Aufatmen in den Emerging Markets - China beendet „Null-Covid-Strategie” – EZB und US-Fed bestimmen das Wochengeschehen - Der aktuelle Marktausblick von Martin Utschneider
Bei den meisten Banken ist weiterhin keine Bereitschaft zur Anhebung der Einlagensätze für ihre Kunden zu erkennen. Wer erwartet hatte, diese Sätze würden im Gleichschritt mit dem mittlerweile mehrfach angehobenen Hauptrefinanzierungssatz der EZB („Leitzins“) angepasst werden, der wurde enttäuscht. Aber auch dieser Zins ist nicht weg. Die Einnahmen landen lediglich in anderen Taschen.
Die US-Notenbank hat ihre Happy Hour beendet und sich stattdessen Inflationsbekämpfung auf die Fahnen geschrieben. Was aus rein amerikanischer Sicht Sinn macht, kann für den Rest der Welt gravierende wirtschaftliche Konsequenzen haben. Als Mutter aller Notenbanken trägt sie nicht nur nationale, sondern auch große internationale Verantwortung. Dieser muss sie gerecht werden. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.
Positive Vorgaben - Börsenerholung geht weiter / Öl leicht steigend; „Fieberthermometer“ Gold stabil / Spekulationen um EZB-Zinserhöhungen bringen USD unter Druck / Anleihezinsen steigen deutlich und zügig / Verhärtete Fronten: längerer Krieg mit allen Katastrophen / Aktienkauf in unsicheren Zeiten: Value-Werte, z.B. Chemie, Konsum – Verlustgefahr geringer / Inflationsbekämpfung und Wirtschaftsrettung gehen schwer zusammen - Notenbanken in der Klemme
Roman Baudzus blickt auf verschiedene mögliche Marktmechanismen im Allgemeinen sowie die Zinsmärkte in den USA und die aktuellen Entwicklungen rund um den ARKK Innovation Fund von Cathie Wood im Besonderen. Es folgt eine Einschätzung, wie sich die Entwicklung des US-Dollars und der Goldmärkte in die momentanen Beobachtungen einpassen könnten.
Aktienmärkte: Inflationsdaten - Sorgen um vorgezogenen Zinsanstieg nehmen zu, Joe Biden versucht, vorzubeugen / Notenbanksitzungen: Überraschungspotenzial - EZB-Wording im Fokus; Auswirkungen EUR/UDS / Evergrande: Unterlassene Rettung noch nicht eingepreist; HSBC würde Kettenreaktion nach GB tragen! / Booster; Impfpass; Impfpflicht: Wenn Verschwörungstheorien zu Fakten werden – Respekt vor anderen Meinungen geboten / Nationalstaaten adé - Machtübernahme der Konzerne: Diskussion um UN-Mitgliedschaft
DAX unter 16.000er Marke; Vorgaben durchwachsen, kleiner Ausverkauf Nasdaq / US-Dollar „schweinefest“ auf Vor-Corona-Niveau / Ampelgespräche: „Dichthalten“ als ermutigendes Zeichen; Koalitionspapier: Kohleausstieg 2030; kapitalgedeckte Altersversorgung als unerlässliches Element; „ökologische Erneuerung der Infrastruktur“; Digitalisierung /Verschwundene Tennis-Spielerin - ein Schelm, wer Böses dabei denkt / Kassemachen bei Tech-Werten: Powell bleibt; Corona in Europa - Zinsanstieg zu erwarten
DAX kämpft um die runde Marke bei 16.000 / Gold hat die magische Marke von 1.800 Dollar durchbrochen; Öl und Dollar ebenfalls fest! Grund: Fed reduziert Anleiheaufkaufprogramm, also Marktliquidität / Das ist der Unterschied zwischen kurzfristigen (auch Leitzinsen) und langfristigen Zinsen (nur indirekt durch Notenbanken steuerbar) / Q3 überraschend gut gelaufen / Adidas heute unter Druck / Wo kommen die hohen Infektionszahlen her? - Börsen reagieren (noch) nicht / Flüchtlingskrise in Weißrussland - Ist die EU erpressbar? / Jahresendrally zu erwarten
Inzwischen ist immer irgend eine Krise. Im Namen dieser Krise wird dann das gemacht, was ohne diese Krise unmöglich wäre: Verschuldung hochfahren, Geld drucken, Zinsen senken - und mit allem auch noch den eigenen Hintern retten.
Es war einmal eine Geldpolitik, die hatte nur eine Aufgabe. Damals kämpfte unsere unabhängige Bundesbank konsequent gegen Inflation, auch wenn es der Regierung nicht beliebte oder die Wirtschaft nicht erfreute. Heute dagegen ist die EZB zur Freude der Politik zur Vollkaskoversicherung für alle möglichen Risiken mutiert. Wird die alte Stabilität jemals wieder zurückkehren?
In einer Reihe von Schwellenländern und ausgewählten Industrieländern haben inzwischen Zinserhöhungszyklen eingesetzt, um vor allem auf eine teils deutlich zulegende Immobilien- und Lebensmittelinflation zu reagieren. Während in einigen Industrieländern zudem auch Drosselungen der Ausmaße der bislang betriebenen QE- und Bondankaufprogramme bekannt gegeben wurden oder es mancherorts sogar zu einem Stopp dieser Programme gekommen ist, stellt sich sowohl aus Sicht der USA als auch der Eurozone die Frage, wann es dort zu einem Schwenk in der verfolgten Geldpolitik kommen wird. Wird es überhaupt dazu kommen? Oder drohen US-Dollar und Euro angesichts der aktuellen Entwicklungen zu Weichwährungen zu werden?
US-Leitzinserhöhungen oder Tapering? Zumindest etwas weniger Taube, etwas mehr Falke? Nein, nicht mit der US-Notenbank! Selbst eine Verbraucherpreisentwicklung auf 13-Jahres-Hoch kann ihrem Glaubensbekenntnis für transitorische Inflation nichts anhaben. Auch die EZB macht gute Miene zum aktuell bösen Inflations-Spiel. Damit bleibt die Liquiditätshausse der alles überstrahlende Einflussfaktor am Aktienmarkt. Und das gilt übrigens auch noch nach dem Sommer.
In den Schwellenländern beginnt sich abzuzeichnen, dass der Inflationstrend keineswegs nur mit einem vorübergehenden Charakter ausgestattet zu sein scheint. Und aus diesem Grund sehen sich Zentralbanken in einer wachsenden Anzahl an Nationen, darunter Brasilien, der Türkei, Russland und Mexiko, inzwischen dazu gezwungen, die eigenen Zinssätze in Richtung eines „Neutralzinses“ anzuheben. Wer diese Situation mit jener in den Vereinigten Staaten vergleicht, könnte zu einer Reihe von beunruhigenden Schlussfolgerungen gelangen.
Haben Sie 2023 schon etwas vor? Wenn nicht, freuen Sie sich auf ein weiteres Spektakel der Extraklasse am Zinshimmel über den USA, auf ein Feuerwerk wahrer Geldpolitik. Dann nämlich steigt der Leitzins um 0,5 Prozentpunkte, so die Botschaft aus der US-Zentralbank. Wow! Die Zinswende kommt! Wenn nichts dazwischenkommt.
EZB: Kein Systemstress, niedrige Zinsen für Staaten - Warum ist die Geldpolitik so locker? / US-Inflation: Fünf Prozent heute und strukturelle Treiber der Zukunft / US-Geldpolitik – Leitzins sollte bei zwei Prozent stehen / Kaufkraftverlust durch negative Realzinsen – Ohne Risiko geht es nicht / Inflation und Aktienmarkt - Waren wir die letzten Jahrzehnte verwöhnt?
Nachdem nun auch der französische Notenbankchef dazu aufrief, die Flexibilität des Anleihekaufprogramms PEPP aktiv zu nutzen und darauf verwies, dass die EZB bereitstehe, alle ihre Instrumente anzupassen, lieferte auch EZB-Präsidentin Lagarde nach. Folker Hellmeyer gibt den ein oder anderen Denkanstoß zur Bewertung der aktuellen Lage.
Trotz Lockdown-Verlängerungen, Virus-Mutationen und Rückschlägen beim Impfprozedere herrscht ein eindeutiger Konjunktur- und Aktienoptimismus. Bei einem gleichzeitigen Wiederanstieg der US-Staatsanleiherenditen gibt es durchaus Potenzial für zwischenzeitliche Aktienrücksetzer und erhöhte Kursschwankungen. Grundsätzlich jedoch wird sich die Finanzpolitik bei ihren weiteren schuldenfinanzierten Konjunkturprogrammen auf die anhaltende Hilfe der Geldpolitik verlassen können.
Die Märkte mäandern weiter. Momentum ist unausgeprägt, obwohl die Fed und Biden vollständig geliefert haben. Der designierte Präsident Biden stellte gestern sein Corona-Hilfspaket in einer Größenordnung von 1,9 Billionen USD vor. Allein die privaten Haushalte sollen mit einer Billion USD subventioniert werden. Währenddessen hält Powell bei seinen Zins-Einlassungen den Status des US-Dollars im Auge.
10-jährige US-Staatsanleihen auf Zehnmonatshoch; Aussagen von FED-Chefs Texas und Atlanta sorgen für Angst vor baldigem Tapering / Schwächerer US-Dollar bringt Rohstoffe unter Druck / FAANG – Rücksetzer möglich, Zerschlagungsdiskussionen / große Bewegungen beim Bitcoin / Impeachment-Debatte sorgt für mehr Unfrieden / Biden vermutlich mit kurzer Amtszeit / kein Lockdown-Ende in Sicht – chinesische Strategie im Vergleich
Nach den Rücksetzern an Aktienmärkten (ex Fernost) und der Befestigung des USD gegenüber Bitcoin, Gold und Hauptwährungen ergab sich gestern zunächst eine Stabilisierung in diesen Märkten. Charttechnisch sind mit der jüngsten Bewegung Brüche des Momentums verbunden. Die algorithmisch gesteuerten Anlageprogramme fallen erst einmal als Treiber dieser Märkte aus.
Am Weihnachtstag verkündete die türkische Zentralbank, ihren Leitzins weiter angehoben zu haben. Zur Überraschung der Akteure an den internationalen Devisenmärkten fiel die erneute Zinserhöhung sogar noch ein wenig schärfer aus als im Vorfeld unter Analysten allgemeinhin angenommen.
Im skandinavischen Norwegen kommt es in diesen Tagen zu einer Entwicklung, die sich sonst kaum irgendwo anders auf der Welt beobachten lässt. Es ist tatsächlich so, dass Norwegens Zentralbank in der vergangenen Woche ihren Leitzins angehoben hat. Was liegt dem zugrunde?
Wie von den Marktteilnehmern überwiegend erwartet, senkte die US-Notenbank Fed gestern den Leitzins um 25 Basispunkte und einige Fed-Mitglieder signalisierten die Möglichkeit weiterer Zinssenkungen. Dies reichte dem US-Präsidenten freilich nicht, was er auch zum Ausdruck brachte und das Verhältnis zur Fed damit nicht unbedingt besserte. Folker Hellmeyers Vergleich zu den Daten und Entwicklungen in Russland lässt aufhorchen!
Die Spannung vor Veröffentlichung der Fed-Minutes war vergebens und blieb ohne Markteinfluss, womit aber die Neugier auf Powells Worte am morgigen Freitag nicht abgenommen hat – im Gegenteil. Genauso ist zu erwarten, dass das Gespräch zwischen Johnson und Macron mehr Output enthält als das ergebnislose gestrige Treffen mit Angela Merkel.
In der vergangenen Woche wurde uns einmal mehr vor Augen geführt, auf welche Weise sich der globale Währungskrieg in aller Welt verschärft. Denn es war die Reserve Bank of New Zealand, die ihren Leitzins um satte 50 Basispunkte – oder 0,5 Prozentpunkte – auf nur noch ein Prozent gesenkt hat.
Überraschend senkte die südkoreanische Zentralbank heute Morgen den Leitzins um 25 Basispunkte. Wie die asiatischen Aktienmärkte darauf reagiert haben und wie Roman Baudzus die aktuelle Lage einschätzt, erfahren Sie in seinem heutigen Beitrag.
Amerikanische Finanzvorstände glauben mehrheitlich an eine Rezession bis Ende 2020 / EZB vor weiterer Zinssenkung / Zwei Zinssenkungen der Fed in 2019 erwartet / Facebook vor Auflegung einer eigenen Kryptowährung / Zerschlagung von Technologiekonzernen / Iran Konflikt – Geostrategische Überlegungen / Proteste in Hongkong / UN-Sonderberichterstatterin fordert Sanktionen gegen den saudischen Kronprinz
“Trump: Nach dem Handelskrieg, nun der Währungskrieg?“ Auf diese Weise lautete einer meiner Berichte aus der jüngeren Vergangenheit, der sich vollauf zu bewahrheiten scheint.
Der Einzelhandel rutscht in die Rezession, die Unternehmensaufträge zeigen sich unterdurchschnittlich, die Exporte an den wichtigen Partner in China gehen zurück – alles in allem zeichnen die neuesten Daten kein positives Bild für die Wirtschaft Australiens. Nun versucht die Reserve Bank gegen zu rudern – fraglich bleibt allerdings der zu erwartende Erfolg…
Das Jonglieren mit dem Inflationsziel, das aktuell bei bereits umstrittenen zwei Prozent liegt, ist ein gefährliches Spiel mit dem Feuer. Direkt kann die Fed die Inflation nicht steuern, schließlich entscheiden die Verbraucher, wohin das frische Geld fließt. Radikale Überlegungen wie die weitere Erhöhung des Inflationsziels auf das benötigte Niveau können die Lage sehr schnell aus dem Ruder laufen lassen…
Glaubt es... Oder lasst es... Der Glaube ist bekanntlich ein verführerischer Ratgeber, sagt der Mathematiker und ruft nach einem Psychologen. Im März sind die Verbraucherpreise hierzulande um „nur“ 1,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Dabei liegt das Inflationsziel der EZB doch bei wenigstens zwei Prozent. Das heißt, die Leitzinsen bleiben wegen der zu geringen Teuerung bis zum Sankt Jammerleins-Tag bei Nullkommanix und die Sparzinsen damit auch klinisch mausetot.
Mit einer vor den Forderungen und Erwartungen des Weißen Hauses und der Wall Street auf voller Linie kapitulierenden Federal Reserve ändert sich folgerichtig auch der geldpolitische Ausblick. Die durch die Fed jüngst kommunizierte und neue Bilanzdoktrin sieht nun vor, über ausreichende Reserven (Geld, das Geschäftsbanken auf Konten der Fed parken) zu verfügen.
Was für eine Überraschung aber auch – FED-Chef Jerome Powell paddelt zurück: Die FED kapituliert und bläst Zinserhöhungen für 2019 komplett ab. Statt der geplanten zwei Zinserhöhungen bleibt der Zins bei 2,25 bis 2,5 Prozent und die amerikanische Notenbank signalisiert in ihrem aktualisierten Ausblick sogar, dass erst für 2020 wieder eine Erhöhung in Anbetracht gezogen wird. Dies betrachten wir als unwahrscheinlich.
Auf ihrer März-Sitzung setzt die Fed ihre Kehrtwende fort. Mit gesenkten Konjunkturprojektionen und taubenhafter Rhetorik signalisieren die amerikanischen Notenbanker nicht nur das Ende des US-Zinserhöhungszyklus, sondern öffnen sogar die Tür für Zinssenkungen. Ihre neue Entspannungspolitik untermauert die Fed ebenso mit dem Ende des Liquiditätsabbaus im September. Um mit dieser Neuausrichtung keine Irritationen, wenn nicht sogar Panik an den Real- und Finanzmärkten auszulösen, blieb Fed-Chef Powell bei seiner Wortwahl einer „geduldigen“ Geldpolitik.
Wachsende Konjunktursorgen in der Eurozone haben die EZB veranlasst, ihre Wachstums- und Inflationsprognosen für 2019 und die zwei folgenden Jahre zu kappen. Folgerichtig ist vor 2020 nicht mit Zinserhöhungen zu rechnen, wenn überhaupt. Neben dem Zins als Preis des Geldes bleibt die EZB auch bei der Geldmenge großzügig.
Nicht nur der IWF kommt auf unkonventionelle Ideen! Auch die derzeitige Präsidentin der Fed of San Francisco ließ ihrer Kreativität freien Lauf, um zu überlegen, ob aus unkonventionellen Maßnahmen nicht schlichtes Standardwerkzeug werden könnte, um kommendem wirtschaftlichen Ungemach zu begegnen…
Seit 2017 schien sich die EZB immer mehr vom Taubenschlag zum Falkenhorst zu entwickeln. Eine robustere Euro-Konjunktur, ansteigende Inflation und eine entspannte Schuldenkrise machten das langjährig verabreichte Aphrodisiakum einer ultralockeren Geldpolitik vermeintlich weniger notwendig. Tatsächlich stellte die EZB Ende 2018 ihre Anleihekäufe ein und die Finanzgelehrten diskutierten schon länger, wann die erste Zinserhöhung stattfindet und wie viele dann folgen. In Europa roch es nach Zinswende.
Sowohl in Europa als auch in den USA verzeichneten die Börsen in der letzten Woche leichte Kursgewinne. In Europa sorgte die EZB-Zinsentscheidung für Entspannung, während mit Blick auf die Zukunft gerade hier mit größerem Ungemach zu rechnen ist, wenn die weltweite Konjunktur kippt.
Im Januar 1999 wurde der Euro als Gemeinschaftswährung eingeführt. Der Geburtstag ist eine gute Gelegenheit, um die Folgen für Sparer und Anleger zu reflektieren. Die Konsequenzen für finanzielle Entscheidungen dürften wohl von erheblicher Natur sein.
Die Affäre um die Festnahme der Huawei-Finanzchefin hat aus Sicht von Rüdiger Born größeren Charakter, als zunächst anzunehmen wäre. Nachdem sich Neuseeland und Australien gegen Softwareeinsatz der Firma im 5G-Ausbau entschieden hat, denkt auch Japan über Ausschluss nach. Aus chinesischer Perspektive wird hier nach der „Wurzel“ Chinas gegriffen, Ericsson & Nokia könnten profitieren. Charttechnik: viel Platz nach unten! 14:30: US-Handelsbilanz & Arbeitsmarkt; EZB-Pressekonferenz Zinsentscheid
„Der Spatz in der Hand ist den Marktteilnehmern lieber als das Versprechen auf zwei Spatzen in der Zukunft.“ Die Rede ist selbstverständlich von der Situation, die eintritt, wenn sich eine inverse Zinskurve - das Schreckgespenst von Marktakteuren schlechthin – ausbildet. Brian Maher blickt in dieser Hinsicht äußert skeptisch auf die Pläne der FED, die Zinsen im Dezember abermals anzuheben…
Der USD kommt unter Druck. US-Aktienmärkte, die bis in den Herbst eine Teflon-Beschichtung zu haben schienen und nicht auf das von den USA provozierte Risikogemenge reagierten, stehen mittlerweile unter Druck.
War es tatsächlich ein Befreiungsschlag, den Fed-Chef Jerome Powell in der laufenden Woche landete, indem er ankündigte, demnächst eine „Zinspause“ einzulegen, um den Zinsanhebungszyklus der Fed im nächsten Jahr unter Umständen zu beenden?
Die Federal Reserve steckt längst schon in einem großen Dilemma. Nicht einmal so sehr, weil sich der anhaltende Zinsanhebungszyklus in den USA nachteilig auf die heimische Ökonomie sowie die Kredit- und Finanzmärkte auszuwirken beginnt, sondern vielmehr deshalb, da US-Präsident Donald Trump damit begonnen hat, der Fed öffentlichkeitswirksam den Schwarzen Peter zuzuspielen.
In den letzten 10 Jahren war unser Finanzsystem durch Immobilien-, Banken-, Finanz-, Wirtschafts- und Euro-Krisen oft genug todkrank. Sein Exitus hätte einen Deflationsschock mit Massenarbeitslosigkeit, Konsum- und Investitionsunlust und schließlich sozialen Unruhen ausgelöst.
Spekulationen über einen möglichen Bankrott der amerikanischen Aushängeikone des 20. Jahrhunderts, General Electric, machen seit mehreren Wochen an den Finanzmärkten die Runde. Einfach vom Himmel fallen Spekulationen dieser Art gewiss nicht, wenn man sich die Entwicklung des operativen Geschäfts bei General Electric ein weniger genauer anschaut…
Handelskrieg, Zinserhöhungsängste, EU-Italo-Haushaltsstreit und Brexit-Debatte halten sich als Stimmungskiller am Aktienmarkt ähnlich hartnäckig wie Kaugummi am Schuh. Nicht zuletzt sorgt der Einbruch im bis dato so euphorischen Technologiesektor für Ernüchterung bei den Anlegern. Aber stehen die Chancen für eine Jahresend-Rallye wirklich so schlecht wie es derzeit scheint oder besteht berechtigte Hoffnung?