Das geht runter wie Öl, wenn Ölpreise so runter gehen wie in den letzten Monaten. Die Deutschen haben dadurch angeblich 16,5 Milliarden Euro weniger an der Tankstelle abgelassen – immerhin 200 Euro pro Nase. Wer gar nicht tankt, spart übrigens noch viel mehr…
Es gibt offenbar so viel Öl, das man sogar in Adventkalendern schon welches gefunden hat. Komisch. Bislang hieß es ja, tiefe Ölpreise stützen die Wirtschaft und damit auch die Börse. Doch jetzt gibt es plötzlich Probleme. Denn als Öl mehr als 100 US-Dollar pro Fass kostete, wurde gebohrt, was das Zeug hielt. Selbst ölgetränkte Putzlappen standen hoch im Kurs. Landschaften wurden verschandelt und Grundwasser verseucht – finanziert durch Schulden.
Jetzt brechen die Umsätze ein, aber die Schulden sind noch da – und fangen Feuer. Immerhin geht es um einige hundert Milliarden US-Dollar. Bei Preisen von 35 Dollar pro Fass hat es sich für viele Fracking-Firmen ausgesprudelt. Ende Gelände und gut so!
Was hat das mit Börse zu tun? Etliche Länder sind auf den Ölverkauf angewiesen. Venezuela droht jetzt schon die Pleite. Russland leidet auch, was manchen Politiker erfreut. Zufälle oder Absicht? Wir wissen es nicht. Wir wissen aber, um Löcher in den Haushalten zu stopfen, zapfen Ölstaaten wie Norwegen oder Saudi Arabien ihre gigantischen Staatsfonds an. Dort sind sieben Billionen US-Dollar angelegt.
Allein der norwegische Fonds hält Aktien von 9.000 Unternehmen oder 1,3 Prozent aller Aktien dieser Welt. Wenn diese Fonds ihr Tafelsilber verkaufen, könnten den Börsenmonaten ruppige Monate bevorstehen. Das könnte der Grund für den völlig überraschenden Einbruch des DAX im Oktober gewesen sein, hört man auf dem Parkett.
Nicht nur der Ölmarkt brennt. Wegen der stark gefallenen Preise gibt es Stress im gesamten Rohstoffsektor – und das bei diesem angeblichen Boom in der Weltwirtschaft. Allein der Ölsektor hat eine Billion US-Dollar an Börsenwert verloren. Aber was kümmert es, wenn man billig tankt und die Ölheizung jauchzt und frohlockt. Mist nur, dass man in diesem Winter gar nicht heizen muss.
Kommentare
irgendwie freut es mich, dass diese fracking-unternehmen, nun sehr unrentabel sind, andererseits hätte man das geld auch in erneuerbare energien investieren können. da hätten alle davon profitiert. aber was kann man gegen ignoranz, dummheit und gier, schon machen. es gibt noch genügend politiker und geschäftsleute, die den klimawandel bestreiten oder einfach nur die negativen folgen.
erst wenn es in der geldbörse schmerzt, erkennen solche leute den zeitgeist.
fracking, eine technologie die nicht nur den klimawandel fördert, die umwelt verseucht oder zumindest ist die gefahr dafür sehr hoch, außerdem resourcen verbraucht, die begrenzt sind.
diese leute richten nun schon seit jahrzehnten einen riesigen schaden an, der uns ja alle trifft. man denke einfach mal daran, mit welchem aufwand versucht wird, die folgeschäden von solchen skrupellosen geschäft wieder zu beseitigen oder wenigstens abzumildern. viel kann man gar nicht mehr gut machen, wie die gesundheit der anwohner in den fracking-gegenden.
grüße