Die japanische Geldpolitik hat sich zusehends in eine Falle hineinmanövriert. Welchen Kurs die Bank of Japan nach dem Stabswechsel an der Führungsspitze der Institution im April des nächsten Jahres einschlagen wird, bleibt abzuwarten. Ein aussichtsreicher Kandidat auf den Gouverneursposten macht in diesen Tagen keinen Hehl aus seinen persönlichen Ansichten. Doch als wie realitätsnah erweisen sich diese Sichtweisen angesichts einer zunehmend schwierigen Situation in der heimischen Wirtschaft und am heimischen Finanzmarkt?
Nachdem die Märkte seit Montag abwärts tendierten, gab es gestern eine kleine Erholung und die heutige Eröffnung erfolgt auf stabilisiertem Niveau. Die Datenlage liefert ein uneinheitliches Bild, negative Implikationen von der Coronafront scheinen weiter untergewichtet. Derweil warnt die KfW vor dem möglichen Verlust von einer Million Arbeitsplätzen im Mittelstand, während die Geldbuße für Goldman in der Höhe zwar zu begrüßen ist, der systemische moral hazard jedoch weiter unangetastet bleibt.
Die Verschuldung unter Konzernen und Unternehmen im Nicht-Finanzsektor kletterte rund um den Globus auf ein neues Allzeithoch von 75 Billionen US-Dollars. Wie neue Daten des Institute of International Finance (IIF) zeigen, kletterte die Verschuldung im zweiten Quartal dieses Jahres insbesondere unter Chinas und Amerikas Unternehmen.
Bisher mussten sich Sparer und Investoren nur wenig Sorgen um ihre durch das Schattenbankensystem erwirtschaftete Rendite machen. Immerhin bestand für den Kauf von so genannten Vermögensmanagementprodukten bislang eine explizite Staatsgarantie, die laut jüngster Ankündigung der Pekinger Finanzaufsichtsbehörden jedoch ab Mitte 2019 fallen wird. Noch sind die Konsequenzen bei den Beteiligten nicht wirklich durchgesickert…