Laut Bundesrechnungshof ist die „Energiewende“ in Deutschland nicht auf Kurs. Man müsse umgehend reagieren, um eine sichere, bezahlbare und umweltverträgliche Stromversorgung zu gewährleisten. Das ist eine klare Ansage und während sich die meisten Bürger auch für die Sicherheit und Umweltverträglichkeit interessieren, rückt im Alltag zumeist die Bezahlbarkeit in den Fokus. Die Einschätzungen zur künftigen Entwicklung der Stromkosten sind nicht wirklich rosig.
Aufgrund (zu) hoher Energiekosten liebäugeln immer mehr deutsche Unternehmen damit, ihre Produktionskapazitäten ins Ausland zu verlagern. Besonders die USA gelten als potenzieller Gewinner dieser Entwicklung – vor allem unter der Präsidentschaft von Donald Trump, der mit einer energiepolitischen Wende das Land unabhängiger machen will. Doch auch in den USA gibt es Unterschiede: Kalifornien verschärft seine Umweltauflagen, was die lokale Erdöl- und Raffinerieindustrie stark belastet. Für deutsche Unternehmen, die einen Standortwechsel in Erwägung ziehen, könnte sich der Blick auf die politischen Gegebenheiten in den einzelnen US-Bundesstaaten als entscheidend erweisen. Zugleich steht hierzulande der nächste Kampf mit steigenden Gaspreisen und eine unsichere Energiezukunft bevor.
Überraschende Gewinnwarnung wegen Datenleck von ASML schickte die Tech-Titel und Ausrüster in den Keller – aktuell wieder Erholung / EUR/USD: Euro kommt wieder deutlich zurück / EZB-Zinssenkung um 0,25 % erwartet: Fed rudert derweil zurück / US-Zinspolitik hat viel mehr mit China zu tun als mit der eigenen Wirtschaft - War die Wende in der Geldpolitik eine Finte? / Blick auf den Hang Seng - augenblicklich sieht es nicht so aus, als würde das Stimulus-Paket greifen / Nach Rekordverlusten: Wie steht es um den niederländischen Chipausrüster ASML aus der Sicht eines Langfristinvestors aktuell? / KI lässt Energiewende in weite Ferne rücken: Google baut ein Mini-Atomkraftwerk; AKW-Inkraftsetzung für Microsoft-Belieferung; Bill Gates TerraPower: Spatenstich Mini-Kraftwerk in Wyoming: „Schritt zu 0 Emissionen“ - Besonders angereichertes Uran dafür nötig – der einzige Lieferant ist Russland…
Während auf der arabischen Halbinsel die Inbetriebnahme eines neuen Atomreaktors feierlich gewürdigt wurde, können Arbeitnehmer sich hierzulande schon einmal an eine neue Zeiteinteilung gewöhnen.
Wer sich vielleicht die Frage stellt, warum die Vereinigten Staaten trotz der gegenüber der Russischen Föderation verhängten Energiesanktionen nach wie vor Uran in rauen Mengen kaufen, ist gut beraten, sich ein Bild über die fundamentalen Gegebenheiten an den globalen Uran-Märkten zu machen. Dies gilt auch mit Blick auf die eigenen Investitionen.
In den USA schreitet die Renaissance der Kernkraft weiter voran. Ein aus überparteilichen Initiativen entstandenes und nun vom Präsidenten unterzeichnetes Gesetz ist ein Meilenstein für die Entwicklung neuer Anlagen sowie die Modernisierung bestehender Kapazitäten.
Nicht nur die Art der Stromerzeugung in Deutschland hat sich in den letzten Jahrzehnten signifikant verändert. Eindrucksvoll ist auch der strukturelle Rückgang der Erzeugung, der nicht so recht zum oft gehörten Wunsch nach einer umfassenden Elektrifizierung passt.
Trotz hoher Wachstumsraten „erneuerbarer“ Energien bleibt der absolute Anstieg konventioneller Energieträger dominant. Nur durch die Berücksichtigung beider Perspektiven lassen sich fundierte Aussagen treffen.
Am Mittwoch war der Strompreis in Deutschland auf Rekordniveau. Für Stromleitungen müssen nun erneut Bürger und Unternehmen zahlen. Faktisch zahlen die Deutschen bereits für die Fehler ihrer Politik. So wie die Griechen zahlen mussten. Auch, dass es immer einige (Olearius lässt grüßen, Scholz hat es vergessen) gibt, die nicht zahlen müssen, ist hier wie dort das Gleiche. Bemerkenswert ist, dass in Griechenland die Leitungen wegen des Klimawandels unterirdisch verlegt werden müssen, in Deutschland aber oberirdisch - auch wegen des Klimawandels…
An den Finanzmärkten kommt Europa unter die Räder. Europäische Aktienmärkte schwächeln im Gegensatz zu den US-Märkten, was am Risiko eines europäischen Flächenbrands im Rahmen einer Ausweitung des Ukraine-Kriegs liegt. Die deutschen Wohnungsbauer hoffen, die Talsohle hinter sich gelassen zu haben. Der Weg zur Erholung ist aber noch (sehr) lang. Laut dem Standortvergleich der Business School IMD (Schweiz) verliert Deutschland weiter an Konkurrenzfähigkeit. Europa importierte per Mai 2024 mehr Gas aus Russland als aus den USA, was die hiesige Symbolpolitik entlarvt. Die Worte von EZB-Chefvolkswirt Lane zu "potenziellen Sprüngen der Energiepreise im kommenden Jahr" machen in der momentanen Lage sehr nachdenklich!
Während derzeit die Blicke ständig auf Nvidia gerichtet sind, Künstliche Intelligenz als besonders hip gilt, und man sich nach den ersten Zinssenkungen sehnt, tanzen die Börsen in der Nähe ihrer Rekordstände umher. Und sonst? Weit unter dem Radar brodelt es am Rohstoffmarkt. So war neulich beim Kakao der Teufel los. Sein Preis ist wegen Ernteausfällen auf 11.000 US-Dollar pro Tonne gestiegen. Nur die weiße Schokolade freut das. Feiert bald die „Schlager-Süßtafel“ aus der alten DDR ein Comeback? Damals gab es dort aufgrund fehlender Devisen nur wenig Kakao und man wurde erfinderisch. In so einer Tafel Schokolade steckten immerhin nur sieben Prozent Kakao. Sie schmeckte trotzdem - für 80 Pfennige.
Die Ergebnisse einer Umfrage unter 80.000 Kleinfirmenbetreiber in den USA zeichnet ein düsteres Bild für den Sektor, der immer noch den Wirtschaftsmotor bildet. Auch eine Überbürokratisierung seitens der aktuellen Regierung wird von den Unternehmern als Grund für die negative Situation ins Feld geführt. Deutsche und europäische Unternehmen sollten sich deshalb die Frage stellen, ob sie in den USA zukünftig tatsächlich günstiger werden produzieren können, da regulatorische Vorgaben und Einschränkungen auch die amerikanischen Energiemärkte zunehmend strangulieren.
Kaum sackte der DAX unter die 18.000er-Marke, fuhr er schon wieder auf zu neuen Höhen, und das auch noch zu Christi Himmelfahrt. Ein paar schwache US-Wirtschaftsdaten reichten aus, um neue Zinsfantasien zu entfachen. Von wegen „sell in may“... Das alte Spiel der Hoffnung auf fallende Zinsen geht also weiter. Vielleicht werden sogar schon im Juni die US-Zinsen gesenkt. Die einen sind über die Rally erfreut, die anderen haben den Zug wieder verpasst. Aber keine Sorge, die nächste Bahn kommt bestimmt.
War da mal was mit Sanktionen gegen Russland? Nicht (mehr) auf dem Balkan. Statt LNG, dass über das Terminal Revythoussa angeliefert wird, zu nutzen, bezieht Griechenland nun sein Erdgas über die Pipeline Turkstream direkt aus Russland. Auf der Insel Revythoussa, wo Griechenlands modernstes LNG-Terminal liegt, herrschte den gesamten April über Flaute. Kein einziger LNG-Tanker wurde entladen. Revythoussa, direkt nach Beginn der Invasion Russlands in die Ukraine als Rettung in der Energiekrise gefeiert, ist vorübergehend „nutzlos“. Dagegen ist russisches Pipeline-Gas, das über die Turkstream-Pipeline in den Balkan kommt, ein Verkaufsschlager.
Der unerwartet schwach ausgefallene US-Arbeitsmarktbericht befreite den Markt zumindest kurzfristig von US-Inflationssorgen und ermunterte bezüglich US-Zinssenkungserwartungen, was die Aktien- als auch Rentenmärkte goutierten. 180 vom IFO-Institut befragte Wirtschaftsprofessoren stellen dem Standort Deutschland schlechte Noten aus. Insbesondere das Thema Energie in Form von bezahlbarer Versorgungssicherheit findet in den Empfehlungen des Instituts jedoch weiterhin keine Beachtung! Chinas Präsident Xi lobte zum Auftakt seines Frankreich-Besuchs die Beziehungen der beiden Länder. Dass Deutschland als die größte Wirtschaftsnation der EU nicht auf der Reiseagenda steht, hat seine Gründe...
Geht es nach den Statistikdaten, so steht Griechenland aktuell deutlich besser da, als das wirtschaftlich gebeutelte Deutschland. Doch tatsächlich ist Griechenlands wirtschaftlicher Aufschwung direkt mit dem deutschen Wohlstand verbunden, was nicht zuletzt auch der Tourismusindustrie zu verdanken ist. Und so fürchten weitsichtige griechische Ökonomen eine weitere Talfahrt in Deutschland. Wassilis Aswestopoulos zeigt zudem auf, welchen Einfluss Bundeswirtschaftsminister Habeck auf die Preise in Griechenland hat.
Nicht nur Endkunden müssen für den Strom dauerhaft tiefer in die Tasche greifen als früher. Auch deutsche Industriekunden zahlen trotz massiver Subventionen mehr als in anderen Regionen. Diese Entwicklung nagt an der Konkurrenzfähigkeit vieler Unternehmen und führt zu Verdrossenheit und Abwanderungsgedanken.
An den Finanzmärkten kam nach dem vorherigen Abverkauf an Aktien- und Rentenmärkten Bereitschaft zur Schnäppchenjagd auf. Es erreichten uns in den letzten 24 Stunden aber auch Nachrichten aus Italien und der USA, die nachdenklich stimmen. Durch seine Ukraine-Politik verstrickt sich der „Wertewesten“ weiter in Widersprüche zu seinem Selbstbild und die deutsche Industrie rechnet mit einem schwierigen Jahr. Die Herausforderungen sind groß: Gaspreise sind wieder auf dem Niveau vor der Ukraine-Krise, dennoch ist Deutschland preislich immer noch nicht konkurrenzfähig – Norwegen bietet jedoch Lösungen.
Kernelement des sogenannten im Jahr 2022 durch den Washingtoner Kongress verabschiedeten Inflation Reduction Act war eine Allokation von knapp 370 Milliarden US-Dollar für hauptsächlich grün-alternative Energie-Projekte. Laut Joe Biden sollten sich die Energiepreise aufgrund dieser gewaltigen Investitionen des Staates in grüne Energie-Projekte reduzieren. Bislang hat sich dieses Versprechen nicht erfüllt – im Gegenteil. Dann schauen wir doch auch gleich mal auf die allgemeine Inflationsentwicklung in den USA…
Es erfolgt ein Blick in den amerikanischen Bundesstaat Kalifornien. Dort hält der Transformationsprozess hin zu einer grün-alternativen Energieerzeugung an. Doch zu welchem Preis? Und wer profitiert und wer zahlt drauf?
Nach wie vor erweist sich der Grad der Abhängigkeit von Lieferungen von angereichertem Uran aus der Russischen Föderation aus Sicht der Vereinigten Staaten als enorm hoch. Wie wird hierauf zurzeit in den USA reagiert? Und unter welchen Vorzeichen erfolgt die aktuelle Gesetzesinitiative?
Es erfolgt ein Blick und Rückblick auf die Entwicklung an den internationalen Märkten für Flüssiggas (LNG). Wie kaum jemals zuvor wird Flüssiggas im weltweiten Energiemix benötigt, was zu Prognosen einer um fünfzig Prozent ansteigenden Nachfrage bis zum Jahr 2050 geführt hat. Auf welche Weise lassen sich die zurzeit in den Vereinigten Staaten zu beobachtenden Geschehnisse in diesem Zusammenhang einordnen?
Man kann viel erreichen, wenn man nur will. So war der Weg vom Nettoexporteur zum Nettoimporteur von Strom für die Deutschen nur eine Frage weniger Monate. Immerhin wird der Strom dafür zukünftig wenigstens teurer.
Die Schifffahrtskrise im Roten Meer und rund um das Verkehrsnadelöhr des Bab el Mandeb verschärft sich weiter – nicht zuletzt aufgrund des sich ausbreitenden Ölteppichs. Es sind mittlerweile nicht mehr nur die Frachtpreise, die aufgrund des sich fortsetzenden Beschusses von internationalen Handelsschiffen durch die jementischen Huthis steigen. Ausgerechnet in dem so wichtigen Energiebereich zeichnet sich keine Entspannung der Transportsituation in den nächsten zwei bis drei Jahren ab. Die Gründe und die Konsequenzen, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Heute erfolgt ein Blick in die Vereinigten Staaten. Wie sieht es beispielsweise an Amerikas Energiemärkten aus? Wenn einem Ende Januar publizierten Bericht des Finanzdienstleisters Bloomberg Glauben geschenkt werden kann, lautet die Antwort: nicht allzu gut. Die Preise sind deutlich gestiegen und immer mehr Haushalte geraten in Rückstand. Derweil hält Joe Biden an Durchhalteparolen und Schönfärberei fest.
Es erfolgt ein Blick an die internationalen Kohlemärkte. Welche Veränderungen lassen sich in diesem Bereich momentan beobachten? Und wie fügt sich ins aktuelle Bild, dass die Vereinigten Staaten auf rekordhohe Kohleexporte blicken, während die Nutzung des Brennstoffs in der dortigen Stromerzeugung auf Rekordtiefs gesunken ist?
HF Sinclair (ehemals HollyFrontier) ist ein US-amerikanisches Unternehmen der Erdölindustrie mit Hauptsitz in Dallas. Die Aktie lockt mit einer günstigen Bewertung im Branchenvergleich, guten und geografisch optimal gelegenen Raffinerien und einer geopolitischen Nutznießerschaft aufgrund der Russland-Sanktionen. Wer trotz der Abhängigkeit vom Ölpreis und der Konjunktur im Sektor investieren will, sollte HF Sinclair dabei nicht übersehen.
In den heutigen Ausführungen stehen aktuelle Entwicklungen an den internationalen Erdölmärkten im Zentrum der Betrachtungen. Nachdem Angola zuletzt seinen Austritt aus der Organisation OPEC+ bekanntgegeben hatte, stellt sich unter Rohstoffanalysten die Frage, ob vielleicht auch Nigeria bald mit einer ähnlichen Ankündigung aufwarten könnte. Einmal mehr wird auch auf Entwicklungen rund um das Rote Meer und den Schiffstransportsektor eingegangen.
Es erfolgt ein Blick an die amerikanischen Energie- und Strommärkte. Wer ein wenig in diese Materie eintaucht, nimmt wahr, dass sich die Dinge und die sich mehrenden Warnungen gar nicht so sehr von der auf dem europäischen Kontinent vorherrschenden Lage unterscheiden. Woran liegt das? Und vor welchen Entwicklungen warnen selbst heimische Regulierer und Stromnetzkontrolleure?
Auf Jahressicht ist die deutsche Stromerzeugung um mehr als 10% zurückgegangen. Gleichzeitig sinkt die deutsche Industrieproduktion und vor allem energieintensive Branchen leiden enorm. Man darf gespannt sein, wie lange die Methode des Wegschauens noch praktiziert werden wird.
US-Notenbankchef Powell äußerte sich "falkenhafter" als von den Finanzmärkten erwartet. Damit wurde die Entspannung nach der FOMC-Sitzung unterlaufen und die Aktienmärkte kamen nach freundlichem Start unter Druck. Die Bundesregierung hat sich auf einen verbilligten Industriestrompreis verständigt. Die Preisdämpfung soll fünf Jahre gelten und auch dem Mittelstand zugute kommen. Damit ist Druck aus der Pipeline genommen. Laut Folker Hellmeyer ist es ein ansehnlicher, aber kein großer Wurf. Derweil sind die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland laut einer Studie des Instituts für Weltwirtschaft zufolge im 3. Quartal 2023 deutlich gefallen.
Die Finanzmärkte zeigen sich weiter widerstandsfähig. Der Ölpreis fiel, weil Marktteilnehmer Nachfragerückgänge unterstellen. Das wirkte sich unterstützend für die Rentenmärkte aus. Die Ifo-Daten belegen das malade Bild im Einzelhandel und spiegeln die Gemütslage der Bevölkerung gegenüber der Regierung, die längst keine Mehrheit mehr hat. Der Sachverständigenrat erwartet laut aktuellem Jahresgutachten eine Konjunkturschwäche, läßt jedoch „politisch korrekt“ die Energieversorgungssicherheit und Konkurrenzfähigkeit der Energiepreise außer Acht…
Während andere Themen die Nachrichten dominieren, ging eine Fortschrittsmeldung fast unter. Deutschland ist auf einem guten Weg, künftig Europameister der Stromimporteure zu werden. Um dieses Ziel zu erreichen, musste man lediglich die Erzeugung dauerhaft herunterfahren. Es kann so einfach sein, an die Spitze zu kommen.
Wir stellen die aktuellen Entwicklungen im deutschen Energie- und Industriesektor in das Zentrum der Betrachtungen. Es erweckt nicht den Eindruck, als würden die sukzessive in ihrer Intensität zunehmenden Warnungen aus dem deutschen Unternehmensbereich in der Berliner Hauptstadt auf Resonanz, geschweige denn Einsicht, stoßen. Eine Momentaufnahme.
Nach wie vor besteht an den Energiemärkten eine angespannte Angebotssituation. Um auf der anderen Seite die weltweite Nachfrage zu senken, wurde nun eine höhere Besteuerung ins Spiel gebracht. Hierdurch wird nicht nur die allgemeine Verunsicherung unter den Marktakteuren befördert, sondern es drohen noch weitere Konsequenzen.
An den Finanzmärkten ergibt sich Erholungspotenzial, während sich die Preise für Strom und Gas auch für private Haushalte in Deutschland deutlich verteuert haben. Der Bundesrat setzt mit seiner Forderung eines Industriestrompreises einen wichtigen Akzent. Durch die Verhinderung des US-Shutdowns haben Weltwirtschaft und Finanzmärkte wieder etwas Zeit gewonnen…
Spätestens seitdem die Erdölpreise wieder ansteigen, stellt sich die Frage, ob das Anzapfen der Strategischen Petroleumreserven der Vereinigten Staaten, die sich hierdurch beinahe halbiert haben, nicht ein Fehler der aktuellen Regierung war. Jedenfalls scheint der Kater jetzt einzusetzen, was sich nicht zuletzt an den steigenden Tankstellenpreisen zeigt. Entsprechende Mahnungen verhallten - wie so oft - ungehört.
Mit ihrer Aussage, dass die Zinsen solange auf dem restriktiven Niveau gehalten werden, bis das Ziel von 2 % Inflation erreicht würde, lieferte EZB-Chefin Lagarde ein eindeutiges Signal – die Erwiderung von Folker Hellmeyer entspricht gewohntem Klartext. Auch der Blick auf Zahlen, Daten und Fakten des deutschen Strommarkts lässt eine greifbare Conclusio zu: „It´s the energy, stupid!“
Bei Debatten um Preissteigerungen stehen oft die Rohstoff- und Energiepreise im Mittelpunkt. Während mancher noch seine Hoffnungen auf den Basiseffekt setzt, haben die breiten Rohstoffindizes bereits wieder spürbar zugelegt.
Den August hätte man sich an der Börse wirklich schenken können. Neben viel Geschrei um wenig Wolle gab der DAX drei Prozent ab. Dabei gilt doch der September als der schwächste Börsenmonat. Oft sind auch die anderen Monate nicht weniger gefährlich. Charmant rotieren die Wegweiser. Derzeit fehlt den Börsen die Kraft nach oben und wohl auch das frische Geld aus der Druckerpresse. In Europa kollabieren die Geldmengen. Nach unten gäbe es auch genügend Gründe, doch es fehlt der Mut oder das Thema. Der DAX ist eher international ausgerichtet. Gäbe es „Deutschland“ als Aktie, stünde sie stark unter Druck.
Nachdem sich die Energiepreise in einer mehrmonatigen Korrekturphase befanden, erweckt es momentan den Eindruck, als könnte es zu einem Wiederanstieg der Preise in diesem Marktsegment kommen. Welche Wellen- und Rückkopplungseffekte wären mit einer solchen Entwicklung verbunden?
Sowohl die europäischen als auch die asiatischen und amerikanischen Börsen zeigen sich – nicht zuletzt aufgrund des hohen Absicherungsniveaus an den Terminmärkten – erholt. Professor Südekum, Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung, warnte gestern vor einer Verschärfung der Wirtschaftskrise in der zweiten Jahreshälfte und forderte die Erweiterung des Empfängerkreises für einen Industriestrompreis. Der Index der Exporterwartungen der Unternehmen in Deutschland lieferte einen leichten Rückgang und vervollständigt das trübe Datenbild.
Nach den Verlautbarungen vom Notenbankertreffen in Jackson Hole zeigten sich die Finanzmärkte zuversichtlich, wobei sich die Rentenmärkte weiter auf erhöhten Niveaus bewegen und der Euro sich als bemerkenswert stabil erweist. Während der Fed-Chef den Kampf gegen die Inflation noch nicht als beendet ansieht, nehmen bei der EZB die Chancen auf eine Zinspause zu. Die Wirtschaftsweise Grimm beklagt die hohen Energiepreise in Deutschland und reiht sich damit in den Chor der mahnenden Stimmen ein.
Noch liegt Deutschland im Ranking der größten globalen Volkswirtschaften auf Rang vier. Doch wie lange können wir die vergleichsweise hohen Energiepreise noch verkraften? Die Markteinschätzung von Martin Utschneider.
Wer die Aussage „viel hilft viel“ hört, denkt unmittelbar an die deutsche Energiepolitik. Viel Geld wurde verprasst um viel höhere Kosten für die Verbraucher zu erreichen. Gleichzeitig wurden viele neue Probleme geschaffen und daher braucht man von dieser Erfolgsmischung jetzt noch viel mehr.
Die deutsche Energiewende ist auf die schwarze Piste abgebogen. Der Plan, das Skifahren erst unterwegs zu lernen, dürfte für ebenso unterhaltsame wie kostspielige Verrenkungen sorgen. Und bis zu einer nennenswerten Entlastung durch den weltweiten Ausbau der Kernenergie dürfte es noch eine Weile dauern.
Gewerkschaften und Unternehmen verwechseln gerne Anwesenheitszeit mit Arbeitszeit. In gleicher Manier verwechseln viele Freunde der Energiewende die installierte Leistung mit dem erzeugten Strom. Beide Verwechslungen führen zu teuren Fehleinschätzungen.
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