So, da haben wir die laut Herrn Draghi sich nicht auf Europa zeitlich auswirkenden Steigerungen der Lebensmittelpreise!Im Urlaubsland Österreich wurde eben die Unumgänglichkeit der unmittelbar bevorstehenden Anhebung der Preise verkündet. Dazu muss man wissen, dass es hierzulande eine Tageszeitung gibt, die gratis im U-Bahn-Bereich der Stadt Wien aufliegt, für jeden zur freien Entnahme. Dieses Medium „Heute“, das sich im übrigen seiner Marktdurchdringung rühmt, meinte nun, die Preissteigerungen würden im Bereich 18 – 25% sich einpendeln, für Milchprodukte, Brot, Rindfleisch und Geflügel. Somit ist die Plebs informiert, mehr ist nicht zu tun, die Steuerbelastung zu reduzieren ist ohnehin keine Option.

Herr Draghi hat sich also geirrt mit seiner Behauptung, die steigenden Nahrungsmittelpreise in den Staaten würden keine Auswirkung auf Europa zeitigen.

Nun bleibt zu hoffen, dass darunter seine Glaubwürdigkeit nicht gelitten hat in Sachen „Hummel Euro“, die man mit allen Mitteln stabilisieren werde, sowie seiner „Straßenkarte zum Weg aus der Krise“.

 

Es heißt, wie im letzten Bericht genannt, der Index des Commodity Research Bureau – Schwergewicht Ölpreis – wäre ein Leading Indicator für die Entwicklung der Weltwirtschaft. Mit dieser alten Weisheit kürzlich wieder einmal konfrontiert habe ich die Kursverläufe mit einfachen Mitteln verglichen und komme zum Ergebnis, es stimmt diese alte Fama mitnichten, wohl aber ist ein Investor gut beraten, in den CRB zu investieren, will er die Performance der Aktienmärkte ohne deren Ausschläge nach unten bzw. Rückschläge oder Volatilität. Anbei der Chart zur Erläuterung:

Wie zu beobachten ist, macht der CRB in etwa die Bewegungen der ausgewählten Aktienmärkte mit, läuft hingegen nicht in signifikanter Weise voraus. Primär interessant ist aber der fortgesetzte Höhenflug des CRB anno 2008, sowie der maximale Verlust in der Gegend von 32,70 % im Vergleich zu denen der Aktienmärkte von rund 50,00% (den ATX außen vor lassend).

Im Detail zeigt sich beim CRB noch einiges an Potenzial, der obenstehende Chart verdeutlicht dies.

Die beiden blauen Linien bei 293 und 325 kennzeichnen die Bandbreite des Rechtecks bzw. der seit Oktober 2011 intakten Seitwärts-bandbreite, die dünne blaue Linie bei 310 die 50-Prozent-Marke, an der sich die „Bullen“ beweisen müssen. Hält der Optimismus an, wäre ein Anstieg auch über 312 und bis eben 325 im Bereich des Möglichen.

Einer der heißesten Tipps des Monats war der Goldpreis. Dieser ist erwartungsgemäß aus seinem Dreieck ausgebrochen und seither am Weg gen’ 1.690 und ggf. 1.740 – 1.750. Nach Rallies wie dieser sollte eine Konsolidierungsphase auf dem Fuße folgen, alles im allem aber am ehesten mit einem bullishen Wimpel oder einer Flagge zu rechnen sein.

Über viele Jahre war es zwar bekannt, dass „sich Gold immer auszahlt“, jedoch selten wurde auf die Performance in Euro geachtet, die nicht in allen Fällen erfreulich ausgesehen hat. Nun ist dieser Umstand anders, und sehr zur Freude von Tradern und Investoren ist Gold auch gegenüber dem Euro ein heißer Tipp und rentabel. Der (etwas vereinfachte) Umkehrschluss ist nicht so glänzend schön wie das Edelmetall: Es liegt nahe, eine Flucht aus dem Euro in die Asset-Klasse Gold zu vermuten.

Ein heißer Tipp ist Gold neben den von Dirk schon mehrfach betonten Vorteilen gegenüber anderen Assets auch, weil eben so viele Investoren auf den Zug aufspringen. Genau solches nämlich zeigt der Chart oben: Es bildet sich ein Dreieck, das Teil eines bullishen Wimpels sein dürfte, daher wäre nach konservativen Kriterien der Trendlehre ab dem Trendhoch, also ca. 1.440, mit einem weiteren Rallieren gen’ 1.475 und ggf. 1.545 zu rechnen. Der Trendkanal – basierend auf Daten zurückreichend bis 1977 (!) – weist den nächsten Hauptwiderstand bei 1.800 aus!

Niemand muss meinen, das wäre nun die Zielmarke der seit 2004 andauernden Rallye, aber wer kennt schon die Zukunft?

 

Der Euro sieht übrigens zurzeit noch nach Glaubwürdigkeit der EWU aus, es steht also rein nach chart-technischer Sicht der Dinge einer weiteren Erholung nicht viel im Wege. Es müsste im Laufe der kommende Tage die grüne Linie (Trendkanal) bei 1,26 überwunden werden, damit auch der noch bestehende Abwärtstrend bei 1,2730 (rote Linie oben rechts im Bild) seine Hut nehmen könnte. Damit wäre der Weg geebnet bis gegen 1,2770 – immerhin.

Auf lange Sicht beruhigend wäre ein Überschreiten von 1,3950. Ab der Mitte des blauen Dreiecks, der Angebot-Nachfrage-Linie, könnte davon ausgegangen werden, dass tiefere Kurse kein Thema mehr wären. Eine genauere Analyse des Euro-Charts folgt in einem der nächsten Berichte, dafür braucht es ein Mehr an Zeit. Nur soviel: Des Trendkanals Unterstützungslinie liegt bei Parität und es wäre völlig normal, wenn diese Trendlinie alle 5 – 7 Jahre erreicht würde.

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