Frankfurt (BoerseGo.de) - Die deutschen Standardwerte können mit teilweise kräftigen Kursgewinnen in die neue Woche starten. Verantwortlich sind Händlern zufolge in erster Linie die möglichen Hilfen für die US-Autobauer aus dem Bankenrettungsfonds TARP. Diese Nachricht hatte am Freitagabend bereits die Kurse in Nordamerika und heute in Asien beflügelt. Der Dax gewinnt aktuell 1,37 Prozent auf 4.727,24 Zähler.

Größter Gewinner sind die Aktien von Infineon, die um 4,96 Prozent auf 0,70 Euro zulegen können. Nach Informationen des Nachrichtenmagazins "Focus" hat Infineon Bereitschaft signalisiert, sich mit 50 Millionen Euro an einer Rettung der Chiptochter Qimonda zu beteiligen.

Kräftig nach oben geht es auch mit Continental. Das Familienunternehmen Schaeffler hat sich am Wochenende gegen Vorwürfe gewehrt, man würde sich in das operative Geschäft von Continental einmischen. "Ich wundere mich, was so alles aus Hannover zu hören ist", sagte die Eigentümerin des Unternehmens, Maria-Elisabeth Schaeffler. Sollte Conti jetzt zum Gegenschlag gegen Schaeffler ausholen, würden "einige Herren in Hannover die Realität verkennen". Die Continental-Aktien können um 5,57 Prozent auf 36,00 Euro zulegen.

Die Siemens-Aktien gewinnen heute 2,38 Prozent auf 48,51 Euro. Der Technologiekonzern kommt in der milliardenschweren Korruptionsaffäre offenbar glimpflich davon und soll an die US-Börsenaufsicht und das Justizministerium nur Zahlungen in Höhe von 800 Millionen US-Dollar (rund 600 Millionen Euro) leisten.

Gegen den Trend nach unten geht es mit den Aktien der Lufthansa, die 0,76 Prozent auf 10,46 Euro abgeben. Die Kranich-Airline verhandelt einem Bericht der Süddeutschen Zeitung zufolge wieder über einen Einstieg beim skandinavischen Wettbewerber SAS. Belastend dürfte sich auch der wieder anziehende Ölpreis auswirken.

Im Blickpunkt der Anleger stehen heute auch Unternehmen aus der zweiten Reihe. Der Handels- und Touristikkonzern Arcandor musste im abgelaufenen Geschäftsjahr 2007/2008 tiefrote Zahlen verbuchen. Das Nettoergebnis sank gegenüber dem vorherigen Geschäftsjahr von plus 26,5 Millionen Euro auf minus 745,7 Millionen Euro. Verantwortlich waren in erster Linie die hohen Kosten der laufenden Restrukturierung. Die Aktien legen trotzdem um 6,27 Prozent auf 2,71 Euro zu. Der recht positive Ausblick des Unternehmens erfreut offenbar die Anleger.

Deutlich zulegen können auch die Aktien von Demag Cranes, die sich um 5,98 Prozent auf 15,95 Euro verteuern. Der Kranbauer konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr ein neues Rekordergebnis erzielen und geht von einer "weiterhin stetigen Nachfrage" in den drei Geschäftssegmenten Industriekrane, Hafentechnologie und Services aus.

Beitrag senden

Drucken mit Kommentaren?



href="javascript:print();"