnte, um Kosten zu sparen.
Ich hoffe, ich konnte einen kurzen Einblick vermitteln, was die realen technischen Herausforderungen sind.
Mit besten Grüßen,
Nevermind314
PS: Weitere Energieträger im Rahmen von Power2Gas/Power2X werden die benötigte Energiemenge in jedem Fall (!) erhöhen, weil zusätzliche Konversionsverluste auftreten. Ihr Vorteil besteht in der höheren Energiedichte, die hohe Reichweiten ermöglicht, oder lange Speicherdauern. Ihr Nachteil besteht in einem geringeren Gesamtwirkungsgrad der Energiebereitstellung.
1. Sind pro Liter getankten Diesel oder Benzin sage und schreibe 1,5 KW Leisung aufzubringen, um den Sprit von der Förderung, über Transport, Raffiniereung und wieder Transport samt etlichem Umpumpen.
Mit 5 Liter Verbrauch auf 100Km sind also schon mal 7,5 KW verloren, mit welchen ein E-Auto je nach Gefährt 30 bis 50 KM fahren kann.
2. Würde man ganz simpel all den Kraftstoff einfach zur Stromerzeugung heranziehen, könnten rein rechnerisch 2,5 Autos für bisher 1 Verbrenner fahren. Ich halt in der heutigen Zeit den Luxus, von 1 Liter gefördertem Öl nur 0,2 Liter Wirkungsgrad auf die Strasse zu bringen und das gut zu finden für zynisch!
3. Wird Wind- und Solarstrom zeitweise über die Grenzen verschenkt, da man nicht weiß wohin damit!-
4. Wäre ergo logisch diesen Strom in E-Autos zwischenzulagern, was machbar ist. (Stand 2005!!!)
Bei der ganzen Thematik vergessen auch viele, dass unsere Kinder diesen Dreck einatmen müssen und nicht jeder im Grünen wohnt. Die schwarzen Hausfassaden zeigen, was wir unseren Atemwegen zumuten! Die Lunge älterer verstorbener Nichtraucher aus Ballungsgebieten sprechen eine deutliche Sprache: Verbrenner weg!!! Nur Romantiker glauben allen Ernstes, dass die Ölförderung sauber ist, von den 23 undichten Bohrlöchern im Golf von Mexico, wo immer noch jählich mehr Öl ins Meer strömt, als bei der Katastrphe der Deepwater Horizon, ganz zu schweigen.
6. Gibt es bereits eine neue Genaration von AKW, welche in der Lage sind, ausschließlich von Atommüll betrieben zu werden. Sie sind noch nicht Serienreif, aber Versuchs-Prototypen existieren.
Mit dieser neuen Kernphysik würde der bereits existierende Atommüll für 1000 Jahre reichen!!!
6. Das ganze Geunke ist ohnehin für die Katz, da Öl so oder so keine endgültige Lösung ist.
Wir betreiben Braunkohlekraftwerke, von denen das Schlechteste 1250 g CO2 pro kWh erzeugt. Gute E-Autos fahren mit 15kWh pro 100 km. Macht 180 g pro km.
Ein Erdgasauto erzeugt 100 g pro km.
Irgendwann wird der Braunkohleanteil so abgesunken sein und die E-Autos so zahlreich sein, dass die erzeugte Braunkohleleistung dem Bedarf der E-Autos entspricht. Wenn wir dann die E-Autos verbieten und durch Gasautos ersetzen, können wir die Braunkohlekraftwerke abschalten und verbessern den CO2 Aussstoss dramatisch.
Die Konsequenz ist klar. Die Umstellung auf erneuerbare Energien muss in der Reihenfolge passieren, in der der CO2 Ausstoß minimierbar wird. Wir greifen aber gerade unten rein und lösen den Verbrennungsmotor Vor der Braunkohle ab.
CO2 Reduktion geht effizienter. Offensichtlich sind hier wieder andere Interessen in den Köpfen der Entscheider. Oder es werden blind Lösungen des Auslands kopiert, wo Braunkohle kein Thema Ist und Atomstrom Elektroautos sinnvoll macht, da dann der Verbrennungsmotor in der Liste der CO2 Erzeuger der nächste ist.
Aber immer über China schimpfen und Angst schüren; in China wird flexibel ausprobiert, Irrtümer kommen vor, aber können korrigiert werden. Wie es so schön heißt, auch beim gehen eines Umweges sehen wir neues und können lernen. Wer nicht wagt, der nichts gewinnt. Wer immer nur das selbe alte denkt + wiederholt und hofft, dass sich etwas ändert ist doof (frei nach Einstein).
Vielleich ist die heutige Batterie-Technologie oder überhaupt Strom aus Batterie nicht das Ei des Kolumbus, aber man kann es ja mal versuchen, es ändern, Neues erfinden, einfach nach vorne schauen und nicht immer nur zurück zur "guten" alten Zeit der Deutschen "Dichter + Denker" (vorbei ist vorbei).