Business Insider: Wir haben ab Ende Januar bis Anfang Februar bereits eine deutliche Korrektur erlebt. In der Zeit ist der DAX um fast elf Prozent gefallen. War das ein Vorbote für einen großen Crash?
Dirk Müller: „So interpretiere ich das. Ich möchte gern einen Vergleich wagen: An den Finanzmärkten bauen sich gerade Spannungen auf, wie wir es von der Erdkruste kennen. Sie werden immer größer und immer stärker — aber wann sie sich entladen, kann niemand vorhersagen. So ist es auch am Finanzmarkt: Seit langer Zeit bauen sich auch hier in verschiedenen Bereich Spannungen auf, die sich unausweichlich in einem Crash entladen werden.“
BI: Gibt es ein besonders großes Spannungsfeld, das Ihnen Sorgen bereitet?
Müller: „Wir leben mitten in einer Verschuldungs-Orgie, wie es sie noch nie gegeben hat. In den USA verschulden sich private Haushalte immer stärker: Die Studentenkredite haben ein Volumen von 1,2 Billionen US-Dollar erreicht, Autokredite ebenfalls über eine Billion US-Dollar — und darunter sind viele Kreditnehmer mit schwacher Bonität. Dazu zahllose Zombie-Unternehmen in Südeuropa, die nur noch aufgrund der Niedrigstzinsen überleben.
BI: Viele Experten verweisen immer wieder auf China, wenn es um eine große Schuldengefahr geht.
Müller: „China ist überhaupt die größte Blase, die die Weltwirtschaft je gesehen hat. Hier sind es in erster Linie die Unternehmen, die sich massiv verschuldet haben. Doch wir kommen an den Punkt, an dem die Zinsen wieder steigen und dann wird die Blase platzen. Nur weil wir uns daran gewöhnt haben, dass die Zinsen so niedrig sind und die Schulden von Staaten, Unternehmen und Privathaushalten auf unvorstellbare Summen gestiegen sind, heißt das nicht, dass auch alles gesund ist.“
BI: Ist es gerade dieser Gewöhnungseffekt, beziehungsweise die Tatsache, dass es so lange gut ging, was dafür sorgen könnte, dass der nächste Crash umso heftiger ausfällt?
Müller: „Auch das ist wie bei der Erdkruste: Je länger sich die Spannungen aufbauen, umso heftiger wird die Reaktion ausfallen. Es ist eigentlich immer ein funktionierender Kreislauf: In den Boomphasen gehen Investoren ins Risiko und viele Unternehmen starten ihre Geschäfte. Dann kommt eine Rezession und die schlechten Konzerne werden wieder weggespült. Doch da der aktuelle Boom schon so lange anhält, hat sich viel 'Schrott' angesammelt — auch das gilt besonders für China.“
BI: Wenn in China so viele Gefahren schlummern, sollte es dann nicht auch das Land besonders heftig treffen im Falle eines Crashs?
Müller: „So war es in der Vergangenheit. Ich erinnere an die Asienkrise in den 90er Jahren: Damals erlebte Asien zwar einen Crash, aber die USA hatten eine Boomphase, wodurch die Auswirkungen abgefedert wurden. Doch heute ist die Welt vernetzt und gleich getaktet wie nie zuvor, weshalb auch die Reaktionen auf ein Platzen der Blase in China weltweit zu spüren sein werden.“
BI: Wie stark werden diese Reaktionen dann sein?
Müller: „Ich gehe fest davon aus, dass wir einen deutlich größeren Crash sehen werden als im Jahr 2008. Der war zwar heftig, aber auch kurz. Die Notenbanken sprangen schnell ein und konnten einiges retten. Damals gab es zwar auch Auswirkungen auf die Realwirtschaft, aber das wird im Nachhinein kein Vergleich zu den Auswirkungen eines neuen Crashs sein.“
BI: Das heißt konkret?
Müller: „Dass wir wieder deutlich steigende Arbeitslosigkeit in Deutschland haben werden. Ich erinnere mich an ein Gespräch kurz vor dem Crash von 2008 mit einem Daimler-Verantwortlichen. Er sagte mir damals, dass die Maschinen zur Produktion für LKW auf Höchstlast liefen und dass er nicht wusste, wie sie weitere Anfragen annehmen könnten. Nur ein halbes Jahr später, nach dem Crash, sprach ich wieder mit ihm: Daimler ging von der Höchstlast in der Produktion innerhalb weniger Monate in negativen Auftragseingang (Stornierungen) und Kurzarbeit über und der Verantwortliche war selbst überrascht, wie schnell sich die Situation um 180 Grad gedreht hat.“
BI: Also hatte der Crash 2008 doch auch bereits große Auswirkungen auf die Realwirtschaft...
Müller: „Dieses Mal werden sie noch viel größer: Die Realwirtschaft wird viel stärker einbrechen und damit auch mehr Menschen ihren Job verlieren. Dazu haben wir einen weiteren Faktor, den wir nicht unterschätzen dürfen. Schon jetzt ist die Diskussion um die Flüchtlingspolitik sehr schwarz-weiß geführt, dabei brummt die Wirtschaft und im Durchschnitt geht es dem Land gut — auch wenn das natürlich nicht für jeden Einzelnen gilt. Aber wenn jetzt die Wirtschaft in eine schwere Rezession rutscht, wird diese Diskussion noch weiter aus dem Ruder laufen und die Stimmung im Land noch weiter drücken.“
BI: Am Wochenende stehen wichtige Entscheidungen an: Italien wählt und das Ergebnis des SPD-Mitgliederentscheids wird bekannt gegeben. Könnten negative Überraschungen dort Auswirkungen auf die Finanzmärkte haben?
Müller: „Auswirkungen schon, aber sie werden ganz deutlich nicht einen großen Crash auslösen. Hierzulande merkt doch niemand, dass wir nur eine geschäftsführende Regierung haben — zumindest ist es der deutschen Wirtschaft egal. Ähnlich verläuft es mit Italien und anderen internationalen Entscheidungen: Selbst wenn es dort zu einer negativen Überraschung kommt, werden die Auswirkungen auf die Finanzmärkte nicht besonders groß sein. Vielleicht wird es einige Tage etwas ruppig, aber einen Crash erleben wir deshalb nicht. Die wichtigen Themen sind die Zinsentwicklung der US-Anleihen und eng damit verknüpft die US-Leitzinsen.“
BI: Wie genau werden diese Themen die Märkte beeinflussen?
Müller: „Der Boom seit 2009 verläuft parallel damit, dass die globalen Notenbanken unvorstellbare Summen in die Märkte pumpen: USA, Europa und Japan haben Anleihen in Billionenhöhe gekauft, wodurch die Renditen für festverzinste Papiere in Richtung Null gelaufen sind. Wer sein Geld anlegen wollte, musste in Aktien investieren. Auf der anderen Seite sorgen die historisch niedrigen Leitzinsen ebenfalls dafür, dass Länder wie Italien oder Griechenland nicht unter ihrem gigantischen Schuldenberg kollabieren. Doch das Blatt wendet sich jetzt.“
BI: Weil die EZB ihre Anleihekäufe reduziert und die USA schrittweise ihren Leitzins anheben...
Müller: „Darum steigen die Anleihezinsen, was zwei Auswirkungen hat: Erstens werden festverzinste Papiere langsam wieder zu einer Alternative zur Aktien. Zweitens, und das ist das gravierende Problem, muss man auf die Funktionsweise der Anleihen blicken. Wenn die Zinsen fallen, steigt der Kurs einer Anleihe deutlich an. Andersrum heißt das: Wenn jetzt die Renditen steigen, werden die Kurse von Anleihen fallen.
Es sitzen aber viele Leute auf hohen Kursgewinnen bei Anleihen, die dann ihre Papiere schnell verkaufen werden, sobald sich das Blatt wendet. Die Auswirkungen: Sie sichern sich ihre Kursgewinne, aber dadurch steigen die Zinsen immer rasanter und immer weiter — es kommt zum Crash an den Anleihemärkten. Schon in der Vergangenheit war es immer so, dass steigende Zinsen zum Problem an den Finanzmärkten geführt haben und Crashs aus einer Boomphase heraus entstanden sind — das wird auch dieses Mal so sein.“
BI: Das klingt aber immer so abstrakt: Die Anleihezinsen steigen und das wird zum Problem. Welche Auswirkungen hat diese Entwicklung denn für Nicht-Anleger?
Müller: „Einen wichtigen Punkt haben wir bereits besprochen: Die Kredite in den USA. Die Zinssätze sind variabel, also nicht über die gesamte Laufzeit festgeschrieben. Steigen jetzt plötzlich die Zinsen an den Märkten, steigen sie auch bei den Krediten. Plötzlich können Studenten oder Autokäufer ihre Raten nicht mehr bedienen, Kredite fallen aus, Banken geraten in Schieflage und wir sind in der Realwirtschaft angekommen. Es ist ein Kreislauf der an den Anleihemärkten beginnt und sich über Kredite und Banken auch auf Unternehmen und Staaten auswirkt.
BI: Bleiben wir nochmal allgemein bei den steigenden Zinsen: Junge Marktteilnehmer, die jetzt erst seit zehn Jahren an der Börse aktiv sind, kennen die Situation nicht, dass Leitzinsen steigen können. Auch von anhaltend hoher Volatilität sind sie meistens verschont geblieben. Inwieweit spiel die Psychologie der Anleger in schwierigen Börsenphasen eine Rolle?
Müller: „Auch wenn wir sie vielleicht lange Zeit nicht mehr erlebt haben: Die alten Marktgesetze gelten natürlich weiterhin. Ich bin seit über 25 Jahren an der Börse und habe dabei wirklich schon einiges erlebt. Darum kann ich mit aller Überzeugung sagen, wie der teuerste Satz an der Börse lautet: 'Dieses Mal wird alles ganz anders.' Denn das wird es eben nicht, es gibt Zusammenhänge und Entwicklungen an der Börse, die bleiben bestehen und ändern sich nicht.
BI: Schwere Zeiten dann für jemanden, der sein Geld anlegen möchte...
Müller: „In manchen Phasen ist es besser, nichts zu verlieren, anstatt sein Geld zu vermehren. Darum ist es keine schlechte Strategie aktuell seine Positionen zu verkaufen und erst dann wieder zu investieren, wenn das schlimmste an den Märkten rum ist.“
BI: Also getreu dem Motto: „Kaufen, wenn die Kanonen donnern“, wie es Carl Mayer von Rothschild schon sagte?
Müller: „Grundsätzlich nicht falsch, aber auch hier darf man nicht beim ersten Schuss der Kanonen kaufen, sondern erst wenn die Kanonen wieder ruhiger werden und das Schlimmste hinter und nicht vor einem liegt. Dieses Timing war schon immer das schwerste und hier unterscheidet sich dann Gewinner von Verlierer.
Kommentare
In diesem Zusammenhang möchte ich der Community vielleicht folgendes Video ans Herz legen - finde es sinnvoll wenn sich alternative Medien auch untereinander ein Stück weit vernetzen.
https://www.youtube.com/watch?v=zXPEPzg3eSg&t=98s
Die Ungleichgewichte in der gesamten Weltwirtschaft sind inzwischen so gigantisch das es einem schon ein Stück weit Sorgen bereiten muss. Die Frage nach dem "Wann" kann zwar niemand beantworten, aber: die Vergangenheit zeigt das es für die Allermeisten immer viel zu früh passiert, allein weil in solche Prozesse automatisch eine unheimliche Dynamik hineinkommt sobald die ersten Steine fallen.
- Warum sollten die das tun?
wie halten Sie es aktuell bei Ihrem Fond, sind Sie hier mit Put-Optionen abgesichert?
Früher gab es hier auf der Seite regelmäßig Infos, wann Sie Ihr Portfolio abgesichert haben und wann Sie es nicht mehr oder nur noch teilweise für nötig hielten. Diese Infos fehlen hier leider seit einiger Zeit völlig.
Können Sie diese Infos nicht wieder hier anbieten, sie waren für mich immer sehr sehr wertvoll?
Danke, doescher
Die entscheidende Frage für Anleger ist natürlich, wann sich Bären- und Bullenmärkte abwechseln. Der entscheidende Faktor ist hier das Zinsniveau, das die FED festlegt. Ab einem gewissen Zinsniveau liquidieren immer mehr Investoren ihre Gewinne am Aktienmarkt & parken das Geld als Cash oder festverzinslich garantiert. Es kommt so zu massiven Kapitalabflüssen am Aktienmarkt, was die Kurse purzeln lässt. Man hat nun starken Angebotsüberhang an Aktien. Dieser Übergang vollzieht sich schnell. Deswegen auch die rasanten Abwärtsbewegungen. Kostolyani bezeichnete diese Phänomene immer eloquent ohne Mathematik zu benutzen: "Geld wird negativ. Die einzige Frage am Aktienmarkt lautet: Ist Geld negativ oder positiv?" So lange Geld positiv ist, steigen die Kurse. Wenn Geld dann negativ ist, dann fallen die Börsen der Welt. Kostolany prägte auch die schöne Redewendung zur Börse: "Entweder gibt es mehr Papiere wie Idioten oder mehr Idioten als Papiere!"
Wenn die kurzfristigen Zinsen (1 Monat) die langfristigen Zinsen (10 Jahre) übersteigen, dann ist immer ein guter Zeitpukt für den langfristig orientierten Anleger Kapital vom Aktienmarkt abzuziehen. Außerdem hilft einem der gesunde Menschenverstand auch weiter. Wenn ich mich mit ETFs auf den DAX mich vervierfacht habe, dann ist es doch clever die Gewinne zu realisieren als noch unbedingt zu versuchen die letzten 10-30% mitzunehmen.
Ein Resultat ist aber immer sehr wichtig. Und zwar die Erkenntnis, wie sehr die Amerikaner mit Ihrer FED das Treiben an den internationalen Finanzmärkten im Griff haben. Sie können sowohl den ungefähren Zeitpunkt des Crashes wählen, als auch den Crash auf unbestimmte Zeit verschieben. Eigentich könnten Sie ihn sogar komplett verhindern, wenn Sie mit mehr Gelddrucken, die Multiplikatoreffekte einfach aushebeln, die zu einem Crash führen. In der letzten Finanzkrise hätte man einfach keine große Firma pleite gehen lassen können & den überschuldeten Häuslebauern mit direkten Geldspritzen von der FED helfen können, so daß kein einziger Kredit ausgefallen wäre. Es hätte keinen Crash gegeben. Es hätte dann aber auch niemand nennenswert vom Auf- und Ab an den Kapitalmärkten profitieren können. Sehen Wir uns mal die Banken an. Die amerikanischen Banken sind gestärkt aus der letzten Krise hervorgegangen, während die deutsche Bank z.B. von einem Tiefstkurs zum nächsten dümpelt seit der letzten Finanzkrise.
Prinzipiell lässt sich sagen, dass die amerikanischen Volkswirtschaft die robusteste überhaupt ist & dass Amerika eigentich immer versucht das zu tun, was Außenpolitisch am meisten Sinn macht. Wenn die Chinesen beispielsweise Ihre Spielchen im Meer zu sehr übertreiben, dann wird ein Crash eher schneller als langsam kommen. Ein tiefer Crash würde meiner Ansicht nach China erheblich schwerer treffen als Amerika.
Meiner Meinung nach könnten die Menschen aber auch in einer der nächsten Generationen vernünftiger werden & gar keine Verwerfungen an den Märkten mehr zulassen, die größer als -30% sind. Das würde HelikopterGeld direkt an die Verbraucher als Maßnahme der Notenbanken erfordern oder ein bedingungsloses Grundeinkommen, das eine gewisse Höhe hat.
Warum nicht durch eine weiterlaufende Inflation des Vermögens. Damit werden doch die Schulden auch weniger Schuld wert :-)
Man kann doch Edelmetalle kaufen.
werden sie den Zeitpunkt hier unter cashkurs.com kund tun, wenn es (nun vorgegriffen) wieder an der Zeit ist zu investieren, also NACH dem die Kanonen fertig gedonnert haben ?
Ich habe nämlich nicht soviel Ahnung vom Absichern und habe meine Aktien deshalb vorsichtshalber zu 80% verkauft uns sitze nun gerne wartend auf dem cash, bis der Crash eben vorrüber sind,.
Danke für eine Antwort.
wenn das Geld nicht abgeholt wird...?? Wie sagte Draghi so schön: Man kann die Pferde zum Brunnen führen, aber saufen müssen sie selbst... Saufen die Pferde nicht, bastelt man andere schöne Produkte daraus; saufen sie dann betreibt das Pferd einen Aktienrückkaufprogramm (um die Kurse zu puschen)...
In einem Fall gibt es Kredite, die teilweise unsinnig verpulvert werden und mit "Investition" kaum was zu tun haben; im anderen Fall kauft man z.B. Unternehmensanleihen, bastelt Derivate....
Bei steigenden Zinsen ist der Unterschied lediglich WER die Probleme bekommt und nicht OB es Probleme gibt...
1.) Die Chinablase (Immobilienblase, Unternehmenskredite nicht durch den Staat, sondern im Schattenbankenbereich etc. etc....)
2.) Die Kreditvolumina in den USA und die bestehenden Blasen dort (Privatkredite, aber auch der Bereich der Gewerbeimmobilien, die kanadische Immobilienblase würde ich hier auch darunterpacken, die Verschuldung im Gewerbe allgemein, die Aktienrückkäufe etc. etc....)
3.) Der Ausfall eines EU-Staates... Auch wenn andere es nicht so sehen, gebe ich zu bedenken, dass das deutsche Auslandsvermögen (mittlerweile das größte der Welt) verbürgt wurde und die deutsche Bundesbank seit geraumer Zeit nicht nur über ESFS und ESM oder ERP-Mittel im Feuer steht, sondern vielmehr durch die EZB gezwungen ist, alle spanischen, italienischen..... Staatspapiere als reine Buchforderung gegenüber dem EZB-System und nicht gegenüber dem anderen EU-Staat zu kreditieren ! Die Spanier haben es geschafft, bislang die Hälfte ihrer Staatsschulden so umzuschichten... Und die Größenordnung (ein Großteil der deutschen Auslandsvermögen) dürfte kaum zu verkraften sein. Hinzukommen dann die ausfallenden Targetsalden, die die gleiche Größenordnung erreicht haben.. Ein Ausfall Portugals, Spaniens oder Italiens wäre das sichere Ende... Ist erst einmal ein bestimmtes Level an Umschuldung erreicht, hält diese Staaten doch nichts davon ab tabula rasa zu machen... Dazu brauchen sie nur die Insolvenz der rein privat organisierten Notenbank zu erklären, eine neue Währung einzuführen und massiv abzuwerten...
Und ein Grundgedanke an sich:
Es gibt doch für den Durchschnittsdeutschen nur 3 Vermögensklassen:
A.) Festverzinsliches = Anleihen = Nominalwerte (Steigerung durch Zinsgewinn)
B.) Aktien = größtenteils Sachwert (Steigerung durch Dividende und Kursgewinn)
C.) Immobilie = reiner Sachwert (Steigerung durch Mieteinnahme und Marktwertsteigerung)
D.) Sonderstellung intrinsische Werte = Gold etc. (keine Steigerungen, reine Werterhaltung)
Unter A fallen auch alle Renten, Pensionen, Lebensversicherungen. Also Nominalwerten, die seit Jahren bespart wurden (teilweise sogar zwangsweise), denen erstens der Nullzins den Gar ausmacht und denen zweitens die größte Blase aller Zeiten gegenübergestellt wurde !
In B wurden viele Vermögen umgeschichtet, was naturgemäß zu (BE-)Wertungssteigerungen führte, aber eigentlich eher eine Bewertungsillusion ist. Das lässt sich zigfach belegen und beweisen (Stichwort zeitlicher Verlauf von Graham- oder Buffetnummern blablabla...)
In C. wurde ebenfalls umgeschichtet, was sich in steigenden Immobilienpreisen niederschlägt...
B. und C. würden bei einem Crash durch den sog. Lastenausgleich rasiert werden, um die Verluste in den Vermögensklassen A, B, C auszugleichen... In 2013 empfahl Lagarde eine 20 %-ige Zwangshypothek auf alle Immobilien, um den Schuldenstand von vor 2007 zu erreichen ! Ich denke nach den neuesten Gelddruckorgien wurde das Level von 2013 bis heute locker verdoppelt....
Zu unseren Goldbugs.... Ist man hungrig und arbeitslos verliert selbst ein Krügerrand seinen Glanz. Im Krieg wurden bereits Kartoffeln gegen Goldschmuck gehandelt... Von Edelmetallen hat man erst dann wieder einen Vorteil, wenn andere hungern und die letzten Werte herausrücken müssen, man selbst aber bislang gut davonkam... (Prinzip Hoffnung)