Tja, wer hätte es gedacht? In China fällt nicht nur der berühmte Sack Reis um. Nein, da regnen gleich Billionen Yuan vom Himmel – und zwar so elegant, dass die globalen Aktienmärkte einen kollektiven Freudentanz aufführen. Schließlich sind eine Billion Yuan auch kein Kleingeld. Wenn die Billion übernimmt, dann ist die Party im vollen Gange…
Wir als Menschheit erleben, dass die „Künstliche Intelligenz“ in immer mehr Bereiche des Alltags, so auch in den Journalismus, vordringt. Dabei sind die zugrundeliegenden Daten mit welchen die einzelnen Modelle trainiert wurden für uns ebenso eine große Unbekannte, wie die Entscheidungswege der Systeme.
Alles super in den USA, wenn man den offiziellen Statistiken glauben mag. Warum also die Zinsen senken? Keine Ahnung! Aber die US-Notenbank hat es getan – gleich um satte 50 Basispunkte. Wissen die da oben etwas, das wir nicht wissen? Wir werden es schon herausfinden, wahrscheinlich auf die schmerzhafte Art.
Politische Börsen haben bekanntlich kurze Beine. Aber die Politik sorgt ja immer wieder für neue Wendungen, damit es nicht langweilig wird. Die Ahnungslosen führen die Führungslosen. Das Dumme ist, dass die Ahnungslosen keine Ahnung davon haben, dass sie keine Ahnung haben, ja nicht mal auf die Idee kommen, dass es so sein könnte. Den Rest sehen Sie ja selbst. Darf man das so sagen? Man muss.
Die Chefs von Volkswagen sind wahre Genies! Sie haben erst noch die Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen abgewartet und dann die Bombe platzen lassen: mögliche Entlassungen, Werksschließungen, Sparmaßnahmen. Die Wolfsburger produzieren gerade zu viele und zu teure Autos für den Markt. Laut Management fehlen die Verkäufe für gleich zwei Werke. Also: Kosten runter, klar, und das geht am besten, wenn man die Belegschaft auf Diät setzt. Vielleicht sogar in Sachsen? Dort zeigen sich die Leute ja besonders renitent gegenüber dem Guten, Wahren und Schönen, was der Westen bislang alles zu exportieren hatte.
Hurra! Gerettet! Aber halt mal … ich habe ja gar keine Werft! Hätte die Meyer Werft Aktien im Angebot, wäre die Rettungsaktion der Bundesregierung ein echter Volltreffer gewesen. Aber was soll's, die Börse hat gerade Bombenlaune. Sie feiern die angekündigten Zinssenkungen, als gäbe es kein Morgen. Und das „Börsenbeben“ von vor drei Wochen? Ein müdes Niesen! Die Kurse galoppieren wieder in Richtung ihrer alten Rekordhöhen. Und beim nächsten Windstoß? Tja, da holen wir uns lieber einen Helm.
Endlich ist die Bilanzsaison für das zweite Quartal geschafft. Die DAX-Unternehmen haben in diesem Jahr bislang 62 Milliarden Euro erwirtschaftet, und das größtenteils im Ausland. Zum Glück, denn hierzulande sieht es deutlich düsterer aus. Die deutsche Wirtschaft tritt auf der Stelle, und für Wirtschaftsminister Habeck hält sich die Stagnation hartnäckiger als Rotweinflecken auf der Tischdecke. Vielleicht ist es aber auch die Inkompetenz des Wirtschaftsministeriums, die sich als besonders zäh erweist. Man könnte fast meinen, sie hätte sich tief in den Regierungspolstern eingenistet.
Es hat mal wieder ordentlich gerappelt an den Börsen! Von einem Börsenbeben war am Montag die Rede. Himmel! Aber mal ehrlich, war das wirklich ein Beben oder doch eher ein kleiner Furz im globalen Finanzuniversum? Am Ende der Woche hatte sich der angebliche Weltuntergang als laues Lüftchen entpuppt. Die einen schoben die roten Zahlen auf mickrige Wirtschaftsdaten, die anderen auf eine Bilanzsaison, die nicht mal eine Katze hinterm Ofen hervorlocken würde, dafür die Bären. Dabei brodelte es weit unten im Maschinenraum der Finanzmärkte – dort, wo die Kredite herkommen, die plötzlich unter Druck standen wie eine überkochte Spaghetti-Bolognese. Plötzlich ging nichts mehr, und das Schmieröl für die Börsen war eingefroren. Aber was zum Teufel war passiert?
Nun ist es so klar wie Kloßbrühe, dass in den USA im September die Leitzinsen gesenkt werden. So jedenfalls haben die Börsen die jüngsten Aussagen der US-Notenbank verstanden. Statt zu feiern, ging es abwärts. Sogar von Panik war die Rede, als ein Minus von 1,5 Prozent auf den Tafeln stand. Das sagen wohl diejenigen, die noch keine wirkliche Panik erlebt haben. Also viele. Vor allem der schwache Arbeitsmarktbericht am Freitag löste eine Verkaufswelle aus. Moment mal! Hatte man sich nicht schwache Daten gewünscht und damit darauf gehofft, dass die FED die Zinsen eher und schneller senken wird? Plötzlich machen Konjunktursorgen der Kurskletterei den Garaus. Verrückte Welt!
Die gute Nachricht zuerst: Wir werden immer reicher! Na ja, nicht alle, sondern nur wenige. Und jetzt? Packen Sie das Konfetti wieder weg! Genauer gesagt, besitzen hierzulande zehn Prozent der Betuchten 70 Prozent von allem. Laut Bundesbank wuchs der Geldberg im ersten Quartal auf unfassbare fast acht Billionen Euro. Von Januar bis März kamen 216 Milliarden Euro hinzu. Zieht man davon die Schulden ab, bleibt netto ein Vermögen von 5,8 Billionen Euro übrig. Diese sind ungleich verteilt, und der Teufel scheißt immer auf den größten Haufen. Obwohl wir offiziell immer reicher werden, sieht es da draußen gar nicht danach aus. Seltsam.
Es geht doch, wenn man nur lange genug wartet! Endlich trüben sich etliche Wirtschaftsdaten in den USA ein. Und nicht nur dort. Hierzulande hilft ja die Ampelregierung und ihrem Kuriositätenkabinett kräftig mit. War es nicht das Ziel der US-Notenbank, die Wirtschaft abzukühlen und damit die Inflation? Irgendwie schon. Vielleicht bringt sie auch beide um. Wir werden sehen…
Ich kann mich heute kurzhalten. Momentan regiert der Fußball. Zudem war die letzte Woche weit hitziger als die Börse. Dort würde man auf Impulse warten, hieß es. Sollte das wirklich so sein, besteht das Leben eines armen Börsenhändlers zu 95 Prozent aus Warten. Die restlichen fünf Prozent fallen auf die Mittagspause. Dann doch lieber raus an den See, in den See oder ins Freibad. Vielleicht doch lieber kein Freibad!
Ich habe am Sonntag ein Glühwürmchen entdeckt! Manchmal sind es eben die kleinen Dinge, die viel Freude machen, ganz abgesehen von der Börse! Passend zur Jahreszeit und auch dem längsten Tag des Jahres zeigte sich der DAX von seiner Sonnenseite. Das muss erst einmal nichts bedeuten. Er will ja nicht wirklich hoch - aber auch nicht richtig runter. Und jetzt? An den US-Börsen tummeln sich gerade die Hindenburg-Omen. Wer sehen will, kann zudem seit Wochen schon viele böse Divergenzen in den Charts entdecken. Wir dürfen auf den Herbst gespannt sein, aber erst einmal den Sommer genießen.
Erstmals seit fünf Jahren hat die EZB den Leitzins um 25 Basispunkte auf 4,25 Prozent gesenkt, obwohl die Inflation über dem Zwei-Prozent-Ziel liegt. Dem Markt war das ziemlich egal. Diese Zinswende wurde ja oft genug angekündigt. Ein Fehler? Man musste liefern, auch wenn das erst einmal nicht viel bedeutet. Geld ist und bleibt teuer. Am besten ist es, man hat keine Schulden.
Die weltweite Verteilung von Patenten nach Herkunftsländern und Technologiefeldern zeigt für Europa ein ernüchterndes Bild. Gemäß der aggregierten Daten aus dem Jahr 2021 ist China in 29 von 36 ausgewiesenen Feldern führend. Die USA führen vier Bereiche an, Japan drei.
Dreimal werden wir noch wach. Heißa, dann ist Zinssenkungstag! Sind Sie schon in Feierlaune? Ach, Ihr Christbaum funkelt schon im Juni? Gut so! Es müsste ja mit dem Teufel zugehen, wenn am 6. Juni nichts passieren würde. Schließlich hat das die EZB oft durch die Blume angekündigt, und noch öfters behauptet, sie wäre von Daten abhängig wie ein Nachrichtensprecher vom Zeitzeichen. Welche Daten? Na die! Man muss sie ja nur lesen können und auch mal selbst in der freien Wildbahn einkaufen gehen! In Sachen Inflation ging das bekanntlich gründlich und vielleicht mit Absicht schief. Wer ist der Gewinner in der Inflation? Na, sehen Sie!
Während derzeit die Blicke ständig auf Nvidia gerichtet sind, Künstliche Intelligenz als besonders hip gilt, und man sich nach den ersten Zinssenkungen sehnt, tanzen die Börsen in der Nähe ihrer Rekordstände umher. Und sonst? Weit unter dem Radar brodelt es am Rohstoffmarkt. So war neulich beim Kakao der Teufel los. Sein Preis ist wegen Ernteausfällen auf 11.000 US-Dollar pro Tonne gestiegen. Nur die weiße Schokolade freut das. Feiert bald die „Schlager-Süßtafel“ aus der alten DDR ein Comeback? Damals gab es dort aufgrund fehlender Devisen nur wenig Kakao und man wurde erfinderisch. In so einer Tafel Schokolade steckten immerhin nur sieben Prozent Kakao. Sie schmeckte trotzdem - für 80 Pfennige.
Schon wieder sind die Börsianer aus dem Häuschen. Grund dafür war diesmal eine „mildere“ Inflation in den USA, wobei auch mancher Joghurt als „mild“ bezeichnet wird und man trotzdem das Gesicht verziehen muss. Im April sank dort die Teuerung von 3,5 auf 3,4 Prozent. Halleluja! Damit liegt sie noch weit entfernt von den gewünschten zwei Prozent. Da es jetzt trotzdem wieder mehr nach Zinssenkungen riecht, oder diese herbeigeredet werden, schoss der Dow Jones erstmals über die 40.000er-Marke. Rekord! Ohne irgendwelche Feierlichkeiten.
Kaum sackte der DAX unter die 18.000er-Marke, fuhr er schon wieder auf zu neuen Höhen, und das auch noch zu Christi Himmelfahrt. Ein paar schwache US-Wirtschaftsdaten reichten aus, um neue Zinsfantasien zu entfachen. Von wegen „sell in may“... Das alte Spiel der Hoffnung auf fallende Zinsen geht also weiter. Vielleicht werden sogar schon im Juni die US-Zinsen gesenkt. Die einen sind über die Rally erfreut, die anderen haben den Zug wieder verpasst. Aber keine Sorge, die nächste Bahn kommt bestimmt.
Moderne Zinspolitik ist wie das Warten auf dem stillen Örtchen auf einen Erfolg. Manchmal dauert es etwas länger, wie die erste heiß erwartete Zinssenkung in den USA im Juni. Es hätte doch so schön werden können, wenn es nicht anders geplant wäre. Vielleicht erst im September oder November sollen die Zinsen fallen. Vielleicht auch früher oder später. Man braucht viel Geduld wie Kinder vor dem Geburtstag. Wenn dann aber die Geschenke auf dem Tisch stehen, dann kennt die Freude kein Halten mehr. Oder die Tränen.
Es soll wieder aufwärts gehen mit der Wirtschaft. Nicht überall, aber zumindest offiziell. Schon hebt die Bundesregierung ihre BIP-Prognose an - von sagenhaften 0,2 auf sprunghafte 0,3 Prozent. Sollten Sie demnächst einen Ruck oder Wumms spüren, ist das weniger das BIP, sondern eher ein Erdbeben.
Wird es jetzt ungemütlich an den Börsen? Zumindest ist es etwas holprig geworden. Mir wollte und will immer noch nicht in den Kopf, dass die gestiegenen Zinsen keine Auswirkungen auf Wirtschaft und Börse haben sollen. Geduld! Das kann noch kommen. Und es sieht ganz danach aus, als ob da etwas kommt.
Nein, das wird so schnell nix mit den schnellen Zinssenkungen! Warum auch? Es hätte so schön werden können, wenn es nicht anders gekommen wäre. So ist im März die US-Inflation wieder auf 3,5 Prozent gestiegen. Dazu brummt offiziell die Wirtschaft auf einem leergefegten Arbeitsmarkt. Warum also die Zinsen senken? So rechnet man jetzt statt mit sechs nur noch mit einer oder zwei Zinssenkungen. Und schon ließen die Börsen Luft ab. Manche sind enttäuscht. Andere warten schon lange auf tiefere Einstiegskurse. Egal! Der Handel geht weiter.
Kaum war das Osterfest vorbei, rauschten die Börsenkurse in den Keller, und bei vielen Akteuren steigt der Blutdruck. Jung- und Neubörsianer waren völlig irritiert, kannten sie doch aus jüngster Vergangenheit nur noch die grüne Farbe. Muss man sich Sorgen machen?
Lasst uns in die Hände klatschen und ein letztes Osterei an die Wand werfen. Endlich sinken die Cholesterinwerte in der Blutbahn und auch die Hühner dürfen sich mal etwas ausruhen. So wie die Kinder an den Osterhasen glauben, vertrauen die Menschen auf das ihnen versprochene grüne Wirtschaftswunder. Vielleicht bringt es ja der Weihnachtsmann.
Wahrscheinlich freuen Sie sich schon wieder wegen der täglichen Rekorde an den Börsen. Ja? Oder langweile ich Sie? Nun gut! Wer weiß schon, wann man vom fahrenden Zug abspringen muss? Niemand. Ein „Stopp loss“ (oder „Safe profit“?) könnte hilfreich sein...
Am letzten Mittwoch hat der DAX doch tatsächlich erstmals die 18.000er-Marke genommen. Nur drei Monate zuvor überwand er die 17.000er-Linie. Mit den Tausendern geht es offenbar immer schneller. Doch was für eine Enttäuschung! Früher wurde bei den runden Marken immer eine Torte aufs Parkett geschoben. Es floss Champagner, und gab einen großen Bahnhof. Journalisten, Fotografen und anderen Zaungästen bevölkerten das Parkett. Aber diesmal? Nichts! Der neue Rekord geschah völlig geräuschlos. Nicht mal Kekse gab es!
Die wirtschaftliche Realität Deutschlands bemüht sich redlich, mit den pessimistischen Prognosen der letzten Quartale Schritt zu halten. Es gibt zahlreiche Ursachen der aktuellen Probleme. Eine der eindrucksvollsten Entwicklungen zeigt sich bei der Produktivität.
Jaja, die Rente ist sicher! Unklar ist ja nur ihre Höhe und was man sich davon noch leisten kann. Die Löcher in der Rentenkasse werden beharrlich größer. Entweder müssen wir länger arbeiten, höhere Beiträge zahlen oder mit noch weniger Rente auskommen. Ich vermute, da kommt alles auf einmal zusammen. Millionen Sparer haben sich ver-riestern lassen oder auch ver-rüruppen. Jetzt sollen sie ver-aktienrentet werden. Hurra! Packt das Konfetti schnell wieder weg!
Was steht in dieser Woche an? Das Übliche… Ein bisschen dies, ein bisschen das… Ein paar Reden von Notenbankern und länger hell werdende Tage. Eine EZB-Sitzung soll am Donnerstag für Furore sorgen und den DAX, zumindest in der Theorie, auf über 18.000 Punkte befördern, wenn die Praxis das nicht verhindert. Wahrscheinlich werden die Börsen weiter neue Rekorde feiern, wenn es nicht anders kommt. Derzeit glaubt doch kaum noch jemand, dass die Kurse auch mal wieder fallen könnten. Ich frage mich, und finde keine Antwort darauf, ob das schon eine Flucht aus dem Papiergeld ist, oder ob die Geschichte den „Geht Butter, geht Käse“- Anhängern bald mal den Hintern versohlen will.
Die gute Nachricht zuerst: Europa ist zurück auf Wachstumskurs. Die schlechte Nachricht ist aber, dass sich Deutschland in den Klauen der Rezession befindet. Das wirtschaftliche Fundament bröckelt wie die Dielen in einem abgewohnten Haus. Nur nicht verzagen! Die Bundesrepublik sei ein starkes Land, so der Wirtschaftsminister: "Nur die Zahlen sind nicht gut." Dann weg mit den Zahlen! In der DDR hieß es: Will der Schmutz nicht weichen, muss man eben streichen!
Der Mangel an Fachkräften muss seit einigen Jahren als Begründung für allerlei Schwierigkeiten herhalten. In vielen Branchen dürften in den kommenden Monaten jedoch eher die sinkenden Auftragsbestände zum Problem werden.
Mit Rüstungsaktien lässt sich mal wieder richtig Geld verdienen. Bei Rheinmetall oder Hensoldt kann man derzeit wahrscheinlich wenig falsch machen. Oder doch? Die neulich auf dem Parkett erst gestarteten Renk-Aktien haben sich fast verdoppelt. Da jauchzt das Anlegerherz bei diesen bombensicheren Treffern im Depot.
Auch aus einer Schrumpfung kann sich Wachstum ergeben. Dies klingt nach einer esoterischen Wirtschaftstheorie aus dem Berliner Reichstag, spiegelt jedoch lediglich die Entwicklung der deutschen Exportwirtschaft wieder.
Wer sehr unter Langeweile litt, hätte in der letzten Woche den vielen Zentralbankern zuhören können, die etwas zur Zinsentwicklung sagen wollten. Aber wozu? Woher sollen sie auch wissen, wohin die Reise geht? Meist agieren sie nach vorn und verstehen nicht nach hinten. Für sie muss das irgendwie sein wie Jonglieren auf dem Seil mit einem Beil und einer ordentlichen Portion Sprechdurchfall.
Für Anleger ist die Verlockung, in den neuesten Trend zu investieren, immer wieder stark. Von allen Seiten prasseln Geschichten zum aktuellen medialen Lieblingsthema auf potentielle Investoren ein. Mancher fühlt sich angesichts vermeintlich verpasster Gelegenheiten irgendwann unwohl und kauft schließlich, nur um endlich auch dabei zu sein. Wie das ausgeht, wissen die meisten.
Als Rheinländer macht sich in diesen Tagen meine karnevalistische DNA bemerkbar. Ich weiß natürlich, dass am Aschermittwoch alles vorbei ist. Gilt dies auch für die aktuelle quasi-karnevalistische Sause an den Börsen? Folgt also bald die Spaßbremse? Denn S&P 500, Nasdaq und der DAX konnten zuletzt neue Allzeithochs erreichen, obwohl wir doch in Krisenzeiten leben.
Die Inflation kommt zurück und der DAX kämpft immer noch mit der 17.000er-Marke. Zinssenkungen gibt’s erst später. Vielleicht muss wirklich erst etwas kaputtgehen, damit die EZB schneller reagiert. Wer weiß? Nichts Neues unter der jetzt wieder länger scheinenden Sonne.
Inflation wird üblicherweise als der allgemeine Anstieg von Preisen definiert. Ein Aspekt, der oft übersehen wird, ist der gleichzeitige Verlust an Qualität. Diese Art von Inflation – manchmal auch als "stille Inflation" bezeichnet – ist schwieriger zu erfassen aber nicht weniger schmerzhaft.
Trotz geplanten Wirtschaftswunders läuft es derzeit nicht gut in den deutschen Chefetagen. Laut ifo-Institut vermelden die meisten der befragten 9.000 Unternehmen eine schlechter werdende Stimmung und weniger Hoffnung, dass es bald besser wird. Dabei macht man im Ministerium für Visionen Überstunden. Was noch wächst, mähen Bürokratie, Vorschriften und neue Gesetze in aller Gründlichkeit nieder.
Die Diskussion darüber, ob die Rente eines Tages ausreichen wird oder nicht, ist seit Jahrzehnten ein deutscher Dauerbrenner. Diejenigen, die ihre finanziellen Zukunftsaussichten über eine Kapitalanlage verbessern wollen, kämpfen unterdessen stromaufwärts gegen Steuern und Kosten.
Boah! War das kalt! Und der Winter ist noch nicht vorbei. Nach Ansicht der Experten für Angst und Panik sollte es doch gar keinen Winter mehr geben. Nun ist er da. Entsprechend hysterisch sind die Reaktionen. Manche fahren bei Glatteis mit dem Fahrrad, stürzen, und wundern sich. Andere fallen auf dem Gehweg hin, was dann die Juristen auf den Plan ruft. Juristerei ist und bleibt wirklich ein krisenfester Job!
Das vergangene Jahr hat Anlegern erneut eine oft ignorierte Wahrheit verdeutlicht. Sowohl Prognosen und Weissagungen als auch Ängste und Wünsche sind nicht die besten Ratgeber bei der Kapitalanlage. Treue Begleiter sind hingegen Disziplin und Ehrlichkeit gegenüber sich selbst.
Die Messen sind gesungen und die Geschäfte gemacht. Das Börsenjahr endet trotz aller Widrigkeiten prächtig. Erst neulich glänzte der DAX mit einem neuen Rekord und jetzt mit einem Jahresplus von 20 Prozent. Überhaupt ging es den weltweiten Börsen gut. Allerdings hat der Bitcoin trotz aller Abgesänge mit einem Plus von 157 Prozent alles andere in den Schatten gestellt. Die „Kryptos“ wirken jetzt erwachsener als zu Jahresbeginn, während jeder über die „Glorreichen Sieben“ staunt bzw. die unbedingt haben muss (Apple, Amazon, Alphabet, Meta, Microsoft, Nvidia, Tesla). Sie überstrahlen alles. Sechs von ihnen kosten inzwischen mehr als eine Billion US-Dollar an der Börse. Wann kommt die Billiarde?
Israel befindet sich nun seit über einer Woche im Krieg. Ein politisches Pulverfass hat seinen Funken gefunden. Um die Ecke sitzt der Erzfeind Iran und dazwischen liegt die Straße von Hormus. Kein Ort, an dem man unbedingt seinen Urlaub verbringen will, aber dort durch wird ein Drittel der gesamten maritimen Ölmengen der Welt geschippert. Mit Sorgen schaut man auf die Ölnotierungen und den Pegelstand an der Zapfsäule. Sollte jetzt der Iran die Kriegstrommel rühren und die Straße von Hormus sperren, hätte die Welt das nächste dicke Problem. Die Frage wäre dann, ob es bei uns nach der 2022er-Gasmangellage auch zu einer „Ölmangellage“ kommt. Dann wären Spritpreise von unter zwei Euro wahre Schnäppchen. Vielleicht nochmal tanken?
Wir haben eine kriegerische Auseinandersetzung in der Ukraine. Und als würde das nicht reichen, hat es dann noch zwischen Aserbaidschan und Armenien geknallt. Was dann wohl auch einige Serben und Kosovaren auf die Idee brachte, es doch auch mal wieder miteinander krachen zu lassen. Fehlt noch wer? Ja sicher. Palästinenser und Israelis hatten doch jetzt auch wieder viel zu lange die Füße stillgehalten.
Sie werden Fachleute genannt und raten einem, sich die günstigen Kurse und damit niedrigen Renditen am längeren Ende im Anleihemarkt zu sichern. Jede inverse Zinskurve hat sich doch immer wieder normalisiert. Ach, ich langweile Sie? Verstehe! Moment noch... Kurzlaufende Anleihen bringen derzeit ziemlich gute Renditen im Bereich der offiziellen, vielleicht auch verlogenen Inflation. Jedenfalls ist „Zinsiges“ derzeit besser, als gar nichts zu tun. Jaja, ich kenne den Einwand, Zinspapiere wären alles Teufelszeug. Aber solange der Teufel noch Prada trägt und sich seine Ankunft von Jahr zu Jahr verzögert?
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