Die Einzelhandelsverkäufe in den Vereinigten Staaten im Monat Juli haben die vorherigen Konsensschätzungen unter Analysten und Ökonomen stark verfehlt beziehungsweise unterboten, was darauf hindeutet, dass es an neuen Konsumimpulsen unter weiten Teilen der Bevölkerung mangelt. Es beginnt sich die folgende Gleichung abzuzeichnen: Keine staatlichen Stimulus-Schecks = nachlassender Konsum. An der Preisfront führen Frachtstaus und dunkle Wolken hinsichtlich der transpazifischen Lieferketten zu Inflationsdruck.
Laut Adam Riese und Eva Zwerg dürfte inzwischen klar sein, dass unser Geld nun noch schneller verkommt. Man fährt besser, es auszugeben oder in Aktien, Edelmetalle oder Betongold zu stecken, statt es auf dem Konto zu lassen, sagen die Experten. Und vielleicht auch der gesunde Menschenverstand…
Die Debatten um einen möglicherweise bevorstehenden Anstieg der Inflation nehmen an den internationalen Finanz- und Kapitalmärkten in diesen Tagen bedeutsam an Fahrt auf. So geht Hedgefonds-Manager David Einhorn geht Fed und Finanzmärkten hart ins Gericht.
Amerikas Wirtschaft scheint nach wie vor nur auf Basis einer Verabreichung von Steroiden zu funktionieren, wobei die zu verabreichende Dosis einen jeweils immer höheren Grad erfordert. Zu welchen Entwicklungen kommt auf lokaler Ebene zurzeit im Einzelhandel und wie steht es um die Einkommen und den allgemeinen Konsum in den USA?
Gestern publizierte Daten zu den Konsumausgaben und der Industrieproduktion in den USA gaben Hinweise darauf, dass sich die amerikanische Wirtschaft keineswegs über dem Berg befindet. Es ist überhaupt schwierig, die aktuellen Datenveröffentlichungen einzuordnen, da viele Entwicklungen zurzeit durch einen direkten Abwurf von „Helikopter-Geld“ über den Privathaushalten des Landes verzerrt werden. An welchem Punkt befindet sich die Wirtschaft in den USA tatsächlich?
Die Märkte mäandern weiter. Momentum ist unausgeprägt, obwohl die Fed und Biden vollständig geliefert haben. Der designierte Präsident Biden stellte gestern sein Corona-Hilfspaket in einer Größenordnung von 1,9 Billionen USD vor. Allein die privaten Haushalte sollen mit einer Billion USD subventioniert werden. Währenddessen hält Powell bei seinen Zins-Einlassungen den Status des US-Dollars im Auge.
Es fehlte über die vergangenen Jahre eigentlich nur noch ein einziges Element, um Inflation in der Breite zu erzeugen. Um nun dieses „Kunststück“ zu schaffen, bereitet sich die Fed darauf vor, in der Zukunft frisch erzeugtes Geld an all jene mit vollen Händen zu verteilen, die es höchst wahrscheinlich auch mit vollen Händen ausgeben würden…
Laut Fed-Chef Powell hat die US-Wirtschaftserholung wegen der grassierenden Corona-Epidemie an Schwung verloren. Dies ist ein Wink mit dem Zaunpfahl, dass auf der Notenbanksitzung im September weitere Stimulierungsmaßnahmen auch auf Kosten des Dollars ergriffen werden. Der Fed geht es dabei vor allem um „Durchfinanzierungen“ neuer staatlicher Konjunkturpakete. Diese werden immer mehr auch als Geschenke an Unternehmen und Private gewährt, um möglichst viel wirtschaftliche Wirkung zu erzielen.
Das Klopapier ist hierzulande derzeit immer noch das beliebteste Wertpapier. Manche können gar nicht so viel essen, um ihre besonderen Vorräte aufzubrauchen. Es bekämpft zwar kein Virus, wirkt aber aufs Gemüt besser als Baldrian. Aber woher sollen die Hamsterer das wissen? Es gab schon lange keine solche Krise mehr. Niemand ist darin geübt. Doch auch die Lernkurven sind so steil wie die Rate der Infizierten.
Während auf der einen Seite aufgrund der aktuellen weltweiten - sowohl gesellschaftlichen als auch wirtschaftlichen - Ausnahmesituation auf die fraglos drohenden Probleme verwiesen wird, sieht Folker Hellmeyer mit Blick auf künftige Aufholeffekte, nicht zuletzt aufgrund der massiven angekündigten Konjunkturmaßnahmen, „dass nach diesem möglichen temporären Einbruch ein völlig anderes Szenario der Aufhellung und Belebung im Raum steht. Dabei unterstellen wir, dass die Regierungen nicht wortbrüchig sind und die wichtigen Strukturen schützen.“
Die gestrige Pressekonferenz des Weißen Hauses war ein echter Wachrüttler, um zu sehen, wohin die Reise nun geht. Finanzminister Mnuchin und Präsident Trump sprachen neben anderen konjunkturellen Maßnahmen davon, US-Bürgern direkt und innerhalb kürzester Zeit Bargeld zukommen lassen zu wollen – das berühmte Helikoptergeld steht nun also - angesichts drohender Arbeitslosenzahlen wie in den 30er Jahren, vor denen Mnuchin im gleichen Zuge warnte - tatsächlich direkt vor der Tür!
Gibt es für Staatschulden eine obere Schranke? Wenn nicht, ließen sich gesellschaftliche und globale Probleme über eine unbegrenzte Verschuldung lösen? Hiermit beschäftigt sich Bernd Murawski auch im abschließenden Teil seines Gastbeitrags.
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