Es gibt ein altes Sprichwort: „Eigentum verpflichtet.“ In Deutschland scheint es jedoch eine modische Abwandlung zu geben: „Eigentum verpflichtet zur Abgabe.“ Und zwar reichlich. Dabei ist das Absurde: Der Bürger wählt seine größten Enteigner selbst – und bald wieder.
Nicht nur in den Wochen vor einer Wahl liest und hört man eine Menge Blödsinn, den wohl nur noch die wenigsten ernst zu nehmen bereit sind. Bemerkenswert ist weniger das Ausmaß des verbreiteten Unfugs, als vielmehr der Glaube an die Lehre der eigenen Sekte. Warum aber sollte man sich auch für die Gesetzmäßigkeiten der Physik und der Ökonomie interessieren, wenn man diese gar nicht kennt?!
Meine guten Vorsätze für 2025? Schon wieder im Nirwana verschwunden. Ihre etwa nicht? Respekt! Ich wollte mich weniger aufregen – und was ist passiert? Die Welt hat extra einen Gang zugelegt, um mir mehr Gründe dafür zu liefern. Sie hatten einen friedlichen Jahreswechsel? Glückwunsch! Abgesehen von fünf Toten und den üblichen Silvester-Kriegsschauplätzen lief alles „meist friedlich“, sagt die Tagesschau. Die wissen Bescheid...
Zeig mir das Anreizsystem und ich zeige dir das Resultat, lautet ein bekannter Satz aus der Ökonomie. Dieser Zusammenhang zeigt sich allenthalben von der Ebene der Unternehmen bis hin zur Gesellschaft.
Die Deutschen sind Weltmeister – im Brotbacken, Biertrinken, Jammern und natürlich im Sparen. Kein Wunder, dass die DZ Bank nun verkündet, das gesamte Geldvermögen der Nation nähere sich der magischen Zehn-Billionen-Euro-Marke. Ja, zehn Billionen: so viele Nullen, dass selbst Mathematikprofessoren kurz ins Grübeln geraten - und mehr Nullen, als in mancher Verwaltung arbeiten. Doch was steckt dahinter? Und vor allem: Warum hat uns niemand etwas davon abgegeben?
Ich bin in den Endzügen dieses Jahres und im Grunde genommen auch „ausgeschrieben“. Nicht zur Fahndung! Nein, eigentlich ist alles gesagt. Ich muss mich erst einmal wieder richtig aufregen, bevor ich weiterschreibe. Da ich die letzten Tage gar nichts gesehen, gehört oder gelesen. Während der 17. Wiederholung von „Elf Pferde für Aschenbrödel“ bin ich ins Koma gefallen, und deshalb nicht auf der Höhe der Zeit. Außerdem habe ich mich in dieser „Weihnachtsblase“ versteckt, und es kann jetzt etwas dauern, bis ich wieder auf Betriebstemperatur gekommen bin. Spätestens mit der Neujahrsrede von unserem Wummsomat Scholz dürfte es so weit sein. Nur noch ein paar Stunden, dann haken wir 2024 ab. Weg damit!
Das Jahr neigt sich dem Ende entgegen und wer von der Spree aus auf den Globus schaut, der blickt in vielerlei Hinsicht vom Spitzenplatz aus hinab. Wachstumsschwäche, Planungsunsicherheit und eine zunehmende Dünnhäutigkeit der Unbegabten – in diesen Disziplinen macht uns so schnell keiner etwas vor.
Gibt es dieses Jahr Schnee? Oder nicht? Was wird an Weihnachten serviert? Ich habe aus Versehen den Kühlschrank bei meiner Mutter geöffnet. Mir stürzte alles entgegen, was eigentlich bis Ostern gereicht hätte. Es ist alles nur gut gemeint – also nicht so gut. Und vor allem: Wie wird man die Schwiegereltern möglichst schnell wieder los? Das sind doch die Probleme, die uns gerade umtreiben – nicht die Börse!
Dieses Weihnachtsfest wird wohl so leuchtend wie eine Energiesparlampe im Sparmodus. Die Deutschen planen laut einer Umfrage der Beratungsgesellschaft EY, pro Kopf nur noch 265 Euro für Weihnachtsgeschenke auszugeben. Vor ein paar Jahren war es noch deutlich mehr – aber gut, Inflation und Energiekosten haben ihren Beitrag geleistet. Wer sich den Spaß dennoch gönnt, sollte beim Weihnachtseinkauf unbedingt ein paar Kerzen mitnehmen. Die könnten schneller nützlich werden, als uns lieb ist.
Donald Trumps Wahlsieg ließ die Börsen und den US-Dollar jubeln. Der Bitcoin feierte. DAX und Euro erinnern eher an Fallobst. Doch Achtung! Inmitten der sogenannten Jahresendrally gehen dem Kursfeuerwerk an manchen Tagen schon die Raketen aus. Warum nur sitzt Starinvestor Warren Buffett auf 325 Milliarden US-Dollar in Cash?
Es ist die Zeit der großen Worte in Deutschland. Außer lauten Reden und dem Hinweis auf gerade Rücken und einen “starken Kompass” bleibt jedoch bestenfalls der Weltmeistertitel der Regulierung. Um diesen Titel dauerhaft zu sichern, schützt man nun auch Computer und Roboter vor der Sonntagsarbeit.
Während Strompreise, Sozialabgaben und Steuern in den kommenden Jahren verlässlich neue Hochpunkte anpeilen werden, sinkt die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft weiter. Während die Produktivität wieder unter den Stand von vor 18 Jahren gerutscht ist, zeigt sich auch bei der gesamten Wirtschaftsleistung eine jahrelange Stagnation.
In der letzten Woche gab es an den Börsen mehr Saures als Süßes. Doch „Sauer macht lustig“, sagte die deutsche Autoindustrie – und es scheint, als lachten sich ihre Vertreter gerade tot. Willkommen also in der neuen Woche! In den USA stehen Wahlen an, und vielleicht hat sich bis dahin die Ampel-Koalition schon bruchgeampelt, bevor dieser Beitrag überhaupt veröffentlicht wird. Was würde danach kommen? Wir wissen es nicht. Wahrscheinlich das Altbekannte. Vielleicht Schwarz-Grün mit Ricarda Lang als Finanzministerin?
Auf der Suche nach der vielbeschworenen weltweiten Transformation der Energieversorgung werden interessierte Beobachter auch in diesem Jahr nicht fündig. Anleger, die in den letzten Jahren auf dieses Pferd gesetzt haben, dürften sich die Haare raufen.
Wie erwartet, bleiben die Börsen bis zur US-Wahl freundlich. Was danach kommt, weiß niemand – schon gar nicht die Experten. Die Börse bevorzugt Trump, während in Deutschland der Wahlkampf für Kamala Harris unbeirrt weitergeht und in dieser Woche die Zielgerade einbiegt. Warum auch immer.
„Der Pfennig ist die Seele der Milliarde“, sagte einst Grete Schickedanz, die Chefin des Quelle-Versandhauses. Damals hatte der Pfennig auch noch einen Wert. Heute haben wir den Euro – und eine Welt, die vor lauter Schulden kaum noch weiß, wo oben und unten ist.
Es hat wieder mal wie aus Kübeln geschüttet. In den USA tobte ein Hurrikan, während wir im Oktober mit bis zu 20 Grad in dieser Woche fast karibische Temperaturen genießen. Im Garten meines Nachbarn wächst eine Bananenstaude! Wer hätte gedacht, dass Deutschland mal die Tropenrepublik Europas wird? CO2? Ach, das machen doch die anderen, wir sind die Klimaretter!
Tja, wer hätte es gedacht? In China fällt nicht nur der berühmte Sack Reis um. Nein, da regnen gleich Billionen Yuan vom Himmel – und zwar so elegant, dass die globalen Aktienmärkte einen kollektiven Freudentanz aufführen. Schließlich sind eine Billion Yuan auch kein Kleingeld. Wenn die Billion übernimmt, dann ist die Party im vollen Gange…
Wir als Menschheit erleben, dass die „Künstliche Intelligenz“ in immer mehr Bereiche des Alltags, so auch in den Journalismus, vordringt. Dabei sind die zugrundeliegenden Daten mit welchen die einzelnen Modelle trainiert wurden für uns ebenso eine große Unbekannte, wie die Entscheidungswege der Systeme.
Alles super in den USA, wenn man den offiziellen Statistiken glauben mag. Warum also die Zinsen senken? Keine Ahnung! Aber die US-Notenbank hat es getan – gleich um satte 50 Basispunkte. Wissen die da oben etwas, das wir nicht wissen? Wir werden es schon herausfinden, wahrscheinlich auf die schmerzhafte Art.
Politische Börsen haben bekanntlich kurze Beine. Aber die Politik sorgt ja immer wieder für neue Wendungen, damit es nicht langweilig wird. Die Ahnungslosen führen die Führungslosen. Das Dumme ist, dass die Ahnungslosen keine Ahnung davon haben, dass sie keine Ahnung haben, ja nicht mal auf die Idee kommen, dass es so sein könnte. Den Rest sehen Sie ja selbst. Darf man das so sagen? Man muss.
Die Chefs von Volkswagen sind wahre Genies! Sie haben erst noch die Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen abgewartet und dann die Bombe platzen lassen: mögliche Entlassungen, Werksschließungen, Sparmaßnahmen. Die Wolfsburger produzieren gerade zu viele und zu teure Autos für den Markt. Laut Management fehlen die Verkäufe für gleich zwei Werke. Also: Kosten runter, klar, und das geht am besten, wenn man die Belegschaft auf Diät setzt. Vielleicht sogar in Sachsen? Dort zeigen sich die Leute ja besonders renitent gegenüber dem Guten, Wahren und Schönen, was der Westen bislang alles zu exportieren hatte.
Hurra! Gerettet! Aber halt mal … ich habe ja gar keine Werft! Hätte die Meyer Werft Aktien im Angebot, wäre die Rettungsaktion der Bundesregierung ein echter Volltreffer gewesen. Aber was soll's, die Börse hat gerade Bombenlaune. Sie feiern die angekündigten Zinssenkungen, als gäbe es kein Morgen. Und das „Börsenbeben“ von vor drei Wochen? Ein müdes Niesen! Die Kurse galoppieren wieder in Richtung ihrer alten Rekordhöhen. Und beim nächsten Windstoß? Tja, da holen wir uns lieber einen Helm.
Endlich ist die Bilanzsaison für das zweite Quartal geschafft. Die DAX-Unternehmen haben in diesem Jahr bislang 62 Milliarden Euro erwirtschaftet, und das größtenteils im Ausland. Zum Glück, denn hierzulande sieht es deutlich düsterer aus. Die deutsche Wirtschaft tritt auf der Stelle, und für Wirtschaftsminister Habeck hält sich die Stagnation hartnäckiger als Rotweinflecken auf der Tischdecke. Vielleicht ist es aber auch die Inkompetenz des Wirtschaftsministeriums, die sich als besonders zäh erweist. Man könnte fast meinen, sie hätte sich tief in den Regierungspolstern eingenistet.
Es hat mal wieder ordentlich gerappelt an den Börsen! Von einem Börsenbeben war am Montag die Rede. Himmel! Aber mal ehrlich, war das wirklich ein Beben oder doch eher ein kleiner Furz im globalen Finanzuniversum? Am Ende der Woche hatte sich der angebliche Weltuntergang als laues Lüftchen entpuppt. Die einen schoben die roten Zahlen auf mickrige Wirtschaftsdaten, die anderen auf eine Bilanzsaison, die nicht mal eine Katze hinterm Ofen hervorlocken würde, dafür die Bären. Dabei brodelte es weit unten im Maschinenraum der Finanzmärkte – dort, wo die Kredite herkommen, die plötzlich unter Druck standen wie eine überkochte Spaghetti-Bolognese. Plötzlich ging nichts mehr, und das Schmieröl für die Börsen war eingefroren. Aber was zum Teufel war passiert?
Nun ist es so klar wie Kloßbrühe, dass in den USA im September die Leitzinsen gesenkt werden. So jedenfalls haben die Börsen die jüngsten Aussagen der US-Notenbank verstanden. Statt zu feiern, ging es abwärts. Sogar von Panik war die Rede, als ein Minus von 1,5 Prozent auf den Tafeln stand. Das sagen wohl diejenigen, die noch keine wirkliche Panik erlebt haben. Also viele. Vor allem der schwache Arbeitsmarktbericht am Freitag löste eine Verkaufswelle aus. Moment mal! Hatte man sich nicht schwache Daten gewünscht und damit darauf gehofft, dass die FED die Zinsen eher und schneller senken wird? Plötzlich machen Konjunktursorgen der Kurskletterei den Garaus. Verrückte Welt!
Die gute Nachricht zuerst: Wir werden immer reicher! Na ja, nicht alle, sondern nur wenige. Und jetzt? Packen Sie das Konfetti wieder weg! Genauer gesagt, besitzen hierzulande zehn Prozent der Betuchten 70 Prozent von allem. Laut Bundesbank wuchs der Geldberg im ersten Quartal auf unfassbare fast acht Billionen Euro. Von Januar bis März kamen 216 Milliarden Euro hinzu. Zieht man davon die Schulden ab, bleibt netto ein Vermögen von 5,8 Billionen Euro übrig. Diese sind ungleich verteilt, und der Teufel scheißt immer auf den größten Haufen. Obwohl wir offiziell immer reicher werden, sieht es da draußen gar nicht danach aus. Seltsam.
Es geht doch, wenn man nur lange genug wartet! Endlich trüben sich etliche Wirtschaftsdaten in den USA ein. Und nicht nur dort. Hierzulande hilft ja die Ampelregierung und ihrem Kuriositätenkabinett kräftig mit. War es nicht das Ziel der US-Notenbank, die Wirtschaft abzukühlen und damit die Inflation? Irgendwie schon. Vielleicht bringt sie auch beide um. Wir werden sehen…
Ich kann mich heute kurzhalten. Momentan regiert der Fußball. Zudem war die letzte Woche weit hitziger als die Börse. Dort würde man auf Impulse warten, hieß es. Sollte das wirklich so sein, besteht das Leben eines armen Börsenhändlers zu 95 Prozent aus Warten. Die restlichen fünf Prozent fallen auf die Mittagspause. Dann doch lieber raus an den See, in den See oder ins Freibad. Vielleicht doch lieber kein Freibad!
Ich habe am Sonntag ein Glühwürmchen entdeckt! Manchmal sind es eben die kleinen Dinge, die viel Freude machen, ganz abgesehen von der Börse! Passend zur Jahreszeit und auch dem längsten Tag des Jahres zeigte sich der DAX von seiner Sonnenseite. Das muss erst einmal nichts bedeuten. Er will ja nicht wirklich hoch - aber auch nicht richtig runter. Und jetzt? An den US-Börsen tummeln sich gerade die Hindenburg-Omen. Wer sehen will, kann zudem seit Wochen schon viele böse Divergenzen in den Charts entdecken. Wir dürfen auf den Herbst gespannt sein, aber erst einmal den Sommer genießen.
Erstmals seit fünf Jahren hat die EZB den Leitzins um 25 Basispunkte auf 4,25 Prozent gesenkt, obwohl die Inflation über dem Zwei-Prozent-Ziel liegt. Dem Markt war das ziemlich egal. Diese Zinswende wurde ja oft genug angekündigt. Ein Fehler? Man musste liefern, auch wenn das erst einmal nicht viel bedeutet. Geld ist und bleibt teuer. Am besten ist es, man hat keine Schulden.
Die weltweite Verteilung von Patenten nach Herkunftsländern und Technologiefeldern zeigt für Europa ein ernüchterndes Bild. Gemäß der aggregierten Daten aus dem Jahr 2021 ist China in 29 von 36 ausgewiesenen Feldern führend. Die USA führen vier Bereiche an, Japan drei.
Dreimal werden wir noch wach. Heißa, dann ist Zinssenkungstag! Sind Sie schon in Feierlaune? Ach, Ihr Christbaum funkelt schon im Juni? Gut so! Es müsste ja mit dem Teufel zugehen, wenn am 6. Juni nichts passieren würde. Schließlich hat das die EZB oft durch die Blume angekündigt, und noch öfters behauptet, sie wäre von Daten abhängig wie ein Nachrichtensprecher vom Zeitzeichen. Welche Daten? Na die! Man muss sie ja nur lesen können und auch mal selbst in der freien Wildbahn einkaufen gehen! In Sachen Inflation ging das bekanntlich gründlich und vielleicht mit Absicht schief. Wer ist der Gewinner in der Inflation? Na, sehen Sie!
Während derzeit die Blicke ständig auf Nvidia gerichtet sind, Künstliche Intelligenz als besonders hip gilt, und man sich nach den ersten Zinssenkungen sehnt, tanzen die Börsen in der Nähe ihrer Rekordstände umher. Und sonst? Weit unter dem Radar brodelt es am Rohstoffmarkt. So war neulich beim Kakao der Teufel los. Sein Preis ist wegen Ernteausfällen auf 11.000 US-Dollar pro Tonne gestiegen. Nur die weiße Schokolade freut das. Feiert bald die „Schlager-Süßtafel“ aus der alten DDR ein Comeback? Damals gab es dort aufgrund fehlender Devisen nur wenig Kakao und man wurde erfinderisch. In so einer Tafel Schokolade steckten immerhin nur sieben Prozent Kakao. Sie schmeckte trotzdem - für 80 Pfennige.
Schon wieder sind die Börsianer aus dem Häuschen. Grund dafür war diesmal eine „mildere“ Inflation in den USA, wobei auch mancher Joghurt als „mild“ bezeichnet wird und man trotzdem das Gesicht verziehen muss. Im April sank dort die Teuerung von 3,5 auf 3,4 Prozent. Halleluja! Damit liegt sie noch weit entfernt von den gewünschten zwei Prozent. Da es jetzt trotzdem wieder mehr nach Zinssenkungen riecht, oder diese herbeigeredet werden, schoss der Dow Jones erstmals über die 40.000er-Marke. Rekord! Ohne irgendwelche Feierlichkeiten.
Kaum sackte der DAX unter die 18.000er-Marke, fuhr er schon wieder auf zu neuen Höhen, und das auch noch zu Christi Himmelfahrt. Ein paar schwache US-Wirtschaftsdaten reichten aus, um neue Zinsfantasien zu entfachen. Von wegen „sell in may“... Das alte Spiel der Hoffnung auf fallende Zinsen geht also weiter. Vielleicht werden sogar schon im Juni die US-Zinsen gesenkt. Die einen sind über die Rally erfreut, die anderen haben den Zug wieder verpasst. Aber keine Sorge, die nächste Bahn kommt bestimmt.
Moderne Zinspolitik ist wie das Warten auf dem stillen Örtchen auf einen Erfolg. Manchmal dauert es etwas länger, wie die erste heiß erwartete Zinssenkung in den USA im Juni. Es hätte doch so schön werden können, wenn es nicht anders geplant wäre. Vielleicht erst im September oder November sollen die Zinsen fallen. Vielleicht auch früher oder später. Man braucht viel Geduld wie Kinder vor dem Geburtstag. Wenn dann aber die Geschenke auf dem Tisch stehen, dann kennt die Freude kein Halten mehr. Oder die Tränen.
Es soll wieder aufwärts gehen mit der Wirtschaft. Nicht überall, aber zumindest offiziell. Schon hebt die Bundesregierung ihre BIP-Prognose an - von sagenhaften 0,2 auf sprunghafte 0,3 Prozent. Sollten Sie demnächst einen Ruck oder Wumms spüren, ist das weniger das BIP, sondern eher ein Erdbeben.
Wird es jetzt ungemütlich an den Börsen? Zumindest ist es etwas holprig geworden. Mir wollte und will immer noch nicht in den Kopf, dass die gestiegenen Zinsen keine Auswirkungen auf Wirtschaft und Börse haben sollen. Geduld! Das kann noch kommen. Und es sieht ganz danach aus, als ob da etwas kommt.
Nein, das wird so schnell nix mit den schnellen Zinssenkungen! Warum auch? Es hätte so schön werden können, wenn es nicht anders gekommen wäre. So ist im März die US-Inflation wieder auf 3,5 Prozent gestiegen. Dazu brummt offiziell die Wirtschaft auf einem leergefegten Arbeitsmarkt. Warum also die Zinsen senken? So rechnet man jetzt statt mit sechs nur noch mit einer oder zwei Zinssenkungen. Und schon ließen die Börsen Luft ab. Manche sind enttäuscht. Andere warten schon lange auf tiefere Einstiegskurse. Egal! Der Handel geht weiter.
Kaum war das Osterfest vorbei, rauschten die Börsenkurse in den Keller, und bei vielen Akteuren steigt der Blutdruck. Jung- und Neubörsianer waren völlig irritiert, kannten sie doch aus jüngster Vergangenheit nur noch die grüne Farbe. Muss man sich Sorgen machen?
Lasst uns in die Hände klatschen und ein letztes Osterei an die Wand werfen. Endlich sinken die Cholesterinwerte in der Blutbahn und auch die Hühner dürfen sich mal etwas ausruhen. So wie die Kinder an den Osterhasen glauben, vertrauen die Menschen auf das ihnen versprochene grüne Wirtschaftswunder. Vielleicht bringt es ja der Weihnachtsmann.
Wahrscheinlich freuen Sie sich schon wieder wegen der täglichen Rekorde an den Börsen. Ja? Oder langweile ich Sie? Nun gut! Wer weiß schon, wann man vom fahrenden Zug abspringen muss? Niemand. Ein „Stopp loss“ (oder „Safe profit“?) könnte hilfreich sein...
Am letzten Mittwoch hat der DAX doch tatsächlich erstmals die 18.000er-Marke genommen. Nur drei Monate zuvor überwand er die 17.000er-Linie. Mit den Tausendern geht es offenbar immer schneller. Doch was für eine Enttäuschung! Früher wurde bei den runden Marken immer eine Torte aufs Parkett geschoben. Es floss Champagner, und gab einen großen Bahnhof. Journalisten, Fotografen und anderen Zaungästen bevölkerten das Parkett. Aber diesmal? Nichts! Der neue Rekord geschah völlig geräuschlos. Nicht mal Kekse gab es!
Die wirtschaftliche Realität Deutschlands bemüht sich redlich, mit den pessimistischen Prognosen der letzten Quartale Schritt zu halten. Es gibt zahlreiche Ursachen der aktuellen Probleme. Eine der eindrucksvollsten Entwicklungen zeigt sich bei der Produktivität.
Jaja, die Rente ist sicher! Unklar ist ja nur ihre Höhe und was man sich davon noch leisten kann. Die Löcher in der Rentenkasse werden beharrlich größer. Entweder müssen wir länger arbeiten, höhere Beiträge zahlen oder mit noch weniger Rente auskommen. Ich vermute, da kommt alles auf einmal zusammen. Millionen Sparer haben sich ver-riestern lassen oder auch ver-rüruppen. Jetzt sollen sie ver-aktienrentet werden. Hurra! Packt das Konfetti schnell wieder weg!
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