Was gibt`s Neues? Nicht viel. Es hat geregnet, die Charts der Flusspegel zeigen eine eindeutige Bodenbildung und Umkehrformation. Das ist das vielleicht Wichtigste derzeit – und welche Weihnachtsgeschenke man kauft, wenn man etwas übrig hat, und Freunde. Ich werde in diesem Jahr schon wieder Silberunzen verschenken und damit meine Umwelt verschrecken.

Die meisten kennen diese Dinge immer noch nicht, so dass zu befürchten ist, dass sie der eine in den Mund nimmt, der andere in den Papierkorb wirft und sich die meisten davor wohl erschrecken werden. Wozu braucht man das? Wenn es nicht so metallisch aussähe, könnte man es ja über die Nudeln reiben. Geht aber nicht...

Silbergeschenke sind neben hübschen auch strategische Geschenke. Man übergibt sie und kann darauf warten, dass in drei, vier oder fünf Jahren die Geste verstanden wird. Sehr guten Freunden schenke ich eine ganze Unze, guten Freunden eine halbe Unze. Zwar mag ich diese kleinen Teile nicht, aber was bleibt einem, wenn die Preise in diesem Jahr so gestiegen sind. 

Ein Freund nennt Silber-Unzen Langzeit-Geschenke. Dann, wenn man sie braucht, wird sich der eine oder andere erinnern. Noch ist es zum Glück nicht so weit. Und interessant ist es ohnehin nicht, sich ums Geld zu kümmern, wenn man mit Plätzchen vollgestopft auf der Couch liegt und während die Serien über den Bildschirm flimmern, das Geld auf dem Konto für 0,5% Zinsen für einen arbeitet. Doch damit langweile ich Sie bestimmt.

In einer Umfrage des Bundesverbandes der Banken zeigen 35 Prozent der Befragten starkes Interesse an wirtschaftlichen und finanziellen Dingen. 2006 betrug dieser Anteil noch 51 Prozent. Der Anteil derer, die etwas Interesse haben, liegt bei 46 Prozent und die Quote derer, die kaum oder gar kein Interesse an Wirtschaft und Finanzen haben, erreicht mit 19 Prozent den höchsten Stand seit dem Start der Umfrage – und das mitten in der Krise. Krise?

Desinteresse in Bezug auf wichtige Dinge ist heute weiter verbreitet als Erkältungen. Doch zu etwas taugt das doch - beispielsweise für "Umbauarbeiten". Finanzminister Schäuble hat es den Amerikanern neulich erzählt, jedenfalls denen, die die New York Times lesen, dass es ohne eine Krise auch keinen Umbau von Europa gibt. das sagte er sinngemäß. Da drüben erzählt er die Sache etwas anders als hierzulande. Deshalb sollte man nicht nur heimische Zeitungen lesen. Das Ausland ist oft besser informiert. Ist diese ganze Sache mit den Schwierigkeiten etwa inszeniert? Eindeutige Antwort: Jein!

Es gibt durchaus Profiteure: Zum einen diejenigen, die an die Steuertöpfe näher heran kommen und zum anderen, die verstanden haben, warum es dazu kommen musste. Zwar stand in diesem Jahr das Euroland im Blickpunkt der Märkte. Als Nächstes werden die USA und auch Japan mit ihrer extremen Verschuldungen in den Fokus rücken. Oder mit ihren steigenden Preisen? Es ist doch seltsam, wenn die Mehrheit nichts in der Tasche hat, aber optimistisch in die Zukunft schaut, während die Einzelhandelsumsätze nach offizieller Lesart beharrlich steigen. Dazu passt ein Ratschlag eines Freundes neulich beim Abendessen: Das, was man nicht braucht, wird billiger. Das, auf das man angewiesen ist, dagegen beständig teurer.

2012 wird ein spannendes Jahr. Auch unser Geldsystem wird älter und die Probleme wie die mit einer alternden Diva nicht kleiner. Zum Glück steigt aber auch im nächsten Jahr das Desinteresse dem gegenüber dem Essentiellen und der Frust wird sich wieder auf Nebensächlichkeiten konzentrieren. Gut, dass man das alles beobachten und die eigenen Schlüsse daraus ziehen kann.

Kümmern Sie sich um Ihr Geld, sonst tun es andere, sagt der Chef der Seite hier. 4,8 Billionen Euro herumliegendes Geld benötigt viele Leute, die diesen Kuchen offiziell hegen und pflegen und heimlich davon naschen. Doch sehen wir es mal so: Dieser Berg von Verrechnungseinheiten sorgt für Arbeitsplätze bei denen, die sich um Ihr Geld kümmern. Eine Sache des Vertrauens: Man sollte seine Euronen in Sicherheit bringen, nicht nur vor den Verwaltern und Umherschubsern. Lieber ein Jahr zu früh als eine Stunde zu spät.

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