Die Nutzung des im vergangenen März auf dem (bisherigen) Höhepunkt der Bankenkrise initiierten Notkredit-Fensters (Bank Term Funding Program) der Fed durch kommerzielle Geschäftsbanken kletterte jüngst auf ein neues Rekordhoch. Diese Entwicklung lässt den Schluss zu, dass die aktuelle Lage in Amerikas Bankensektor alles andere als entspannt ist. Dieses Programm läuft allerdings bald aus, weshalb der Ausblick auf die Einrichtung eines permanenten Bailout-Fensters besteht. Wie lange kann das noch gutgehen?
Die aktuellen Entwicklungen an den amerikanischen Finanz- und Kreditmärkten stehen im Zentrum der Betrachtungen. Welchen hausgemachten Schwierigkeiten blickt die Federal Reserve Bank angesichts der aktuellen Geschehnisse nun ins Auge? Und worauf gilt es in den nächsten Wochen und Monaten ein wenig eingehender zu achten?
Morgan Stanley warnt nicht nur vor einem möglichen Einbruch der Gewerbe-Immobilienpreise, sondern gibt zu bedenken, dass eine einsetzende Abwärtsspirale in diesem Sektor bei gleichzeitig stark sinkenden Preisen auch für viele andere Bereiche der amerikanischen Wirtschaft äußerst gefährlich zu werden droht. Man kann es nicht von der Hand weisen, dass das aktuelle Wirtschaftsbild in den USA an die Zeiten der Finanzkrise erinnert.
Der Fokus der Geschäftsbanken in den USA hat sich aufgrund perverser Anreize weg von der Kreditvergabe hin zu einer Partizipation am Reverse Repurchase Program der Fed verschoben – während die breite Ökonomie sprichwörtlich wie die Titanic abzusaufen droht.
Im Herbst 2019 ist eine Krise an den Repo-Märkten ausgebrochen, die auf Basis der aktuellen Beobachtungen augenscheinlich kein Ende mehr nehmen will. Waren die Zinsen damals über Nacht noch massiv in die Höhe geschossen, so stellt sich aus heutiger Sicht ein ganz anderes Problem, weil das System durch die Federal Reserve seitdem mit so viel Liquidität geflutet worden ist, dass es an diesem Markt nun keine ausreichende Anzahl an Sicherheiten mehr zu geben scheint. Eine Momentaufnahme von Roman Baudzus.
Die mit Spannung erwartete Rede des Fed-Chefs Powell konnte die Märkte gestern nicht besänftigen. Die Markthoffnung der Ankündigung einer Aufstockung der Bondkäufe durch die Fed blieb aus. Die Fed bleibt sehr locker, sie lässt sich aber von dem Finanzmarkt nicht nach Belieben vorführen. Derweil ist die Spekulationswelle auf steigende US-Zinsen ist so ausgeprägt, dass das notwendige Leihmaterial sehr knapp ist...
Die Entscheidung hinsichtlich der Heraufstufung der Entwicklungen rund um das Coronavirus auf die Stufe einer weltweiten Pandemie hat die Weltgesundheitsorganisation WHO auf den heutigen Abend verschoben. Die Fed hielt ihre Zinssitzung jedoch ab und enttäuschte mit der Entscheidung, den Zins auf aktuellem Niveau zu belassen, die Märkte. Die Operationen an den Repomärkten werden weiter bis in den April verlängert.
Nachdem die Fed kürzlich ihre zweite Repo-Operation mit einer Laufzeit von 42 Tagen durchführte, die Händler an der Wall Street in die Lage versetzte, sich bis ins neue Jahr hinein mit Liquidität zu versorgen, ließ sich in diesem Zuge eine nicht zu unterschätzende Tatsache beobachten: Einmal mehr war das Liquiditätsangebot der Fed seitens der Marktakteure überzeichnet.
Während sich über den globalen Finanzmärkten abermals eine wahre Geldflut seitens der Zentralbanken ergießt, zeigen die wichtigsten Wirtschaftsräume der Welt keine Anzeichen für eine Verbesserung der zugrundeliegenden Ökonomiesituation. Am Beispiel der Vereinigten Staaten wird dieser Aspekt zurzeit überdeutlich, so dass es sich empfiehlt, auf die aktuelle Lage ein genaues Auge zu werfen.
Es ist schon wahrlich unglaublich, auf welch unverfrorene Weise sich die Verantwortlichen bei der Fed selbst in den Stand von Göttern erheben, um fernab von jedweder Kontrolle und Rechenschaftspflicht ein Handeln nach gut Dünken zu zementieren, für welches es in einem angeblich „demokratisch-transparenten“ System weder logische noch zufriedenstellende Erklärungen gibt.
Als die Federal Reserve of New York im September mit dem Einpumpen von Milliarden von US-Dollars pro Tag in die Repo-Märkte begann (jenem Markt, den Banken zu einer Vergabe von kurzfristigen Darlehen untereinander nutzen), ging dies mit der Bekanntmachung einher, dass diese Maßnahmen nur über den Verlauf von wenigen Wochen notwendig seien.
Sahen wir mit den jüngsten Entwicklungen an den Repo-Märkten erst die Vorläufer einer aufkommenden Liquiditätskrise? Große Bankhäuser warnen jedenfalls schon ihre Kunden davor, dass die Liquiditätsknappheit zum Jahresende – trotz der bereits großzügigen Maßnahmen seitens der Fed - noch weiter zunehmen könnte. Die Involvierung des Schattenbanksektors führt dazu, dass diese dazu gezwungen ist, im Blindflug zu agieren...
Die Federal Reserve scheint zurück im Krisenmodus. Zwar wurde in den letzten Monaten immer wieder von einer „Normalisierung“ der Geldpolitik gesprochen, doch hiervon kann – nicht zuletzt angesichts der am Freitag überraschenden Erklärung, ab morgen wieder mit dem Ankauf von US-Staatsanleihen zu beginnen – nicht die Rede sein. Dass die Fed es jedoch vermeiden möchte, in diesem Zuge von QE-Maßnahmen zu sprechen, hat wohl seine Gründe...
Die Fed hat sich über den Verlauf der letzten Monate den Forderungen der Wall Street, der internationalen Finanzmärkte und des Weißen Hauses erwartungsgemäß gebeugt. Nicht nur, dass die Fed ihren Leitzins im laufenden Jahr bereits zwei Mal um jeweils 25 Basispunkte – mit dem Ausblick auf weitere Zinssenkungen – reduziert hat.
Dr. Ron Paul sieht die jüngsten milliardenschweren Maßnahmen der Fed an den Refinanzierungsmärkten als weiteren Beweis für anstehende schlechte Zeiten und als Indikator für einen bereits bestehenden Liquiditätsengpass unter Amerikas Banken. Im Weiteren verweist er darauf, dass auch in den USA Negativzinsen möglich sind und bewertet die aktuellen Maßnahmen als Zeichen eines Kontrollverlustes der US-Notenbank.
Die gerade erst in der letzten Woche neu begonnen Rückkauf-Operationen der Fed scheinen für den Bankenmarkt durchaus wichtig gewesen zu sein, wie die den ursprünglichen Rahmen von 75 Milliarden US-Dollar sprengende Liquiditätsnachfrage zeigt. Und angesichts des nahenden Quartalsendes zeigen sich die Banken wohl noch zurückhaltend, doch die Fed reagiert - und erhöht die Obergrenze deutlich.
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