Teurer elektrischer Strom ist für die Griechen nicht bezahlbar. Daher sponsert die Regierung den Strompreis. Kriege und Energiekrisen treiben die Preise für Güter und Dienstleistungen des täglichen Bedarfs. Die Inflation erreicht Höhen, welche den Großteil der Bevölkerung unter die Armutsgrenze zu drücken drohen. Die Regierung greift mit Gesetzen in die Preispolitik der Privatunternehmen ein. Das klingt nicht mehr nach einem freien Markt, sondern vielmehr nach Planwirtschaft. Premier Kyriakos Mitsotakis klagt indes über eine „von außen auferlegte Inflation“. Was steckt dahinter? Können uns die Lehren aus dem griechischen Dilemma in Deutschland helfen?
Deutschland im Stresstest: Vertrauen verloren, Baustellen überall. Was können wir von Griechenland lernen – und wie schaffen wir die Wende? Ein kritischer Blick auf Politik, Infrastruktur und den Zustand der Nation von Wassilis Aswestopoulos.
Die Digitalisierung des Gesundheitswesens schreitet voran: Der Europäische Gesundheitsdatenraum (EHDS) soll Forschung und Versorgung verbessern. Doch welche Risiken birgt der Zugang zu sensiblen Patientendaten? Datenlecks, Hackerangriffe und Missbrauch sind keine theoretischen Szenarien – sie sind bereits Realität. Ein kritischer Blick von Wassilis Aswestopoulos auf ein Thema, das uns alle betrifft.
Es könnte, wenn die Regierungskrise nicht eingedämmt werden kann, sehr schnell geschehen. In Athen „wackelt“ die Regierung von Premierminister Kyriakos Mitsotakis. Zu den Gründen zählen das wirtschaftliche Scheitern der Energiewende, die finanziellen Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine und die von Mitsotakis‘ Parteigenossen angefeindete, sogenannte „woke Agenda“. Es ist kein Zufall, dass sich der parteiinterne Streit in der Regierungspartei Nea Dimokratia nach der Wahl von Donald Trump zum nächsten Präsidenten der USA zuspitzt.
Es ist eine unterschiedliche Wahrnehmung. „Der Trump-Schock“ titelte Spiegel Online am Mittwochmorgen einen Beitrag, nachdem der neugewählte US-Präsident Donald Trump seinen Sieg bei den Wahlen verkündete. „Viele Amerikaner sind hässlichen Impulsen verhaftet, Trump siegt erneut – wie konnte das passieren?“ war einer der charakteristischen Titel im Berliner Tagespiegel. In den griechischen Medien dominierten dagegen zur gleichen Zeit Titel, die ganz einfach den Wahltriumph des Republikaners beschrieben. Erst später im Laufe des Tages kamen in Griechenland die Analysen, was Trumps Sieg für Griechenland bedeutet.
Der Novartis-Skandal in Griechenland, einst als schwerwiegender Korruptionsfall betrachtet, hat kaum juristische Konsequenzen für die Politiker nach sich gezogen. Internationale Ermittlungen deckten erhebliche Verfehlungen auf, doch die enttarnten Kronzeugen stehen nun unter Druck. Eine Gesetzesänderung gefährdet ihren Schutz und wirft Fragen zur Sicherheit von Whistleblowern und zur Integrität der Justiz in der EU auf.
Die griechische Wirtschaft zeigt vielversprechende Zeichen: Schulden sinken, das BIP wächst, und die Arbeitslosigkeit soll zurückgehen. Doch hinter diesen positiven Prognosen verstecken sich Herausforderungen, die nicht ignoriert werden können. Während die Kaufkraft der Griechen weiter sinkt, verzeichnet der Tourismus trotz steigender Gästezahlen rückläufige Einnahmen. Ein Blick auf die Realität hinter den offiziellen Erfolgen von Wassilis Aswestopoulos.
Eine Beitragserhöhung um durchschnittlich 0,8 Prozentpunkte für die Krankenversicherung verkündete Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach am Mittwoch im Bundestag. Das bedeutet für Arbeitnehmer und Arbeitgeber eine zusätzliche Belastung. Eine weitere Belastung zur Unzeit – mitten in der Rezession. Ein Grund, sich etwas intensiver mit der Gesundheitspolitik zu beschäftigen und auch über den deutschen Tellerrand zu schauen. Zudem hat Wassilis Aswestopoulos eigene Erfahrungen zu berichten! Nichts für schwache Nerven!
Haben Sie die App Ihrer Krankenversicherung installiert? Überprüfen Sie, was an Medikamenten, Untersuchungen oder Therapiemaßnahmen auf Ihren Namen verschrieben wurde? Wenn nein, sollten Sie das vielleicht einmal überdenken. Eine unversicherte Griechin las am 28. Mai 2023 aufmerksam eine SMS mit der sie darüber informiert wurde, dass ein Rezept für ein in der Drogenszene beliebtes Medikament auf ihren Namen ausgestellt wurde. Sie reagierte und deckte damit einen Skandal auf. Nun ist man sich einig: E-Rezepte müssen sicherer werden…
Am vergangenen Wochenende weilte der deutsche Vizekanzler und Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz Robert Habeck in Thessaloniki. Die Themen Energie und Migration standen zur Diskussion, zudem gratulierte er dem griechischen Premier Kyriakos Mitsotakis zur Leistung der griechischen Wirtschaft. So kann´s gehen…
Als NATO-Partner beteiligt und beteiligte sich die Türkei nicht an den Sanktionen gegen Russland, was ihr bislang jedoch kaum geschadet hat. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan balanciert zwischen den Bündnissen und hat damit offenbar Erfolg. Diese Tatsache wird auch in anderen EU-Mitgliedsländern – teilweise zähneknirschend - bemerkt und schlägt sich in den jeweiligen Wahlen nieder.
Griechenland hat ein steigendes Bruttoinlandsprodukt, während Deutschland stagniert. Die Löhne im Land steigen. Aktuell befindet sich Hellas im EU-Vergleich auf Platz 16. Aber es reicht für viele hinten und vorne nicht. Was also läuft hier schief?
Die Großinvestoren von Rechenzentren in Griechenland stoßen an die Kapazitätsgrenzen des Stromnetzes. Ihr Betrieb mutiert zu einer Art Gratwanderung auf den Leitungen der überlasteten Netze. Aber bei derart üppigen Subventionen und selbstzufrieden in Kameras lächelnden Politikern lässt es sich wohlfühlen.
…wenn es heißer wird. Die aktuellen Waldbrände rund um Athen, aber auch die heißen Tage in Deutschland geben den Anlass, einige aktuell vernachlässigte Themen rund um die Erwärmung unseres Planeten aufzugreifen. Stopp, es geht nicht um eine Diskussion über den Klimawandel!
„Für ein Deutschland, in dem wir gut und gerne leben“. „Arbeiten Sie nicht für Geld, sondern für die ganzheitliche Seite des Lebens und Ihrer Angehörigen“. Was diese beiden Sprüche mit der aktuellen Entwicklung und dem kleinen Börsencrash, dem „Schwarzen Montag“ am 5. August 2024 zu tun haben? Sehr viel - schreibt Wassilis Aswestopoulos.
Ein griechisches Sprichwort besagt, dass es unmöglich sei, einen Hund zu sättigen, ohne dass der Hundekuchen angerührt wird. Es ist einerseits eine popularisierte Version der Unmöglichkeit ein Perpetuum Mobile zu konstruieren. Andererseits lässt sich das Sprichwort auch auf das Finanzwesen anwenden. Sprich, irgendjemand muss am Ende zahlen. Aktuell wird wieder mal eine Bank gerettet und es entsteht Griechenlands nächste Systembank. Spoiler: „Irgendjemand“ sind meist die Normalsterblichen. Darauf kann man getrost wetten.
Im diesjährigen Juli feiert Griechenland 50 Jahre Demokratie. So lange ist es her, dass die von 1967-1974 regierende Militärdiktatur ihre Macht verlor. Bei der Jubiläumsfeier im Parlament zog Premier Kyriakos Mitsotakis Bilanz. Er verglich die heutige Situation im Land mit Staaten, die der EU nach Griechenland beigetreten sind. Aus griechischer Sicht fällt der Vergleich ernüchternd aus…
Energiepreise bestimmen unsere Wirtschaftsentwicklung und unser Konsumverhalten. Auf diese Binsenweisheit hat die griechische Regierung eine andere Antwort als die Ampel in Berlin.
Viele Analysten, zuletzt Cotzias von Bloomberg empfehlen Investitionen in Griechenland und loben den Erfolg der Reformen. Eine Gelegenheit, da mal genauer hinzusehen.
Am Mittwoch war der Strompreis in Deutschland auf Rekordniveau. Für Stromleitungen müssen nun erneut Bürger und Unternehmen zahlen. Faktisch zahlen die Deutschen bereits für die Fehler ihrer Politik. So wie die Griechen zahlen mussten. Auch, dass es immer einige (Olearius lässt grüßen, Scholz hat es vergessen) gibt, die nicht zahlen müssen, ist hier wie dort das Gleiche. Bemerkenswert ist, dass in Griechenland die Leitungen wegen des Klimawandels unterirdisch verlegt werden müssen, in Deutschland aber oberirdisch - auch wegen des Klimawandels…
Die meisten der Studien zu den Kosten der Klimawende beruhen auf Schätzungen. Doch am kleinen Beispiel Düren manifestiert sich genau, dass die Energiewende und die geplante Klimaneutralität für Deutschland ein Multi-Milliarden-Unterfangen sind. Finanziert werden kann es im Fall des Stromnetzes, oh Wunder, nur mit höheren Netzentgelten und steigenden Strompreisen…
Die Europawahlen sind Geschichte, das Geschacher um die Posten hat längst begonnen. Trotz der verheerenden Niederlage der Regierungskoalition und dem historisch schlechtesten landesweiten Wahlergebnis der SPD strebt die SPD-Spitzenkandidatin Katherina Barley nach dem Vorsitz im EU-Parlament im Gegenzug zur Unterstützung von Ursula von der Leyen als Kommissionspräsidentin. Die Aufarbeitung einer Wahlschlappe sieht wahrlich anders aus. Ein kommentierender Überblick von jemandem mit doppeltem Migrationshintergrund – in Deutschland „der Sohn des Griechen“ und in Griechenland „der Sohn der Deutschen“.
Planwirtschaftliche Experimente sind mit den Regeln der freien Marktwirtschaft nicht vereinbar und führen zwangsläufig zu Verwerfungen. Eines der dramatischsten Experimente dieser Art war die „doppelte Abwertung“ nach der Staatspleite Griechenlands. Hinter diesem Experiment stand die Kreditgebertroika bestehend aus EU, EZB und IWF. Die Mehrheit der Griechen macht folgerichtig die EU dafür verantwortlich, dass Oligopole bis heute gestärkt werden. Das dürfte sich bei den Europawahlen im Ergebnis niederschlagen. Der griechische Premier drängt öffentlich auf einheitliche Preise in der EU.
Dass auch in Griechenland nicht alles Gold ist, was glänzt, ist eine Binsenweisheit. Die Wirtschaftszahlen in Griechenland boomen, anders als in Deutschland, wo die Tristesse der Rezession herrscht. Doch auch in Griechenland beschweren sich die Industriebosse. Allen voran Dimitris Papalexopoulos der Vorsitzende des Industriellenverbandes. Für Papalexopoulos, der am 23. Mai bei einem Kongress anlässlich der kommenden Europawahlen über die Perspektiven Griechenlands referierte, sind die Justiz und die öffentliche Verwaltung abschreckend für fremde Investoren. Der Industrieboss war vom Star-Journalisten Alexis Papachelas auf dem Podium gefragt worden, warum es kaum ausländische Investitionen im Land gäbe.
Die Immobilienkrise in Griechenland unterscheidet sich zwar in einigen Punkten von der Entwicklung in Deutschland, doch letztlich sind es die EU-Klimaauflagen und die griechischen Klimagesetze für Immobilien, die das Wohnungsproblem verstärken. Die Regierungspläne scheinen einmal mehr zum Scheitern verurteilt.
War da mal was mit Sanktionen gegen Russland? Nicht (mehr) auf dem Balkan. Statt LNG, dass über das Terminal Revythoussa angeliefert wird, zu nutzen, bezieht Griechenland nun sein Erdgas über die Pipeline Turkstream direkt aus Russland. Auf der Insel Revythoussa, wo Griechenlands modernstes LNG-Terminal liegt, herrschte den gesamten April über Flaute. Kein einziger LNG-Tanker wurde entladen. Revythoussa, direkt nach Beginn der Invasion Russlands in die Ukraine als Rettung in der Energiekrise gefeiert, ist vorübergehend „nutzlos“. Dagegen ist russisches Pipeline-Gas, das über die Turkstream-Pipeline in den Balkan kommt, ein Verkaufsschlager.
Geht es nach den Statistikdaten, so steht Griechenland aktuell deutlich besser da, als das wirtschaftlich gebeutelte Deutschland. Doch tatsächlich ist Griechenlands wirtschaftlicher Aufschwung direkt mit dem deutschen Wohlstand verbunden, was nicht zuletzt auch der Tourismusindustrie zu verdanken ist. Und so fürchten weitsichtige griechische Ökonomen eine weitere Talfahrt in Deutschland. Wassilis Aswestopoulos zeigt zudem auf, welchen Einfluss Bundeswirtschaftsminister Habeck auf die Preise in Griechenland hat.
Verkehrte Welt! Während in mehreren Mitgliedsstaaten der EU, so auch in Deutschland, die Viertagewoche ohne Lohnkürzungen diskutiert wird, gilt in Griechenland ab dem 1. Juli 2024 die Sechstagewoche. Die Regierung in Athen verspricht sich davon eine Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit. Wassilis Aswestopoulos berichtet über die konträren Ansätze innerhalb der Europäischen Union.
Griechische Reeder, die wegen ihres vielbeschworenen „wichtigen Beitrags zum Wohl der Nation“ laut griechischer Verfassung und zahlreicher Gesetze in den Genuss einer Unzahl von Steuerbefreiungen kommen, bemühen sich tatsächlich um das Gemeinwohl – jedoch nicht Europas oder Griechenlands, sondern Chinas. Wassilis Aswestopoulos blickt hinter die Kulissen des „griechischen Booms“.
In Deutschland beherrschen bestimmte Debatten die Medienwelt. Militarismus, Aufrüstung und Waffen für die Ukraine sind Themen, bei denen es in den öffentlichen Diskussionen nur wenig wahrnehmbaren Widerspruch gibt. Beispielsweise wurde in jüngerer Vergangenheit der Eindruck erweckt, in der gesamten westlichen Welt hätte es scharfe Kritik am Bundeskanzler wegen seiner Weigerung, Taurus-Marschflugkörper an die Ukraine zu liefern gegeben. Mithin wird der Eindruck erweckt, alle Welt schaue nur nach Berlin und warte auf die Lieferung neuer Waffen. Spoiler: Nein, so ist es nicht!
In Griechenland entsteht ein neuer Träger für die Abwicklung fauler Kredite. Konkret soll mit privaten Investoren eine Gesellschaft geschaffen werden, die zu versteigernde Immobilien aufkauft. Die Agentur für Immobilienerwerb und -vermietung soll diese Immobilien dann an die früheren Eigentümer, meist Kreditnehmer, vermieten, aber gleichzeitig den Rückerwerb durch diese ermöglichen. Was ist das für ein Krisenbewältigungsinstrument? Ist das Modell eventuell übertragbar? Auf jeden Fall zeigt es, dass sich der Staat nicht ewig seiner Verantwortung für die Bürger entziehen kann.
In Deutschland finden Umfragen statt, wo gefragt wird, ob Traktoren bei Demonstrationen von Bauern verboten werden sollen. In Griechenland freut sich dagegen der Premierminister über die Traktoren vor dem Parlament. Dabei haben die Landwirte sämtliche Oppositionsparteien an ihrer Seite. Zudem startete Griechenland eine Initiative, um die EU-Südstaaten des EuroMed 9 auf eine gemeinsame Linie gegen die EU-Agrarpolitik zu einen.
Mit der Einführung von Bezahlkarten statt Bargeld für Asylbewerber folgt Deutschland einem Trend, der in Griechenland bereits nach der CoVid-Zeit einsetzte. Bezahlkarten statt Bargeld oder Banküberweisungen, darauf setzt Griechenland auch für staatliche Sozialleistungen. Wer als Sozialgeldempfänger eine Überweisung aufs Konto wünscht, muss dafür auf 20 Prozent der Summe verzichten. Dass einige diesen Verlust hinnehmen, hat Gründe. hat Gründe. Beispielsweise ist bargeldloses Zahlen ist nicht überall willkommen, denn es kostet die Händler Geld.
Die deutschen Bauern müssen neidisch sein. Industrieunternehmen wie Miele verlagern ihre Produktion ins günstigere Ausland. Dringend benötigte Fachkräfte, wie Programmierer und Informatikingenieure finden fernab von Deutschland bessere Lebensbedingungen, mehr netto vom brutto und eine im Vergleich zur übrigen Bevölkerung höhere Kaufkraft als in Deutschland.
Ausländische Investoren anlocken - Welcher Staat möchte das nicht? Als Staatsangehöriger eines Drittstaats leicht an ein dauerhaftes Visum für die EU und den Schengen-Raum kommen wollen auch viele, wie sich angesichts der aktuellen Diskussion über Migration zeigt. In der Staatsfinanzkrise haben Griechenland, ebenso wie Zypern, Irland, Spanien, Portugal, Malta und weitere Staaten beides kombiniert. Wassilis Aswestopoulos berichtet über die Auswirkungen.
Am Montag endete mit einer großen Kundgebung in Berlin die erste Protestwoche der Bauern. Nachdem sich Vertreter der Bauern mit Regierungsvertretern trafen, wurde bekannt, dass die Kürzungen der Ampel nicht zurückgenommen werden. Man sei „keinen echten Schritt nach vorne gekommen" erklärte Bauernpräsident Joachim Rukwied in einer Pressekonferenz nach dem Treffen. Er klagt, dass über Themen gesprochen wurde, „über die wir seit 30 Jahren ergebnislos diskutieren". Wassilis Aswestopoulos legt den Finger in die Wunde und zieht einen Vergleich zwischen den Bedingungen für deutsche und griechische Landwirte.
Wassilis Aswestopoulos widmet sich im Folgenden dem Thema, was die Traktoren auf Deutschlands Straßen mit dem griechischen Drama gemeinsam haben und mahnt, nicht die gleichen fatalen Fehler zu machen, die im Rahmen der Finanzkrise in Griechenland zu erleben waren. Also: Aufgepasst!
Das Wirtschaftswachstum in Griechenland wird voraussichtlich auch 2024 erheblich über dem EU-Durchschnitt und um ein Vielfaches höher als dem von Deutschland liegen. Ist das Land zum Wirtschaftswunderland mutiert, oder gibt es auch Risiken? Dieser Frage widmet sich Wassilis Aswestopoulos.
Mit dem früheren deutschen Bundesfinanzminister Dr. Wolfgang Schäuble starb am zweiten Weihnachtstag ein Politiker, der wie kaum ein anderer die Politik in Deutschland und Europa geprägt hat. In der Euro-Krise war er die bestimmende Figur, die den südlichen Euro-Staaten den Sparzwang als Heilmittel für ihre Krisen auferlegte. Für die Griechen war Schäuble gemäß dem Internetmedium „Libre“ während der Staatsfinanzkrise der meistgehasste Deutsche. Nicht nur viele Griechen sind überzeugt, dass an ihnen ein Exempel statuiert wurde, um im Euro-Raum „die schwarze Null“ durchzusetzen. Eine Medienschau von Wassilis Aswestopoulos.
In Griechenland, aktuell als das „Land des Jahres“ gefeiert, wird mit Schadenfreude und Spott auf das Ampel-Chaos in Berlin reagiert. Doch ist in Deutschland wirklich alles einzigartig schlecht und anderswo plötzlich einzigartig gut? Die Antwort darauf könnte uns je nach Sichtweise verunsichern oder beruhigen.
Griechenland ist den nächsten Schritt gegangen. Mit der Verabschiedung des neuen Steuergesetzes und dessen Veröffentlichung am 11. Dezember im Staatsanzeiger ist das partielle Bargeldverbot in Hellas Realität. Mehr als 500 Euro dürfen nicht mehr bar gezahlt werden. Ein mit Bargeld bezahlter Kauf einer Immobilie ist illegal und rechtsunwirksam. Die EZB verweigert ihren Segen, hat aber (noch) keine Sanktionen angedroht.
Es ist erscheint wie eine verkehrte Welt. In Berlin wird um einen defizitären Haushalt gerungen. Trotz fiskalischen Rekordeinnahmen kann die Koalitionsregierung keinen ausgeglichenen Haushalt auf die Beine stellen. Die Wachstumsaussichten sind trüb. Firmen wandern ab. Bundeskanzler Scholz wirkte bei seiner Regierungserklärung Anfang der Woche hilflos. Und wie ist es in Athen, beim einstigen „Sorgenkind“ der Eurozone? Genau umgekehrt!
Die während der Finanzkrise verstaatlichten griechischen Banken werden komplett reprivatisiert. Dabei erhält der griechische Staat nur einen Bruchteil der Gelder, die an die Banken als Finanzspritzen flossen.
Eben noch einen haushohen Wahlsieg eingefahren – schon eine Woche später von den Wählern abgewatscht. Das, was bei den Kommunalwahlen in Griechenland geschah, steht exemplarisch für das Tempo, in dem die politische Zeit heutzutage vergeht. Auch Tricks, einseitige Medienberichte, politischer Druck am Rande der Erpressung und taktische Gesetzesänderungen können diesen Trend nicht aufhalten. Die empfindlichste Abstrafung für die Regierung gab es in den drei größten Städten und der Region Thessalien, wie Wassils Aswestopoulos berichtet.
Die Olympischen Spiele von 2004 waren in vielerlei Hinsicht ein Wendepunkt für Griechenland. Sie trugen zur Staatspleite bei und haben auch heute noch weitreichende negative Folgen. Ob es für Berlin, dass sich um die Spiele 2036 oder 2040 bewirbt, besser laufen wird?
Die gemeinsame Währung, der Euro, sorgt dafür, dass die EU-Mitgliedsstaaten ihre Wirtschaftspolitik aneinander anpassen. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass Entwicklungen in einzelnen EU-Staaten ein Ausblick auf das sein können, was die Bürger in den übrigen Staaten erwartet. Griechenland ist aktuell Vorreiter in Bezug auf die Digitalisierung des Staates und die Flexibilisierung des Arbeitsrechts. Nicht allen wird die Richtung gefallen, die von der Politik eingeschlagen wurde. Bei drei Themen, die auch in Deutschland diskutiert werden, hat die griechischen Regierung richtungsweise Entscheidungen getroffen.
Die griechische Regierung schiebt anlässlich des Flutdesasters im Land sämtliche Schuld von sich. Niemand habe etwas tun können, um das Ausmaß der Zerstörung zu verhindern. Nur der Klimawandel sei schuld. Kritiker aus der wissenschaftlichen Ecke werden angegriffen – und der Wiederaufbau soll selbstverständlich wieder mit lukrativen Direktvergabeaufträgen erfolgen. Das Geschehen in Hellas hat auch Auswirkungen auf unser Portemonnaie in Deutschland.
Cashkurs ist 100% unabhängig und werbefrei – Nur so können wir Ihnen 100% unabhängige Informationen garantieren.
Als Nichtmitglied können Sie maximal 1 Artikel pro Woche kostenfrei lesen. Unser vollständiges Angebot, sowie Videos und Audiobeiträge sind natürlich unseren Mitgliedern vorbehalten.
Werden Sie jetzt Mitglied oder testen Sie unser Angebot kostenfrei und unverbindlich.