Der Traum, in guten Zeiten im Aktienmarkt investiert zu sein und in schlechten an der Seitenlinie zu stehen, ist wahrscheinlich so alt wie der Markt selbst. Wie auch schon in der Vergangenheit  ist es auch aktuell sehr schwierig, diese Phasen vorherzusagen. Ein schöner Beleg ist die Entwicklung des kurzen Jahres 2012: Iran hin, Eurokrise her… an den internationalen Aktienmärkten wurde ein Rekordstart verbucht.

Natürlich ist diesmal alles anders und der „Markt“ irrt sich, aber ein Blick auf Jahrzehnte am Aktienmarkt und tausende Prognosen zeigt eindeutig, dass die Erwartung der Anleger und die tatsächliche Entwicklung zwei Paar Schuhe sind.  Diese Vorstellung ist natürlich nicht besonders „sexy“, aber Berechnungen von Finanzindustrie und Wissenschaft zeigen es für unterschiedliche Märkte und nahezu beliebige Zeiträume doch ernüchternd deutlich: Market-Timing lohnt sich nicht.

So zeigt ein Rechenbeispiel für den deutschen Aktienmarkt (DAX) für den Zeitraum 31.12.1996 bis 31.12.2011, welche jährlichen Renditen ein Anleger verdient hat, der die Schwankungen durchgehalten hat (voll investiert) und wie die Ergebnisse aussehen, wenn man an die guten Tagen nicht dabei ist.

Nun wird es den eigenen Lebensstandard nicht maßgeblich verändern, ob in einem Jahr die volle Rendite des Aktienmarktes oder ein geringeres (hoffentlich noch positives) Ergebnis erzielt wurde.

Über viele Jahre hinweg ist es aber aufgrund des (dann fehlenden!) Zinseszinseffektes eine Katastrophe für den eigenen Vermögensaufbau (der findet dann nach Inflation wahrscheinlich nicht statt), wenn die Risikoprämien, die der Markt bietet, langfristig nicht verdient werden. Weitere Aspekte sind Höhe und zeitliche Belastung der Steuern und die einmaligen und laufenden Kosten.

Die Timing-Frage bezieht sich nicht nur auf Aktien, sondern auf jede Vermögensklasse die einen Aufschlag auf den „sicheren“ Zins zahlt. Risikoprämien wollen (leider hart) verdient werden und sind langfristig eine Kompensation für die erlittenen Vermögensschwankungen.

Diszipliniertes Vorgehen erfordert natürlich eine gewisse Planung und die Adjustierung des Anlagehorizonts (und damit des Risikos) an sich ändernde Lebensumstände, aber der Wanderer schaut ja auch nicht nur zu Beginn seiner Tour auf die Landkarte.

Diese und andere Themen werden wir wie gewohnt auf unseren Veranstaltungen behandeln.

http://www.ypos-consulting.de/veranstaltungsuebersicht.html

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