Es gibt Geburtstage, die bringt man schnell und geräuschlos hinter sich. So wurde bereits am vergangenen Mittwoch der 25. Geburtstag der EZB gefeiert. Dabei hatte die Notenbank ihre Arbeit am 1. Juni 1998 aufgenommen. Wichtige Gäste waren am eigentlichen Geburtstag verhindert, hieß es. Zufällig feiert man am 1. Juni auch den Kindertag. Aber egal...
Die Inflation bleibt überraschend hoch, hartnäckig und zäh. Sie hat sich breitgemacht wie nervige Verwandte auf dem Sofa. Experten tun so, als wäre sie als Naturkatastrophe über uns hereingebrochen. Dabei wurde sie von Menschen selbst gezüchtet, nämlich von denen aus der Notenbank.
… Sorge des Lebens verhallt… Freue Dich, das Christkind kommt bald. Oder auch nicht. Aber erst noch kommen Wham! und ein paarmal „Last Christmas“. Und dann noch die Verwandtschaft. Bruder Jakob dreht seit Tagen schon magenleerende Runden in seiner Pyramide, der Ärmste. Keks? So oder so ähnlich ist es derzeit an der Börse.
Die Vermögenspreise sind gefallen, die Inflation ist gestiegen. Ist es sinnvoll den Rückgang der Kapitalanlagen und den Kaufkraftverlust aus der Inflation zu einem Gesamtwert zu addieren? Anhand einer realitätsfremden Unterstellung und einer wichtigen Differenzierung macht Christoph Leichtweiß klar, warum man das nicht tun sollte.
Unterschiedliche Perspektiven auf Inflation und Vermögenspreise
Nach elf Jahren leitet die EZB eine Zinswende ein. Bis zu einer ersten Wirkung gegen die inzwischen galoppierende Inflation dauert es aber noch etwas. Vielleicht auch etwas länger. Im Juli sollen dann erstmals die Leitzinsen in Euroland um symbolpolitische 0,25 Prozent steigen. 0,025 würden es doch auch tun! Muss man denn gleich so übertreiben?
Wer schon genügend Immobilien, Grund, Boden, Oldtimer, Gold, Silber und Diamanten besitzt, kann sich ja mal an der Börse umschauen. Die Kurse sind in diesem Jahr gefallen. Die einen sehen haufenweise Schnäppchenpreise, die anderen erst einen Vorgeschmack von dem, was im Laufe der nächsten Monate noch kommt. Da ist selbst guter Rat ziemlich teuer geworden.
Sparer werden täglich ärmer und die Inflation schießt durch die Decke – Rentner bangen um Ihren Lebensabend – Italienische Verhältnisse: Ist der Euro bald pari zum US-Dollar? Der aktuelle Marktausblick von Martin Utschneider
„Mehr Geld, mehr Geld!“ lautet seit Jahrzehnten der Schlachtruf der Hoffnung an den Kapitalmärkten. Spätestens im Zuge der Bankenkrise der Jahre 2008 und 2009 sind jegliche Hemmungen gefallen. Mit steigender Inflation wird das beliebteste Werkzeug der Zentralbanken nun von der Lösung zum Problem.
Nun ist es soweit. Die Inflation ist im Mainstream angekommen. Die Suche nach den Schuldigen – es müssen schließlich externe Faktoren als Ausrede herhalten – schreitet voran und als baldige Lösung werden ein paar Zinsanhebungen gehandelt. Dann werde sich die Lage schon wieder beruhigen.
Gerüchte machen derzeit die Runde, wonach an den Tankstellen bald schon Seelsorger arbeiten, die sich um die Tankopfer nach dem Tankvorgang kümmern. Tankstellen sollten ohnehin in „Finanzamt“ umbenannt werden, denn ein Großteil der Kohle landet beim Staat, oft zur allgemeinen Verschwendung. Die steigenden Energiepreise zwingen zumindest die sogenannten „Glühbirnen-Leugner“ zum Umdenken.
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