Eine Meldung, die in den vergangenen Tagen in der Dauerberichterstattung um den Krieg in der Ukraine naturgemäß untergegangen ist, zeugt von einer recht pragmatischen Sichtweise, mittels welcher die indische Regierung in Neu-Delhi auf den eskalierenden Konflikt zwischen dem Westen und der Russischen Föderation zu blicken scheint. Denn hier wird mit Hochdruck daran gearbeitet, den bilateralen Handel mit Russland aufrechtzuerhalten – selbstredend geschieht dies unter Umgehung des US-Dollars. Welche Konsequenzen könnten hieraus folgen?
Längst schon sind asiatische Schwellenländer wie Indonesien oder Indien in die von der Türkei oder Argentinien ausgehenden Turbulenzen an den globalen Währungsmärkten mit hinein gezogen worden. Zwar ist es in Indonesien seit Mai dieses Jahres bereits zu vier aufeinander folgenden Zinsanhebungen gekommen, wodurch sich die Talfahrt der Rupie allerdings nicht stoppen ließ. Welche Gefahren lauern? Eine Momentaufnahme.
Auch die indische Regierung plant, künftig die Öleinfuhren aus dem Iran auf Basis der landeseigenen Rupie zu begleichen. Damit reiht sich Indien in eine zunehmend lange Liste von Nationen ein, die sich nicht nur von den Sanktionstiraden der USA unbeeindruckt zeigen, sondern auch den Status des US-Dollars als Weltleitwährung immer weiter in Frage stellen.
Stellen Sie sich vor morgens aufzuwachen, beim Frühstücken das Radio einzuschalten, um in den Nachrichten darüber informiert zu werden, dass mehr als 80% aller im Land kursierenden Banknoten innerhalb der nächsten vier Stunden wertlos sein werden.