Mit Blick auf die in Kürze stattfindende US-Präsidentschaftswahl ist die Bereitschaft der Marktteilnehmer, sich aggressiv im Vorwege zu positionieren, unausgeprägt. Laut Prognose des IWF im "Fiscal Monitor Oktober 2024" nimmt die globale Neuverschuldung der Staaten per 2024 zu, 2025 soll die Quote wieder fallen. Das Verschuldungsthema wird - mit einer interessanten Ausnahme - prominenter. Noch vor der Tagung in Washington sendete der IWF diesbezüglich warnende Worte. An den Finanzmärkten verhallen diese Worte bisher weitgehend. Das muss nicht so bleiben!
Börsen relativ stabil / Japan: Verbraucherpreisdaten geringer gestiegen als zuvor – kein Vortrieb für Zinserhöhungen, Wahlen: LDP Ishiba + Komeito Partei bilden Regierung - wird Konkurrent CDP stärker? / Werden Carry Trades wieder ein Thema? / Horrende US-Staatsverschuldung / 3-Monats-T-Bills weiter unter dem Zielbereich – Handlungsdruck für die Fed / IWF- und BRICS-Treffen: Der Einfluss wächst / Einigung im Disput zwischen Indien & China / Goldpreis explodiert: Unabhängigkeit vom USD aufgrund Sanktionssorgen & Türkei löst Indien und China als Topkäufer ab / Kein funktionierender Terminmarkt: BRICS-Währung ist (noch) nicht zu erwarten
Der Fokus der Finanzmärkte liegt auf der IWF- und Weltbanktagung in Washington und dem 16. BRICS-Gipfel in Kazan, wobei der zweiten Tagung mehr Bedeutung zukommt, da hier die Emanzipation des Globalen Südens vorangetrieben wird, wodurch die Struktur der Welt langfrisitig verändert wird. Die Chefin des IWF warnte vor weiter hohen Preisen und schwachem Wirtschaftswachstum, was Anlass zur Sorge gäbe. Folker Hellmeyer zeigt auf, was die Ursachen des langsamen Wachstums sind. Dreimal dürfen Sie raten!
Der Euro eröffnet bei 1,0904 US-Dollar, während Gold und US-Aktien neue Rekorde erreichen. Der S&P 500 und Dow Jones kletterten auf Höchststände, Gold stieg auf 2.482 USD pro Unze. Der IWF hob seine Wachstumsprognosen für 2025 an, jedoch bleibt Deutschland mit nur 0,2% Wachstum das Schlusslicht. Der ZEW-Sentiment-Index für Deutschland brach ein, aber die Kreditnachfrage in der Eurozone zeigt erste positive Tendenzen. Die US-Einzelhandelsumsätze übertrafen die Erwartungen und Japans verarbeitendes Gewerbe gewinnt an Dynamik.
Rückblick US-Börsen: Weiterhin positive Tendenzen, allerdings mit angezogener „Handbremse“ / Volkswirtschaft: Inflationsdaten und Konjunkturindizes / Quartalszahlen: Porsche Automobil Holding SE, Bayer AG, ProSiebenSat.1 Media SE, etc… / Gute Idee am Morgen: Porsche Automobil Holding SE / Geld-Politik: Inflation und Zinsaussichten / IWF: Deutschland bleibt das Schlusslicht / 10-jährige Anleiherendite; EUR/USD: Euro etwas stabiler; Euro Stoxx 600 - abwartendes Momentum / Indikationen (vorbörslich): Aktien Deutschland & Europa: seitwärts, US-Aktienmärkte: seitwärts, Asien: Nikkei und Hang Seng uneinheitlich, Gold & Silber aufwärts, WTI und Brent aufwärts, Bitcoin und Ethereum uneinheitlich, Euro“familie“ seitwärts, Euro-Bund Future seitwärts
Wallstreet: Positive Eröffnungskurse / Volkswirtschaft: Conference Board Employment Trends Index – Stagnation auf hohem Niveau / US-Earnings Season: Palantir und Vertex im Fokus / Fear & Greed-Index: Die Angst ist noch da weicht aber mehr und mehr einer neutralen Gesamtstimmung / Politik: IWF moniert hohe US-Schuldenlast / Charttechnische Situation bei US-Dollar und den US-Treasuries sowie Nasdaq 100 und S&P 500
Rückblick US-Börsen: Nervosität steigt – Aktienmärkte uneinheitlich / Volkswirtschaft: Verbraucherpreise Euroland – Fallend und doch steigend… Wen wundert das noch? / Unternehmen: ASML Holding N.V., R. Stahl AG / Gute Idee am Morgen: Morgan Stanley / Deutschland: Wirtschaftswachstum weiterhin nur minimal / Indikationen (vorbörslich): Aktien Deutschland & Europa: seitwärts, US-Aktienmärkte: seitwärts, Asien: Nikkei und Hang Seng uneinheitlich, Gold & Silber uneinheitlich, WTI und Brent seitwärts, Bitcoin und Ethereum uneinheitlich, Euro“familie“ seitwärts, Euro-Bund Future seitwärts
Gestern lieferten die neuen Prognosen des IWF für die Weltwirtschaft positive Impulse. Die Prognose wurde positiv angepasst. Das galt jedoch nicht für die Eurozone und es galt noch weniger für Deutschland. In der Folge dieser schallenden Ohrfeige für Berlin stand der deutsche Aktienmarkt im internationalen Kontext unter dem stärksten Abgabedruck. US-Märkte zeigten kein eindeutiges Bild trotz weiter anziehender Zinsen am Kapitalmarkt und belastender Aussagen des US-Notenbankchefs. Kanzler Scholz hat bei seinem Besuch in China betont, dass Deutschland sich wirtschaftlich nicht von China abkoppeln wolle.
An den Finanzmärkten kam es gestern nach der Bekanntgabe des Anstiegs der US-Verbraucherpreise, welcher um 0,1% höher lag als erwartet, zu Erschütterungen und der Reduzierung der Zinssenkungserwartungen von bisher drei Schritten in 2024 auf eine bis zwei Senkungen. Geopolitisch bleibt die Lage brisant. Israel und Iran drohten sich gegenseitig. Der IWF sieht das Wachstumspotenzial der Weltwirtschaft immer schwächer und auch die Welthandelsorganisation kürzte ihre Prognose für den globalen Handel im laufenden Jahr. Die Warnung der WTO sollte als Weckruf wahrgenommen werden!
Es erfolgt ein Blick in die BRICS-Länder, allen voran das neue Mitglied Ägypten. Vor wenigen Tagen wurde bekannt gegeben, dass das nordafrikanische Land eine Abkehr von der Nutzung vom US-Dollar im internationalen Handel vollziehen wird. Gleichzeitig setzt sich der Kampf Kairos mit Unterstützung Pekings und Moskaus gegen den Internationalen Währungsfonds fort. Was hat es hiermit auf sich?
Die internationalen Finanzmärkte stehen zu großen Teilen unter Druck. Entscheidend waren und sind Einflüsse aus den USA. Zunächst belastete das Thema einer potentiellen US-Regionalbankenkrise. Anschließend wurden seitens der Offenmarktausschusses der US-Notenbank die Zinssenkungserwartungen eingetrübt und zusätzlich belasteten die veröffentlichten Wirtschaftsdaten aus den USA. Zumeist positive Datensätze erreichten uns jedoch heute früh aus Fernost. Der IWF hat derweil die globale Wachstumsprognose angehoben, für Deutschland hat er die Prognose drastisch reduziert.
Es erfolgt ein Blick in das krisengebeutelte Argentinien. In einer gestern gehaltenen Rede vor einer Zuhörerschaft des Weltwirtschaftsforums im Schweizerischen Davos verteidigte Staatspräsident Javier Milei nicht nur seinen ökonomisch schmerzhaften Schockreformkurs, sondern ermahnte die westlichen Industrienationen dazu, vom eingeschlagenen sozialistischen Kurs abzulassen, der stets in Armut und Elend endet. Die Rede schlug vor Ort ein wie eine Bombe.
Die Finanzmärkte zeigen sich weitgehend auf den etablierten Niveaus gehalten. Die Daten- und Nachrichten der letzten 24 Stunden unterstreichen die positive Entwicklung in Asien im Gegensatz zu der Entwicklung Europas, allen voran Deutschlands. Deutsche Unternehmen wollen laut aktueller DIHK-Umfrage Investitionen eher an internationalen Standorten als hierzulande platzieren – Tacheles von DIHK Außenhandelschef Treier.
Zwar bleibt die weitere Entwicklung des Konfliktes im Nahen Osten im Fokus und stellt einen latenten Unsicherheitsfaktor dar, doch die Finanzmärkte zeigten größtenteils grüne Vorzeichen. Das gestern veröffentlichte Protokoll der letzten US-Notenbanksitzung brachte keine bahnbrechenden Erkenntnisse. Der Fiscal Monitor des IWF liefert Prognosen über die quantitative Entwicklung der Staatsverschuldungen. Blickt man auch deren Qualität, ist zu erkennen, dass die Verschuldung insbesondere in Asien überwiegend investiven Zwecken dient(e). Im Westen sind es überwiegend konsumtive Zwecke. „Food for thought!“
Die Finanzmärkte zeigten sich trotz der prekären Lage in im Nahen Osten in freundlicher Verfassung. Laut dem World Economic Outlook des IWF nimmt Deutschland nicht unerwartet den letzten Platz ein, während Indien führt – ein Denkanstoß für Herrn Habeck? Staatliche Zinsbelastungen steigen in den großen Euro-Ländern, wobei das Problem auch hausgemacht ist. Scholz und Macron haben sich zuversichtlich gezeigt, dass der Konflikt über die Struktur des europäischen Strommarktes in den kommenden Wochen gelöst würde. Wir können es abwarten!
Geldmengenentwicklungen sind Spiegel der Realität, auch bei strukturellen Entwicklungen. Mit einem einmaligen historischen Rückgang im August können die Mahnungen nicht viel lauter werden. Zudem erreichen die Wirtschaftsprobleme nun auch den Arbeitsmarkt. Nie war das Vertrauen zwischen Politik und Wirtschaft zerrütteter, weil die Rahmendaten unseres Standorts keine internationale Konkurrenzfähigkeit erlauben. Die positiven Daten aus Russland führen derweil zu einer der stärksten Fehlprognosen des IWF.
Na, herzlichen Glückwunsch! Laut der Wachstumsprognose des Internationalen Währungsfonds steht Deutschland als einzigem der wichtigen Wirtschafsstandorte ein Konjunkturrückgang bevor! An den Börsen zeigt sich derweil, dass die Hoffnung auf ein Ende der Zinserhöhungen größer ist, als die Angst vor einer möglicherweise länger andauernden konjunkturellen Talfahrt. Droht das böse Erwachen?
Bei der in der vergangenen Woche von Argentinien geleisteten Kreditrückzahlung an den Internationalen Währungsfonds unter Nutzung von Sonderziehungsrechten (SDRs) gab es für die Pekinger Regierung eine interessante Feststellung zu machen: Augenscheinlich wurde der Yuan an dieser Stelle genauso akzeptiert wie der US-Dollar. Insgesamt kommt der chinesischen Währung eine immer zentralere Rolle im internationalen Handel zu.
Einige Länder Afrikas, allen voran Nigeria, sind aus globalistischer Perspektive zu einer Art Testgrund für digitale Zentralbankwährungen gemacht worden. Im Verlauf der vergangenen Wochen und Monate sind die Entwicklungen in Nigeria wiederholt in die internationalen Schlagzeilen geraten, nachdem die Zentralbank die landesweite Versorgung mit Bargeld massiv einschränkte. Nun wurde Notenbankchef Godwin Emefiele durch die Staatssicherheitspolizei verhaftet, die Einführung des eNaira kann als gescheitert betrachtet werden.
Einerseits geht der IWF davon aus, dass die US-Staatsanleihemärkte weit weniger robust sind als gemeinhin angenommen, andererseits verweist er darauf, dass die Finanzaufsichtsbehörden eine Menge Nachholbedarf haben. Auf die im Raum stehende Frage, ob die Bankenkrise denn nun vorüber ist oder nicht, liefert der Internationale Währungsfonds in seinem Bericht eine klare Antwort.
Angesichts der jüngsten Einlassungen des Internationalen Währungsfonds mag man sich die Augen reiben, wenn empfohlen wird, den Leitzins in den Vereinigten Staaten bis Ende des Jahres 2024 auf seinem aktuellen Niveau verharren zu lassen um gleichwohl vor signifikanten Ansteckungseffekten für den Rest der Welt zu warnen.
DAX weiterhin sehr stabil; Vorgaben leicht negativ; Rohstoffe: Lage beruhigt; Anleihen – Zinsen leicht gestiegen, aber noch kein Trend; Dollar weiter schwach / Deutschland: Angst vor wirtschaftlichem Niedergang wächst; Politische Beschwichtigungsversuche verpuffen mangels Glaubwürdigkeit & Kompetenz / Strom wird nun doch zum Problem! / Unser Industriestandort verwaist / Regierung setzt auf Boom durch Erneuerbare – IWF widerspricht / Bankenlandschaft wenig stabil – IWF erwartet Kreditklemme & Rezession / Seit einem Jahr schlechte Stimmung – Grund für Investment in Aktienmarkt!?
Märkte stabil auf hohem Niveau – passiert das Gegenteil der von einer Mehrheit erwarteten Entwicklungen? / S&P Future: Seit 14 Tagen knapp unter den Februarhochs - Wie ist das möglich? Negative Erwartungen für Quartalssaison, Hedgefonds short positioniert & im Bankensektor unterinvestiert - Überraschungspotenzial auf der Oberseite; erzwungener Melt-up möglich / Banken – die Panik schwindet, aber noch keine Entspannung / IWF warnt vor zunehmenden Risiken für die Finanzstabilität & langer Krise für die Weltwirtschaft / Kreditvergabe: Credit Crunch greift um sich - Großes Warnzeichen für Banken und Wirtschaft / Werteverfall: Cannabis-Legalisierung – der Anfang vom Ende
An den Finanzmärkten dominierte eine positive Grundhaltung, während der Dollar weiter unter Druck steht. Gestern wurden neue Daten des IWF zum Thema Staatsverschuldung veröffentlicht, die nicht darauf deuten, dass die Zukunft im Westen liegt. Brasiliens Präsident Lula betont entsprechend die Kooperation mit China. Die Wahrscheinlichkeit eines EZB-Zinsschritts um 0,25% verdichtet sich derweil.
Inzwischen beginnt das Gift der Zinserhöhungen zu wirken. Mancher Patient leidet schon jetzt unter zu großen Dosierungen, welche die ersten Banken ins Wanken brachte und stürzen ließen. Jetzt scheint sich auch der Konjunkturhimmel einzutrüben, vor allem in den USA. Dabei wirkt das neulich verteilte Zinsgift doch erst viel später. Während die Inflation sinkt, steigen die Rezessionssorgen. Irgendwas ist ja immer, und wenn auch nur ein Spektakel.
Die Aktien- und Kapitalmärkte zeigten sich zuletzt stabil. Die neuen Prognosen des IWF und der Weltbank zum globalen BIP stehen im Fokus. Hiernach würden China und Indien die Hälfte des Wachstums beitragen. Peking ist trotz gegebener Spannungen bereit, enger mit der EU zusammenzuarbeiten. Während Macron eine eigenständige europäische Strategie forderte, scheint das Grundverständnis für Europa von Frau von der Leyen ein anderes zu sein.
Während die Welt auseinanderstrebt, bringt uns jede einzelne Krise einer Einführung von CBDCs ein Stück näher. Somit rückt auch der diesen potenziellen Digitalwährungen zugrundeliegende Währungskorb ins Zentrum der Diskussionen, der zukünftig in die Rolle des US-Dollars als zentrale Währung im globalen Handel schlüpfen könnte.
Im Schatten des Ukraine-Kriegs warnt Kristalina Georgieva vor bisher undenkbaren Entwicklungen. Derweil wird JPMorgan Chase in der Ukraine aktiv, um zukünftig unter anderem als beratende Institution der Kiewer Regierung zu fungieren. Was hat es damit auf sich?
Egal, welche Meinung Sie habe, Sie finden einen historischen Chartverlauf / Währungsfonds: Globale Wachstumsprognose / Inflation Deutschland bei 8,7 Prozent / US-Geldpolitik: Annäherung der Erwartungen / Doch nicht nur disinflationäre Tendenzen? US-Gebrauchtwagenpreise wieder gestiegen / Günstig sind US-Aktien nicht
Überwiegend entspannende Signale von der Inflationsfront sorgen an den Finanz- und Aktienmärkten für Riskobereitschaft. Im internationalen Länderranking, das seit 2006 vom ZEW ermittelt wird, ist Deutschland laut einem Vorabbericht in der Rangliste attraktiver Wirtschaftsstandorte auf einen der letzten Plätze abgerutscht. Entsprechend ist mit massivsten Konsequenzen für Wohlstand und politische Stabilität zu rechnen – ein ernst zu nehmender Weckruf für Berlin! Der IWF beschreibt das Risiko für die Weltwirtschaft in korrekter Manier, Folker Hellmeyer verweist auf die Ursachen…
Der Finanzmarkt zeigt sich weiter widerstandsfähig, sodass die Chance auf eine Jahresendrally noch gegeben ist. Prozentual ist die globale Schuldenquote laut IWF gefallen, nominal betrachtet sieht es jedoch anders aus. Während Robert Habeck Russland nicht mehr als Partner akzeptieren will, stellt Kanzler Scholz künftige Kooperation in Aussicht.
An den Aktienmärkten gab es einen positiven Wochenausklang, jetzt gilt hier das Augenmerk dem G20-Treffen an dessen Rande Biden und Xi zu einem bilateralen Treffen zusammenkommen. Laut IWF sind die Aussichten für die Weltwirtschaft noch schlechter als jüngst prognostiziert. Bundesinnenministerin Faeser fordert für Bargeldzahlungen eine Obergrenze von 10.000 Euro.
Wir blicken auf aktuelle Entwicklungen an den chinesischen Immobilien- und Häusermärkten. In seinem jüngst publizierten Finanzstabilitätsbericht warnt der Internationale Währungsfonds vor einer Verschärfung der Krise unter Bauprojektentwicklern. Die damit einhergehenden Ansteckungseffekte könnten sich im Falle eines Anhaltens dieser Krise äußerst negativ auf das heimische Bankensystem und andere Bereiche an den Kredit- und Darlehensmärkten auswirken. Wie sieht die Lage aktuell aus?
Wir diskutieren im Jahre 2022 die Gefahr eines Einsatzes von Atomwaffen. Ob die Hoffnungen auf ernsthafte diplomatische Bemühungen berechtigt sind, wird die Zukunft weisen. Derweil ging die dritte Prognosesenkung des IWF innerhalb des letzten Jahres mit der Warnung vor Rezessionsrisiken einher. Zwischen den Zeilen mag man aus dem EZB-Protokoll eine gewisse Hilflosigkeit herauslesen.
Der Internationale Währungsfonds hatte in der vergangenen Woche nicht nur seinen globalen Wachstumsausblick gesenkt, sondern darüber hinaus auch vor dem Prozess einer absehbaren De-Globalisierung gewarnt. Von dem zeitlich anhaltenden Krieg in der Ukraine samt einer Aufrechterhaltung der westlichen Sanktionen gingen große Gefahren im Hinblick auf eine Fragmentierung der Weltwirtschaft und neue geopolitische Blockbildungen aus. Unterdessen gedeiht und wächst der bilaterale Handel zwischen der Russischen Föderation und der Türkei.
Während die Ergebnisse der Offenmarktausschusssitzung an den Finanzmärkten erwartet werden, stellte sich der IWF der Realität und kappte gestern die BIP-Prognosen weiter - mit der Ausnahme einer Aufwärtsrevision für Russland. Deutschland ist der größte Verlierer im internationalen Kontext. Europa organisiert derweil Gas-Notfallpläne, obwohl das Gasnetz vorhanden ist, um den Notfall abzuwenden…
An den Finanzmärkten bleibt die Nervosität ausgeprägt. Es gibt zwei Themen, die primär belasten. In Asien wird das Thema Corona für verstärkte Risikoaversion herangezogen. In den europäischen Märkten dient die Unsicherheit über die weitere Gasversorgung im Kontext der Ukraine-Krise als Katalysator für Zurückhaltung bei Risikoaktiva.
Die Aktienmärkte stehen zum Wochenanfang unter Druck, nachdem bereits am Freitag die Renditen an den Kapitalmärkten wieder anzogen. Mit Blick auf die Sanktionsverhängung ließ Kanzler Scholz verlautbaren, dass wir für die Freiheit auch einen wirtschaftlichen Preis werden zahlen müssen. Der IWF senkte zum dritten Mal in Folge seine Prognose und auch die Bundesbank stellt sich mit ihren Prognosen der Realität, während die WTO sich in ihrer größten Krise seit ihrem Bestehen befindet. Was für ein Wochenstart!
Die Weltbank warnte gestern vor einer zunehmend stagnierenden globalen Wirtschaft bei stark steigenden Preisen und lässt verlauten, dass die Gefahr einer Stagflation beträchtlich sei, während der IWF gezielte, aber befristete Hilfen für ärmere Bevölkerungsschichten empfiehlt. Faktisch ist die gesamte Welt in Geiselhaft der Ukrainekrise.
Henry Kissinger forderte in Davos faktisch in der Ukraine-Krise die Rückkehr zur Diplomatie, Olaf Scholz sieht die Welt in einer neuen Phase der Globalisierung, weshalb künftig mehr und nicht weniger internationale Zusammenarbeit nötig sei. Der Chef der Weltbank wies darauf hin, dass durch die Ukraine-Krise eine globale Rezession ausgelöst werden könnte und auch die Warnungen des IWF werden lauter. Derweil verhindern die USA die Aufrechterhaltung russischer Zahlungen…
Während die Zinserhöhungserwartungen an die Fed etwas gedämpft wurden, meldete sich EZB-Präsidentin Lagarde und verkündete, dass das Ende der Negativzinsen bis September wahrscheinlich sei. Der IWF traut Deutschland wegen des Krieges in der Ukraine nur eine schwache Erholung zu. In Sachen Taiwan stellt sich die Frage, ob die US-Politik versucht den Status quo in den Beziehungen zu China zu verändern. Zudem planen die EU und die USA eine Obergrenze für Ölpreise am internationalen Ölmarkt durchzusetzen.
Im heutigen Bericht wird nach Sri Lanka geblickt. Gestern hat die Regierung jener vor der Südspitze des indischen Subkontinents gelegenen Inselnation nämlich offen eingestanden, nicht mehr zahlungsfähig zu sein. Welche Implikationen und Gefahren leiten sich anhand dieser Erklärung aus Sicht der internationalen Bondmärkte ab? Und welche Länder in den Emerging Markets könnten diesem Beispiel vielleicht schon bald folgen?
Die im Rahmen eines Interviews getätigten Aussagen der stellvertretenden Geschäftsführerin des IWFs, Gita Gopinath, zum Zustand der globalen Finanzmärkte lassen aufhorchen! Ihre Warnung vor einer sich beschleunigenden Diversifikation der internationalen Devisenreserven – und zwar raus dem US-Dollar – spricht Bände im Hinblick auf die mit den westlichen Sanktionen gegen die Russische Föderation verbundenen Risiken für die eigenen Währungsräume. BlackRock-Chef Larry Fink spricht unterdessen vom Anfang des Endes der Globalisierung.
Das IWF-Gremium lobte die Fed für die effektive Bewältigung der Coronakrise und stellte sich voll hinter die Regierungspläne im Rahmen der geplanten Programme. Bezüglich der engen Verwobenheit der westlichen Zentralbankpolitiken impliziert die Haltung der EZB, dass auch die Federal Reserve dem Thema „lower for longer“ sehr offen gegenübersteht. Der „Kampf gegen den Klimawandel“ bietet die Begründung für die Forderung weiterer konjunktureller Maßnahmen.
Ein viel zitierter Spruch von Bertolt Brecht besagt, „Bankraub ist eine Unternehmung von Dilettanten. Wahre Profis gründen eine Bank.“. Es ist ein Zitat des Marxisten, welches in den Jahren seit der Lehman Brothers Pleite immer wieder eingesetzt wird, wenn sich Normalsterbliche über die staatlichen Rettungspakete für Banken aufregen. Wenn es um griechische Finanzverhältnisse geht, müsste man den talentierten Dramatiker Brecht belehren, dass die Gründung einer Bank verglichen mit der Gründung einer Regierungspartei reiner Dilettantismus ist.
Stabilität an westlichen Aktienmärkten bestimmt das Bild. Der USD befindet sich weiter in einem Korrekturmodus. Das Zinsniveau an westlichen Kapitalmärkten scheint zunächst auf aktuellen Niveaus verankert zu sein.
DAX kaum aufzuhalten; Vorgaben durchwachsen; US-Dollar gibt nach, Trend aber weiter positiv / Corona-Thematik wird an der Börse ausgeblendet / Börse ist keine Einbahnstraße! Wie war das damals noch bei Mobilcom? / Konjunkturoptimismus und Konsumlaune steigen / IWF hofft auf deutliche Erholung in 2021/22 / US-Außenpolitik: Heutige Biden-Rede erwartet / Quartalszahlen rollen an
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