Das Thema des Transits russischer Waren in die Enklave Kaliningrad schlägt hohe Wellen und lässt Fragen zur Glaubwürdigkeit Litauens und der EU aufkommen. Bundesfinanzminister Lindner möchte man derweil zurufen, dass die Verantwortung primär bei der Politik, sekundär bei der EZB liegt. Die Fed wird die Zinsen erhöhen, aber das Modell „Volcker“ wird wohl kaum geliefert…
Fed konnte Märkte nicht beruhigen / EZB verringert Abstand: Bondrally Euro-Südländer; Neue Eurokrise vor der Tür / Bank of Japan setzt weiter auf ultralockere Geldpolitik – Yen im Sinkflug / 14:45 Rede Powell; 16:00 Uhr Fed-Report / Dax fängt sich / zweiter großer Hexensabbat 2022 - was ist zu erwarten? / Viele Titel an Unterstützungsmarken / Ukraine: EU-Beitrittsverhandlungen; Frieden in weiter Ferne / Gesetzlich angeordnetes Frieren? / TSMC kündigt enorme Weiterentwicklung an / China rüstet auf! / Sketchers: Nachweis keine Zwangsarbeit / Gemeinsamer Autobau Sony & Honda / Audi verklagt Nio
Tagesvideo vom 17. Juni 2022: Weltweites Versagen der Notenbanken? & Gesetzlich angeordnetes Frieren
Nach elf Jahren leitet die EZB eine Zinswende ein. Bis zu einer ersten Wirkung gegen die inzwischen galoppierende Inflation dauert es aber noch etwas. Vielleicht auch etwas länger. Im Juli sollen dann erstmals die Leitzinsen in Euroland um symbolpolitische 0,25 Prozent steigen. 0,025 würden es doch auch tun! Muss man denn gleich so übertreiben?
Bei einer historisch hohen Inflation ist es offensichtlich, dass eine echte Wende der Geldpolitik kommen müsste. Aber warum ist nicht nur auf die Inflation zu schauen? Welche Wechselwirkung haben Staatsschulden und Notenbankbilanz? Welche Stressindikatoren sollten Anleger in ihre Betrachtung aufnehmen? Diese Punkte adressiert Christoph Leichtweiß im Video.
Zögerliche Geldpolitik der EZB, weil finanzieller Stress gefürchtet wird?
Die falkenhaften Töne der EZB mehren sich hörbar. Unbändigen Tatendrang wird man bei ihr aber auch zukünftig vermissen. Auch das Ende des Nullzins- bzw. Negativzins-Experiments wird den europäischen Schuldenländern keine unüberwindlichen Hürden in den Weg stellen. Selbst das Ende des Anleihenaufkaufprogramms führt zu keinen Schockwellen an den Zinsmärkten.
Oh Wunder, mittlerweile hisst selbst die zaudernde EZB die Fahne der Restriktion. Die Leitzinswende ist eingeläutet und Liquiditätsspenden werden nicht mehr verteilt. Das hört sich an wie Wind of Change, nach einem klaren Kurswechsel Richtung geldpolitischer Normalität bzw. Stabilität. Doch sind Zweifel mehr als angebracht.
Anleger haben in diesem Jahr bislang eine harte Zäsur hinter sich. Ähnlich wie ein Kleinkind, das seine Spielkiste ausschüttet und alles plötzlich auf dem Boden liegt, sind uns viele, teilweise unbekannte Krisen zeitgleich vor die Füße gefallen. Während für einige Marktteilnehmer das Börsen-Elend noch lange nicht beendet ist, sehen andere Lichtblicke am Ende des Krisen-Tunnels.
Die Gemeinschaftswährung ist einst mit den allerhöchsten Ansprüchen gestartet. Sie sollte die große Ersatzleitwährung zum US-Dollar werden. Tatsächlich stieg der Euro 2008 bis auf ca. 1,60 Dollar. Aktuell jedoch liegt er auf einem Fünf-Jahrestief und das Erreichen der Parität ist nicht ausgeschlossen. Manche (Geld-)Politiker stört das überhaupt nicht. Sie glauben sogar, dass ein schwacher ein wirtschaftlich starker Euro ist.
Da die Inflation doch nicht nur vorübergehend, sondern nachhaltig ist, muss sich die Fed jetzt als beherzte Kämpferin gegen Preisdruck präsentieren. Zuviel geldpolitische Restriktion würde die kreditabhängige US-Konjunktur jedoch in eine Rezession führen. Gleichzeitig Preissteigerungen über Zinsanhebungen und Liquiditätsverknappung einzudämmen und Wirtschaftswachstum zu stabilisieren - also ein soft landing zu erreichen - ist ein Experiment, das auch scheitern kann.
Gibt es wirklich Börsenregeln, an denen man sich wie an „Heiligenbildern“ festhalten kann? Eine der bekanntesten lautet: Im Mai, vor den schwachen Börsenmonaten im Sommer, sind Anleger gut beraten, ihre Aktien zu verkaufen. Im September sollten sie zurückkommen, um von der Jahresendrallye zu profitieren. Hat diese Regel in der Vergangenheit funktioniert - und wenn ja, lässt sich daraus auch eine Gesetzmäßigkeit für die aktuelle Börsenentwicklung ableiten?
Einst sollte QE westlichen Nationen als ein gangbarer Ausweg aus einer selbst inszenierten Schuldenfalle dienen. Wer in diesen Tagen nach Japan blickt und den anhaltenden Sturzflug des japanischen Yens berücksichtigt, wird sich normalerweise die Frage stellen, wann es auch in Europa und den USA zu ähnlichen Entwicklungen kommen wird.
„Mehr Geld, mehr Geld!“ lautet seit Jahrzehnten der Schlachtruf der Hoffnung an den Kapitalmärkten. Spätestens im Zuge der Bankenkrise der Jahre 2008 und 2009 sind jegliche Hemmungen gefallen. Mit steigender Inflation wird das beliebteste Werkzeug der Zentralbanken nun von der Lösung zum Problem.
In den nächsten Wochen regnet es rund 70 Milliarden Euro an Dividenden auf die Aktionäre deutscher Unternehmen nieder und damit so viel wie noch nie. Sie sind auch dabei? Prima! Das Vorkrisenniveau des Kehraus wird damit um die Hälfte übertroffen, denn zumindest im letzten Jahr verdienten die Konzerne noch prächtig…
Nicht nur der unberechenbare Ukraine-Krieg ist ein Konjunkturrisiko vor allem für Europa. Hinzu kommen strukturelle Handicaps im weltwirtschaftlich relevanten China. Dort sorgt die Null Covid-Politik für massive Lieferengpässe. Zu allem Übel für die Aktienmärkte scheint jetzt auch die US-Notenbank vehement gegen Inflation mobilzumachen. Trotz der Vielzahl an Risiken sollten Anleger dennoch nicht aufhören, zwischen den Zeilen zu lesen.
Deutsche Anlagezinsen sind zuletzt gestiegen und nicht mehr negativ. Da aber die Inflation viel schneller ansteigt, sinken die Realzinsen dennoch weiter. Wird denn die EZB zukünftig ihrem Auftrag gemäß Inflation konsequent bekämpfen und Zinssparen wieder attraktiver machen? Ja, und die Erde ist eine Scheibe. Nein, wenn die große Liebe zu Zinspapieren und die Abneigung gegenüber Aktien sich nicht endlich umkehren, führt Altersvorsorge wie auf einer Einbahnstraße direkt zur Altersarmut.
Japaner sind unter anderem für technologische und kulinarische Raffinessen bekannt. Was die Zentralbank des Landes serviert ist jedoch von eher einfallsloser Natur. Auch für die finanzielle Gesundheit bergen die monetären Experimente hohe Risiken. Was sagt uns das?
Preisentwicklung im ersten Quartal / Inflationsausmaß gestaltet sich sehr individuell / Geldpolitik: Solange der Arbeitsmarkt läuft ist Straffung angesagt / Einkaufsmanagerindices überraschen positiv / Rezession: Unternehmen müssen investieren, Konsumenten wollen konsumieren / Konstruktion von Rentenindices ist Warnschuss für Aktien ETF Anleger
Tagesvideo vom 5. April 2022: Goldilocks ist Geschichte – Differenzierung nominal und real entscheidend
Hätten wir doch bloß mit 2023 weitergemacht und nicht mit 2022! Nun ist das erste Quartal vorbei. Ein erster Kassensturz belegt, es war ein teurer, nur nicht für den DAX. In den ersten drei Monaten hat er ein Minus von acht Prozent eingefahren. Die anderen europäischen Börsen waren nicht der knusprigste Keks in der Dose des Börsenuniversums. Zu viel Politik, zu wenige Rohstoffe, zu viel Krach und zu wenig gute Nachrichten.
Auch im nächsten Quartal wird die Ukraine-Krise ein stark bestimmendes Börsenthema sein. Doch ist eine Prognose über die Kriegsentwicklung und ihre Folgen für Konjunktur und Kapitalmärkte schwierig. Real ist aber die Gefahr einer „Rezflation“. Eine Rezession bei hohen Preisen stürzt die Geldpolitik in ein massives Dilemma. Da sie nicht gleichzeitig offensiv und defensiv handeln kann, wird sie sich entscheiden müssen.
Im Folgenden soll ein Auge auf die aktuellen Entwicklungen in Großbritannien geworfen werden, wo abhebende Energiepreise im laufenden Jahr inzwischen zu einem größeren Schock als damals in den 1970er Jahren geführt hätten, wie Andrew Bailey, Gouverneur der Bank of England warnt. Angesichts einer potenziell weiter zulegenden Inflation bei einer sich gleichzeitig abschwächenden Wirtschaft blicke die Bank of England einer der größten Herausforderungen in ihrer jüngeren Historie ins Auge.
Der Krieg in der Ukraine geht weiter. Die Börse wackelt sich etwas gelangweilt durch die Handelstage. Man könnte fast schon die Hoffnung haben, dass der Krieg dort nicht mehr so lange andauert. Bekanntlich stirbt die Hoffnung zuletzt. Unterdessen bleiben die wirtschaftlichen Auswirkungen ungewiss, wie so vieles. Welche Auswirkungen hat das alles auf die Stabilität des Finanzsystems? Wir wissen es nicht und können nur hoffen und glauben…
Ifo Geschäftsklimaindex: Erwartungskomponente eingebrochen / US-Arbeitsmarkt und Einkaufsmanagerindices mit positiven Überraschungen / Renditen und Aktienbewertungen: Blick auf die Statistik / Renten litten mehr unter Inflation und Geldpolitik, als sie von Verunsicherung profitierten / Mischfonds vor Herausforderungen / Depotperformance: Kein Grund zum jammern
Tagesvideo vom 25. März 2022: Viel Verunsicherung – Es braucht eine gesunde Mischung im Depot!
Im laufenden Jahr zeigen defensive Anlagestrategien höhere Verluste als ihre offensiven Pendants. Energiepreise sind in aller Munde, aber Rohstoffunternehmen spielen in globalen Indices keine große Rolle. Im Video beleuchtet Christoph Leichtweiß ausgewählte Themen mit Blick auf die Entwicklungen an den Kapitalmärkten.
Krieg, Inflation und Geldpolitik - Blick auf die Kapitalmärkte
Die finanzielle Repression bildet den strategischen Rahmen für finanzielle Überlegungen. Regierungen und Notenbanken werden weiterhin in den Konjunkturzyklus und marktwirtschaftliche Prozesse eingreifen. Anleger sollten sich dementsprechend langfristig positionieren.
Wie ein Kampfhund hat sich Putin in die Ukraine verbissen. Loslassen kann er nicht mehr, weil ihm ansonsten zumindest das politische Ende droht. Die insofern von ihm geschaffenen geopolitischen Tatsachen und die Reaktion des Westens darauf mit heftigen Wirtschaftssanktionen bringen die EZB in größtmögliche Verlegenheit: Bekämpft sie Inflation, verstärkt sie den abzusehenden Abschwung. Stützt sie dagegen die Konjunktur, lässt sie der Inflation freien Lauf.
Armageddon vs. Geldanlage: Was können wir kontrollieren? 2022 Höhere Schwankungsbreiten zu erwarten / Investorenperspektive: Extreme Risikoaversion und Herdentrieb bieten auch Chancen – lineare Fortschreibung selten Realität / Stressindikator der EZB steigt weiter / Rohstoffe vs. Aktien – Entwicklung im Zeitablauf / Hohe Inflation vs. Rezessionsgefahr: Differenzierung zwischen Kern- und allgemeiner Inflation als Instrument
Tagesvideo vom 8. März 2022: Turnaround Tuesday & Wie „meistern“ die Notenbanken hohe Inflation und Kriegsrisiken?
Während zum Jahresanfang 2022 noch in Teilen die Corona-Pandemie und vor allem die Sorge vor Zinssteigerungen die Märkte dominierte, beherrscht seit einer Woche der Ukraine-Krieg nicht nur die Nachrichten, sondern auch die Kapitalmärkte. Sind Anleihen deutscher staatsnaher Unternehmen nicht mehr sicher? - Wer vom Zinsanstieg im Moment profitiert.
Volkswirtschaft: BIP-Zahlen aus Großbritannien; US-Verbrauchervertrauen nur ein „Tropfen auf dem heißen Stein“ / Betriebswirtschaft: Stabiler Ausblick bei Metro, Charttechnischer Ausbruch muss sich noch bestätigen / Geldpolitik: US-Inflation auf Niveau von 1982; 0,5 Prozent-Leitzins-Erhöhung im März wahrscheinlich / Corona: 500 Tote täglich? - Wo ist der Rechenweg? Technischer Gesamtblick über die Märkte: Divergente Aktienmärkte bestätigen großteils Abwärtsmodi; Pfund Sterling im Aufwärtstrend; Gold stabil & tendenziell steigend; Bitcoin mit Blick nach unten
Tagesvideo vom 11. Februar 2022: Gewinnmitnahmen vor dem Wochenende - Es wird holprig & Metro im Fokus
Jetzt wird aus Vermutung Gewissheit: Im März erfolgt die erste US-Leitzinserhöhung. Und auch auf jeder der sechs noch folgenden Sitzungen der Fed 2022 sind weitere Zinssteigerungen kein Tabu mehr. Darüber hinaus werden im März nicht nur die Anleihenkäufe beendet, sondern beginnt im Sommer 2022 der Liquiditätsabzug. Diese zunächst sehr falkenhafte Ausrichtung fällt aber bei näherer Betrachtung weniger dramatisch aus.
US-Wirtschaftsleistung in Q4/2021 über den Erwartungen / Zinsstrukturkurve: Vorsicht bei der Interpretation / Privatanleger: Stimmungslage als Kontraindikator? / Gold - Schwierigkeiten voraus / Aktienmarkt & Straffere Geldpolitik: Einfache Schlussfolgerungen nicht möglich
Tagesvideo vom 28. Januar 2022: Steigende Zinsen, starkes US-Wachstum - Blick auf die Zinsstrukturkurve
Prognosen von positiver Fed-Überraschung zerschlagen sich: Powell bestätigt Befürchtungen, zeigt sich wenig versöhnlich oder zurückhaltend; Anschlusskäufe blieben aus - Märkte drehen ins Minus / DAS Hauptargument des billigen Geldes dreht sich jetzt ins Gegenteil - Zinssteigerungen stehen erst am Anfang! / Umkehr der Geldströme & Währungskrieg: Zusammenhang zwischen steigenden US-Zinsen und China-Blase
Marktupdate vom 27. Januar 2022: Umkehr der Geldströme - Zinswende wird China den Stecker ziehen
Nach gestrigen Kursabgaben heute kurzfristige Erholung vor der Notenbanksitzung / Microsoft übertrifft Konsenserwartungen und verliert nachbörslich fünf Prozent / Analystenkonsens: Notenbank kann nach Panikeinpreisung nur positiv überraschen – Füße stillhalten! / Ein Blick auf die Interessenlage in der Ukraine – Bei russischem Einmarsch wäre Europa „gezwungen“ Energieversorgung umzustellen – Cui bono?
Marktupdate vom 26. Januar 2022: Vor Fed-Sitzung: Erholungsrally im Bärenmarkt & Ukraine: Cui bono? Es kommt auf die Perspektive an!
DAX: 15.000 hat gehalten, kurze technische Erholung; Vorgaben negativ; Öl leicht im Plus; Gold relativ stabil; USD: Zinsanstieg eingepreist / Politikum Ukraine – Krieg scheint eine Option – Börsen vorübergehend verunsichert, aber keine mittelfristigen Auswirkungen / US-Zinserhöhung eingepreist – Unsicherheiten & Umschichtungen zu erwarten / keine Zinsanhebung bei der EZB / Abverkauf Tech-Werte: Positionen abbauen, eher europäische Werte interessant, bis langfristige Zinsentwicklung abschätzbar
Tagesvideo vom 26. Januar 2022: Märkte angeschlagen, Zinssituation belastet & Politikum Ukraine
Es war beinahe ein Donnerschlag, als nach fast drei Jahren am Mittwoch die Renditen für zehnjährige Bundesanleihen zumindest für ein paar Stunden wieder im grünen Bereich blinkten. Nach 141 Wochen! Manchem wurde ganz warm ums Herz... Bald wieder Zinsen auf Kontoguthaben? Vergesst es!
Roman Baudzus blickt auf verschiedene mögliche Marktmechanismen im Allgemeinen sowie die Zinsmärkte in den USA und die aktuellen Entwicklungen rund um den ARKK Innovation Fund von Cathie Wood im Besonderen. Es folgt eine Einschätzung, wie sich die Entwicklung des US-Dollars und der Goldmärkte in die momentanen Beobachtungen einpassen könnten.
Chinesische Exporte oberhalb, Importe unterhalb der Erwartungen / Sorgen fallende Reallöhne für eine Lohn-Preis Spirale? / Stimmung erhöht Druck auf die Notenbank – „Frontloading“ - Doch noch Überraschungen für die Märkte? / Indikator: Peak Inflation erreicht? / Fondsperformance – Denkanstöße / Bitcoin – IWF warnt vor gestiegenem Gleichlauf mit Aktien
Tagesvideo vom 14. Januar 2022: Sind die Märkte zu entspannt für die hohen Inflationsraten?
Neben Omikron und damit verbundenen Konjunktursorgen setzt den Börsen vor allem die verschärfte US-Geldpolitik zu. Zur Inflationsbekämpfung denkt die Fed über eine weitere, vierte Leitzinserhöhung in diesem Jahr nach und selbst ein Netto-Liquiditätsabzug ist für sie kein Tabu mehr. Nach 13 Jahren der „Überwässerung“ scheint dies ein schmerzlicher Strukturbruch für Aktien zu sein. Aber wie gefährdet ist die Liquiditätshausse als lange beherrschendes Marktthema wirklich?
Hin und wieder lohnt ein Blick unter die Motorhaube, was an dieser Stelle unter Berücksichtigung der aktuellen Vorgänge rund um den Nasdaq Composite Index getan werden soll. Es reicht momentan schon, nur ein wenig unter der Oberfläche der aktuell beobachtbaren Ereignisse zu kratzen, um sich darüber gewahr zu werden, dass es nicht schaden kann, das Motto „Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste“ vorherrschen zu lassen.
Märkte brechen zur Januarmitte hin erwartungsgemäß ein – Vermutungen aus dem Dezember schlagen nun durch – Leitindizes zeigen alle ein ähnliches Bild - Hohe Inflationsraten treiben Renditen der Staatsanleihen – Sorge vor Omikron-Lockdown – Der aktuelle Marktausblick von Martin Utschneider.
Die europäische Zentralbank erwartet für das kommende Jahr eine rückläufige Inflation. Angesichts der regelmäßigen prognostischen Fehlleistungen der EZB kann diese Verlautbarung die Bürger nicht mehr beruhigen. Vor einem Jahr hatte die EZB für das laufende Jahr eine Inflation von zwei Prozent prognostiziert. In der Realität stiegen die Preise nach offizieller Lesart bisher um sechs Prozent.
War es nicht schön in diesen Tagen, so ganz ohne Kurse und Börse - und vor allem ohne die Möglichkeit, sich dort von seinem Geld zu trennen? Nur das Fest genießen und die ruhigen Tage. Man könnte ja auch nur auf dem Sofa liegenbleiben, wo man von den vielen Jahresrückblicken belästigt wird und man sich den ganzen Wahnsinn nochmal genau anschauen kann.
Gute Jahresperformance: DAX weiter im Erholungsmodus; 16.000 bleibt trotz Sorgen um Omikron in Reichweite / US-Indices, Asien leicht positiv; Rohstoffe stabil / Notenbanken beruhigen, Analysten sehen dauerhaft strukturelle Inflation / Geldmengenerhöhung führt nicht automatisch zu Preissteigerungen / Wirtschaftliche Aspekte: Annäherungen der EZB-Notenbankpolitik an die Fed!? / Lieferkettenprobleme trotz voller Auftragsbücher / Einmaleffekt Steuerhöhung / Ausblick 2022: Nachholeffekte könnten Inflation anheizen / Russen vs. NATO: Krieg in Sicht? Risikoabbau & Gewinnmitnahmen eine gute Idee
Tagesvideo vom 22. Dezember 2021: Der wichtige Unterschied zwischen Inflation und Geldwertentwicklung
Seit 2009 war billiges und viel Geld der entscheidende Motor der Aktienrallye. So befürchten viele Anleger angesichts des hohen Inflationsdrucks die Rückkehr zur geldpolitischen Stabilität. Droht den Börsen 2022 also die Heimsuchung durch eine große Zinswende bzw. massive Liquiditätsverknappung? Bei näherer Betrachtung wird aus dem vermeintlichen Horror- aber schnell eher ein Dokumentarfilm.
Implizite Volatilität unspektakulär, Gedanken zur Absicherung / Straffere Geldpolitik und gefallene US-Inflationserwartungen / Zinserhöhungen ja, aber wie hoch? / Schwellenländerkrise durch türkische Lira? / Exportabhängigkeit von China nicht unterschätzen! / Indexinvestments: Marktkapitalisierung führt immer zu Konzentrationen; Sektorbetrachtung
Tagesvideo vom 14. Dezember 2021: Warterei auf die Notenbanken – Spekulationen haben Hochkonjunktur
Die weitere Entwicklung von Corona ist unsicher. Dennoch nimmt sein Schrecken für die Aktienmärkte ab. Man wird mit dem Virus leben müssen und der Umgang mit ihm wird immer diversifizierter, so nimmt die Politik Abstand von generellen Lockdowns, um schädliche Konjunkturverläufe und soziale Folgen zu minimieren. Im Übrigen bleiben die Notenbanken trotz zwischenzeitlich verbaler Stabilitätsbekundungen treue Aktienfreunde. Auf mehr Schwankungsbreite müssen sich die Anleger allerdings einstellen.
Die vierte Corona-Welle und Sorgen vor einer neue Virusvariante drohen, die Konjunkturbeschleunigung abzubremsen. Ohnehin werden die Aktienmärkte von Sorgen über eine schnellere Liquiditätsdrosselung und vorgezogene Leitzinserhöhungen der US-Notenbank geplagt. Stehen Liquiditäts- und Fundamentalhausse auf der Kippe und ist die Weihnachts-Rallye in Gefahr?