Jerome Powell, Chef der US-Notenbank, galt einst als stolzer Währungshüter – ein Mann mit Rückgrat, mit Verstand, mit der Hand am Zinshebel wie ein Lotse am Steuerrad. Okay, das mit der Inflation übt er noch. Heute gleicht er eher einem abgerichteten Schoßhund, der nach endlosen Kommandos endlich „Sitz!“ macht, während sein Herrchen Donald Trump zufrieden den Bauch krault. Neun Monate lang Dauerbeschimpfung – „Feind!“, „Versager!“, „Verräter!“ – und siehe da: Der brave Jerome senkt die Zinsen. Um 25 Basispunkte. Das ist weniger Geldpolitik als Nagelpflege – aber mit Beigeschmack. Nun etwas offizieller verpackt als früher.
An den Börsen dreht sich heute alles nur um die Rede von Powell in Jackson Hole. Um 16 Uhr ist es soweit. Sinken die Zinsen oder nicht? Martin Utschneider erklärt, was Anleger im Vorfeld wissen müssen und wie die Märkte schon jetzt reagieren. Außerdem: Russland lehnt EU-Truppen in der Ukraine ab und die EU einigt sich mit den USA auf die Details zum Handelsdeal, der nicht gerade auf Augenhöhe stattfindet.
Christoph Leichtweiß analysiert die aktuelle Marktlage. Von Jackson Hole über Inflation und Arbeitsmarkt bis hin zu globalen Trends: Auf dem US-Arbeitsmarkt sehen wir keinen relevanten Stress, die Zölle verschieben die Inflationslast zwischen Unternehmen und Konsumenten, und eine vollständige Deglobalisierung ist in seinen Augen nicht in Sicht. Der Aktienmarkt zeigt aktuell Value als stärksten Stil, während die UK-Kerninflation in die falsche Richtung läuft – ein spannender Überblick für Anleger.
Am Freitag sackt der DAX nach unten ab. Einzig positiv überrascht die Automobilbranche. In den USA und Japan steht derweil die Zinspolitik im Fokus, während sich China für einen potenziellen Deal mit Europa bereit zu machen scheint und die Lage zwischen Vietnam und Kambodscha eskaliert.
Trotz geopolitischer Reibungen, Notenbankreden und einer vollgepackten Berichtssaison zeigen sich die Märkte bemerkenswert gleichgültig. Doch hinter den Kulissen bahnen sich Entwicklungen an – von KI-Offensiven in Japan bis zu neuen Energieplänen in Asien und Europa.
Entspannungssignale trotz Krisenmeldungen: Die Märkte zeigen sich robust – Waffenruhe im Nahen Osten, Zinsfantasie in den USA und bessere Konjunkturdaten sorgen für Rückenwind. Doch Unsicherheiten bleiben – der Fokus gilt Öl, Jerome Powells Rede und dem geopolitischen Machtgefüge. Was ansonsten auffällt: Während KI in westlichen Medien weiter ein Randthema bleibt, wird sie in Asien – etwa in Japan und China – als zentrales Zukunftsthema intensiv und öffentlich diskutiert.
Japans Zentralbank steht mit dem Rücken zur Wand! Trotz hartnäckiger Inflation zögert sie mit Zinserhöhungen – doch der Druck wächst. Was das für die globale Wirtschaft bedeutet und welche Risiken jetzt auf uns alle zukommen könnten.
US-Aktien: "Buy the dip" oder verkaufen? Sie müssen "nur" wissen, ob es eine Rezession gibt / Notenbanken: Fahren auf Sicht ist angesagt / Crowding out: Ohne Reformen werden die Ausgaben ein Rohrkrepierer / Plausibel, aber teuer: Rüstungsaktien / Günstiger DAX: Das war einmal
Im neuen Jahr sind die Anleger noch auf Richtungssuche und fragen sich, ob die Vorfreude auf das Börsenjahr 2025 zu groß war. Doch ist eine zwischenzeitliche Aktien-Korrektur mehr als gesund, um dann nicht nur die Risiken, sondern auch die Chancen zu betrachten.
Wenig positive Vorgaben; RWE und Telekom im Plus; Automobilbauer wieder schwach / Globale Aktienbörsen eher verhalten – insbesondere Apple und Tesla fielen negativ auf! BYD ist Tesla auf den Fersen! Apple-Boykott in Indonesien & 92 Mio. Euro für Besitzer von Siri-Geräten in den USA – 20 USD pro Kopf / Marktkapitalisierung globaler Unternehmen im Vergleich / Biden will Übernahme von Nippon Steel blockieren, nach deren Rückzug aus China / Japan: Löhne und Preise weiter steigend erwartet – Hoffnung auf Zinserhöhungen im jap. Finanzjahr (ab April) / EZB will Zinsen senken; Fed will nicht so richtig aktiv werden – Euro gibt weiter nach / Daten: Arbeitslosenquote in Deutschland leicht zurückgekommen; 16:00 ISM-Einkaufsmanagerindices leicht schwächer erwartet / Demografie: Japanische Softbank will 2026 mit vollautomatischem KI-Projekt durchstarten
Weshalb senkte die Schweizerische Nationalbank (SNB) ihren Leitzins schon wieder in einen Bereich von gerade einmal 0,5 Prozent? Mit welchen geldpolitischen Entwicklungen muss in nächster Zeit - einerseits mit Blick auf die Eurozone und andererseits auf die Eidgenossenschaft - gerechnet werden? Und wie könnte man hierauf reagieren?
Nicht nur hierzulande ist es turbulent! Es erfolgt ein Blick nach Japan, wo die jüngst abgehaltenen Neuwahlen zu zusätzlicher Unsicherheit geführt haben. Einerseits ist die bislang regierende Liberal Demokratische Partei durch die Wähler abgestraft worden. Andererseits haben vor allem einige Kleinparteien an politischem Einfluss hinzugewonnen. Momentan zeichnet sich eine schwierige Koalitions- und Regierungsbildung ab, die zu einer politischen Lähmung und Stagnation in ökonomisch herausfordernden Zeiten beizutragen droht. Nicht nur der japanische Yen, sondern auch die langfristigen Zinsen haben auf einen solchen Ausblick bereits reagiert.
Gestern kam es angesichts einer sich weiter abschwächenden Wirtschaft, eines erneuten Einbruchs der Aktienkurse sowie tendenziell weiter rückläufigen Immobilienpreisen – wie kaum anders zu erwarten – zu einer Verkündung von zusätzlichen Interventionsmaßnahmen durch die People´s Bank of China. Doch werden die hiermit verbundenen Ankündigungen mehr Aussicht auf Erfolg haben als vorherige Interventionen?
China: SSE plus vier Prozent – Vertrauensbildende Maßnahmen für Immobiliensektor: neues Konjunkturprogramm: Zinssenkungen angekündigt / BoJ: Präsident Ueda kündigt weitere, moderate (!) Zinserhöhungen an; Freitag Inflationsdaten Tokio / Reden von Lagarde, Powell, Yellen – ist jetzt Aktivismus der Fed gefragt? / Boeing: weiter abwärts / Commerzbank: hohe Volatilität - Unicredit Anteilserhöhung auf 21 % / Australische Notenbank unverändert / Ifo-Geschäftsklimaindex noch schlechter als erwartet / 16:00 US-Verbrauchervertrauen / ThyssenKrupp: Staatsbeteiligung im Gespräch / Nippon Steel zieht sich aus China zurück und wendet sich US Steel zu / Möglichkeit zur Fremdsteuerung: Chinesische Technik in US-Autos in der Kritik / Hochgeschwindigkeit? Berlin-Paris in acht Stunden / Viele Hundertjährige in Japan: hara hachi bun me – „Iss, bis du zu acht Teilen satt bist“
Wie haben sich die Kapitalmärkte jüngst entwickelt? War der Kursrückgang nur ein Sommergewitter oder ein deutlicher Warnschuss? Wie verändert sich der Fokus der Notenbanken? Welche Auswirkungen haben Chinas Überkapazitäten? Das sind die Themen von Christoph Leichtweiß in seinem Videoupdate.
Kapitalmärkte – Schwarzer Montag in Tokio: Sommergewitter oder ein deutlicher Warnschuss?
Nach den Einlassungen von Jerome Powell und anderen Fed-Granden in Jackson Hole "riecht" es nach einer koordinierten Zinssenkung per September, was an den Aktienmärkten erwartungsgemäß positiv aufgefasst wird. US-Präsidentschaftsbewerber Robert F. Kennedy Jr. stellt sich hinter Trump und erklärte, er werde seinen Namen von den Wahlzetteln in zehn besonders umkämpften und möglicherweise wahlentscheidenden Bundesstaaten nehmen lassen. Diese Wendung könnte ausschlaggebend sein! Während das Neugeschäft im Tiefbau wuchs, setzt sich im Hochbausegment die Negativentwicklung weiter fort.
Während der Goldpreis ein neues Rekordhoch ausgebildet hat, liegt der Fokus unter privaten Investoren und Anlegern nach wie vor verstärkt auf anderen Markt- und Anlagesegmenten. Zentralbanken lassen sich unterdessen nicht zwei Mal bitten, um Gold signifikant in den eigenen Tresoren aufzustocken. Die aktuellen Zahlen sprechen für sich. Was sind die Gründe – und was die Konsequenzen?
Es erfolgt ein Blick in die Vereinigten Staaten, wo sich die Federal Reserve Bank auch angesichts einer wachsenden Empörung unter Beobachtern und Kommentatoren nach wie vor einer Herausgabe von Dokumenten zu den durch die Institution verwalteten Auslandsgoldreserven verweigert. Es fällt nicht schwer, sich die vermeintlich hiermit in Verbindung stehenden Gründe an zehn Fingern abzuzählen.
DAX leicht im Minus, US-Futures & Asien negativ, bis auf China / Nifty50 mit heftigen Abgaben – Vorsprung von Modi ist gesunken / Im Blick der SEC: GameStop mit knapper Verdopplung / Technischer Fehler: Berkshire Hathaway verliert kurzfristig 99 % - Konsequenzen für andere Titel noch nicht ausgebügelt! / Deutsche Arbeitslosenzahlen 16:00 Uhr: US-Auftragseingänge & JOLT-Report (Stellenangebote) rückläufig erwartet / September erste Zinssenkung der Fed erwartet; Yen-Schwäche: Suzuki meldet Erfolg, Umfragewerte Premier Kishida im Keller; Notenbankchef Ueda: baldige Zinserhöhung? / Große Mehrheit rechnet mit drei Zinssenkungen der EZB – geht´s jetzt los? / Scams & Fakes: Was könnte KI zum Fallen bringen? / AMD & Qualcomm setzen Apple unter Druck; Intel noch führend bei Datencentern / Toyota verliert: Skandal um Sicherheitszertifikate / Zum Erhalt des Schienennetzes der Bahn: Bund verkauft 110 Millionen Telekom-Aktien
Wahrscheinlich freuen Sie sich schon wieder wegen der täglichen Rekorde an den Börsen. Ja? Oder langweile ich Sie? Nun gut! Wer weiß schon, wann man vom fahrenden Zug abspringen muss? Niemand. Ein „Stopp loss“ (oder „Safe profit“?) könnte hilfreich sein...
Gold und Aktien positiv / Wenn die EZB auf Basis eigener Annahmen handelt, dann müssen die Zinsen gesenkt werden / Leitzinsen vs. Renditeniveau - Wichtige Unterscheidung / Wer senkt zuerst - Europa oder die USA? / Wirtschaftsdaten & Bewertungen Aktien: Keine großen Abweichungen – keine echten Impulse / Anlagestrategie: Was tun bei Unsicherheit?
Wer sehr unter Langeweile litt, hätte in der letzten Woche den vielen Zentralbankern zuhören können, die etwas zur Zinsentwicklung sagen wollten. Aber wozu? Woher sollen sie auch wissen, wohin die Reise geht? Meist agieren sie nach vorn und verstehen nicht nach hinten. Für sie muss das irgendwie sein wie Jonglieren auf dem Seil mit einem Beil und einer ordentlichen Portion Sprechdurchfall.
Nach der Hoffnungstrunkenheit der Jahresend-Rallye 2023 setzt im neuen Jahr Katerstimmung ein. So wurden die Erwartungen an schnelle Zinssenkungen von Fed und EZB zurückgeschraubt. Gleichzeitig scheinen die Einschätzungen zur Konjunktur und der politischen Rahmenbedingungen nüchterner auszufallen. Zeit für neue Sachlichkeit im neuen Börsenjahr 2024?
Es erfolgt ein Blick an die amerikanischen Finanzmärkte. Der Kampf zwischen amerikanischen Geschäftsbanken und den Bundesaufsichtsbehörden setzt sich fort, während die Federal Reserve den heimischen Bankensektor durch die Hintertür mittels Bailout-Buchstabensalatprogrammen permanent (auf)päppelt und am Leben erhält. Auf welche Weise wirkt sich diese Entwicklung auf die Wirtschaft des Landes und die Bevölkerung aus?
Ein über Konjunktur-Deutschland liegendes Tief hat Schwierigkeiten, wieder hoch zu kommen. Nicht zuletzt sorgen hausgemachte politische Probleme dafür, dass sich die seit Sommer 2021 im Trend eintrübende Wirtschaftslaune nicht aufhellt. Doch wie relevant ist dieses nationale Risiko für die fundamentale Stimmung an den auch in Deutschland froh gestimmten Aktienbörsen?
2023 haben Aktien deutlich besser performt als prophezeit. Es bewahrheiteten sich die alten Weisheiten, dass der Markt immer Recht hat und dass neben Risiken auch Chancen beachtet werden sollten. Und was ist mit 2024? Die Erwartungshaltungen sind positiv. Vielleicht zu positiv, weil bereits viel Potenzial im alten Jahr verfrühstückt wurde und die Krisen unterschätzt werden? Könnte das kommende Börsenjahr sogar zum direkten Gegenteil von 2023 werden?
Der eine fragte „Ja ist denn heut scho´ Weihnachten?“ und der andere bejahte. Zeigte sich die Fed in puncto Zinsentspannung lange betonköpfig, ist sie jetzt weich geworden und hat ihre restriktive Zinspolitik nicht nur beendet. Nach einer Karenzzeit bis etwa Frühjahr 2024 wird aus Zinssenkungsphantasie immer mehr -realität. Die Börsen können ihre vorweihnachtliche Freude kaum verbergen. Und die EZB? Sie wird sich nicht anders als die große Schwester verhalten.
Neues Allzeithoch! Wie passt die Jahresendrally & der DAX-Höchststand mit der Diskussion um die wirtschaftliche Fehlentwicklung, fehlende Wettbewerbsfähigkeit & Deindustriealisierung Deutschlands zusammen? Vorgaben positiv: Hang Seng & Nasdaq im Plus, Nikkei deutlich positiv; Dow Jones tut Euphorie keinen Abbruch / Vorschlag der OPEC+ konnte Ölpreis nicht befeuern / Gold ebenfalls auf Rekordniveau - und das ohne Verzinsung! Das zeigt nicht zu Unrecht hohe Risikosensitivität / Bitcoin mit deutlicher Erholung – Krypto-Beimischung bleibt interessant, wenn Volatilität ausgehalten werden kann / DAX-Stand das Ergebnis von Window-Dressing? Zinssenkungsphantasien eher entscheidend! - „Crash“ der Anleihezinsen / Notenbanken fühlen sich mit Zinsniveau wohl / EUR/USD – darum fließen Gelder in den Euro
Im heutigen Bericht wird der Versuch unternommen, eine Reihe von Entwicklungen an den amerikanischen Finanz-, Währungs- und Staatsanleihemärkten Revue passieren zu lassen. Welche Ereignisse könnten zu der in Peking getroffenen Entscheidung geführt haben, bis zu einem bestimmten Zeitpunkt durch die Volksrepublik China gehaltene US-Staatsanleihen auf eine signifikante Weise abzubauen? Und welche Schlüsse lassen sich im Hinblick auf die absehbare Zukunft ziehen?
DAX wird kritisch beäugt; Asien relativ positiv: Nikkei legt zu; Chipbranche treibt Tech-Werte: Softbank, Tokyo Electron, Advantest / Kleine Entspannung an den Energiemärkten / Aktuelle Lage in Nahost - Japan erinnert an Ölschock 1973 / Goldman Sachs Group, Lockheed Martin, Johnson & Johnson mit Gewinnzahlen / Nachbörslich: United Airlines, Interactive Brokers, J.B. Hunt Transport / Hohe Baustoffpreise in Deutschland / 3-Monats-T-Bills sind wieder zurückgekommen! / EZB Chefvolkswirt Lane: Zinsen bleiben noch eine ganze Weile hoch / Moskau äußert sich zu Atomwaffensperrvertrag / Treffen USA, Korea & Japan / EU-Treffen zum Nahen Osten / Atomkraft: Treffen der EU-Energieminister
Börsen erholen sich in Erwartung einer Zinspause seitens der Fed / DAX zunächst im Konsolidierungsmodus / USA und Tokio: Vorgaben positiv; Asien durchwachsen / Umsätze steigen wieder, Stabilität erhöht sich / Bitcoin, Rohstoffe, Gold stabil / US-Staatsanleihen sind deutlich zurückgekommen / EUR/USD unverändert / Risikofaktor Notenbanken: Dilemma der Anleiheaufkäufe – Volumen muss gehalten werden! / Verluste der Bank of England rücken in den Fokus / Nerviger Streit in Merseburg: Wirtschaftsstandort Deutschland - Wie kann der Industriepreis gestaltet werden?
DAX - Hopp oder Top / S&P 500 kurzfristig heiß gelaufen (1:52) / Nasdaq an kurzfristiger Unterstützung (2:09) / Dow Jones mit Potential (2:31) / Russell 2000 - ohne dich, geht es nicht (3:04) / EUR/USD jetzt weiter aufwärts (3:48) / Zins-Woche Bund & strategische Überlegungen (4:21), Italienische 10-jährige BTP (7:18), US T-Notes (8:01) / Chartanalyse meets Fundamentalanalyse mit Donaldson (9:09) und Skechers (9:49)
Deutschland befindet sich jetzt schon in der technischen Rezession – und die Konjunkturerwartungen trüben sich weiter ein. Während zudem die Inflation tobt, agieren die Notenbanken nach dem Motto „higher for longer“. Doch zumindest aktuell scheint es weiter so, als könne der Deutsche Leitindex all diesen Widrigkeiten trotzen.
Die Industrienation Großbritannien ächzt ebenfalls unter den hohen Preissteigerungsraten. Die britischen Leitzinsen notieren daher aktuell auf dem höchsten Niveau seit 2008, dem Jahr der Finanzkrise. Das dürfte allerdings noch (lange) nicht das „Ende der Fahnenstange“ sein.
Während die Inflation in den USA zurückgekommen ist und die Aktienmärkte hingegen zulegten, steht am Donnerstag neben den Zinsenscheiden in Großbritannien, der Schweiz und Norwegen auch die nächste Sitzung der Notenbanker in der inflationsgeplagten Türkei an. Dort wir ein enormer Zinsschritt erwartet.
Aller guten Dinge sind neuerdings fünf: Die Stimmungslage hat sich trotz der latenten und immer weiter ausschweifenden Probleme im Bankensektor weiter verbessert. Das sagt zumindest der aktuelle ifo-Geschäftsklimaindex. Der kann jedoch nur oberflächlich über die aktuell mehr als brenzlige Lage hinwegtäuschen…
Durch das „Bank Term Funding Program“ (BTFP) wird die Bilanz der US-Fed zwangsläufig wieder aufgebläht, denn streng genommen entspricht dies nichts anderem als einer geldpolitischen Lockerung „durch die Hintertür“. Im Zuge dessen hat sich auch die Stimmung der Anleger gegenüber Gold wieder deutlich verbessert – und auch die Nachfrage seitens der Notenbanken bleibt ungebrochen.
Die Finanzmärkte haben sich noch nicht von den Turbulenzen rund um die Credit Suisse zum Wochenstart erholt, da steht am morgigen Mittwoch mit dem Zinsentscheid schon das nächste wichtige Event vor der Tür. Martin Utschneider sieht die Wirtschaft im Würgegriff der Notenbanken, der sich immer enger und fester zuzieht.
Das hat „gesessen“… Die jüngsten Daten zur deutschen Inflationsrate erregten die Gemüter der Kapitalmarktakteure dann doch mehr als von vielen gewünscht. Waren die meisten Experten im Vorfeld noch von einem Rückgang der Preissteigerung ausgegangen, so erweist sich diese nun doch resistenter als erhofft. Und jetzt!?
Aufgrund der weltweit steigenden Zinsen sind inzwischen offene Debatten über eine Aufrechterhaltung oder Einstellung von Zinszahlungen auf die durch private Geschäftsbanken gehaltenen Überschussreserven ausgebrochen. Notenbanken kommen angesichts der aktuellen Geschehnisse nicht sonderlich gut hierbei weg, tendieren jedoch nach wie vor dazu, sich als Verteidiger der Interessen der privaten Geschäftsbanken zu inszenieren. Welche Gründe und Mechanismen dahinter zu stehen scheinen, soll im Folgenden eingehender unter die Lupe genommen werden.
Nationale Notenbanken des Euro-Systems machen mittlerweile überhaupt keinen Hehl mehr daraus, finanziell in die Bredouille und unter Druck zu geraten. Im heutigen Bericht soll ein Blick auf die Mechanismen des Euro-Systems geworfen werden. Gleichzeitig werden auch Alternativen aufgezeigt, wie die Dinge anders hätten verlaufen können. Und auch heute würde noch eine Wahl bestehen…
Die Führung der niederländischen Notenbank warnt offen davor, erstmals seit dem Jahr 1932 wieder Verluste auszuweisen. Alternativ zu einer Neubewertung der durch die Zentralbanken des Euro-Systems gehaltenen Goldreserven käme hinsichtlich der möglichen Rekapitalisierungsbemühungen wohl nur ein zig Milliarden Euro umfassender Bailout durch die europäischen Steuerzahler in Frage.
Die Börsenparty läuft, obwohl die Notenbanken die Zinsen weiter straffen und sich somit das Geld verteuert. China öffnet wieder, die Lieferkettenprobleme nehmen ab und manches scheint normaler als früher, außer die Preise beim Einkaufen. Sind aber steigende Zinsen nicht Gift für Wirtschaft und Börse? Offenbar nicht. Oder das Gift wirkt noch nicht.
Die Sprache der Notenbanker weltweit ist hart. Selbst die EZB-Präsidentin hat von taubenhaften Schalmeienklängen auf falkenhafte Marschmusik umgeschaltet. Aktuell sagt sie sogar, dass die Zinsen noch deutlich und stetig steigen müssen, um der Inflation den Garaus zu machen. Gut gebrüllt Löwe. Aber haben deine Zins-Zähne auch genügend Beißkraft?
Zurückgehende Volatilität und starker Jahresauftakt / Enttäuschungspotential: Anleger glauben der Notenbank nicht / US-Inflationsdaten: Rezessive Daten & „China Effekt“ / Divergenz Goldpreis und Realzins / Schwellenländer im Aufwind: Wichtiges vor der Investition / „Buy the dip“ ist ohne lockere Geldpolitik unattraktiver
Zinsen werden auch 2023 weiter steigen – Inflationsbekämpfung „um jeden Preis“ – Hoffnung auf China - Gold (USD) klopft an nächsten Widerstand an - Der aktuelle Marktausblick von Martin Utschneider