Ein professioneller Pokerspieler stellte einst die Frage, worum es bei dem Kartenspiel im Kern ginge. Die Antworten der Befragten lassen sich auf den Punkt „viel Geld verdienen“ reduzieren. Dem Meister ging es jedoch um etwas anderes.
Deutsche hatten immer eine Schwäche für eine starke Deutsche Mark. Sie war der Beweis für eine gut geölte Wirtschaft und unsere Preis- und Finanzstabilität. Heute hat der Euro mit der früheren DM nicht mehr viel gemein. Die puren Stabilitätsregeln werden immer mehr verwässert und die Wirtschaftskraft schwindet. Daher präsentiert sich die Gemeinschaftswährung gegenüber dem Dollar auch so schwach. Doch scheint das die (geld-)politisch Verantwortlichen in Europa kaum zu interessieren.
Was haben der DAX und die aktuellen Corona-Zahlen gemeinsam? Beide verzeichnen mal wieder Rekorde, wobei man den Eindruck hat, dass die Börsen weit mehr und schneller geboostert werden. Das muss auch so bleiben, soll kein Unglück passieren. Manche wetten ja auf ein Unglück, da die Zentralbanken sich in die Sackgasse manövriert haben. Was sie machen, wird zu wenig, zu viel und vor allem falsch sein, selbst wenn sie es so gut mit der Welt meinen...
„Eigentlich soll die 7-Tage-Hospitalisierungsinzidenz der neue Hauptindikator der Corona-Politik sein. Doch sie taugt nichts, auch weil das zuständige Robert-Koch-Institut (RKI) sie sehr schwammig definiert hat und sich scheut, für Klarheit zu sorgen. Jeder meldet, wie er will. Also wird mit der 7-Tage-Testinzidenz weiter Angst gemacht, obwohl sie nur minimalen Aussagegehalt hat. Die Daten aus Thüringen zeigen das deutlich.“ schreibt Dr. Norbert Häring.
Beim Jahrtausendwechsel verlor Deutschland seinen untadeligen Ruf als Wirtschafts-Koloss. Andere Länder, selbst in der EU, schlossen auf und überholten uns sogar. Mit rot-grünen Reformen fanden wir dann zur alten Stärke zurück. Die augenblickliche Konjunkturdelle liegt vor allem an der Rohstoffknappheit und Lieferengpässen. Diese werden immer mehr abklingen. Doch sind die langfristigen Wirtschaftsaussichten in Deutschland durch ungelöste Strukturdefizite bedroht.
Die Stadt Rom - ob nun als Urlaubsziel oder als Tagungsort - bietet eigentlich genug Inspiration, um über den unerbittlichen Aufstieg und Fall großer Mächte und Imperien nachzudenken. Schon zu Zeiten des Imperium Romanums galt folgende Redensart: „Rom fällt nicht von Feindeshand, es ist der Zahn der Zeit, der an ihm nagt.“ Eine Momentaufnahme von Ramon Schack.
Der österreichische Politiker Sebastian Kurz ist im jungen Alter von 35 Jahren bereits zweifacher Ex-Kanzler. Die ihm zur Last gelegten Vergehen scheinen, so wirkt es gemäß den Presseberichten und der politischen Stellungnahmen der Parteien, in Griechenland an der Tagesordnung zu stehen. Anders als bei Kurz interessieren sich nur wenige europäische Medien hierfür. Warum eigentlich? Es gibt Gründe, warum man von Griechenland aus neidisch nach Wien schauen müsste.
Na? Wie haben Sie denn diesmal den „Weltspartag“ am Freitag gefeiert? Gar nicht? Früher gab es noch rauschende Zinspartys. Der Kater danach dauerte immer ein paar Wochen. Und die Kleinen waren mit ihrem Sparschwein aus dem Häuschen - und haben es zur Bank gebracht. So haben sie damals noch das Sparen gelernt, was gut, richtig und wichtig war. Aber heute?
Politiker und Journalisten täuschen die Öffentlichkeit. Ein Blick auf Ampel-Leuchten und Pöstchenjäger - von Friedhelm Klinkhammer und Volker Bräutigam.
Inwieweit die Macht des Westens erodiert, die geopolitischen Belange der Welt zu steuern und zu beeinflussen, lässt sich aktuell nicht nur am Scheitern der westlichen Staatengemeinschaft in Afghanistan erkennen - als Höhepunkt einer Kette von militärstrategischen Niederlagen der letzten Jahrzehnte…
Sichere Energieversorgung zu vernünftigen Preisen ist für den deutschen Wirtschaftsstandort existenziell: Längerfristig werden E-Mobilität, klimaneutrale Industrieproduktion, Digitalisierung und Wasserstoffgewinnung ein Mehrfaches des heutigen Stroms verbrauchen. Seine jederzeitige Verfügbarkeit zu günstigen Preisen wird zu einem immer entscheidenderen Wettbewerbsfaktor. Ist Deutschland auf diese Herausforderungen eingestellt?
In den Medien gibt es stets nur wenige temporär dominierende Themen. Eines davon sind zurzeit die Energiepreise. Während für diese mal wieder schnell der übliche Verdächtige an den Pranger gestellt wurde, werden mögliche Gründe für den breit angelegten Anstieg der Rohstoffpreise nur selten genannt.
Am vergangenen Donnerstag sagte US-Präsident Biden dem Fernsehsender CNN, dass die USA Taiwan im Fall eines chinesischen Angriffs verteidigen würden. Der Sprecher des chinesischen Außenministeriums antwortete schroff und umgehend. Für Ramon Schack zeigt sich an dieser Stelle der „Anti-China-Wahn“ von Joe Biden, der auch für uns Europäer bedrohlich werden könnte.
"Die Mächtigen der Finanzwelt haben die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass die großen Kapitalsammelstellen wie Blackrock und die Megareichen wie Jeff Bezos und Bill Gates in den nächsten Jahren und Jahrzehnten die Rechte an allen natürlichen Ressourcen aufkaufen, die sich irgendwie zu Geld machen lassen. Das würde ihre Macht auf eine neue Stufe heben." Ein Beitrag von Dr. Norbert Häring.
„Was ist die NATO eigentlich noch wert? Diese Frage ist berechtigt, nahezu überfällig, wobei es sich um eine ketzerische Frage handelt, denn die NATO fungiert ja teilweise als eine Art Religionsersatz und damit als eine Institution die nicht in Frage gestellt werden darf oder kann - angeblich.“ Ramon Schack zur Identitäts- und Sinnkrise der NATO.
Die Börse tut sich etwas schwer. Nach oben fehlt der Schwung, nach unten die Gründe. Zum einen steigt die Angst vor höheren Zinsen aufgrund höherer Inflation. Man nimmt das Gerede der Zentralbanken (noch) ernst. Nach unten werden die Kurse durch (noch) starke Unternehmensbilanzen und die ultralockere Geldpolitik gestützt. Also wurstelt sich der DAX in eher engen Bahnen über seine Tafel. Doch es knirscht zunehmend im Getriebe der Wirtschaft.
Die Grünen-Vorsitzende Annalena Baerbock hat sich dafür ausgesprochen, erst einmal keine Betriebserlaubnis für die vor Kurzem errichtete Pipeline Nord Stream 2 zu erteilen. Angeblich geht es um einen drohenden Verstoß gegen EU-Recht. Im politischen Berlin zeigte man sich überrascht.
Der Schuldner ist auf Bewährung, in Form eines elektronisch überwachten Hausarrestes, der Gläubiger ist seit zehn Jahren tot, wurde bestialisch ermordet. Was sich zunächst anhört wie eine Gruselstory aus den Abgründen der Clan-Kriminalität, wie eine Abrechnung im Mafia-Milieu, vollzog sich auf der internationalen Bühne der Weltpolitik. Der Schuldner ist der ehemalige französische Präsident, der tote Gläubiger ist der ehemalige Revolutionsführer von Libyen. Eine Analyse von Ramon Schack – zehn Jahre danach.
Peking überrascht Washington mit einem Raketentest - Ramon Schack erkennt nicht nur Parallelen zum Sputnik-Schock in den 60er Jahren, sondern auch Risse in der westlichen Koalition. In China zeigt man sich betont gelassen…
Ach, wie hatten wir uns gefreut! Oder freuen sollen. Aber die Bäume der Ökonomie wachsen in diesem Jahr doch nicht mehr in den Himmel. Pünktlich nach der Bundestagswahl wurde uns ein ordentlicher Schluck trübes Wasser in den ohnehin schon dünnen Wein gekippt. Im Frühjahr sollte unsere Wirtschaft noch um 3,7 Prozent wachsen. Jetzt aber werden es nur noch 2,4 Prozent. Menno!
Am 10. Oktober 2021 fanden im Irak die sechsten Parlamentswahlen seit dem Sturz von Diktator Saddam Hussein 2003 statt. Bei diesen vorgezogenen Neuwahlen waren rund 25 Millionen Iraker und Irakerinnen zum Urnengang aufgerufen, um die 329 Parlamentssitze neu zu besetzen. Ramon Schack erörtert die geopolitischen Hintergründe.
Angesichts der steigenden Strom- und Gaspreise wirken Bemühungen, diese als etwas Wünschenswertes darzustellen ebenso närrisch wie hilflos. Die hartnäckige Inflation wird auch die Zinsen in den kommenden Jahren nach oben drücken. Wie wird uns wohl die Hofberichterstattung dies schmackhaft machen? Und welche Reaktionen sind in den verschiedenen EU-Ländern zu erwarten?
Am vergangenen Wochenende kam es in Doha - der Hauptstadt des Emirates Katar - zu einem Treffen einer Delegationen der Taliban und den USA. Man muss sich hierbei noch einmal ins Gedächtnis rufen, gerade in unserer Zeit, die uns mit Informationen so sehr überhäuft, dass wir dadurch jegliche historische Perspektive aus den Augen verlieren, dass der sogenannte „War on Terror“ vor rund 20 Jahren begann, um die afghanischen Taliban als Machtfaktor auszulöschen.
Mit ihren beispiellosen Liquiditätsspritzen haben die Notenbanken Konjunktur und Finanzwelt inflationär gerettet, gleichzeitig aber auch drogenabhängig gemacht. Angesichts des galoppierenden Inflationsdrucks müsste jetzt stabilitätstheoretisch die Entwöhnung folgen. Müsste, doch schrecken Fed und EZB vor dem kalten Entzug mit schweren (finanz-)wirtschaftlichen Stimmungseinbrüchen zurück. Grundsätzlich werden sie abseits kosmetischer Änderungen am berauschenden Zustand festhalten.
Ein Vergleich der Schlagzeilen und Inhalte offenbart BILD-Zeitungs-Niveau statt eigener Recherche und seriöser Nachrichtengestaltung. Ein Gastbeitrag von Friedhelm Klinkhammer und Volker Bräutigam.